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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1925
- Strukturtyp
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- 1925-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1925
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- Deutsch
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Württembergifcher Buchhändler-Verein. Die außerordentliche Hauptversammlung des Württembergi- schen Buchhändler-Vereins am 16. Oktober hat sich eingehend mit der Frage der B u ch e i n k a u f sz e n t r a l e beschäftigt. Einstimmig waren die Anwesenden der Ansicht, daß eine Förderung der Zwecke der Bucheinkaufszentrale aus mehr fachen Gründen nicht befürwortet werden kann. Erstens liegt in dem Werbe- und Verkaufssystem der Bucheinkaufszentrale eine Erschütterung der Bücherpreise und des Ladenpreises überhaupt. Die Ankündigung, daß irgendwelche Bücher zu halbem Preise zu haben sind, muß im Publikum den Eindruck erwecken, als ob die Normalbücherpreise zu hoch seien. Zweitens ist die große Arbeit, die dem Sortiment mit Inkasso, Zustellung der Zeitschrift und Bücherbssorgung erwächst, unter gar keinen Umständen mit 30^ Vergütung zu leisten. Endlich ist die Versammlung darüber er staunt, daß die Bucheinkaufszentrale so stark die Gemeinnützig keit ihrer Unternehmung betont, deren Vorteile doch vorwiegend einigen wenigen zugute kommen, und daß sic den Hauptfehler der Buchgemeinschaften, nämlich die Bevormundung des Publi kums, nicht nur nicht vermeidet, sondern ihr auch noch die Bevor mundung des Verlags hinzufügt. Stuttgart, den 20. Oktober 1925. Württembergifcher Buchhändler-Verein (E. V.). vr. P. Schumann, 1. Vorsitzender. Verein Dresdner Buchhändler. Einladung zur Mitgliederversammlung am Donnerstag, dem 29. Oktober, pünktlich abends 7'/- Uhr im Albertzimmer der Bärcn-Schenke, Webergasse. Tagesordnung: 1. Weihnachtsreklame. 2. Verschiedenes. Der Vorstand erwartet das Erscheinen eines jeden Mitgliedes. Dresden, den 20. Oktober 1925. Mit kollegialer Begrüßung Verein Dresdner Buchhändler. Emil Rudolph, I. Vors. Tagespreise und Buchhandel. Von Hermann H e l b -i n g in Frankfurt a. M. Referat, gehalten in Homburg am 20. September 1925 auf der außerordentlichen Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel. Wir alle lesen täglich die Zeitung, oder wir sollten sie wenig stens lesen. Nicht nur in unserer Eigenschaft als.Staatsbürger, das ist selbstverständlich, sondern eben als Buchhändler in der Erkenntnis, daß wir fast den ganzen Inhalt der Zeitung vom politischen Leitartikel bis zum Anzeigenteil unseren Geschäften nutzbar machen können. Und auf der anderen Seite beschäftigt sich ein Heer von Redakteuren im Dienste für die Zeitung ebenfalls täglich mit dem Buch und dem Buchhandel. Aber abgesehen von den hier angedeutetcn wirtschaftlichen Bindungen sind Tagespresse und Buchhandel deshalb unzertrennlich, weil keiner von beiden den gegenseitigen geistigen Austausch entbehren kann. Beide, Tagespresse und Buchhandel, stehen im engsten Kontakt mit dem Geistesleben der Nation und beide erscheinen dazu berufen, deutsche Kultur wieder in die Welt hinauszutragen und draußen dem schwer geschädigten Ansehen des deutschen Volkes wieder Achtung zu verschaffen. Schon dieser Hinweis genügt, um darzutun, wie not wendig es gerade jetzt Ist, daß in der einem gleichen Ziel dienen den Arbeit von Zeitung und Buchhandel ein gemeinsamer Kultur- Wille zum Ausdruck kommt. Wirkt es in Anbetracht dieser engen Gemeinschaft nicht ver blüffend, daß das Verhältnis zwischen Tagespresse und Buch handel noch kaum eine ausführliche Darstellung erfahren hat, daß es noch nie Gegenstand der Beratung auf einer dieser Ver sammlungen war? Immer war es ein besonderes Ereignis, das zu einer Polemik zwischen Tageszeitung und Buchhandel führte. Ich erinnere zunächst an den großen Streit, der 1903 entbrannte, als die neuen Vorkaufsbestimmungen den Kunden rabatt völlig beseitigten. Damals wurden in einer Menge von Zeitungsartikeln und Kampfschriften — es sei nur an das Buch von Professor Bücher erinnert — die heftigsten Angriffe gegen den Buchhandel erhoben, die von diesem abgewehrt wurden. Der Gesaintbuchhandel zeigte das Bild vollkommener Geschlossenheit^ der er sicher seinen damaligen Sieg zu verdanken hat. 1915 und noch in anderen Jahrgängen des Börsenblattes gab es reichlich Vorschläge über eine bessere Organisation des Besprechungs wesens, ohne daß diese bei der Tagespresse großen Widerhall fan den. Wohl mögen jene Aufsätze Veranlassung dazu gegeben haben, daß das Organ für die Interessen der Zeitungsverlcger eine Sondernummer herausgab unter dem Titel: »Presse und Buch handel«. In dieser hat unser damaliger Erster Vorsteher des Börsenvereins, Herr Hofrat vr. Meiner, das Verhältnis von Tagespresse und Buchhandel vortrefflich beleuchtet. Dann folgte eine Reihe Artikel von Autoren und Verlegern, die sich mit der Buchbesprechung befaßten. Es blieb bei der Theorie, zu prak tischen Beschlüssen kam es nicht. 1916 hat Herr Prager in seinem Referat in Goslar über das Buchhandels- und Werbeamt den Satz ausgesprochen: »Auch die Presse darf nicht vergessen werden. Ein Pressebüro soll nicht nur die Stimmen sammeln, die in dein deutschen und ausländischen Blätterwald sich über das Buch ver nehmen lassen, es soll auch selbst die Presse mit Nachrichten ver sorgen, die geeignet sind, den Buchhandel zu fördern«. Ich weiß nicht, wie weit dieser Anregung des Herrn Prager damals Folge geleistet wurde. Jedenfalls war der Erfolg ein durchaus nega tiver, wobei ein gut Teil Schuld an dem Verhalten der Zeitungen liegen mag. Denn wenige Jahre nachher lagen sich Presse und Buchhandel wieder in den Haaren. Diesmal wogen der Kultur abgabe, dann wegen des Valutaaufschlags der Exporteure und schließlich wegen des Teuerungszuschlages. Seither ist der Streit über das »teure Buch« nicht mehr zum Schweigen gekommen. In diesem Jahr ist es die Frage der Buchgemeinschaften, in der die Tagespresse eine Haltung eingenommen hat, mit der sich der Buchhandel nicht leicht absurden kann. Zwar hat uns die Tages presse zu unserer Jubiläumskantate im allgemeinen so freundlich begrüßt, daß man Mißtöne, die da und dort erklangen, über hören durfte. An dieser Stelle wollen wir auch der »Frank furter Zeitung«, die uns gestern in recht umfassender Weise über aus freundlich begrüßte, unseren Dank aussprechcn. In letzter Zeit haben wir es aber doch recht häufig erleben müssen, daß Meinungsverschiedenheiten in einer Form ausgetragen wurden, die der gegenseitigen Freundschaft nicht würdig war. Deshalb erscheint es notwendig, in offener Aussprache die schweben den Fragen zu klären und wenn möglich zu Praktischen Vor schlägen zu kommen, die künftigen Auseinandersetzungen die un erquickliche Schärfe nehmen. Kundenrabatt, Kulturabgabe und Valutazuschlag sind er ledigte Probleme, die uns hoffentlich nie «wieder beschäf tigen werden. Mer Preisbildung i m Buchhandel, B n ch g e -m e >i ns ch a f t e n und B e s p r e ch n n g s w es e n sind brennende Fragen, die eingehend erörtert werden müssen. Es wird aber gut sein, ' wenn wir zuerst ver suchen, durch einen historischen Überblick die Aufgaben hcraus- zuarboiten, die heute Buchhandel und Presse dem deutschen Schrift tum gegenüber haben. Eine reiche Literatur ist vorhanden. Press? und Buchhandel besitzen beide das große Geschichtswerk ihres Berufs. Wir haben unseren »Goldfriedrich« und -gewissermaßen als Ergänzung dazu die Jubiläumsgabe von Friedrich Schulze und die von Herrn Professor Mcnz hcrausgegebenen biographischen Darstellungen. Verdienstvolle Werke! Quellen der Berufs freu d i g k c i t und Führer zur richtigen Auffassung der Berufs- pflichten. Bücher also vom wirtschaftlichen und geistigen Leben des Buchhandels, die jeder Kollege nicht nur lesen, sondern in die er sich vertiefen sollte. Viele Zeitschriften-Anfsätze und eine reiche Broschürenliteratur streifen häufig den Fragenkomplex: »Presse und Buchhandel«. Es sei nur aus Kollege Kliemanns vortreffliche Arbeit über die Werbung fürs -Buch hingewiesen. Für eine Bibliographie des deutschen Buchhandels, welche wir
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