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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1926
- Strukturtyp
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- 1926-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1926
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- Deutsch
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130, 8, Juni 1928, Redaktionell-r Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. der -schwedischen Postvcrwaltung richtet das Postgirokontor in Stock holm auf Antrag auch für in Deutschland ansässige Firmen und Privatpersonen Postgirokonten ein. Eine in deutscher Sprache ge druckte Anleitung für die Benutzung des schwedischen Postgirovcrkehrs wird auf Verlangen vom Postgirokontor in Stockholm geliefert. Außer mit Schweden besteht Postüberweisungsverkchr noch mit Danzig, Däne mark, Lettland, Luxemburg, Österreich, Schweiz und Ungarn. Neue Rentcnbankschcinc. — Die Deutsche Rentenbank teilt mit, daß vom 16. Juni 1926 ab neue Rentenbankscheine über fünf Renten- mark mit dem Ausstellungsdatum 2. Januar 1926 ausgcgeben werden. Tie neuen Scheine treten an die Stelle der bisher ausgegebenen Renteubankscheine über fünf Nentenmark vom 1. November 1923. Die noch umlaufenden Scheine der alten Art behalten aber bis auf weiteres ihre volle Gültigkeit. PersmillliMrlLten. Professor Thomas Mann. — Der Lübeckische Senat hat Thomas Mann, der aus Anlaß der 700-Jahr-Feier in seiner Vaterstadt Lübeck weilte, zum Professor ernannt. Gestorben. am 27. Mai d. I. nach schwerem Leiden Herr Direktor Adolf Heine in Bremen. Mit ihm ging der Gründer und Leiter der seit 1887 bestehenden Friesen-Verlag A.-G. in Bremen-Wilhelmshaven da hin. Adolf Heine hat auf dem Gebiete der Förderung des Heimat gedankens Hervorragendes geleistet. Die Erinnerung an diesen tüch tigen Menschen wird im Buchhandel fortbestehen; ferner: am 28. Mai an einem Herzschlag Herr Buchhändler und Biblio thekar Hugo Teichmann in Riga. Ein Freund des so plötzlich in der Vollkraft seines schöpferischen Lebens Dahingcrafsten, der ein wahrer deutscher Auslandbuchhändler und wirklicher Kulturpionier war, schickt dem Bbl. warme Worte als Nachruf: Wahrlich, der Allbezwinger Tod hat in den letzten Jahren in den Reihen der Rigaschen Buchhändler reiche Ernte gehalten. Abermals hat ein treudeutsches Baltenherz ausgehört zu schlagen. Tieferschüttert stehen mir alle, die wir ihn kannten und ihn als hochgebildeten Kol legen und edlen Menschen verehrten, an seiner Bahre. Den meisten der in Riga tätig gewesenen reichsdcutschen Kollegen rvar er bekannt, alle waren begeistert von seinem prächtigen Menschentum, seinem kollegia len Opfersinn und von seiner unwandelbaren deutschen Treue. Wer Gelegenheit hatte, in seinem gastfreien Hause in freiem Gedankenaus tausch zu verkehren, wird jene prächtigen Stunden nie vergessen. Daß sich daraus dauernde und innige ideelle Freundschaftsbande ergeben l>aben, ist nur zu begreiflich. Ich möchte an dieser Stelle nur an die freundschaftlichen Beziehungen zu Herrn Verlagsbuchhändler Richard Jordan in Stuttgart und Herrn L. Fielt, Eden, erinnern, ganz abge sehen von den vielen freundschaftlichen Bündnissen, die sich im Laufe der Jahre, insbesondere während seiner segensreichen Tätigkeit als Erster Vorsitzender des »Eulennestes« hcrausgebildet haben. Nie hat er seine ureigene deutsche Gesinnung verleugnet, weder zaristische Herrschsucht noch bolschewistischer Terror konnten sein hehres Deutsch tum schmälern. Seine ganz auf ideelles Gut eingestellte Lebcnsanschau- ung im Fichteschen Sinne war ihm heilig, seine Überzeugung war echt, wahr und von impulsiver Kraft. Wo es galt, deutsches Kulturgut gegen fremde Übergriffe zu verteidigen, war er als Vorderster auf dem Posten. Seine von Jugend auf unter den Fremdvölkern gestählte Kämpfcrnatur war ganz auf Kampf eingestellt. Kein Wunder, daß seine in öffentlichen, geistigen Vorträgen auch in manchen Städten Deutschlands bekanntgeworhene Wirksamkeit sich größter Achtung er freute. Ein weiterer Beweis der Wertschätzung dürfte sein, daß der in wissenschaftlichen Kreisen sehr wohlbekannte und unter der umsichtigen Leitung des Herrn Professor Kupfser stehende, straff organisierte Naturforscher-Verein zu Riga deu Kollegen Teichmann zum Biblio thekar erwählte. Diesen nebenberuflichen Ehrenposten konnte er um so leichter ausfüllcn, als er einer ausgesprochenen Neigung für die ge samten Naturwissenschaften huldigte und sogar vor seiner Lehrzeit, die er gleichzeitig mit dem vor einigen Jahren verstorbenen Rigaschen Kollegen Herrn Alex. Kramer in seiner alten lieben Vaterstadt Dorpat in der ehrwürdigen Buchhandlung Bergmann durchgemacht hatte, den Wunsch hegte, Naturwissenschaft zu studieren. Die Liebe 726 zur Allmutter Natur hat ihn nie mehr verlassen und ihn auf seinen vielen ausgedehnten Reisen, die ihn nach der Schweiz, Italien und Österreich führten, begleitet. Eine umfangreiche Sammlung und eine prächtige umfassende naturwissenschaftliche Bibliothek, die manchem Fachgelehrten zur Ehre gereichen dürfte, legen beredtes Zeugnis ab von seinem steten Wissensdrange. Schwere Schickfalsschläge blieben auch ihm nicht erspart. Nicht genug damit, daß er unter der Bolsche- wisten-Herrschaft materiell schwer geschädigt wurde, mußte er vor etwa zwei Jahren seine älteste Tochter im blühenden Alter von 21 Jahren begraben. Noch an seinem Todestage schrieb er mir in freudiger Er regung von seinem Plan, Anfang Juli ins Berner Oberland zu reisen. Einige Stunden später war er in die Ewigkeit hinübcrgcgangcn. Du- treuer Mensch, möge dir die Erde leicht sein! Görlitz, 1. Juni 1926. Moritz Lieder. Ferner: der Musikalienhändler Herr Fritz Bier, Leutnant d. R. in Dresden. Er war früher Mitarbeiter der Hos-Musikalienhandlung H. Bock, dortselbst, und erlag nach jahrelangem Leiden seinen schweren im Felde erlittenen Wunden. öprechslllll. Der Ruf aus dem Kontor in den Buchhandel. Vom Standpunkte der Zweckmäßigkeit und der Wirtschaftlichkeit hat sich der Buchhandel, hat sich jede einzelne Sortiments- und Ver lagsfirma die Frage des Verkehrs, des Sammelverkchrs über den. Kommissionsplatz von neuem ganz ernstlich zu stellen und entscheidend zu beantworten. Infolge des Absatzrückgangcs geraten wir immer mehr in das Zeichen des buchhändlcrischen Kleinverkehrs, in dem wir bis etwa zur Jahrhundertwende standen. Damals lief der SammelverkehL über Leipzig und die anderen Kommissionsplätze wie am Schnürchen mit der denkbar größten Arbeitsvercinsachung und Spesenersparnis,, besonders im Barpaketverkehr, dem gegenüber die Frachtaufwendun- gcn für den Versand zum Kommissionsplatz und vom Kommissions platz zum Bestimmungsort keine Nolle spielten und deshalb willig von den zwei Parteien getragen werden konnten. Wie steht cs heute mit dem notorischen Kleinverkehr des Büchermarkts, heute im Zeichen von »Zeit ist Geld«, im Zeichen des Achtstundentages, der Minuten-, der Federstrich-und Handgrifse-Bczahlung, der Arbeitsvereinfachung und des Zwanges zur wirtschaftlicheren Betriebsführung? Ein erheblicher Teil des Bücherversandes hat sich infolge der veränderten Geschäftslage, auf die wir uns für lange Zeit werden einstellen müssen, in den Druck sachen- und Kleinpaketverkehr gewandelt, und jeder von uns weiß, daß auch bei größerem Büchcrumsatz immer noch ein starker Prozentsatz dieses Kleinverkehrs bestehen bleiben wird. Die Beteiligten, Verlag und Sortiment, machen sich durch den jetzigen direkten Klcinverkehr eine unglaubliche Schreibarbeit und unverantwortliche direkte und indirekte Kosten. Man vergegenwärtige sich die erforderlichen Leistungen einmal auch nur oberflächlich: Aus lieferung, Einzelverbuchung oft winziger Beträge im Auslieferungs buch bzw. auf Blattkonten (sozusagen Kontokorrent der doppelten Buch haltung bei direktem Verkehr!), Adressenschreiben, postmäßig gute Ver packung, Einzeleintragung im Portobuch (als Kontrolle wegen Ver sandverlusten und Kontrolle der Portokasse), Frankatur. Dann die" Einzclverbuchung der direkten Zahlungen im Postscheckkonto und in den Auslieserungsbüchern (kontokorrentmäßig, doppelte Buchführung!^ (Meine Herren Buchführungssachvcrständigen, beginnen Sie keine De batte über Buchführungssragen, wenn ich mich in den Fachausdrücken vergriffen habe!) und dann, besonders heute, die unerträgliche Massen mahnung der Außenstände mit erheblichen Kosten für Schreibmaterial und Porto, die Mahnung oft der kleinsten Beträge, und noch dazu oster erfolglos. Alle diese Leistungen allein aus Verlegerseite! Nun noch die Ar beiten auf Sortimcuterseite, insbesondere die Einzelbuchungcn und die Einzelzählungen. Der wirtschaftlich Denkende wird auch die Belastung der Postscheckämter mit derartigen Massen von kleinen Zahlungen nicht übersehen dürfen. Wenn nicht der BAG Verkehr eine wesentliche Erleichterung we nigstens für einen Teil des Geschäftsanfalls gebracht hätte, dann wäre der Zustand wirklich unerträglich. Man muß immer wieder bedauern, daß bei solcher Sachlage Einsicht und Einkehr nicht kommen wollen, daß der Buchhandel seinen vortrefflichen BAG-Zahlungsverkchr nicht allgemein pflegt und die von ihm für das Buch geschaffenen zweck mäßigen und nützlichen Sammclvcrkehrscinrichtungen nicht besser aus nützt für seinen Kleinverkehr. Für größeren Sendungen ist selbstver-
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