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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1925
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- 1925-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1925
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lagsbuchhändlers vr. I. C. B. Mohr, kennen lernte. Im Jahre 1880 trat Ziegler zum ersten Male mit Wilhelm Spemann in Stuttgart in Verbindung. Seine erste Tätigkeit in dieser Firma dauerte bis 1881. Von hier verlegte er sein Arbeitsfeld in die Weidmannsche Buchhandlung in Berlin, wo er bis 1882 blieb. Nunmehr kehrte er zu Wilhelm -Spemann in Stuttgart zurück. Er widmete sich mehr redaktionellen als buchhändlerischen Arbei ten, insbesondere der Herausgabe der »Deutschen National-Litte- ratur« unter Mrschners Chefredaktion. Infolge seiner Beziehun gen zu Professor Zarnckc, dem Schwiegervater von Oskar von Hase, fand er Ostern 1887 eine Stellung bei Breitkopf L Härtel. Seine Tätigkeit dort war jedoch nur von kurzer Dauer. Im Herbst 1887 baten ihn seine alten Freunde Otto Volckmar und Carl Voerster, als Prokurist in ihre Firma C. F. Amclangs Verlag einzutreten. Er folgte diesem Rufe und fand nunmehr dort seine dauernde Lebensaufgabe. Der Tod des Prokuristen Ernst Gleich- mann, der das F. Volckmarsche Kommissionsgeschäft geleitet hatte, machte es iin Sommer 1891 nötig, daß er neben der Leitung von C. F. Amelangs Verlag noch die Leitung des Kommissions geschäftes übernahm, die ihn nach Carl Voersters Tod mehr als der Verlag in Anspruch nahm. Hier ist er mit vielen Buchhänd lern des In- und Auslandes während mehrerer Jahrzehnte in innige Fühlung getreten und hat sich überall deren Freundschaft und Wertschätzung erworben. Am 1. Januar 1893 wurde er Teil haber der Firma F. Volckmar und am 1. Juni 1899 der Firma C. F. Amelangs Verlag. Auch nach der Vereinigung der Firma F. Volckmar mit den Kommissionsgeschäften L. Staackmann und Carl Cnobloch behielt er seine Stellung als Leiter des Kommis sionsgeschäftes bei. Erst infolge zunehmender Kränklichkeit ent schloß er sich am 1. Januar 1921, diese Stellung aufzugeben und sich auf die Leitung von C. F. Amelangs Verlag zurückzuziehen. Am 1. Januar 1925 wünschte der nunmehr Siebzigjährige auch diesen ihm besonders liebgewordenen Wirkungskreis zu verlassen und den Rest seines Lebens fern von kaufmännischen Pflichten seinen eigenen vielseitigen geistigen Neigungen zu leben. Ledig lich das Amt des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Koehler L Volckmar A.-G. behielt er auf ausdrückliche Bitte seiner Associes bis kurz vor seinem Tode bei. Im öffentlichen Leben -des Buchhandels hat Ziegler sich ver schiedentlich betätigt. Er gehörte lange Jahre dem Vorstände des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, 3 Jahre dessen Schulaus schutz und lange Zeit dem Vorstände des Vereins Leipziger Kom missionäre an. Im Börsenverein war er während 7 Jahren Mit glied des Berwaltungsausschusses und während 6 Jahren Mitglied des Vereinsausschusses, und zwar in der wichtigen Zeitspanne, in der der Kampf um -den Ladenpreis geführt wurde. In diese Zeit fielen die kontradiktorischen Verhandlungen im Streite mit Ge heimrat Bücher, an denen er teilnahm. Außerhalb des Buch handels betätigte Ziegler sich als Gründer des Vereins für öffent liche Lesezimmer und schuf Einrichtungen, die später von der Stadt Leipzig übernommen und weitergeführt wurden. Zieglers Persönlichkeit charakterisiert sich als die eines fein gebildeten, auf allen Gebieten der Literatur erfahrenen Buch händlers. Er pflegte auf dem Verlagsgebiet die vornehme Rich tung in der Schönen Literatur. Freundschaftliche Beziehungen verbanden ihn mit seinen Autoren, insbesondere mit Martin Greif, Freiherrn von Hammerstein und Friede H. Kraze. Zahlreiche Freunde in- und außerhalb des Buchhandels werden sein Hin scheiden in tiefer Trauer empfinden. Der Buchhandel besonders verliert in Johannes Ziegler einen aufrechten, vornehm denkenden Menschen, dessen kluger Verstand seinem -Geschäft diente, dessen Herz aber stets von allem Edlen und Guten erfüllt war, das das Leben -ihm bot, und das er besonders in der von ihm leidenschaftlich geliebten Literatur und Musik fand. Ehre seinem Andenken! Die Musikalienhändler-Tagung in Köln. Der liebenswürdigen Einladung des Kreisvereins Rheinland und Westfalen folgend, hatte der Verband der Deutschen Musi kalienhändler seine diesjährige außerordentliche Hauptversamm lung nach Köln einberufen. Während die ordentlichen Haupt versammlungen an Leipzig als Tagungsort gebunden sind, hat sich -hinsichtlich der außerordentlichen Versammlungen die lebhaft begrüßte Gepflogenheit ausgebildet, den Tagungsort jeweils wechselnd zu bestimmen, um wegen örtlicher Nähe -auch solche Vereinsmitglieder auf den Versammlungen begrüßen zu können, die sonst die weite Reise scheuen. Daß damit Lust und Liebe am Verbandsleben erweckt wird, findet sich schon bestätigt, denn die Münchner, die im vorigen Jahre die Musikalienhändler in ihren Mauern beherbergten, waren auch diesmal nahezu vollzählig an den schönen Rhein geeilt, sodaß die Hoffnung berechtigt ist, daß auch im nächsten Jahre die Rheinländer ebenso zahlreich erscheinen werden, wo immer -auch der Ort der Tagung gewählt werden mag. Wenn auch bei den außerordentlichen Hauptversammlungen detz Geselligkeit mehr Spielraum bleibt als bei den ordentlichen in Leipzig, zumal da auch für die Damen Unterhaltung genug geboten wird, so war doch gerade die Kölner Tagung reich, ja beinahe überreich an Arbeit und Sitzungen. Eine besondere Bedeutung erhielt die Tagung dadurch, daß die neue Verfassung, die sich der deutsche Musikalienhandel durch die in der Osterhauptversammlung in die Tat umgesetzte Um organisation gegeben hatte, zum ersten Mal zur Auswirkung ge langte. In der praktischen Durchführung zeigten sich dabei frei lich noch Lücken und Unvollkommenheiten, die sich aber leicht be heben lassen, wo der Wille zur Verständigung vorhanden ist. Und gerade dieser drückte der Kölner Versammlung den geistigen Stempel -auf. Es war Verständigungspolitik, was hier getrieben wurde, und ihr ist es vor allem zu danken, wenn die Berkauss- bestimmungen für den Musikalicnhandel unter Dach und Fach ge bracht werden konnten. Daß sich dabei die Debatten weit über das vorauszu-sehende Maß hinaus ausdehnten, mag ein Zeichen dafür sein, mit welcher Gründlichkeit man an die Aufgabe ging. Der Donnerstag (17. September) brachte -zunächst aus gedehnte Sitzungen derVorstände, sowohl des Verbands vorstandes, der -sich aus den Vorständen der beiden Kammern zu sammensetzt, wie auch der gleichzeitig nebeneinander tagenden Vor stände der Verleger- und der Sortimeiiterkammer. Im Brenn punkt der Verhandlungen stand auch hier der neue Entwurf der BcrkaufSbestiinmungen für den Musikalicnhandel, zu dem sich zahlreiche Mitglieder in der Vereinszeitschrift geäußert hatten. Es galt nun hier, alle -diese Wünsche auf ihre Brauchbarkeit hi» zu prüfen, um zu einem Vorschlag zu gelangen, der sowohl den Kammern als auch letzten Endes dem Verband vorgelcgt werden konnte. Daneben beschäftigte den Verbandsvorstand noch eiue solche Fülle anderer Angelegenheiten, daß sich die Sitzung bis nach 9 Uhr abends ansdehnte. Der Freitag brachte zunächst die außerordentliche Hauptversam m lang der Sorti m e n t e r k a m in e r, das erste Plenum, das zu dem vom -V-erbandsvorstand vorge legten Entwurf der Verkaufsbestimmun-gen für den Musikalicn- handel Stellung zu nehmen hatte. Hier wie bei den Beratungen zu dem gleichen Gegenstand in der Verlegerka-mmer konnte cs sich natürlich nur darum handeln, für die Hauptversammlung des Verbandes Vorarbeit zu leisten und die allgemeine Stimmung des Sortiments zu den durch die Verkaufsbestimmungen aufge worfenen Fragen festzustellen. Gewichtige Stimmen erhoben -sich dafür, die gerade jetzt gegebene Möglichkeit -einer Aufhebung jeg lichen Rabatts an -Musiklehrer us-w. auszunützen, aber die Mehrzahl der Sortimentervcrtreter entschied sich doch dafür, einen wenn auch geringen Rabatt beizübehalt-en. Die Versammlung selbst zog sich über die vorgesehene Zeit hinaus, und so konnte die Ver legerkammer, deren Hauptversammlung für 3 Uhr nach mittags angesetzt war, nicht den Schluß der Sortim-enterver- handlungen abwarten, sondern mußte ihre Verhandlungen in einem Nebensaal beginnen. Da ein großer Teil der Verleger den Verhandlungen der Sortimenterkammer beigewohnt hatte, konnte man sich hier in wesentlichen Punkten kürzer fassen. Auch die Verlegcrkammer entschied sich für eine Beibehaltung der Rabatte an Musiklehrer usw. Mer die Höhe dieses Rabatts kam man jedoch zu einem anderen -Resultat als die Sortimenterkammer, die sich für aussprach, während die Verlegerkammer für 10?L war. Damit war also in einem Punkt zwischen Verlegerkammer und Sorti-
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