Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1925

und Heimat!« Es folgen Textproben und gut gegliederte Literatur- Übersichten z. T. mit Besprechungen aus verschiedenen Gebieten. In dieser Form erscheint sie recht werbewirksam. In all dem regen und fleißigen Leben, das jetzt auf diesem Teil gebiet buchhändlerischer Werbung herrscht, zeigt sich die Notwendig keit, jedes dieser Werbemittel seinem besonderen Zwecke anzupassen und immer darauf bedacht zu sein, wie die Werbekraft der Vertriebs zeitschrift erhalten und vergrößert werben kann. Das sind Aufgaben, zu denen namentlich auch die Jüngeren des Berufs herangezogen werden sollten. Denn noch auf lange Zeit hinaus wird der beste Werbefachmann für den Buchhandel erst der rechte Werbesachmann sein. Thielert, Max: Die Renaissance des Buchhandels. Berlin-Pankow, Berliner Str. 86: Mar Thielert. 1928. 14 S. 8°. Mk. -.30. — Der Buchhändler Tordelen. Roman. 1.—3. Tausend. Ber lin-Pankow, Berliner Str. 86: Max Thielert. 1925. 227 S. Mk. 4.—. Eine Streitschrift, die sich gegen die heutige Form und Entwicklung des Buchhandels richtet, und ein Roman, in dem die Erfüllung der Forderungen des Verfassers als Zukunftsbild gezeigt wird. Der Ver fasser ist ein Berufsgenosse. Gewiß ist der Buchhandel nichts Vollkommenes, gewiß ist die Befürchtung nicht von der Hand zu weisen, daß er einmal den Weg der Presse nehmen und Instrument vielgestaltiger politischer und sonstiger Interessen werden kann. Aber daß, wie der Verfasser sagt oder durchblicken läßt, die ganze deutsche Büchererzeugung der »Schrift steller« nichts sei und der »Urheber« des »Bekenntnisbuches« wie eine Art Heiland als Urheber-Selbstverleger erst noch kommen müsse, ist doch eine große Ungereimtheit. Was sind Urheber? »Sie greifen nach den Fetzen aller Verkleidungen der Zeit und reißen sie herunter, gewiß, Sanftheit ist ihre Zier just nicht. Was sie aber auszeichnet, das ist das, daß sie das mißtönende Geräusch der Zeit in Einklang auf- lösen. Sie gehen auf die Fragen los: Steh, Phantom! Und das Phantom steht. Außerdem werden sie von der Presse aller Richtungen unbedingt totgeschwiegen. Jedenfalls wäre cs eine Beleidigung selbst für einen schwachsinnigen Leser, wenn er einen Urheber nicht von einem Schriftsteller unterscheiden könnte.« Was sollen diese Phrasen? Es wird die Schaffung einer P r ü f u n g s st e l l e für Urheber verlangt. Der Buchhändler der Zukunft soll »Buchanwal t« sein. Der Geist des alten Metternich wird hcraufbeschworen, und für den Sortimenter wird eine Amtsbezeichnung: »Buchanwalt« gefunden, für die er sich (warum nicht Buchadvokat?) schönstens bedanken wird. Ich habe selten ein so geringes Verständnis für die Entwicklung und das Wesen des Buchhandels gefunden wie in dieser Schrift, ganz zu schweigen von den Neformvorschlägen, für die der Ausdruck »Ver schlimmbesserung« noch viel zu gut ist. Und daneben dieser Roman vom Buchhändler Tordelen. Man sollte es nicht für möglich halten, daß jemand, der den Dingen so merkwürdig gegeniibcrstcht, ein solches Buch schreiben konnte. Thielert hat tatsächlich den Roman des kulturellen Buchhändlers ge schaffen, vielleicht im einzelnen noch unvollkommen, aber als Ganzes doch dichterisch eine beachtliche Leistung. Da ist der »Olympier« i» seinem Geschäft, der alte Rath, ein Buchhändler im besten Sinne des Wortes, der geschäftstüchtige Büchercäsar und Massenverleger, der sich später bekehren muß; da ist der »Triddelfritz« Fritze Balsam, vor allem aber der ruhige und kundige junge Tordelen, eine prächtige Figur, und da sind noch manche Männer- und vor allein auch Frauen gestalten in diesem Buchhändlerkreise, die plastisch vor uns hingestellt werden und unsere Sympathie gewinnen; da ist schließlich eine ganze kulturelle Buchhändlerkolonie, die mit offenen Augen und in enger Fühlung mit der Natur frisch und frei, erhobenen Hauptes durchs Leben schreitet. Dabei treten uns Gestalten und Handlung nicht mit aufdringlicher Deutlichkeit entgegen, sondern immer durch eine Art feinen Schleier von Andeutungen. Viel steht zwischen den Zeilen dieses Buches. Es hat allerlei Vorzüge eines guten Romans, ist flüssig geschrieben, spannend und besitzt neben hohem Gemütswert auch das, was man vom Verfasser der Broschüre nicht erwarten sollte — Humor. Diesen Roman sollte jeder Buchhändler kennen lernen, namentlich der jüngere. Die Broschüre kann er sich schenken. Kurt Loele. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u.Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins — * — Mitglied nur d. B.-V. — s-s- — Fernsprecher. — TA.: — Tele grammadresse. — V — Bankkonto. — d — Postscheckkonto. — -b — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buch händler, e. G. m. b. H., Leipzig.) — 's- — In das Adreßbuch neu auf genommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgericht liche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekannt machung benutzten Zeitung.) — Dir. — Direkte Mitteilung. 19.-24. Oktober 1925. Vorhergehende Liste 1925, Nr. 248. (Abraxas-Verlag Walter Steinecke, Lemgo (Lippe), Bismarckstr. 28. Spez.: Buch-, Mappenwerke, Kunstblätter. Gegr. 27./I. 1924. (TA.: Abraxas Lemgo. — V Disconto-Ges., Fil. Lemgo. — d Hannover 48 085.) Prokur.: Grete Steinecke. Un verlangte Sendungen verbeten. Vollständige Auslieferung in Leipzig und vom Verlagsort. Leipziger Komm.: a. Fleischer. sDir.s KAxt, Friedrich, Dresden. Der Inh. AFriedrich Art ist 17./X. 1925 verstorben. sB. 250.) Baedeker, G. D., G. m. b. H-, Essen (Ruhr). Dem Max.Wehner wurde Ges.-Prokura erteilt. sH. 14./X. 1925.) Bäder- u. Verkehrs-Verlag G. m. b. H., Berlin. Dir. Kurt Herzog ist als Geschästsf. ausgeschieden. sH. 8./X. 1925.) -(Bali-Verlag Berger L Co., Charlottenburg, Königin Elisabeth-Str. 42. Verlag. Gegr. 18./V. 1925. (»-»- Westend 1661. — W Deutsche Bank, Dep.-Kasse L. IV, Ritterstr. 48. — Berlin 11855.) Inh.: Frieda Lewin u. Gertrud Berger. Vollständige Anslieferung in Berlin u. Leipzig. Leipziger Komm.: a. Koehler. (Dir.) Baer, Ioseph, L Co., Frankfurt (Main). Die Prokura des Max Niderlechner ist erloschen. sH. 15./X. 1925.) Baselt, Fritz, Frankfurt (Main). Leipziger Komm, jetzt: Simrock. sDir.s GBeute lsp ache r, Ernst, L Co., Inhaber Max Heinzmann, Dresden, erloschen. sDir.s (Böhm, Richard, Bad Kreuznach, Colonaden Kaiser Wil- Helm-Str. 11. Buchhdlg. Gegr. 1./IX. 1924. (^ Frankfurt sM.s 90 692.) Nachnahmesendungen verbeten, sofern nicht spesenfrei. Leipziger Komm.: rv. O. Klemm. sDir.s Brechtsche Buch- u. M u s i k a l i e n h., Hameln. Leipziger Komm jetzt: Fernau. sB. 250.) (Bücherstube Hugo Wolf, Langendreer (Wests.), Kaiser- str. 174. Buchh. Gegr. 15./VIII. 1925. (s-s- Witten-Ruhr 823. — TA.: Bücherstube. — W Sparkasse d. Aemter Langendreer-Werne, Nebenst. Werne b. Bochum. — Dortmund 31467.) Inh.: Hugo Wolf. Leipziger Komm.: rv. Haessel. sDir.s (Der Bücherwinkel Buch- und Kunsthandlung Alex ander Wolfram, Hamm (Wests.), Bahnhofstr. 18. Gegr. 13./VIII. 1925. (»-S 1364. — G Deutsche Bank, Zweigst. Hamm. — d Dortmund 3746.) Leipziger Komm.: rv. Fleischer. sDir.s (Buchhandlung am Fürstenplatz, Drcsden-A., Strie- scner Str. 42. Buchh. u. Antig. Gegr. 1./IX. 1925. (G Diree- tion der Disconto-Gesellschaft.) Inh.: Berta Tegge u. Annie Korn. Leipziger Komm.: v. Fleischer. sDir.s -(Buchhandlung u. Buchdruckerei Rudolf Hohmann, H e i l i g e n st a d t (Eichsfeld), Untere Altstadt 23. Buch-, Musik.- u. Landkh. Buchdr. Gegr. 17,/VIl. 1837. <»-P 339. — 7—8. — TA.: Druckerei Hohmann Heiligenstadt. — G Kreissparkasse. - d" Erfurt 24 848.) Inh.: Rudolf Hohmann. Leipziger Komm.: rv. R. Hofsmann. sDir.s Buchholz L Diebel, Trvppau, in Konkurs. Koehler ist nicht mehr Komm. sDir.s (6 alpe Campania L-nönima cks Libreria Lubliea- eionss ^ Läioionss, Nack r ick (8panien), kios Losas 24. Verlags- u. 8oribk. Lauptvsrlags vsrüs: Lneielopeckia Lspana, Dieeionsrio cks la Lsngua Lspanoia cks la keal tWackemia Lspana, Llasieos OastsIIanos, Colseoion Universal. Osgr. 1./VII. 1918. (111.: Calps Nackriä. — W Laues cke Lspana; Laues cks kildao.) Osnsralckirsütor: Xieolüs Na. äs llrgoito. Lrokur.: Vurelio Oie? Natlüsu u. Nanusl Olarra Oarmsuckia. Vollstänckigs tVuslisks- rung in Leipzig. Leipziger Komm.: a. rv. Wagner. sDir.s