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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1925
- Strukturtyp
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- 1925-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1925
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- Deutsch
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Kaufzwang gibt es nicht; sie haben bas Recht, auf Grunb ihrer laufenden Beiträge zu kosten und zu wählen. Wie die Buchver- zeichnifse zusammenzustellen und zu drucken sind, ob von dem Ein zelnen, einer größeren Gemeinschaft non Sortiment und Verlag, oder der Werbestelle, das wirb die Erfahrung lehren, wenn ein mal auf diesem Wege der Anfang gemacht ist. Ihn auszubauen, alle damit verbundenen Möglichkeiten und Vorteile auszuspinnen, überlasse ich den unmittelbar Beteiligten. Aus dem italienischen Buchhandel. Von Richard Kupfer. II. (I siehe Bbl. Nr. 106.) Der für die Verbreitung des italienischen Buches im Jn- und Auslande eifrig und offenbar mit Erfolg tätige Verleger A. F. Formiggini in Rom, der sich erst einige Jahre vor dem Kriege dem Buchhandel zugewandt hat, gibt eine literarische Zeitschrift heraus, die hauptsächlich Propagandazwecken dient: »Italia oks sorivs« (»Was man in Italien schreibt«), die in monat licher Folge außer bibliographischen Aufsätzen und allerhand kur zen, interessanten Mitteilungen die neuesten Veröffentlichungen des italienischen Büchermarktes, nach Wissenschaften geordnet, verzeichnet. Sie steht bereits im 8. Jahrgang und ist allen zu empfehlen, die sich über die italienischen Neuerscheinungen unter richten wollen; sie eignet sich auch ganz besonders zur Verteilung an die Kundschaft. Ermutigt durch seine bisherigen Erfolge, beabsichtigt er, ein Gegenstück zu schaffen: »17 Italia obs legge« (»Was man in Italien liest«) und ist nur: damit beschäftigt, die Namen der Empfänger der erstgenannten Zeitschrift, wie auch diejenigen aller sonstigen sich meldenden Bücherkäufer nach den sie interessierenden Wissen schaften (gedacht sind 39) zu sammeln und zu ordnen, die An schriften zu vervielfältigen und sie sodann Verlegern, Sorti mentern usw. gegen mäßige Vergütung zur Verfügung zu stellen. Um in eine Abteilung eingetragen zu werden und dadurch die betreffenden Angebote, Kataloge usw. zu erhalten, hat der be treffende Interessent den Betrag von 3 Lire einzusenden, jede Eintragung in eine weitere Kategorie kostet ihn 1 Lire. Diese so zusammengetragenen Adressen von Spezialinteressenten (die Spesen für die Eintragung hat also der Interessent selbst zu be zahlen) stehen, auf Adressiermaschine vervielfältigt, dem Buchhan del zur Verfügung. Um recht viele Adressen zu erhalten, die also nicht planlos gesammelt werden, denn jede Eintragung kostet ja den Interessenten wenigstens 3 Lire, werden ihm außer der Gratiszusendung von Katalogen usw. Bücherprämien in Aussicht gestellt, die durch das Los zur Verteilung kommen sollen, und die durch den dritten Teil der eingehenden Gelder angeschafft werden sollen. Die Idee ist jedenfalls neu, es bleibt abzuwarten, wie weit ihre Ausführung sich praktisch bewähren wird. In R o m hat sich, wie die Zeitungen berichten, eine »llnlons intsllsttualo italiana« gebildet, deren Gründer hauptsächlich füh rende Persönlichkeiten der Geistesaristokratie sind. Unter Aus schluß jeder politischen Tendenz bezweckt diese Vereinigung, den Austausch geistiger Güter mit andern Ländern anzubahnen und zu einer weiteren Annäherung der Völker boizutragen. Seit einigen Monaten muß die italienische Umsatzsteuer für die aus dem Auslande kommenden Waren, die früher durch Stempelung der betreffenden Rechnungen erfolgte, offenbar viel fach aber auch Nicht erfolgte, bei der Verzollung der Waren an der Grenze entrichtet werden. Allen Sendungen, außer Kreuz bändern, ist genaue Rechnung beizufügen, oder sie ist dem Emp fänger direkt mittels Briefs zuzusenden, bei Frachtsendungen auch das Ursprungszeugnis, damit er diese Papiere seinem Spediteur übergeben kann. In deren Ermangelung oder bei ihrem späteren Eintreffen müssen die Sendungen eingelagert werden, und es ent stehen Verspätungen und hohe Lagerspesen. Zur Erreichung einer glatten Abwickelung der Formalitäten ist Firmen, die Verkehr mit Italien haben, zu empfehlen, diese Vorschriften genau zu beachten. An Ausstellungen, die auch dem Buche einen ent sprechenden Raum gewährten, ist auch in Italien in diesem Jahre kein Mangel gewesen. Von der Internationalen Büchermesse in Florenz ist im Börsenblatt schon wiederholt berichtet worden. Einen ausführlichen Bericht brachte Anfang Juli Ettore Cic- cotti in der »Sera«. Uber die deutsche Abteilung äußert ex sich: »Die intensive Produktion in jedem Zweige der Wissenschaft und der Kunst in diesen schwer heimgesuchten Jahren ist ein wei terer Beweis der wiedererstehenden deutschen Kraft. . . . Und in diesem internationalen Wettbewerb hätte sich Deutschland die Palme erwerben können, wenn sie ihm nicht von England, und zwar mit Erfolg, streitig gemacht worden wäre: die Reichhaltig keit und die Auswahl von Werken — von der Art der einfachsten Literatur bis zu der erzieherischen und wissenschaftlichen — ist, Wie man bekennen muß, wirklich beachtenswert und auch außer gewöhnlich«. Uber die Mailänder Mustermesse ist ein ausführ licher Bericht nicht erschienen. Sie war auch diesmal vorzüglich beschickt, besonders vom italienischen Buchhandel. England fehlte ganz. Den deutschen Buchhandel vertraten nach den Berichten hiesiger Kritiker würdig die Firmen Sperling L Kupfer, Mailand, und Kurt Winter (jetzt Rom). Die Besucherzahl war in diesem Jahre besonders stark; wenn auch die eigentlichen Interessenten, die Buchhändler aus der Provinz, sich nur in be scheidener Anzahl eingestellt hatten, so war das große Publikum immerhin sehr zahlreich. Es war in der Abteilung Buchhandel auch Einzelverkauf vorgesehen, genaue Angaben über den Umsatz liegen jedoch nicht vor. Im allgemeinen stehen die direkten Er folge in keinem Verhältnis zu den hohen Ansstellungskosten, Zeit verlusten usw., immerhin haben einzelne Firmen, besonders mit populären Werken, recht gute Erfolge erzielt, sodaß sie ihre Spesen deckten, ohne die indirekten Erfolge in Betracht zu ziehen, die sich doch immerhin bei derartigen Veranstaltungen einstellen. Die Buchabteilung aus der Mailänder Mustermesse soll eine dauernde Einrichtung bleiben. Sie soll, noch erweitert und der ihr seither eingeräumte Pavillon verschönert und vergrößert werden. Ver leger, die in Frage kommende Werke zur Schau zu bringen ge denken, seien auf die Gelegenheit hingewiesen, über die Gas - und Wa s s e r te ch nis che Ausstellung in Padua und die Chemisch-technische Ausstellung von Turin mit ihren Bücherabteilungen hoffen wir noch an anderer Stelle berichten zu können. Der Berichterstatter hatte leider keine Gelegenheit, sie zu besuchen, und es verbleibt sodann noch die Ausstellung für dekorative und ange wandte Kunst, die alle zwei Jahre in Monza bei Mailand stattfindet. Eine ausführliche Besprechung über die letzte im allgemeinen brachte 11 go Ojetti im »llorrisro ckella 8era« vom 5. Juni: Er gibt hierbei gleichzeitig eine Gegen überstellung der italienischen und ausländischen Erzeugnisse. Während er bei den ersten recht heftig kritisiert, daß sie sich ganz und gar nicht durch Kunstsinn und neuere Errungenschaften und modernen Geschmack hervorheben, macht er der Leitung Vorwürfe über die geringe kunstverständige Anordnung, resp. Annahme und Ausstellung von Gegenständen, die eigentlich auf einer Kunst ausstellung nichts zu suchen haben. Ich lasse nachstehend teil weise den Schluß der sehr beachtenswerten Ausführungen dieses angesehenen Kunstkritikers folgen: »Lassen wir England beiseite, welches uns vor zwei Jahren als Almosen eine Plakatschau schickte und Heuer einige Proben von Geschäftsbriefpapieren und bedrucktem Leinen für Landhäuser hin- zusügte. Wir sind arm; dort oben erachten sie es daher für logisch, uns billige Gegenstände herzuschickcn. Aber Deutschland, Ungarn, Belgien und Frankreich haben ganz im Ernste ausgestellt. Auch Frankreich, welches Heuer zu Hause krampfhafte Anstrengungen für eine Weltausstellung dekorativer Kunst macht. Deutschland, das in Paris nicht ausstellt, besetzt hier vorbildlich neun Säle mit vielen ebenso vorbildlichen Gegenständen von hohem Werte und meister hafter Ausführung. Man sagt, die Deutschen hätten hunderttausend Goldmark ausgegeben. Sie haben Facharbeiter und Tapezierer her- gesanüt, die unter der Leitung des Architekten Schmeck von der Schule für dekorative Kunst in Stuttgart gearbeitet haben. Sie haben die Zusammenstellung einem einzigen Manne, dem Or. Riezler, Museumsdirektor in Stettin, anvcrtraut, der mit stolzer Bescheiden-
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