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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1925
- Strukturtyp
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- 1925-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1925
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- Deutsch
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nasien in Bielefeld und Barmen bereits 1880 mit der Leitung des Gymnasiums in Eutin betraut und ein Jahr später als Kondirektvr der Stiftungen und Rektor der Latina nach Halle berufen. Hier Hai er 40 Jahre lang in reichem Segen gewirkt, seit 1802 als Direktor der Gesamtstiftungen, und sich zugleich als pädagogischer Schriftsteller, Professor der Pädagogik und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Prii- snngsamtes, sowie durch rege Teilnahme an dem kirchlichen Leben bleibende Verdienste erworben. ' ^ Gestorben: am 0. d. M. Herr Wilhel in I- ricdri ch, früher Inhaber der Verlagsbuchhandlung gleichen Namens in Leipzig, im fast vollendeten 74. Lebensjahre in Brenzone sul Garda. Geboren 1851 als jüngster Sohn des Kreisbaumeisters Friedrich in Anklam in Pommern, der mit der Tochter eines ostprensstschen Groß grundbesitzers verheiratet war, besuchte der junge Friedrich das Gym nasium seiner Vaterstadt und später, als die Familie nach Elbing verzog, die dortige Oberrealschulc. Seine Lehr- und Wanöerjahre, die ihn durch halb Europa führten, knüpfen sich an die Städte: Venedig, Turin, Lyon, Tiflis, Kiew, Zara und legten den Grund zu einer um fassenden internationalen Literatur- und Sprachkenntnis. 1878 kam er nach Leipzig und gründete hier mit geringen, ihm von seinen ost- preußischen Verwandten leihweise zur Verfügung gestellten Mitteln eine Verlagsbuchhandlung, als deren Grundstock er das 1832 gegrün dete, damals im Verlag der Dümmlerschen Buchhandlung in Berlin erscheinende »Magazin für die Literatur des Auslandes« erwarb. In diesem Unternehmen, das Wilhelm Friedrich in der ersten Zeit selbst leitete, trat bald die von M. G. Conrad in München gegründete »Ge sellschaft«, das führende Organ der Jüngstdentschen. Die Geschichte seines Verlags ist zugleich ein nicht unbedeutendes Stück der deutschen Literaturgeschichte der 80er und 00er Jahre überhaupt. Namen wie Karl Bleibtreu, M. G. Conrad, Wilhelm Walloth, Hermann Conraöi, May Kretzer, Hermann Heiberg, Detlev von Liliencron, Hans Meriau Edgar Steiger n. a. tauchen wieder in der Erinnerung auf, und auch die hohe Gestalt Gerhart Hanptmanns wirst schon ihre ersten Schatten auf die »Gesellschaft , iu der M. G. Conrad das Loblied seines Meisters Zola sang und sich selbst auf die Mission seines französischen Vorbildes vorbereitete. Die neue Kunst hätte aber keinen besseren Regisseur finden können als Wilhelm Friedrich, der in dieser Be wegung eine größere und wichtigere Rolle gespielt hat als viele andere, die mit wichtigtuenden Gebärden breitspurig auf der Bühne des neuen Knnsttempels standen und sich gegenseitig de» Rang streitig zu machen suchten. Mag man über Wilhelm Friedrich und die Be ziehungen zu seinen Autoren urteilen, wie man will, daß er eine Per sönlichkeit, ein Wegcsncher und -sinder von stark ausgeprägtem Willen war, werden ihm auch diejenigen nicht absprechen können, die in seiner Nähe etwas vom Mephisto oder dem »hinkende» Teufel« zu spüren meinten. Kaum ein Verleger ist so in den Himmel gehoben, kaum einer so angeseindet und verlästert, der Polizei und Staatsanwalt schaft denunziert worben wie Wilhelm Friedrich. Unstreitig verfügte er über eine große organisatorische Arbeits kraft, denn als er 1800, also nach einer fast 20jährigen Selbständig keit, in Prozesse und finanzielle Schwierigkeiten verwickelt, den Scho» pla 1 seiner Tätigkeit verließ, zählte sein heute in alle Winde ver streuter Verlag mehr als 1000, zum Teil recht umfangreiche Werke. In Italien fand er einen neuen Wohnsitz, von dem er wieder ver trieben wurde, als sein Adoptivvaterland sich dem Weltkrieg anschloß. Anfang und Ende seiner geschäftlichen Laufbahn sollten sich jedoch mit Italien verknüpfen, denn nach einer mehrjährigen Tätigkeit als Ge schäftsführer einer schweizer Firma kehrte er nach Italien zurück, ivo er minmehr seine letzte Ruhestatt gefunden hat. Durch die Überlassung seines umfangreichen Briefwechsels mit seinen Autoren an die Univer sitätsbibliothek Leipzig zu Forschungsz-wecken hat er selbst dafür Sorge getragen, daß die künftige Literaturgeschichtschreibung seinen Anteil an der »literarischen Revolution« der 80er und 00er Jahre noch genauer als bisher feststellen kann, denn wenn auch Wilhelm Friedrich tot ist: die Akten über ihn sind noch nicht geschlossen. SpreWal. Mbne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterltegen alle Einsendungen de» Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Ein Appell an die Einsicht des Sortiments! Heute teilte uns einer unserer bedeutendsten Autoren mit, daß ihm aus seine» Vortragsreiscn immer wieder von Sortimentern ge sagt wurde, sein neues Buch sei mit 8 Mark viel zu teuer; es dürste höchstens 0 Mark oder gar nur 5 Mark kosten. Dabei handelt cs sich um einen aufs vornehmste ausgestatteten Roman von etwa 500 Seiten Umfang, der in Friedenszeit bei gleicher Ausstattung min destens 0 Mark hätte kosten müssen, sodaß die Erhöhung nur 33(456 beträgt, während die Steigerung der Herstellungskosten, wie jeder Verleger bestätigen kann, über 8056 ausmacht. Wie soll nun aber noch im Publikum der Glaube an die Solidi tät des Buchhandels und die Angemessenheit und wirtschaftliche Not wendigkeit seiner Preise ausrecht erhalten werden — zumal in einer Zeit, wo starke Kräfte am Werk sind, durch planmäßige Unterbietung den Bücherpreis zu erschüttern —, wenn von denjenigen Kreisen, die doch von einem angemessenen Bücherpreis leben müssen, selbst die Auffassung hinausgetragen wird, die Preise seien zu hoch, statt daß das Publikum immer wieder in unermüdlicher Kleinarbeit darüber belehrt wird, daß fast alle Bücher mindestens 20—4056 mehr kosten müßten, wenn sie nach VorkriegS-Grnndsätzen kalkuliert wären! Stuttgart, den 10. Oktober 1025. Deutsche V e r l a g s - A n st a l t. Duch-Einkaufs-Zentrale G. m. b. H. Berlin W 62, Burggrafenstraße 4. Von der B u ch - E i n k a u f s - Z e n t r a l e geht uns als Antwort auf den offenen Brief im Bbl. Nr. 238 vom 10. Oktober 1025 Ab schrift folgende» Schreibens zu: An die Sortimenter, die aus Grund unseres Inserats vom 20. September Werbeprospekte bestellt haben! Wir bestätigen den Empfang Ihrer Bestellung und habe» aus verschiedene Anfragen zusammenfassend folgendes mitzuteilen: 1. Eine Reihe von Firmen hat um Firmeneindruck gebeten bzw. um Nichtfalzen der Prospekte, damit Eindruck an Ort und Stelle leichter erfolgen kann. Da die Zahl der Sortimenter, die Firmeneindruck wünschen, zu groß ist, um eine glatte, möglichst gleichmäßige Zustellung zu gewähr leisten, und auch eine Preisminderung gegenüber Selbsteinöruck kaum in Frage kommt, haben wir uns entschlossen, Firmeneindrucke nicht vorzunehmen, jedoch bei Bestellungen von 2000 Exemplaren und mehr »»gesalzt zu übersenden. 2. Der Prospekt hat das Format 16X2314 cm und kann einmal gefalzt in einen gewöhnlichen Briefumschlag gesteckt werden. 3. Die bisherige Absicht, die Prospekte ohne eine erste Bücher- liste zu versehen, haben wir fallen gelassen, weil voraussichtlich sich doch nur ein kleiner Kreis ans Grund der in dem Prospekt genannten Persönlichkeiten zum Eintritt entschließen würde, ohne wenigstens eine erste Bücherliste eingesehen zu haben. 4. Von den bisher angebotenen über 300 Werken kommen rund 40—5056 für unser Programm und damit zum Ankauf in Frage. Be? schnellster Arbeit hoffen wir, in der übernächsten Woche in der Lage zu sein, eine erste Bücherliste von rund 70—80 Werken aus stellen und Ihne» dann zur Verfügung stellen zu können. 5. Die Prospekte gehen zur Vorbereitung des Versands seitens des Sortiments etwa drei Tage vor dem Druck dieser ersten Bücher liste heraus. 0. Mit Rücksicht aus vorstehende Punkte verlängern wir die Prämienfrist vom 25. Oktober auf den 25. November d. I.; Prämien auszahlung erfolgt ans Wunsch auch schon zwischendurch, sobald die entsprechende Mitgliederzahl geworben ist. 7. Eine Anzahl Sortimenter bzw. Sortimenter-Vereinigungen hat die Prospektbeilage bei Zeitungen vorgesehen. Nach unserer Meinung ist es wesentlich billiger, Artikel in die Zeitungen zu lancieren, die mindestens den gleichen Erfolg haben dürsten, wie Beilagen. Bei der großen Anzahl von diesbezüglichen Anforderungen können wir Ori- ginalnrtikel zurzeit noch nicht anbieten, müssen vielmehr empfehlen, selbst Artikel unter evtl. Benutzung der unsrigen im Börsenblatt vom 24. September, Gildeblatt vom 25. September oder des Leitartikels in den »Neuen Büchern« zu verfassen. In der Großpresse werden voraussichtlich schon in den nächsten Tagen Artikel erscheinen. 8. Der Geschäftsgang ist folgender: Der Sortimenter (der Mit glied des Börsenvereins oder der Buchhändler-Gilde sein muß) er wirbt durch Zahlung von 5 Mark die Mitgliedschaft und Berechtigung, als ausführendes Organ (Ausgabestelle) der B.E.G. zu fungieren. Er führt die Eintrittsgelder (1 Mark) in voller Höhe an die Zentrale ab »nd erhält danach die entsprechende Anzahl an Mitglieds- und Karto thekkarten. Bon den monatlichen Beiträgen (1.80 Mk.) behält er die durch Anrechnung der Beiträge auf die Büchereinkäufc gesicherten 30 Prozent ein nnd überweist die restlichen 70 Prozent der Zentrale. Diese Eingänge aus den Monatsbeiträge» (sowie 70 Prozent der Nach zahlungen auf gekaufte Bücher) werden ihm für die Büchcreinkäufe der bei ihm eingeschriebenen Mitglieder auf ein hierfür zu errich tendes Konto gntgebracht. Der Sortimenter reicht alle Bestellungen
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