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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1925
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- 1925-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1925
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Kleine Mitteiinngen. Gesetzliche Feiertage in Sachsen. — Um Jrrtümern entgcgenzu- treten, sei ausdrücklich fcstgestellt, daß sowohl der 31. Oktober, R e f o r m a t i o n s f e st, als auch der 9. November, der Revo lutionsgedenktag, in Sachsen gesetzliche Feiertage sind. Da beide auf einen Wochentag fallen, wird an diesen Tagen die Arbeit in Sachsen, wie an Sonntagen, ruhen, ebenso haben selbstverständlich Be hörden und Schulen geschlossen. Die Eisenbahn wird Sonntags verkehr durchführen. — Da das Reformationsfest auf einen Sonn abend, der Revolutionsgedenktag dagegen auf einen Montag fällt, ent stehen zwei Wochen hintereinander je zwei sich direkt folgende geschäfts freie Feiertage. Jubiläen. — Am heutigen Tage besteht die Firma Theodor Rother in Leipzig 50 Jahre. Am 15. Oktober 1875 zeigten Georg Böhme und Julius Drescher die Eröffnung einer Verlags-, Sortiments- und Kommissionsbuchhandlung in Leipzig an. Besonders sollten Theologie, Philosophie und Pädagogik gepflegt werden. Georg Böhme war vier Jahre Leiter des Sortiments von Wilhelm Schnitze, Wohlgemuths Buchhandlung in Berlin gewesen, während Julius Drescher vier Jahre in selbständiger Stellung im Hause Dörffling L Franke tätig gewesen war. Als Geschäftslokal wählten sie König straße 23. Alle Zweige des Geschäfts hatten sich bald so gut ent wickelt, daß eine Trennung vorteilhaft erschien, die am 1. Juni 1878 stattfand. Georg Böhme übernahm unter seinem Namen den Ver lag, das Antiquariat und das Kommissionsgeschäft und siedelte nach Johannisgasse 28 über, während Julius Drescher das Sortiment be hielt und es zunächst unter der alten Firma Böhme L Drescher in der Königstraße 23 fortsührte. Vom 1. Juli 1879 an wurde das Ge schäft unter dem Namen des Inhabers Julius Drescher weitergeführt. Am 1. Februar desselben Jahres überließ Georg Böhme sein Anti quariat Julius Drescher käuflich. Am 1. Mai 1882 nahm Julius Drescher Herrn Theodor Rother als Teilhaber für bas Sortiment seiner Firma auf, das sich in Rother L Drescher änderte. Der Ver lag und das Antiquariat dagegen verblieben im Alleinbesitz von Julius Drescher, der diese Geschäftszweige unter seinem Namen fortsührte. Am 13. Juli 1886 schied der Teilhaber Julius Drescher aus der Firma Rother L Drescher aus, und diese gmg in den Alleinbesitz von Th. Rother über, der nunmehr unter seinem Namen firmierte unter Beibehaltung der Platzfirma Julius Drescher's Buchhandlung. Nachdem er am 26. Oktober 1890 im 44. Lebens jahr gestorben war, ging seine Handlung an seine Witwe Frau Emma Rother über. Diese bestellte Karl Weißleder und später Wilhelm Weber als Geschäftsführer und Vertreter. Am 1. Januar 1899 ging die Handlung durch Kauf an den jetzigen Besitzer Herrn Wilh. Stöver über, der auch den früher Drescherschen, jetzt Weber- schen Verlag mit übernahm. Von nun ab wird ausschließlich Theo logie vertrieben. Die Firma siedelte nach Lindenstraße 14 über, wo sie ein Antiquariat und Versandgcschäft betreibt. Durch die zahl reichen Kataloge, die im Laufe der Jahre verschickt wurden, hat die Firma sich einen ausgedehnten Kundenkreis im In- und Ausland er worben und sich in theologischen Kreisen einen geachteten Namen er rungen. Am 1. Januar 1024 konnte der jetzige Besitzer sein 25jäh- riges Inhaber-Jubiläum begehen. Die Versandbuchhandlung Max Jbscher in München konnte in diesem Jahre auf ihr 2 5 jähriges Bestehen zurückblicken. Sie geht auf eine Gründung des verstorbenen Johann Jbscher zurück, der nach seinen Lehr- und Wanderjahren 1888 in München eine Buch binderei eröffnete. Die damaligen Verhältnisse in diesem Gewerbe waren für mittlere Betriebe derart ungünstig, daß die Buchbinderei um die Jahrhundertwende veräußert werden muhte. Durch die Er werbung einer Anzahl kleinerer Zeitschriftenhandlungen wurde der Grundstein für die Buch- und Zeitschriftenhandlung gelegt, die unter dem 16. Januar 1900 handelsgerichtlich eingetragen ist. Nach Eintritt des Sohnes und jetzigen Inhabers, Herrn Max Jbscher s, wurde der Vertrieb einzelner gebundener Werke aufgenommen und damit die Versandbuchhandlung ins Leben gerufen, die weit über Bayerns Grenzen hinaus sich eines guten Ansehens erfreut. Die als Unter abteilung wettergcführtc Zcitschriftcnabteiluug wurde 1918 au Georg Stösser i» München verkauft. »Für die Freiheit der Kunst.« —Die im Bbl. (Nr. 238) ange- kiindigte P r o t e st k u n d g e b u n g hat vergangenen Sonntag (11. Ok tober) in Berlin im Theater am Nollendorf-Platz stattgesunden. Der Vorsitzende, Präsident Rickelt, führte in seiner Begrüßungs ansprache aus, daß die Veranstaltung keinerlei politischen Charakter trage, sondern daß es sich hier nur um geistige Probleme handle. Die Eingriffe der Staatsgewalten seien abzulehnen. Staatsminister a. D. Wolfgang Heine erklärte, daß der Kampf gegen den Mißbrauch der Gesetzgebung oder neue gesetzgeberische Pläne ein sehr wichtiger Kampf sei. Ferner ergriffen das Wort vr. Ludwig Fulda, Emil Lind und Heinrich Eduard Jakob, der einen Brief Ger- hart Hauptmanns verlas, der zu der Versammlung nicht er scheinen konnte und ihr seine Sympathien aussprach. Da Präsident Rickelt von vornherein erklärt hatte, daß eine Diskussion aus tech nischen Gründen nicht möglich sei, wurde gegen lebhaften Protest einiger Redelustiger die Versammlung mit einer einstimmig angenommenen Resolution geschlossen. Der Wortlaut der Resolution ist folgender: »Die am 11. Oktober 1925 in Berlin versammelten Vertreter ver geistigen Arbeit und ihrer Verbände erheben Einspruch gegen die fort dauernden unerträglichen Eingriffe von Verwaltung und Justiz, sowie gegen Pläne der Gesetzgebung, die eine Gefahr für die deutsche Kultur bedeuten. Unter dem Vorwände, den Staat, die Religion, die Sittlich keit oder sonst irgend etwas zu schützen, versäumt man den Schutz der Schaffenden, unterdrückt man die persönliche Freiheit des Denkens und Handelns im Gebiete des geistigen Lebens, die für starke Leistungen unentbehrliche Voraussetzung ist; der besonderen Gefühlswelt und Aus drucksform der Kunst steht man verständnislos gegenüber und mißt sie an philisterhaften Maßstäben. Es ist hohe Zeit, die junge deutsche Republik vor dieser Gefahr innerer Unfreiheit zu warnen.« Jugendbuchwoche in Gardelegen. — Der Bezirksausschuß für Ju gendpflege veranstaltet vom 25.—31. Oktober eine Jugendbuchwoche zur Bekämpfung der Schundliteratur. Die Beschaffung der Bücher ist der Buchhandlung I. Manger in Gardelegen übertragen worden. Die betreffenden Verleger werden um Übersendung ihrer Verlags werke in Kommission gebeten. Prospekte sind in mehrfacher Anzahl ebenfalls erbeten. Conrad Ferdinand Mcyer-Morgenscicr. — Am 11. Oktober, dem hundertsten Geburtstage Conrad Ferdinand Meyers, fand im Alten Theater in Leipzig eine Morgenfeier zu Ehren des Dichters statt. Die würdige Einleitung zu der Feier bildete die vorzügliche Wieder gabe des Streichquartetts V-Dur von Beethoven durch das Dresdncr Streichquartett. Daran schloß sich der Festvortrag des Züricher Pro fessors vr. Faesi, der außerordentlich treffend die zwiespältige Natur des Dichters charakterisierte und eine kluge Aufhellung seines Schicksals gab. Auf die wertvollen Ausführungen Facsis folgten Re zitationen Meyerschcr Dichtungen durch Herbert Dirmoser. Zum Abschluß der Feier sang der T h o m a n e r ch o r C. F. Meyers Morgen lied in der Vertonung von Gustav Haug. Schaufcnstcrausstellungcn. — Theodor Riedel's Buch handlung in München veranstaltete ein S o n d e r f e n st e r »Slidtirol« in Erinnerung an die am 10. Oktober vorigen Jahres endgültig vollzogene Abtretung Südtirols au Italien. Ein mächtiger Adler breitet seine Schwingen über dem Modell der »Drei Zinnen« aus, dahinter leuchtet das Fahnentuch schwarz-weiß-rot, die Farben, unter denen im Weltkrieg das deutsche Alpenkorps zusammen mit den Tiroler- Brüdern um die gemeinsame deutsche Heimat gekämpft hat. Den Mittelpunkt bildet das neue Sonderheft »Dcutsch-Siidtirol« der Süd deutschen Monatshefte, das in umfassender Weise Land und Leute, Kultur und Wirtschaft, Geschichte und Politik behandelt. Mit seinem leuchtenden Umschlag gibt es den Grundton der eindrucksvollen Aus stellung. — Aus Anlaß des 100jährigen Geburtstages Conrad Fer dinand Meyers hat die Firma Paul Neff Sortiment u. Antiquariat in Stuttgart eine Ausstellung der Bücher des Dichters veranstaltet, die in geschmackvoller Form eine Übersicht iibcr die vielen Bücherausgaben Conr. Ferd. Meyers bietet. Vortragsabende. — Von der Vereinigung von Freunden der nie derdeutschen Sprache und Literatur »Quickborn« in Hamburg sind für den kommenden Winter folgende Vortragsabende festgesetzt worden. Im Anschluß an die Mitgliederversammlung wird am 16. Ok tober 1925 Fritz Specht über den Dichter Karl Wagenfeld sprechen. Daran schließen sich sieben »kleine« Abende an: 7. November: Vorlesung von Georg Clasen; 17. November: Karl Schröder: Klaus Groth in der Musik (mit Licdervorträgen); 11. Dezember: Direktor Erwin Boehden: Aug. Heinr. Grimm, ei» niederdeutscher Erzähler; 1. Februar: Karl Jahrmarkt (Thema noch nicht bestimmt);
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