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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1925
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- 1925-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1925
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- Deutsch
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4V7« bei Einzelbezug! iv Ekemplare Mer 467«! NO »Ml IW W »er Me Ml »er öMImiitr ei« i»SW»er SesM MM weil man die Bedeutung des Professor Völkischen Buches: Vom Medeerhein ins Nattenland Rach «> Mlln KrieMeimkchr las Balerland. Erlebnisse und Beobachtungen eines deutschen Schulmeisters. (In Ganzleinen gebunden M. 8.- ord.) nicht erkannt hat, sonst müßte die erste Auflage bereits vergriffen sein! Die meisten glauben, es handelt sich um Kriegsgeschichten oder gewöhnliche Erlebnisse eines Schulmeisters, die nur im beschränkten Kreise absetzbar sind, während es in Wirklichkeit sich um ein Werk wie: Kügetgens Erinnerungen eines alten Mannes handelt, wie ein Kritiker schreibt, das nur viel humorvoller und aus kerndeutscher Gesinnung heraus geboren ist, das den Kulturkampf des Deutschtums im Auslande in lebendiger Weise vor Augen führt. Jeder Leser ist entzückt über den Inhalt, und dem Verfasser völlig unbekannte Personen männlichen und weib lichen Geschlechts senden ihm fortgesetzt begeisterte Dankeszeilen. Wir geben die uns heute zugesandten neuesten Kritiken nachstehend bekannt: 1. Zarnckes Literarische Wochenschrift, Heft 16: Bocks, G.: Vom Niederrhein ins Baitenland — nach 40 Jahren Knegsheimkehr ins Vaterland. Erlebnisse und Beobachtungen eines deutschen Schulmeisters. Hannover, Hahn 1925. (216 S.) 8°. 8 M. Geschichte lernt man nicht bloß von den Höhen eines Kathe ders, sondern noch besser aus den Schilderungen von Augenzeugen. Sie gewähren einen tieferen Einblick in die treibenden Kräfte des Geschehens als divlomatische Noten und geistreiche Konjekturen; sie machen es begreiflich, warum alles so kommen mußte, wie es ge kommen ist. Freilich, nicht jeder Autobioqraph ist geeignet, der artige Kenntnisse zu vermitteln. Bocks gehört zu solchen geeigneten. In liebenswürdiger Darstellung mit überlegenem Humor läßt er sein Leben auf den Hiniergiund der politischen Situation im Baltenland abrollen, und was ihm da seitens der deutschen und russischen Regierung passierte, gewährt abgrundtiefe Blicke in die Gedankenwelt der maßgebenden Kreise. „Man ahnt nrcht, mit wie wenig Verstand regiert wird" — an dieses Bismarck-Urteil wird man immer wieder erinnert, und beklommenen Herzens frägt sich der Leser, ob diese negativen Eigenschaften auch heute noch regieren. BockSs Buch ist ein wertvolles kulturhistorisches Dokument, seine Lektüre ein ästhetischer Genuß. Göttingen. F. Vuttersack. 2. Deutsches Philologen-Blatt, 33. Jg. (1925) Nr. 32: vr. G. Bocks, Gywnasialdirektor i. R.. Vom Niederrhein ins Baltenland — nach 40 Jahren Kriegsheinikehr ins Vaterland. Hannover, Hahnsche Buchhandlung, 1925, 216 S. 8 M. Ein kerndeutscher Schulmeister erzählt uns in klassischem Deutsch, Las gewürzt ist durch einen urgesunden, goldenen Humor, die Er lebnisse und Beobachtungen seines reichen Lebens. Zwar haben ihn das Schicksal und die hohen Vorgesetzten nicht auf die höchsten Stufen eines deutschen Lehrerdaseins geführt, er hat es nur bis zum Direktor eines deutschen Kleinstadtgymnasiums gebracht, als solcher fiel er der „Altersgrenze" zum Opfer. Es scheint also fast so, als ob der Verfasser wirklich kein Recht hätte, den „unbedeutenden Inhalt seines Lebens zur Besichtigung öffentlich auszustellen, weil es zu wenig weltbewegend ist". Aber es scheint nur so; denn dies Schulmeisterleben ist so „krauS und bunt", daß es nicht nur in den Kreisen der Kollegen, sondern weit darüber hinaus Interesse erwecken muß. Bocks hat 40 Jahre im Baltenland gewirkt. Den Sohn des Niederrheins — köstlich plaudert er von Heimat. Kindheit, Schul zeit, Studentenjahren — brachte mit 23 Jahren ein glücklicher Zu fall nach Birkenruh in Livland, und Livland wurde für ihn „Bliefland". Als Oberlehrer. Dozent, Zeitungjchreiber, Gymnafial- direklor, Hauptschriftleiter hat er dann in Riga, vorübergehend in Petersburg gewirkt. Trotz mancher Schwierigkeiten blieb er auch äußerlich, was er im Herzen war, Reichsdeutscher. Mit offenem Auge, klarem Verstände hat er sich dort in seinen Wirkungskreisen umgesehen und wie so viele Ausländsdeutsche seinen Blick geweitet. Schulverhältnisse, Schüler, Eltern, Volkssttten, kurz, Land und Weitere Abdrucke glänzender Besprechungen stehen in einem 6seifigen Leute schildert er lebendig und fesselnd mit sicherem Urteil. An der schlaffen, falsch, n Politik des deutschen Auswärtigen AmleS der Vorkliegszeü, unt-r der ganz besonders die deutschen Ausland schulen zu leiden hatten, Üb> er scharfe und gerechte, oft beißende Kritik. Wie trotzdem und allen Russifikationsbestrebungen zum Trotz die deutsche Schulen und die deutschen Schulmeister ihre hohen Kulturausgaben erfüllten, das interessiert nicht nur, das zwingt zur Bewunderung und weckt Nacheffemng, falls wieder einmal einem deutschen Lehre,gescklecht zu solchem Wirken im Aus lande Gelegenheit wird. Mit Genugtuung, Freude und auch mit Stolz sehen wi>, wie dieser „weltfremde" deutsche Schulmeister, der obendrein noch klassisch gebildet ist und sich freudig und offen als Verfechter und Vorkämpfer des humanistischen Bildungsideals be kennt, sich in der Welt der Wirklichkeit zurechtstndet, die ihm da draußen auf dem Boden der ersten deutschen Kolonie oft unsanfter entgegentritt, als das im Schulwesen des Mutterlandes der Fall ist. So finden wir dann den deutschen Oberlehrer und Gymnasial- direktor, den alten Landsmannschafter, den „vom Niederrhein" überall da, wo es gilt, deutsche Art und deutsche Sitte zu hegen und zu pflegen, immer als Vorbild eines echt deutschen Mannes, sei es als Gatte und Vater, sei es im Kreise der Landsleute in der „Kiakenbank". Bocks wird Vorsitzender und Ehrenmitglied des Reichsdeutschen Vereins in Riga, das Vertrauen der Deutschen beruft ihn somit zum Führer im Kampfe für das Deutschtum. Dem feaensreiwen Wirken setzt der Krieg ein Ende. Der Kriegsausbruch gibt dem Leiter der deutschen Schulen in Riga noch einmal Gelegenheit, an verantwortlicher Stelle für seine Landsleute zu sorgen. Dann darf er über Stockholm ins Vaterland heim kehren; aber hier weiß man anfangs nichts Rechtes mit ihm anzufangen, bis die Leitung eines Kleinstadtgymnasiums als an gemessene Beschäftigung für ihn ausfindig gemacht wird. Bocks greift zu; der Kreis seines Lebens schließt sich. Der Zusammenbruch, die Revolution, das neue Deutschland finden in BockS einen weitblickenden und rücksichtslosen Kritiker, dessen feine Ironie jeden Leser fesseln niuß. Die Zwangspensionie rung, die Jubelfeier seines Gymnasiums» der Tod der Lebens gefährtin und Kampfgenojsin, die Reise nach Schweden zum stammverwandten Volke, sein Rentnerdasein sind, von ihm erlebt, durchdacht und geformt, keine Alltäglichkeiten mehr. Vergangenheit und Zukunft sind die Paradiesgärten, aus denen sich der Greis nicht mehr vertreiben lassen will. „Wackern Männern aber geziemt es, dem Guten nachzujagen, all' ihr Lebenlang in bester Zuversicht und Hoffnung, und was von der Gottheit kömmt, mit Gleichmut zu tragen", (Demosthenes). Seine Irrwege, Umwege und Heimwege schildert ein deutscher Schulmeister in diesem Buche, dessen Lektüre ich nicht nur jungen und alten Schulmännern empfehlen möchte, sondern jedem Deutschen, der ein Bedürfnis nach einem gut deutschen Buche hat. Schon das klassische Deutsch macht dies Buch lesenswert; den etwas starken Gebrauch des Fremdwortes wollen wir dem erfahrenen, weisen Mann, der nicht nur eine ganze Reihe fremder Sprachen sprechen, der auch in ihnen denken könnte, der noch als Greis spielend eine neue dazu lernte, diesmal nicht übelnehmen. Spandau. R. Drescher. Prospekt zur Verfügung. Jeder gebildete Deutsche ist Interessent! Sahnsche Buchhandlung kn channovev.
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