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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1925
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- Deutsch
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von seinem älteren Bruder 1888 gegründete Geschäft mit in die Höhe gebracht hat. Nach dem Tode seines Bruders, der im 45. Lebensjahr 1907 gestorben ist, führte Herr H. Hiemesch bis zum Jahre 1912 das Geschäft als alleiniger Inhaber. Seit diesem Jahre stand ihm Herr Emil Hiemesch zur Seite; ferner: am 24. Oktober Herr Buchhändler und Buchdruckereibesitzer C. N. Gutsch in Lörrach im Alter von 57 Jahren. Über den traurigen Fall berichtet der in Lörrach erscheinende »Oberländer Bote«: Am Sonnabend mittag wurde der frühere Ver leger des »Oberländer Boten« und Buchdruckereibesitzer Herr C. R. Gutsch von seiner Frau erschossen. Herr Gutsch saß beim Mittag essen, als sie, gedeckt durch einen Vorhang, drei Schüsse auf ihren Mann abgab, von denen der erste schon den Tod zur Folge hatte. Der Grund zur Tötung ist in völlig zerrütteten Familienverhältnissen zu suchen, die wiederum ihren Ausgangspunkt in verfehlten Spekula tionen haben. Staatsanwaltschaft und Gericht waren alsbald zur Stelle. Frau Gutsch gab die Tat zu, wurde verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis nach Freiburg gebracht. Herr Gutsch hat ein Alter von 57 Jahren erreicht. Er hatte 1894 das väterliche Geschäft übernommen, das er bis 1923 führte. Im Februar jenes Jahres zwang ihn die Inflation, deren Auswirkungen er nicht zu ertragen vermochte, zum Eiustellen des Zeitungsverlages und der Druckerei, die er ein Jahr darauf an die jetzige Verlagsgesellschaft verkaufte. SpreWal. «ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen de» Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Das überflüssige Sortiment. sVgl. Bbl. Nr. 222.) Tie Franckh'sche V e r l a g s h a n d l u n g in Stuttgart gibt ei» Kochbuch heraus, das äußerlich sehr gut ausgestattet ist. Das Buch wird vom Verlag überall verschenkt an Brautleute, junge Paare usw., deren Adressen aus den Zeitungen entnommen werden. Die Kosten für das Buch werden dadurch aufgebracht, daß 20 Seiten für Anzeigen verwendet werden. Jede anzeigende Firma zahlt für eine ganze Seite 20 Pfennig für jedes Buch. Bei 20 Nnzeigeuseiten erhält der Verlag also 4 Mark von vornherein für jedes Exemplar. Sein Geschäft ist also gesichert. Die Bücher, die in einer Stadt zu verschenken sind, werden nur Anzeigen dortiger Firmen erhalten. Jeder Bezirk des Deutschen Reiches wird in dieser Weise besonders behandelt, wodurch dem Buche ein guter Absatz gesichert wird. Bis her gehörten Kochbücher zu den Brotartikeln des Sortiments. Die Franckh'sche Verlagshandlung hat das Mittel gefunden, wie Bücher ohne Schaden für den Verlag verschenkt werden können. Dies Mittel macht das Sortiment völlig überflüssig. Der Verlag Hachmcister L Thal in Leipzig sendet einen Prospekt über die Werke: Krumm und Bürger, »Das Fahrrad«, und Krumm, »Die Einrichtung des Motorrades« mit Rabattangebot bis zu 40A au die Fahrradgeschäfte. Darin heißt es: »Die hervorragend ausgcstatteten Bändchen eignen sich vortrefflich zur Reklame für Ihr Geschäft und als Zugabe beim Ankauf eines Rades. Auf der Vorder seite des Umschlags kann Ihre Firma aufgedruckt werden, und vor dem Titel läßt sich ei» farbiges Blatt mit Ihrer Geschäftsempfehlung einfügen.« Der Prospekt wurde in einer hiesigen Buchhandlung von einem Kunden abgegeben, und dabei wurden die Bücher mit dem an gebotenen Rabatt verlangt. Die beiden Werke sind in der »Lehrmeister-Bücherei« erschienen, für deren Vertrieb sich doch das Sortiment in erster Linie einsetzt. Der Vor st and des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden«. » Erwiderunge n. Wir hatten wirklich nicht geglaubt, in der oben genannten Ange legenheit einen Vorwurf durch das Sortiment zu bekommen, denn wir haben eine Sache, die zunächst ohne Mitwirkung des Buchhandels auf alle Fälle in die Tat umgesetzt werden sollte, für den Buchhandel gerettet und dafür gesorgt, daß dem Buch die ihm würdige Stelle ein- gcräumt wird ssiehe unten). Die Vorgeschichte des Streites ist fol gende: Ein Hamburger Warenhaus hat dem Vorstand des Buchhändler- Verbandes »Kreis Norden« auf Grund des Besuchs eines Anzeigenver treters Angaben gemacht, die fast durchweg ungenau oder gar unrichtig sind. Ohne im geringsten diese Angaben zu prüfen oder den Verlag vorher zur Äußerung zu veranlassen, hat der Vorstand seine Mitglieder aufgefordert, unser» Reisenden nicht zu empfangen. Erst nachdem unser Reisender den Vorstand besucht hatte, hat sich Herr Janssen be müßigt gefunden, sich an den Verlag zu wenden, ohne ihm jedoch von der übrigens gesetzlich unzulässigen Boykotterklärung Mitteilung zu machen. Diese war uns von einem über das Vorgehen entrüsteten Sortiments-Kollegen bereits eingesandt worden. Wir erwarten in Ruhe das Urteil der Kollegen im Verlag und Sortiment über dieses Feingericht, ebenso über weitere Maßregeln, die uns angedroht wurden und über die wir an anderer Stelle sprechen wollen. Jin übrigen werden die durchaus irreführenden Ausrechnungen des Vorstands dazu führen, daß eine derartig glänzende s?) Verdienstmöglichkeit allge mein nachgeahmt wird, während in Wirklichkeit weder 20 Seiten An zeigen je einmal zusammenkommen, noch eine Durchführung in allen Städten und Bezirken Deutschlands möglich ist, oder auch nur ange strebt wurde. Auch die Verteilung wird nicht so, wie angegeben, vor- genommen; ferner wird, wie wir den Hamburger Herren bereits Mit teilen ließen, nach den neuesten Nachrichten die Sache in Hamburg überhaupt nicht durchgcfllhrt werden. Der Gedanke selbst, ein Kochbuch an junge Eheleute zu verschenken, ist nicht neu. Er ist schon früher öfters ausgeführt worden, darunter auch von Sortimentern. Als jetzt der Anreger des Planes sich an süddeutsche Verleger wegen der Abgabe eines Kochbuches für seine Zwecke wandte, bekam er von allen Seiten zustimmende Angebote: von Verlegern und bekannten Sortimentern, die nebenher ein Kochbuch ini Verlag haben und also doch wissen mußten, was dem Sortiment frommt und was nicht. Die Angebote dieser Verleger und Sortimenter liegen zum Teil schriftlich vor. Es wurde dann unser Kochbuch, das laut Anzeige im Börsenblatt aus dem Buchhandel zurückgezogen und dessen Ladenpreis aufgeHoven i st, gewählt, weil es sich um eine Nestauflage handelte. Wir gaben unser Kochbuch dafür her, weil wir einen Weg sahen, in großzügiger Weise für das Buch im allgemeinen Reklame zu machen, ohne daß dem Buchhandel dadurch Kosten entstehen würden, denn jedes Kochbuch, das an junge Eheleute verschickt wird, enthält eine Sette, auf der für das Buch geworben und zum Bezug durch das ortsansässige Sorti ment aufgefordert wird. Dieser kostenlose Hinweis auf das Buch soll, wie wir uns sagten, die Wirkung verstärken, die das erste Buch, als welches unser Kochbuch für viele junge Leute wohl anzusprechen ist, ausüben würde. Wenn erst einmal, so sagten wir uns, an Kreise, die bisher nichts mit dem Buch zu tun hatten, auf Kosten der Industrie und der Warengeschäfte Bücher herangebracht werden, wird das Be dürfnis nach weiteren Büchern szunächst Hanshaltungsbücher, Wirt schaftsbücher, dann Klassiker u. 8.) entstehen. Das Geschenkkochbuch, als Anfang einer Hausbllcherei, sollte nicht nur zur Auswertung einer Neklameidee werden, sondern als Werbematznahme für den Buchhandel gerettet sein. Es ist klar, daß diese günstige Wirkung, wenn wir unsere Mitarbeit versagten, nicht eingetreten wäre. Wir haben übrigens, wie wir Herrn Janssen ausführlich klar legten, dem Verband, wie anch an anderen Orten, angeboten, durch einzelne seiner Mitglieder die Verteilung des Geschenkkochbuchs gegen eine entsprechende Vergütung vornehmen zu lassen, oder aber dem Ver band und damit seinen Mitgliedern einen Anteil vom Gewinn zu zahlen. Dabei ist zu bemerken, daß heutzutage der Absatz von Koch büchern, wie jeder Sortimenter ans seinen Listen ersehen wird, nicht von dort, sondern vom Papierhändler, Warenhaus usw. geschieht. Wenn Herr Janssen diesen Vorschlag nicht annahm, können wir nichts mehr tun. Jedenfalls lassen wir uns von niemand an Sortimenterfreund- lichkeit übertreffen. Stuttgart. Franckh'sche V e r l a g s h a n d l u n g. » Weshalb hat die Hamburger Buchhandlung wohl die Bestellung des Kunden nicht angenommen? Wir setzen das Sortiment ja in die Lage, an Wiederverkäufe:: weiterzuliefern. Wen» der Kunde 40^L Rabatt verlangte, so mußte er 100 Exemplare --- 400 Nummern der Lehrmeister-Bücherei beziehen. Das Geschäft hätte sich schon gelohnt. Leipzig. Hachmeister L Thal. Das versagende Sortiment. Der Zufall will es, daß zur selben Stunde, wo obiges »Einge sandt« uns vorgelegt wurde, unsere Vertriebsabteilung eine arge Enttäuschung erleben mußte. Wir haben am 8. d. M. folgenden Brief a» die 23 Buchhandlungen einer Stadt mit technischer Hochschule ge sandt, an der Geheimrat Görgcs Lehrer war:
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