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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1925
- Strukturtyp
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- 1925-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1925
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- Deutsch
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9738 «su-nil-tl !. d. D«»>, VE-nd-I, Redaktioneller Teil. 138, 16, Juni IS25, Dasselbe soll mit dem Druck von Programmen geschehen. Hier wird der Text von den Vortragenden selbst angegeben, die Werbcstcllc sorgt sür typographisch guten Satz, Auch diese Pro gramme werden gegen Berechnung der Selbstkosten an die Ver anstalter abgegeben, und es ist ganz zweifellos, daß damit eine große Ersparnis an Arbeit und Geld erzielt werden wird. Fassen wir die Vorteile zusammen, die unser Vortragsamt den Veranstaltern von »Kultur-Abenden« bietet, so ergibt sich: 1, Das Vortragsamt ist eine neutrale Stelle, die in gleicher Weise die Interessen der Veranstalter wie der Vortragen den vertritt; bei der Ausübung seiner Tätigkeit läßt es daher strengste Objektivität walten, 2, Das Vortragsamt verbindet mit der Ausübung seiner Tätigkeit keinerlei Gewinnabsichtcn, 3, Das Vortragsamt ist über die Vortragenden, die es ver mittelt, in jeder Hinsicht genau orientiert und gibt unver bindlich Auskünfte über sie zu vertraulicher Behandlung, sofern es sich um ernsthafte Interessenten handelt. 4, Durch den Anschluß an die vom Vortragsamt vermittelten Reisen wird eine wesentliche Ersparnis an Kosten und Ar beit erreicht, 5, Das Vortragsamt schützt unter Beihilfe von Juristen durch genau fixierte Abmachungen beim Abschluß von Vortrags- Verpflichtungen vor ungerechtfertigten Änderungen der ein- gegangencn Vcrtragsverhältnisse, 6, Das Vortragsamt ist in der Lage, schnell und sicher gleich wertige Ersatzvortragende zu beschaffen, falls eingegangene Verpflichtungen gelöst werden. 7, Durch die Führung aller für das Zustandekommen von Vortragsvcrpflichtungen nötigen Korrespondenzen durch das Vortragsamt wird Zeit und Arbeit erspart, ferner er spart es den Veranstaltern die häufig unangenehmen ge schäftlichen Verhandlungen mit den Vortragenden, und cs bemüht sich darum, jeweils den Verhältnissen der einzelnen Veranstalter entsprechende Bedingungen zu erreichen, 8, Durch seine Beziehungen ist das Vortragsamt in der Lage, auf Wunsch die Verbindung mit weiteren bedeutenden Vortragenden, insbesondere Antoren, zwischen Veranstal tern und Vortragenden Herzustollen, Einen weiteren Vorteil hofft das Vortragsamt den Veran staltern, die seine Vermittlung in Anspruch nehmen, dadurch ver schaffen zu können, daß es versuchen wird, einen gleichmäßigen Erlaß bzw, eine gleichmäßige Reduzierung der Vergnügungs steuer in ganz Deutschland für diese Veranstalter zu erreichen. Ein diesbezügliches Rundschreiben nebst beigefügtcm Fragebogen, mit dein das Vortragsamt die zu seinem Vorgehen notwendigen Unterlagen beschaffen wird, gelangt in der nächsten Zeit zur Ver sendung, Um seine Beachtung und um die Ausfüllung und Rück sendung des Fragebogens wird bereits heute im Interesse der Förderung des Bortragswesens dringend gebeten. Es ist dem Vortragsamt wiederholt schon von seiten der Bortragsveranstalter wie der Vortragenden große Anerkennung für seine Arbeit gezollt worden, und es ist zu hoffen, daß der Buch handel immer mehr dazu übergeht, bei der Zusammenstellung eines Programms die Mithilfe bzw, die Vermittlung des Vortrags amtes in Anspruch zu nehmen, sodaß es im Laufe der Zeit zu der Zentralstelle für hochwertige Vortragsvcrmittlung wird. Die Veranstaltung von solchen Dichter- und Kulturabcndcn stellt sich nach dem Urteil vieler Sortimenter immer mehr als eine der vornehmsten und wirkungsvollsten Wcrhemaßnahmen heraus, die dem Sortiment überhaupt möglich sind. Es ist natürlich ver hältnismäßig sehr viel Arbeit und Mühe damit verbunden, und daher sollte man nur nach sehr reiflicher Überlegung an derartige Unternehmungen Herangehen, Wenn man erst einmal längere Zeit Vortragsabende veranstaltet hat, so ist es sehr schwer, wieder damit anszuhörcn, denn das Publikum gewöhnt sich an diese Dar bietungen und verlangt sie späterhin geradezu. Es kommt letzten Endes alles auf eine geschickte Auswahl der Vortragenden an und auf die reibungslose und rechtzeitige Durchführung der für joden einzelnen Abend erforderlichen Propagandamaßnahmcn, Für die Auswahl der Vortragenden ist der mehrfach erwähnte Prospekt der Werbestelle eine sichere Unterlage, außerdem ist das Vortrags amt zu jeder Beratung und Auskunfterteilung gern bereit. Auch für die technische Durchführung von Vortragsabenden stellt dis Werbestelle auf Wunsch Arbeitspläne zur Verfügung, die auf jede Einzelheit eingehen. Wenn — wie schon gesagt — das Publikum die Weiterführung von Vortragsreihen geradezu wünscht, so ist das auch der beste Beweis sür das Interesse, das diesen Darbietungen entgcgenge- bracht wird. Einem rührigen Sortiment kann es in erster Linie durch solche Veranstaltungen gelingen, geradezu der geistige Mittel punkt einer Stadt zu werden. Es kommt hier auch sehr viel darauf an, ob man es versteht, die Vortragenden vor Beginn der Veranstaltungen oder im Anschluß an sie mit den literarisch inter essierten Kreisen der Stadt in Berührung zu bringen, die meistens dafür sehr dankbar sein werden. Man kann ja allerdings kaum Regeln aufstellen, vielmehr muß es dem Geschmack des Vortrags veranstalters überlassen bleiben zu entscheiden, ob und in welcher Form es ratsam ist, den Vortragenden, ohne ihn zu langweilen bzw, abzuschrecken, mit den Freunden seiner Werke in persönliche Verbindung zu bringen. Einmal wird cs richtig sein, ein Abend essen mit geladenen Gästen zu veranstalten, ein andermal wieder wird man es vorziehcn müssen, im Anschluß an den Vortrags abend eine Weinstube aufzusuchen, und teilweise wird man auch ganz auf solche Versuche, die über den Rahmen der eigentlichen Vortragsveranstaltung hinausgehen, verzichten müssen. Die Veranstaltung von Vortragsabenden ist eine repräsen tative Angelegenheit, die dem Sortiment, wenn es seine Vor tragenden gut wählt, Ruf und Ansehen verschaffen, und die es, wie schon ausgcsührt, zum geistigen Mittelpunkt der Stadt machen kann. Mit solchen Veranstaltungen kann man auf einen direkten finanziellen Erfolg selten rechnen, obgleich die im Vor tragsprospekt ausgcsührten Vortragenden im allgemeinen einen vollen Saal garantieren dürsten. Außerdem gibt es immer wieder einige Vortragende, die den etwaigen finanziellen Mißerfolg eines anderen Abends wettmachen. Man wird den Hauptzweck solcher Veranstaltungen im wesentlichen darin sehen müssen, sich einen ständigen Freundes- und Kundenkreis zu sichern, der treu an der veranstaltenden Buchhandlung hängt. Mitunter sind Abende, die finanzielle Mißerfolge waren, moralisch die größten Erfolge und höher einzuschätzen als Abende, die finanzielle Erfolge bringen, aber im übrigen das eigentliche Stammpublikum enttäuschen. Es kann Vorkommen, daß einmal der Saal nur von 8V—106 Be suchern gefüllt ist, weil der Vortragende nur für einen kleinen Kreis spricht und schreibt, daß aber der moralische Erfolg infolge der Persönlichkeit des Betreffenden so stark wird, daß er dem Veranstalter des Vortrages weit mehr Nutzen bringt als eine Veranstaltung mit irgendeinem Publikums-Schriftsteller. Wiederholt ist dem Vortragsamt von den Vorträge veran staltenden Buchhändlern mitgeteilt worden, daß der Büchcrkauf auch nach sogenannten schlechten Abenden teilweise recht gut cin- setzt. Eine Ausstellung von Werken des Vortragenden oder von seinem Vortrag entsprechenden Werken im Saal selbst, wenn sie nicht gar zu auffällig gemacht wird und den Rahmen des Ganzen nicht stört, wird sich immer empfehlen, wenn auch der direkte Verkauf an solchen Abenden selten ein besonders lebhafter sein wird. Meistens setzt der Bücherabsatz erst im Laufe der Zeit ein. Die schon häufig empfohlene Bildung von Literarischen Ge meinden bzw. Literarischen Vereinen, die unter anderem von Herrn Hans Balzer im Börsenblatt Nr, 132 ausführlicher be handelt worden ist, ist das sicherste Mittel, um die Vortragsver- anstaltungcn verhältnismäßig risikolos durchführen zu können. Die Werbcstclle ist auch hier zu persönlicher bzw, vertraulicher Beratung gern bereit. Obwohl es vielleicht überflüssig erscheint, soll doch darauf hingewiesen werden, daß in den weitaus meisten Fällen VortragS- veranstaltungcn während der Sommermonate so gut wie aus sichtslos sind. Die gegebene Zeit ist das Winterhalbjahr von An fang Oktober bis Ende März, Besonders gut fundierte Veran stalter können auch schon im September beginnen und im April aufhören, weiter sollte man aber im allgemeinen die Vortrags tätigkeit nicht ausdehncn, abgesehen von Darbietungen in Kur- und Badeorten, die aber auch recht vorsichtig ausgewählt sein
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