Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1943

eine Selbstverständlichkeit sein! Daran braucht niemand auch nur einen Augenblick zu zweifeln. Sie wird, wenn die Stunde gekommen ist, für ihre Kriegsteilnehmer voraussichtlich Fort bildungslehrgänge, Arbeitswochen, berufliche Beratungen usw. — betreut von Männern, die ebenfalls Soldat waren — durch fuhren im Sinne der Äußerungen in einer der vom Oberkom mando der Wehrmacht herausgegebenen „Mitteilungen an die Truppe“: „Aber wie steht es für die Leute, die von der Schul bank in den Krieg zogen, vielleicht schon seit 1937 Soldat sind und noch fast nichts für ihre Ausbildung getan haben? Es kann diesen Soldaten mit allergrößter Sicherheit versprochen wer den., daß der Staßt alles tun wird, ihnen Ausbildung und Stu dium zu erleichtern.“ Inzwischen werden wir draußen und drinnen den Helm noch fester schnallen als bisher! Unsere Kameraden vom Fach aber mögen sich dabei, wie bislang — soweit es ihre wehr dienstlichen Verpflichtungen gestatten — behelfsmäßig be mühen, ihr Berufswissen unter Mithilfe der Reichsschrifttums kammer, Gruppe Buchhandel, Leipzig C 1, zu vervollkommnen. Sie versendet an die Soldaten des Berufsstandes allmonatlich kostenlos das gut geleitete „Deutsche Büchereiblatt“. Auch kön nen von genannter Stelle die ausgezeichneten, von hervorragen den Fachkräften bearbeiteten „Briefe zur Berufsförderung“ be zogen werden. Berner ist beim Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler der redaktionelle Teil des „Börsenblat tes“ zum Vorzugspreis zu erhalten. Darüber hinaus muß erwar tet werden, daß die Betriebsführer ihren ehemaligen Mitarbei tern gewünschten Lesestoff unentgeltlich zur Verfügung stellen. Im übrigen verweise ich wegen weiterer Bildungsquellen auf meinen eingangs erwähnten Aufsatj: Und noch einmal: Soldat und Buch. Ich schließe mit den mahnenden und zugleich tröstenden Worten, überschrieben die „Wiederkehr“, die Kleo Pleyer, jener Historiker, der als „Kompanieführer mit einer idealistischen Führersorge für die Geführten“ — gefallen bei einem Sturm angriff im Osten — in seinem Buch „Verwandler Krieg“ (Han seatische Verlagsanstalt, Hamburg) niederschrieb: „Kamerad, es mag geschehen, daß wir wie die Drachentöter der Sage aus diesem Kriege in die Heimat zurückkehren. Dann hat die Vor sehung uns das Leben neu geschenkt, weil sie mit uns noch etwas vorhat. Dann wollen wir mit einem anderen Kleid, aber mit der alten Willigkeit weiter dienen mit den ewigen Brei- willigen der Großdeutschen Kation. Dann soll uns keine Auf gabe zu schwierig, keine Arbeit zu anstrengend sein. Denn dann müssen wir für diejenigen mitdienen und mitarbeiten, die draußen geblieben sind. Ihr Schutjgeist wird um uns sein und uns davor behüten, daß wir eitel und eigensüchtig werden. Als ein Lehen Gottes wollen wir unser Leben neu aufnehmen und im Dienst für die gute Sache verbrauchen.“ Rudolf Stoffregen, Lt., 40056 Fünfte Büchersammlung der NSDAP, Zur fünften Büchersammlung der NSDAP., die am 18. und 19. September 1943 beginnt, erläßt Reichsleiter Rosenberg einen Aufruf, in dem es heißt: Das Lesebedürfnis der Truppen steigt in allen drei Wehrmachtteilen weiterhin an und kann durch die bisher schon in gewaltiger Auswahl gespendeten Bücher, von denen zahlreiche inzwischen durch jahrelange eifrige Benu^ung zerlesen und unbrauchbar geworden sind, nicht mehr ausrei chend befriedigt werden. Das deutsche Buch soll ihnen ein Mit tel zur Entspannung und Erholung, ein ständiges Bindeglied zur Heimat mit ihrer Kultur und ein Kraftquell ihres geistig-see lischen Widerstandswillens sein. Ich wende mich daher an diejenigen deutschen Volksgenos sen, die heute noch in der Lage sind, aus ihren eigenen privaten Buchbeständen einzelne Bände an die Wehrmacht abzugeben, mit der Bitte, auch im kommenden fünften Kriegsjahr die Büchersammlung der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht nach Kräften zu unterstütjen. Entscheidend wird hierbei nicht die Gesamtzahl, sondern die Güte der einsatjfähigen Bücher sein. Diesem Aufruf schließen sich Reichsleiter und Führer der Glie derungen und Verbände als Mitunterzeichnete an. Die „Bücher sammlung der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht“ wird so mit von der gesamten nationalsozialistischen Bewegung als eine große Hilfsaktion zur geistig-seelischen Betreuung unserer Sol daten an der Front, in den Lazaretten und in der Heimat ge tragen. Verkehrsnachrichten Die VerpackungsVorschriften der deutschen Eisenbahnen für Stückgut Die örtlichen Güterabfertigungen geben für RM—.10 eine Druck schrift „Bestimmungen über die Verpackung der Stückgüter und über Einheitsverpackungen“ ab, deren Anschaffung jedem Verlader nur empfohlen werden kann. Sollte eine Güterabfertigung die Druckschrift nicht vorrätig haben, so wird sie sie gern von der zuständigen Reichsbahndirektion besorgen. Die Druckschrift zeigt jedem Verlader, was heute in der Zeit der Verknappung der Verpackungsmittel von der Bahn doch als Mindestverpackung gefordert werden muß, wenn sie die Verantwortung für das Stückgut tragen soll. Andererseits zeigt aber auch die Druckschrift, wann eine Verpackung über die Forderun gen der Bahn hinausgeht, wann also mit dem Packmaterial unnötig Verschwendung getrieben wurde. Die kleine Druckschrift enthält auch ein Inhalts- und Sachverzeich nis, so daß die für das Einzelstück bestehenden Vorschriften (z. B. für Ballen, Ballons, Behälter, Beutel usw.) ohne jede Schwierigkeit fest gestellt werden können. Viele Auseinandersetjungen mit der Bahn werden auf diesem Wege vermieden. Der Zweite Teil der Druckschrift enthält die ..Bestimmungen über Einheitsverpackungen“. Hier ist zunächst ausgeführt, was unter Ein heitsverpackung zu verstehen ist, welche Vorbedingungen für Einfüh rung einer solchen zu erfüllen sind und welche Vorteile diese Ver packungsart bietet. Anschließend sind die anerkannten zehn Einheits verpackungen aufgeführt und vor allem in Wort und Bild dargestellt. Personalnachrichten Herr Verlagsbuchhändler i. R. Georg Schmidt, früherer Mitinhaber der Hahnschen Buchhandlung in Hannover, z\ Zt. Domäne Hornsen über Alfeld (Leine) -Land, konnte am 27. August seinen achtzigsten Geburtstag feiern, Herr Schmidt ist durch seine ehrenamtliche Tätig keit in den ehemaligen buchhändlerischen Vereinigungen (drei Jahre Vorsitjender des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel, sechs Jahre Schriftführer des Buchhändler-Verbandes Han- nover-Braunschweig und vorher in buchhändlerischen Gehilfenver einen) vielen Buchhändlern bekannt. Der Verleger und Buchdruckereibesitjer, Kommerzialrat Eduard Lippott in Kufstein feierte am 11. September seinen siebzigsten Ge burtstag. Herr Alfred Kohlhardt, Leiter der Papier-Einkaufsstelle der Firma Walter de Gruyter & Co. in Berlin begeht am 18. September seinen siebzigsten Geburtstag. Herr Hans Weselka, Inhaber des gleichnamigen Musikverlages in Wien, begeht am 19. September seinen siebzigsten Geburtstag. Am 17. September ist Herr Willy Huhle vierzig Jahre in der Ge schäftsstelle des Börsenvereins^zu Leipzig tätig. Todesfälle: Am 5. September verschied unerwartet im Alter von vierundsech zig Jahren Herr Ludwig Bischer, Inhaber der Buchhandlung Jos. Fischer in Jülich. Am 6. September nach langer schwerer Krankheit im Alter von achtundsechzig Jahren Herr Buchhändler Josef Thiele in Münster (Westf.). Hauptechriftleiter: Dr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg.— Stellvertr. d. Hauptsehriftleiters: Georg v.Kommerst&dt, Leipzig. — Verantw. Anzeigen leiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75. — Druck Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdnei Straße n *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! 162 Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 144, Donnerstag, den 16. September 1943