Die literarische Welt -V ist aufmerksam geworden auf Das Fest im Dunkel Roman von Jeanne Berta Semmig Die letzten Urteile: Die „Tägliche Rundschau" schreibt in der Unterhaltungsbeilage vom z.io.2; :..... Dann schenkte sie das „Fest im Dunkel", einen Roman, lebensfüllig, über Entsagung, Opfer und Pflicht, ein heißes Ja an die Zeit und ihr Menschentum. Eine Schwester wartet auf den Bruder, und der Bruder kehrt wieder, da daS Haar der Schwester weiß leuchtet. Zwischen Kindheit und Alter ein Fest! Ein Fest im Dunkel — aber die Liebe macht das Dunkel hell, und nach Blut und Not geht auch dem deutschen Volke der heilige Mor- gen auf. Mit einer fast mystischen Kraft, in die Seelen zu blicken und aus ihnen ihr Werden zu gestalten, rundet die Dichterin das Leben der Regln« und des Adrian Gundolf zu einem Kunstwerk. In diesem Buch T' ' - spüren wir daS Weben Gottes; die Stunden, die cs uns gab, waren Feierstunden. Die „Leipziger Neuesten Nachrichten" schreiben in ihrer Literarischen Rundschau vom zo. 8. 2z Der vornehmen Dresdner Dichterin verdanken wir eine Anzahl feingczeichnctcr Novellen. Nun schenkt ne uns (wohl zum ersten Male) einen Roman, der ihr künstlerisches Bild in deutlicherer Weise umgrenzt, als «S die kleineren Novellen zu tun vermögen. Ihre stille Natur, deren feine» Ohr tief nach innen zu lauschen gewöhnt ist, singt ein Hoheslied der Geschwisterliebe, da» in seiner adligen Reinheit kaum sonst in der zeit genössischen Prosa wicderzufinden ist. Die Keuschheit de» Erlebens, die all diesen Menschen von der Schatten seite des Lebens eignet, macht den Roman zu einer wunderschönen Paraphrase über die Heiligkeit de» Lebens. Wie hier jeder Herzschlag erlebt und innerlich ausgewcrtet wird, ist von ergreifender Schönheit. Tod und Not, Jugend und Alter wandeln leise durch die beschatteten Täler eine» äußerlich kärglichen Daseins und geben den Dingen doch schließlich immer wieder Reichtum und leuchtendes Mitschwingen. Als Zeugnis reinen Schöpfertums willkommene Abwechslung in der Flur der Sensationen. Dr. H. F. Dr. Lüdtke urteilt in der „Ostland-Kultur": Man darf die Dichterin getrost zu den wahrhaft schöpfe rischen, bis in die Tiefen des Seelenlebens schürfenden Persönlichkeiten unseres Schrifttums zählen. Sie gehört zu den „Stillen im Lande"— wie wohl alle die, die heute etwas Wesentliche» zu sagen haben. Wer hört sic, wer liest sic, wer kauft sie? Unser Volk betrügt sich um das Beste, wenn es den Mvdegrößen und Tagesnarrheiten nachläuft. Was für ein mittelmäßiges Zeug, ja was für Schund wird heute in Masten gekauft, und seine edelsten Geister verleugnet unser Volk und kennt sie kaum. Was hat uns nicht Jeanne Berta Semmig an Köstlichkeiten schon geschenkt! Und nun schenkt sie uns etwas ganz, ganz Wunder sames, ich möchte sagen: etwas Heiliges. Ihr Roman „Das Fest im Dunkel" muß jedem, besten Seele noch zu schwingen weiß, ein inneres Erleben werden. Cs ist die Geschichte der reinen, starken Liebe zwischen Bruder und Schwester, zugleich auch des Verstehens zwischen dem älteren und dem jüngeren Geschlecht. Viel Leid lastet auf den Menschen dieses Buches; aber es wird nicht nur getragen — es wird überwunden. Und ins Leid der Cinzelschicksalc webt sich das Leid unseres Volkes; doch auch dieses zerbricht die Menschen der Dich tung nicht, es führt sie nach innen und empor. Ein Fest im Dunkel ist's, das die Gestalten des Romans feiern, aber doch ein Fest — und sic fühlen und wissen, daß dem Dunkel das Licht folgen wird.... Ich habe das Buch leise und habe es dann laut gelesen: es waren Feststunden, die mir geschenkt wurden. Die erste Auflage geht zu Ende, neue Auflage in Vorbereitung Ab 25.10. neuer Preis: 6.— M. ord., 35 Prozent und 11/10 Vorzugsangebot: Bis 30.10. eingehende Bestellungen noch zu dem alten Preis von 5.— M., 40 Prozent und 11/10 Bestellzettel aichci!