Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1926
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- 1926-06-08
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- 08.06.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 130, 8. Juni 1926. Sprechsaal. stündlich der direkte Weg dem Weg über den Konimissionsplatz aus rechnerischen Gründen vorzuziehen. Darüber wollen wir uns klar sein, und in diesem Punkte wollen wir nicht wieder tun, was wir früher getan haben. Man mutz sich immer wieder fragen: Was ist schuld daran, datz kein starker Wandel in dieser wichtigen Bücherverkehrssrage einsetzt? Warum hat der Kommissionsplatz noch nicht wieder die Geltung, die ihm für das Buch zukommt? Warum wird die BAG nicht der selbst verständliche Zahlungsweg für das Sortiment? Liegt die Hauptschuld beim Verleger oder beim Sortimenter? Nach den täglichen Beobach tungen im Expeditionskontor des Verlags liegt wohl die Haupt ursache bei der Einstellung der Sortimenter. Verkennt der Sorti menter die heutige Sachlage oder hängt er noch allzusehr an der Kriegs- und Inflationsgewohnheit des direkten Verkehrs? Warum quält er sich und die Verleger immer noch damit? Warum verlangt er säst regelmäßig direkte Sendung und will in der Regel die Mark- bcträglein direkt bezahlen? Soll das Sortiment zur notwendigen Umstellung seines Verkehrs durch die Verleger gezwungen werden, wie wir schon Versuche dazu in den neuen Verlegervereins-Verkehrsbedingungen und den mancherlei Postnachnahmeandrohungcn einzelner Verlagsfirmen erblicken können? Oder ist noch nicht alles auf der Höhe im Buchhändlerftaate Leipzig? Mangelt es an Pünktlichkeit und Schnelligkeit? Sollten am Ende die öffentlichen Verkehrsmittel, die Post und die Eisenbahn, in puneto Fixigkeit wegen des 8 Stunden-Tages immer noch versagen, wie es eine Zeitlang ganz auffällig in Erscheinung trat? Alls der öffentlichen und geschäftlichen Betätigung der Leipziger Kommissionäre, insbesondere ihres Vereins, darf man wohl den Schluß ziehen, daß man in Leipzig ernstlich bestrebt ist, den Leipziger Verkehr wieder kräftiger anzukurbcln und den Bedürfnissen dieses Verkehrs nach den Wünschen von Verlag und SortimentNechnungzu tragen. Es wäre sicherlich verkehrt, den Leipziger Bestrebungen ein einseitiges Geschäftsinteresse des Leipziger Platzes unterzulegen. Schon allein die vom Verein Leip ziger Kommissionäre veröffentlichten Vergleichstabellen in der Spesenfrage belehren den allgemeinen Buchhandel eines anderen. Es wäre nur zu begrüßen, wenn dieser Verein in seiner Ausklärungs- und Werbearbeit im Börsenblatt und durch Rundschreiben fortfahren würde zum Nutzen des Ganzen. Zweifellos würde eine heute neu aus gestellte Spesenvcrgletchstabelle des direkten und Leipziger Verkehrs noch eindringlicher redende Zahlen aufweiscn als die erste. Eine ver stärkte Bedeutung des Leipziger Bücherverkchrs würde dem Verein Leipziger Kommissionäre, dem Deutschen Verlegerverein und dem Bör- senvercin außerdem die Mittel in die Hand geben, bei den Verkehrs instituten, der Post und der Eisenbahn — und des Flugwesens! — die Verbesserung und die Verbilligung des Bücherverkehrs, insbesondere die beschleunigte Abfertigung und Beförderung der Bllchersenduvgcn auf der Grundlage des bevorzugten Zeitungsverkehrs mit allem Nach druck und mit Erfolg zu betreiben. Wird dieser Ruf aus dem.Kontor in denBuchhandel gehört werden? Otto Schramm, Geschäftsführer der Robert Lutz G. m. b. H. Zu den Auseinandersetzungen zwischen Buchhandel und Studentenschaft! In den 40 Jahren, die ich im Freiburger Puchhandel (mit kurzen Unterbrechungen) zubrachte, habe ich beobachtet, daß der Hauptgrund einer gewissen feindseligen Grundstimmung gegen den Buchhandel die Meinung akademischer Kreise ist, das Sortiment wolle zu viel ver dienen. Wenn ich nun da und dort sage, die Grundspesen in heutiger Zeit seien bei einem mittleren Universitätssortiment so groß, daß bei der vielseitigen Privatkonkurrenz meist die Höhe des Umsatzes nicht mehr erreicht werden könne, die überhaupt irgendeinen bestimmten Reinge winn sichere, so will das keiner glauben. Ich selbst hatte im letzten Jahr, ohne daß ich fiir mein Geschäfts kapital Zinsen ansehte, oder für meine täglich 13stllndige Arbeit eine Gehaltsentschädigung, für meinen Sohn aber nur monatlich Mk. 100.— als Ersatz für Taschengeld, Wohnung, Kost, Kleidung, genau nachweis bare Unkosten von Mk. 32 000.—, d. h. über 27A vom Umsatz. Insbesondere läßt man folgende Rechnung nicht gelten: Ich habe beim Bezug wissenschaftlicher Bücher einen Durchschnitts rohgewinn von 32)4 A, meine Gesamtunkosten 27A, bleibt ein soge nannter Reingewinn von 51^ A. Mit diesem sind aber alle Verlustspesen am Lager und beim Kre ditieren noch zu tragen. Lieferte ich also im studentischen Bücheramtsverkehr die Bücher mit 25^ Abzug, so setzte ich doch, da ja die Beträge durch die Gesamt- buchführung lausen, zu dem Ausfall dieser 25A noch 2A zu. Davon erst ginge dann der sogenannte Reingewinn von 5 5-4 56 ab. Wenn nun, wie bei uns lange Zeit, ein Studcnten-Wcchsel von Mk. 150.— in Be tracht kommt, so hätten z. B. wohl 8056 aller Theologen die Berechti gung dieses ermäßigten Bezuges. Nun glauben aber viele Studenten und manche Professoren, das lasse sich bei gutem Willen tragen, während ich, wie manche meiner Kollegen, über einen Wechsel von Mk. 100.— und 1556 Abzug nicht mehr weiter verhandeln wollen. Wie sind denn die Zustände an anderen Hochschulen? Freiburg i. Br. W a i b c l. Ein „Lied ohne Worte" znm Verständnis fiir alle Sortimenter. Folgendes Schriftstück (mit Probebänden) wurde versandt: »vr. jur. Julius Schröder — Verlag Postscheckkonto: München 27804 Tegernsee, den 1. Mai 1926. (von uns gestrichen: Ortsverein Bremer Buchhändler) ordinär netto 1 Donau 8 — 5.50 1 Autobummel durch Baden-Württemberg 8.— 5.50 Versandspesen 11.— — .50 11.50 Euer Hochwohlgeboren erlaube ich mir als Mitglied der Bibliophilen beifolgende Probebände meines neuen Unternehmens mit bedeuten der Preisermäßigung anzubieten in der Erwartung, daß Inhalt und Ausstattung auch Ihren Beifall finden und Sie zum Erwerb dieses einzigartigen Dokumentes über die Schönheiten unseres Vaterlandes mit 750 Bildern erster Künstler auch dann veranlassen werden, wenn Sie nicht Kraft- oder Radfahrer sein sollten. Die weiteren Bände erscheinen bis spätestens Frühjahr 1927. Bestell- und Zahlkarte anbei. Mit vorzüglicher Hochachtung Or. Schröder«. Wird das Sortiment sich wehren? Ortsverein Bremer Buchhändler. Erwiderung. Als Antwort folgende Gcwissensfragen an den Ortsver ein Bremer Buchhändler und etwa weitere sich anschließende Vereine: 1. Warum haben Sie meine vielen auffälligen Anzeigen über »Autobummel« im Börsenblatt gar nicht oder kaum beachtet? 2. Warum haben Sie etwa 5000 versandte sehr wirkungsvolle mehrfarbige Plakate »Autobummcl durch Deutschland« nicht ausge hangen? 3. Warum haben Sie mein Vorzugsangebot (Prob-ebänöe mit 50^) kaum beachtet? 4. Warum haben Sie von 100 000 hcrgestellten achtscitigen, mehr farbigen Prospekten »Autobummel« kaum 6000 gratis angefordcrt, und wieviele von diesen haben Sie überhaupt versandt? 5. Warum haben Sie sich meinem Neisevertretcr gegenüber, der Ihnen Probebändc vorlegte, meist ablehnend verhalten? 6. Warum haben Sie kein Sonderfenster veranstaltet, trotzdem ich Ihnen hierzu Kommissionsgut mit 4056 Rabatt zur Verfügung stellte? 7. Warum verhalten Sie sich Neuerscheinungen fast ausnahmslos prinzipiell ablehnend gegenüber? 8. Warum nehmen Sie es mir übel, wenn ich nach diesen Miß erfolgen beim Sortiment andere Versuche des Absatzes mache? 9. Sind Sie durch meineAnsichtssendungen »Autobummel« an Mit glieder von Vereinigungen, denen ich selbst angehöre, tatsächlich ge schädigt worden? Haben diese Ansichtssendungen nicht vielmehr zum Bckanntwerden und zur Nachfrage bei Ihnen Veranlassung gegeben? 10. Warum verkaufen Sie meine »Meisterwerke der Weltliteratur- fast ausnahmslos unter dem festgesetzten Ladenpreis? 11. Warum haben Sie feste Subskriptionen auf die »Meisterwerke , deren Auflagen durch diese Vorausbestellungen vergriffen waren, ohne rechtlichen Grund aufgehoben, und wie danken Sie es dem Verleger, 727
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