Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1926
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- 1926-06-05
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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126, 5. Jrnri 1926. Redaktioneller Teil. Gcschäftsaussicht. — Mit Beschluß vom Heutigen wurde über das Vermögen des Buchhändlers Hannes Wadenklee in Würz- b u r g, Inhabers der Firma A. Stübers B u ch - und Kun st - Handlung, daselbst, Eichhornstraße 7, die Geschäftsaufsicht zur Ab wendung des Konkurses angeordnet. Als Aufsichtsperson wurde der beeidigte Bücherrevisor Wilhelm Oestreichcr in Würzburg, Notten- dorfer Straße 12, bestellt. Würzburg, den 28. Mai 1926. Amtsgericht. (Deutscher Ncichsanzeiger Nr. 124 vom 1. Juni 1926.) Beendete Gcschäftsanssicht. — In der Geschäftsaufsicht über die M o r a w e L S ch c f f e l t V e r l a g G. m. b. H. zu B crlin -Süd- ende, Steglitzer Straße 18, ist der den aus Grund des Vergleichs vorschlags vom 17. April 1926 geschlossenen Vergleich bestätigende Be schluß mit Ablauf des 22. Mai 1926 rechtskräftig geworden. Die Ge- schästsaussicht ist daher seit diesem Zeitpunkte beendet, (lln. 126/25.) Berlin, den 31. Mai 1926. Der G e r i ch t s s ch r e i b e r des Amtsgerichts Berlin - T e m p e l h o f. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 126 vom 3. Juni 1926.) Industricbelastung. — Bis zum 7. I u u i ist die zweite Rate nach dem Aufbringungsgesetz in gleicher Höhe wie am 15. Februar zu leisten. Mit Fristverlängerung ist nicht zu rechnen. Besondere Auf forderungen znr Zahlung ergehen nicht. vr. N. Neuzeitliche Umgestaltung von Geschäftsräumen. Vor einigen Tagen fand in D a r m st a d t s Hauptstraße, Rheinstraße 15, vor ge ladenen Gästen die Feier der Eröffnung der völlig umgebauten und neu eingerichteten Räume der altangesehenen H o f b u ch h a n d l um g H e i n r. Schrot h vorm. Karl Büchner stakt. Wir entnehmen dem Bericht des Darmstädter Tageblatts vom 29. Mai 1926 einige Mitteilungen über die neugeschaffene Einrichtung: In seltener Voll endung ist hier bei größter Einfachheit der Innenarchitektur eine Buch handlung entstanden, die in gewissem Sinne eine Sehenswürdigkeit darstellt. Macht der Verkaufsraum in seiner ruhigen dunklen Farbe der Holzvertäfelung und der, wo immer es möglich war, abgerundeten Formengebung, farbig nur belebt durch die Helle» Buchrücken, einen fast feierlichen Eindruck, so sind die dem Publikum zur Verfügung stehenden Nebenräume, das sind die vom Verkaufslokal abgetrcnnten Einzelzimmer, die dem Käufer gestatten, in aller Ruhe die Auswahl seiner Bücher zu treffen, wohl ebenso gediegen und vornehm, aber auch ungemein wohnlich und ruhig gehalten. Bequeme Sitzgelegen heiten und Tische stehen inmitten der durch Regale ausgesiillteu Wände zur Verfügung. Vorhänge und wertvoller Bildschmuck sorgen für einen anheimelnden Eindruck, und wie das Innere des Hauses dieser Buchhandlung sind auch die großen Schaufenster ausgcstaltet. Tie Lese- und Warteräume der Buchhandlung dienen gleichzeitig zu Aus stellungszwecken für künstlerischen Bildschmuck. Zurzeit ist eine Anzahl Radierungen und NeichSdrucke ausgestellt, die die Wirkung des gerahmten Bildes im Wohnraum zeigen. In glücklichster Weise ist erreicht worden, daß der Eindruck eines Kaufladens und Geschäfts vermieden wird. Es ist eine intime Wirkung von Bibliothcksräumen erzielt, welche die Kunstdrucke und das schöne Buch erst in ihrem vollen Werte zur Geltung bringen. Wir beglückwünschen die Firma zu der trefflichen Lösung der Auf gabe, eine neuzeitliche Verkaufsstätte zu schaffen. Der Erfolg wird für sic selbst wie für den Buchhandel im allgemeinen sicher nicht ausbleiben. Buchausstcllung in Marburg a. d. Lahn. — Anläßlich einer Ende Juni in Marburg a. d. Lahn stattfindenden Tagung der Trup pe n u n t e r r i ch t s l e i t e r und der Lehrer der Heeresfach- schulen Deutschlands veranstaltet die AkademischeBuchhand- l u n g O t t o R a s ch in M a r b u r g a. d. Lahn eine Buchausstellung, in der sie besonders Bücher aus den Gebieten: Staatsbürgerkunde, Gcsetzeskunde, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsgeographie und Han- dclskuude ausstellen wird. (Siehe die Anzeige der Firma im Börsen blatt Nr. 127 aus Seite 5440.) Kunstausstellung in Köln. Der als Marine-Maler bekannte ' aiserswerther Künstler Cornelius Wagner veranstaltet im Monat Juni eine Ausstellung seiner Gemälde, die unter dem Titel I n d u st r i e und Schiffahrt auf de m Nhei n« im Kun st - salon H e r m ann Abels in Köln, Komödienstraße 26, ge zeigt wird. Deutsche Schiffahrt Verlags- und Druckerei-Aktiengesellschaft in Berlin. - Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu der am Mitt woch, dem 23. Juni d. I., nachmittags 3 Uhr, in den Räumen der Gesellschaft, Berlin SW 19, Wallstr. 11—12, stattsindendcn ordent- i ch e n Generalv e r s a m m l u n g cingeladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstands über den Vermögensstand und über die Ver hältnisse der Gesellschaft sowie über die Ergebnisse des GeschäftS- lahres 1925 nebst dem Bericht des Aussichtsrats über die Prüfung des Geschäftsberichts und der Jahresrechnung. 2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrcch- nung für das Geschäftsjahr 1925. 3. Beschlußfassung über die Er teilung der Entlastung an die Mitglieder des Vorstands und des Aus sichtsrats, Beschlußfassung über die Gewinnverteilung. 4. Änderung des H 4 der Satzungen durch Zusatz der Angabe, daß die Aktien aus den Inhaber lauten und daß die Einziehung der Aktien nur durch Ankauf zugclassen ist. Änderung des 8 17 Absatz 1 der Satzungen dahin, daß jede hinterlegte Aktie zu 100 NM. eine Stimme gemährt. 5. Be ratung und Beschlußfassung über die Auflösung der Gesellschaft resp. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 125 vom 2. Juni 1926.) Fremdsprachenbuchhandlung Heinrich Sachs, Aktiengesellschaft in Berlin. — Einladung zu der am 29. Juni 1926, um 11 Uhr vor mittags, im Bureau des Herrn Justizrats vr. Marwitz zu .Berlin, Frieörich-Ebert-Straße 7, stattfindenden ord e n t l i ch e n General versammlung. Tagesordnung: 1. Vorlegung des Geschäftsbe richts, der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung für 1925. 2. Be schlußfassung über die Genehmigung der Bilanz und die Gewinnvertei lung. 3. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. 4. Satzungsänderung (Umwandlung der Vor zugsaktien in dividendenlose Stammaktien, Abänderung der 88 4, 10 und 18 der Satzung). Besondere Beschlußfassung der Vorzugsaktionärc. 5. Verschiedenes. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 125 vom 2. Juni 1926.) Znr Geschichte des norwegischen Buchhandels. - In publiskei.B Eiicular vom 1. Mai hat Gustav E. Naabe einen längeren Aussatz über die Geschichte des norwegischen Buchhandels veröffentlicht (vergl. Bbl. 1925, Nr. 80), dessen wesentlicher Inhalt im folgenden wiedergegeben sei: Von einem eigentlichen Buchhandel kann in Norwegen erst vom Jahre 1600 an die Rede sein. Christiania bekam seine erste Druckerei im Jahre 1643, Bergen im Jahre 1721 und Drontheim im Jahre 1739, wenn auch diese Stadt im Rufe stand, »in bezug auf das Kaufen von Büchern verhältnismäßig die beste in Norwegen und Dänemark zu sein«. Der Verkauf von Büchern lag in den Händen privilegierter Buchhändler und wurde vielfach durch Reisende dieser Geschäfte be sorgt. Eine Änderung trat durch die Verordnung vom 14. September 1770 ein, die die Freiheit des Drückens in Norwegen einführte. In dessen brachte diese Neuerung dem Buchhandel selbst eigentlich keinen besonderen Aufschwung, da sie ganz überwiegend nur dem Druck von politischen und anderen Flugschriften und Traktaten zugute kam, die ans den Straßen und Plätzen fcilgeboten wurden, und so konnte denn »och im Jahre 1801 in einem Briefe berichtet werden, daß ganz Nor wegen in seinen immerhin sehr ausgedehnten Grenzen keinen Buch handel habe, der dieses Namens wert sei. Erst zwischen 1820 und 1840 kam in Norwegen, und zwar natür licherweise in der Hauptstadt Christiania, ein Buchhandel im heutig, n Sinne auf. Es entstand eine Anzahl von Firmen, die Druck, Verlag und Verkauf von Büchern und anderer Literatur betrieben, fast alle in der Mitte der Stadt gelegen. Schon früh machte sich auch das Be dürfnis nach einem Zusammenschluß dieser Berufsgenossen in einem eigenen Verbände geltend: doch kam es nach verschiedenen mißglückten Versuchen erst im Januar 1851 zur Gründung eines Verbandes. Die Mitgliederzahl betrug bei der Gründung 21, alle aus Christiania, am Ende des Jahres war diese Zahl schon ans 46 angcwachsen, davon 22 aus Christiania. Heute, nach 75 Jahren, beträgt die Zahl der Mit glieder des norwegischen Buchhändlerverbandes etwa 250, die unge fähr 225 größere Firmen, 34 kleinere Lüden und 250 Bahnhofsbucki- handlungen vertreten. Die Satzungen des Verbandes, deren wichtigste sich auf die Frage des Rabatts und der festen Ladenpreise bezogen, erfuhren bis zum Jahre 1881, wo zu den gültigen 19 Paragraphen einige Zusatzbcstim- muugen hinzugcfügt wurden, keine inhaltliche Veränderung. Im Jahre 1887 wurde ein Ausschuß zur Nachprüfung der Satzungen bestimmt und dessen Vorschläge in allen wesentlichen Punkten im folgenden Jahre angenommen. Eine weitere ausgedehnte Satzungsänderung, die 714
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