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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1925
- Strukturtyp
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- 1925-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1925
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 140. 18. Juni 1925. zu einen Teil der Kosten beigetragen, während in den letzten Oster ferien der Börsenvercin der Deutschen Buchhändler einige andere bauliche Veränderungen übernahm, Lurch die an Stelle des 'bisherigen ---Lehrsaals«, der als solcher nicht genügend ausgenutzt werden konnte, zwei schöne, dringend benötigte Lehrzimmer gewonnen wurden- die der Schulvorstand mit neuen Tischen, Bänken und Pulten in bester Ausführung aus-statten ließ. Es ist eine Lust, in solchen Räumen zu lehren und zu lernen! Endlich sieht der Verfasser nunmehr auch einen alten Lieblings plan seiner Verwirklichung cntgegenreifen. Es ist ihm in verständnis vollen Verhandlungen mit dem Vorstand des alten, angesehenen Leip ziger Buchhundlungs-Gchilfen-Vercins gelungen, diesen zur Frei gabe des ihm seit der Errichtung des Schulgebäudes (1911) über lassenen Büchereizimmers zu bewegen, und in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Mai d. I. hat der genannte Verein be schlossen, seine wertvolle, reichhaltige Bücherei von etwa 8000 aus erlesenen Bänden samt den dazugehörigen Schränken als Geschenk auf die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu übertragen, allerdings gegen die Verpflichtung, daß die Leipziger Gehilfenschaft des Buchhandels auch fernerhin Bücher aus den Beständen ihrer ehemaligen Bücherei bei dem mit deren Verwaltung von der Lehranstalt Beauftragten ent leihen darf. Die Schulleitung begrüßt diesen Beschluß und spricht dem Leipziger Vüchhaudlungs-Gehilsen-Vcrcin auch hierdurch ihren wärmsten Dunk aus. Sie wird die ihr zugewachsene Bücherei der Gehilfenschaft, die nun auch ihren Schülern zugute kommt, auder- iveitig unterbringen, das große, schöne Zimmer aber zu einem Stu dier- und Arbcitsraum für den Fachkurs um- und ausge stallen. Wäh rend an den Wänden Regale entlanglaufen, in denen eine auser lesene buchhändlcrische, buchgewerbliche, volkswirtschaftliche, literarische und literur-historische Handbücherei Platz findet, werden nach den Fenstern zu Tische aufgestellt, sodaß die Schüler und Schülerinnen des Fnchkurses, ähnlich wie die Studierenden in den Instituten und Seminaren der Universität, an ihren freien Nachmittagen und frühen Abendstunden hier ihren beruflichen Studien obliegen können. Damit tut die Lehranstalt einen weiteren, bedeutsamen Schritt vorwärts, dessen Ankündigung von der Schülerschaft freudigst begrüßt worden ist. Die Leitung und Beaufsichtigung wird der Berichterstatter selbst übernehmen. Trotz des Zuwachses der Gehilfen-Micher ei bedarf die Bücherei der Lehranstalt auch fernerhin angemessener Mittel, um bei sorg samster Auswahl die wichtigsten, wertvollsten und geeignetsten Neu erscheinungen aus -dem Büchermarkt anschaffen zu können, teils für die Schüler, teils für die Lehrer für unmittelbare Unterrichtszwecke, nach dem in Len letzten Jahren an eine Vermehrung der Bestände fast nicht zu denken war und erst neuerdings im Nahmen sehr bescheidener Mittel Anschaffungen erfolgen konnten. Darum ist es doppelt erfreulich, daß auch schon in diesem Fahre folgende Firmen in dankenswerter Weise eine größere oder kleinere Zahl ihrer Verlagswerke der Schulbücherei stifteten, und zwar der Verlag des Börscuvereins der Deutschen Buchhändler, Dürr L Weber m. b. H., K. F. Koehler Verlag, C. F. Kahnt, C. F. Peters, B. Schotts Söhne, Steingräber-Verlag, Kliukhardt L Biermann und vr. Werner Kliukhardt, Paul List Verlag, Ernst Keils Nächst, Werner Lehmann, Verband der Deutschen Musikalienhändler. In einzelnen Fällen hat die Firma Koehler L Volckmar auf Bitten der Vortragenden unter- richtlich benötigte Werke unmittelbar aus Len Bücherschätzen ihres Barsortiments geliehen, wofür ihr hierdurch der schuldige Dank ab- gestattet sei; aber dieses Verfahren darf als bloßer Notbehelf kein dauernder Zustand werden. Und ähnlich verhält es sich, wenn es sich um die Lehrmittelsammlung handelt, die ehemals der Stolz der An stalt war und die seinerzeit die Bewunderung aller fand, die sie aus eigens veranstalteten Ausstellungen sahen. Hier ist viel in den letzten Jahren notgedrungen Versäumtes nachzuholen; einstweilen ist der Anfang mit dem Ankauf eines vortrefflichen Lichtbildapparats ge macht worden, der aus der Lehrmittelsammlung der Firma Koehler L Volckmar bezogen wurde und Bilder in einer Klarheit und Schön heit liefert, wie sie selten gezeigt werden. Die Schulleitung wird nicht erlahmen, die Lehrmittelsammlung, die in erster Linie zur Veran schaulichung der buchgewcrblichen Techniken, von der Papierbereitung an bis zum Broschieren und Einbindcu, gebraucht wird, im Lause des nächsten Jahres wieder auf die Höhe ihrer Aufgabe zu bringen, wobei sic sich jeglicher Unterstützung des Schulvorstandes von vornherein versichert halten darf. Die Nundfunkanlage wurde in gutem, ge brauchsfertigem Zustand erhalten und von Zeit zu Zeit bei besonderen Darbietungen der Svndestclle zu Vorführungen benutzt. Dankbar sei in diesem Zusammenhänge der zahlreichen Firmen in und außerhalb Leipzigs gedacht, bei denen der Fachkurs und die oberen Klassen der Lehrlings-Abteilung im Lause des Jahres Beleh rung suchten und unter sachkundiger Führung auch in reichem Maße fanden: Schroederschc Papierfabrik (Gebr. .Schroeder) in Golzern, Wiede L Söhne, Papierfabrik in Trebsen, Schriftgießerei I. G. Schei ter L Giesecke, Leipzig, Chemigraphische Anstalt I. G. Scheiter K Giesecke, Leipzig. Galvanoplastische Anstalt C. Schwarz vorm. Emil Hauck, Leipzig, Buchdruckcrei Oscar Brandstetter, Leipzig, Buch druckerei und Verlag Philipp Neclam jun., Leipzig, Leipziger Neueste Nachrichten (Edgar Herfurth L Co.), Leipzig, Buchhandlung Koehler L Volckmar, Barsortimeut und Lehrmittelabteilung, Leipzig. Den Lehrbcfuchcn ging stets die unterrichtliche Behandlung der be treffenden Stoffgebiete voraus, sodaß die Schüler schon über die ein zelnen Techniken unterrichtet waren, wenn der Besuch der buchge werblichen und buchhändlcrischen Musterbetriebe stattfand. Daneben wurde nicht versäumt, die lernbegierige buchhändlerische Jugend in die hiesigen Museen, Sammlungen und großen Büchereien zu führen, deren Direktoren selbst oder von ihnen beauftragte Assi stenten in dankenswerter Weise vor der Besichtigung einführende Vor träge hielten. So hat die Schulleitung versucht, das vorhandene Bil dungsgut der Stadt Leipzig in den Dienst des Jüngbuchhandcls zu stellen und aus ihm für ihre Schülerschaft den möglichsten Nutzen zu ziehen. Die deutsche Fachschule für den Buchhandel will aber nicht nur Lehr-, sondern auch Erziehungsanstalt sein, und da der Verfasser überzeugt ist, daß jene Tugenden, die die gesunde Grundlage des beruflichen und staatsbürgerlichen Lebens bilden, hauptsächlich aus der Liebe zur Heimat, zum engeren und weiteren Vaterlande und zum angestammten Volke und seinem Arbeiten und Schaffen ersprießen, und daß man deshalb Heimat, Vaterland und Volk kennen lernen muß, unternahmen die Schüler der Lehrlings-Abteilung und insbe sondere der Fachkurs unter Führung der Lehrer eine größere Anzahl Wanderungen und Fahrten in die nähere und weitere Umgebung der Stadt Leipzig. Gewiß vermag die Leipziger Ticflandsbucht an Schön heit nicht mit dem Hochgebirge oder der Lieblichkeit der deutschen Mittelgebirge zu wetteifern, aber di« Leipziger Auenlandschaft ist schöner als ihr Ruf. Ten Sinn und die Augen für die Wunder der Pflanzen- und Tierwelt, der Morphologie und Geologie des Landes und die Arbeitsleistungen und Kulturtaten der Bevölkerung zu schärfen und das Verständnis für die reinen, wahren Freuden an der Natur zu wecken und zu beleben, ist die eine Aufgabe solcher Wanderungen und Fahrten, und die andere, Zugang zum Herzen der Jugend zu finden, falsche Urteile über diesen oder jenen jungen Wandergefährten zu berichtigen und den seelischen Boden zu bereiten, daß so manches gute Wort des Erziehers leichter Wurzel faßt, treibt und Früchte bringt. Ist das Ziel aber weiter gesteckt — Weimar, Wartburg, Wittenberg —, so werden überwältigende Eindrücke ausgelöst, die fürs ganze Leben nachwirken. Die Schulleitung ließ es sich stets angelegen sein, gute Beziehun gen zu den verschiedenen Vereinigungen der Gehilfenschaft zu pflegen, deren Vorstände in dem Bemühen, den Mitgliedern Belehrung und anregende Unterhaltung zu bieteu, aus der Lehrerschaft heraus durch Vorträge iu Wort uud Bild unterstützt wurden. Auch stand die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt in freundschaftlicher Verbindung mit den übrigen Fachschulen der Stadt und des Landes. Während die Einladung zur Teilnahme au der 75jährigen Jubelfeier der Städti schen Handelsschule in Freiberg i. Sa. mit einem Glückwunschschreiben erwidert wurde, entsandte die Lehranstalt zur Feier des 50jährigen Besteheus der Städtischen Gewerbeschule und der Höheren Schule für Frauenberufe der Stadt Leipzig einen besonderen Vertreter, der die Glückwünsche der Anstalt überbrachte. Zur Begrüßung des Herrn vr. Karl W. Hiersemanu, der am 3. September v. I. unter Anteil nahme des deutschen Buchhandels feinen 70. Geburtstag begehen konnte, war Herr Vcrlagsbuchhändler Dcgencr als Vorsitzender des Schulvorstands erschienen, um ihm die Glückwünsche der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, die den hochaugesehcncn und allgemein ver ehrten Antiquar und Verleger mit besonderem Stolze zu ihren alten Schülern zählt, persönlich zu überbringen. Der Gesundheitszustand und die Gesundheitspflege wurden von seiten der Schulverwaltung dauernd aufmerksam überwacht. Zwar läßt sich der Plan nicht verwirklichen, den Schülern gesonderten Un terricht in Turnen uud Sport zu erteilen, über der gesundheitlichen Förderung der Schüler dienten einerseits in Begleitung der Lehrer unternommene Wanderfahrten uud andererseits planmäßige Beleh rungen im Unterricht. Außerdem wurden den Schülern über einzelne
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