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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1926
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- 1926-06-10
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- 10.06.1926
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Redaktioneller Teil. Verband der Buchhändler in Polen. Sonntag, den 20. Juni 1926, sinket mittags 1 Uhr in Posen in der »Loge«, ul. Grobla 25, die ordentliche Hauptversammlung statt. Die Einladung mit genauer Tagesordnung wurde an unsere Mitglieder versandt. Wir bitten um vollzählige Beteiligung. Graudeuz. Der Vorstand: Arnold Kriedts. Die Architektur des Buches. Von C. Berkhan in Stuttgart. In der Kunst spiegelt sich die Seele eines Volkes wider. Jeder mann weiß, in welcher Weise die Kunst die Verirrung oder absicht liche Verwirrung in Geist und Gesühl der letzten Jahre zurück geworfen und wie verheerend dieser Widerschein aus alle Gebiete des öffentlichen Lebens gewirkt hat. Diese Rückwirkung der Kunst auf unser ganzes Leben, ins besondere auf die Werke der Erziehung, gibt ihr eine Bedeutung weit über den Tag hinaus. Sie ist geeignet, selbst unsere nationale Zukunft zu beeinflussen, und es ist daher durchaus nicht gleich gültig, welch« Art von Kunst, oder vielmehr, ob wir vollwertig« Kunst, die sich immer im höchsten Sinne vaterländisch auswirkt, pflegen, oder ob wir, wie in den letzten Jahren, von srcmden Ein flüssen durchtränkte Asterkunst treiben. Es ginge weit über mein Vermögen, mich aus das Feld der großen Kunst zu wagen. Da aber naturgemäß auch die Buchkunst nicht von der Anarchie verschont geblieben ist, die jeden Bücher freund und jeden Verleger voll Berantwortlichkeitsgefühl mit Schmerz erfüllt hat, so soll es Ausgabe dieser Zeilen sein, in den Grenzen der Buchkunst die bleibenden Gesetze der Schönheit und Harmonie wieder in Erinnerung zu bringen. Kunstland ist hei liges Land. Ein inhaltlich vollkommenes, von Künstlerhan'd aus- gestattetes Buch ist doppelt heilig. Es birgt all« Künste in sich: die Dichtkunst, die Baukunst, die bildende Kunst, die Musik, und die Sehnsucht nach schöner Form als Ausdruck edlen Inhaltes ist wert, in jeder Weis« gefördert zu werden. 1. Der künstlerische Ausbau des Buches im allgemeine n. Der Architekt bringt aus dem Stein durch kunstvolle Flachen- gliederung, durch fcinabgewogene Verhältnisse von Schmuckfläche zu leerer Fläche, durch Betonung der Senkrechten oder der Wage- rechten die verschiedenartigsten ästhetischen Wirkungen hervor. Dabei ist er oft durch praktische Forderungen in seinem künst lerischen Ausdruckswillen behindert, und es ist ein Maßstab für sein Können, wie er diese Schwierigkeiten meistert, ob durch diese unbeeinslußbaren Dinge seine künstlerischen Absichten verloren gehen oder nicht. Ähnlich der Buchkünstler. Wie ein Bauwerk von innen her aus entstehen muß, so ist auch, wie Bogeng sagt, äußere Buch schönheit widersinnig, wofern sich die Kunst im Buchdruck über Buch und Werk erheben wollt«, wofern sie den Buchzweckgedanken in der Buchgebrauchssorm verleugnete, spielerisch« Buchschönheitcn der Schönheit wegen ersann. Die Baustoffe sind Schrift, Papier, Bild, und di« engeren Beziehungen zwischen Bauwerk und Druck werk find eine Zeitlaug so weit gegangen, daß gewisse Stil perioden des Akzidenzsatzcs sich unmittelbar an historische Bau stile anlchnten. Die Schönheit der Teile allein genügt aber nicht, um ein Buch zum Kunstwerk zu erheben. Das Geheimnis der Wirkung aller Kunst liegt in den schönen Verhältnissen, in dem inneren Rhythmus, llber den Begriff der schönen Verhältnisse gehen die Ansichten freilich auseinander. Prof. Or. Lange spricht in seinem Buch: »Schön und praktisch« von einer relativen, abso luten und praktischen Proportionsschönheit, und «in echter Künst ler darf sich sein« eigenen Gesetze über Schönheit -bilden. In der Buchkunst, der empfindsamsten aller Künste, ist die Abhängigkeit von Berhältniswertcn besonders stark. Dazu verlangt sic von ihrem Jünger völlige Einfühlung in die Persönlichkeit des Buches, sowohl in die äußere Form, das Material, die graphischen Tech niken, den Verwendungszweck, wie auch in die Wesensart des Inhaltes. Sie gibt ihn, dafür die Gewißheit, daß durch diese Unterordnung -ein neues, vollwertiges Gebilde entsteht, dessen sich der größte Künstler nicht zu schämen braucht, und dessen Wir kungsbereich jedenfalls größer ist als der irgendeiner anderen Kunst. Gustav Freytag schreibt: »Bücher -sind die großen Schätze hüter des Menschengeschlechts. Das Beste, was je erdacht und er funden wurde, bewahren -sie aus einem Jahrhundert in das andere, sie verkünden, was nur je auf Erden lebendig war«. Die Höhe wahrer Buchkunst ist in der Tat der beste Maßstab für die gesamte Kultur. Wird die Buchkunst als reine -Kunst anerkannt, so ist klar, daß sie nicht erlernt werden kann. Das seine Gefühl für das Buch wird geboren und ist nicht in jedem Maler oder Graphiker lebendig. Es ist «ine Gabe für sich, di« wie die freie Kunst höheren Gesetzen untersteht: denen der inneren Melodie. Wohl strömt echte Kunst aus dem ewigen Quell, doch je feiner das Werkzeug, desto feiner die Arbeit und desto empfindlicher auch der Ausschlag aus das Gewicht dieser Gesetze. Nur wer -das richtige Gesühl sür das Buch mitbringt, darf sich getrauen, Bücher zu machen. Kommt zu diesem Gefühl eine vcrstandesmäßige Erfassung der Entstehung des Buches hinzu, so erhalten wir vollendete Kunstwerke, auch ohne Bilder und große Künstlernamen. Nicht ein paar mit allem Raffinement überladene Prunkbücher bezeichnen den Höhepunkt einer Buchkultur, sondern die Masse der inhaltlich -wertvollen, mit Liebe und Ehrfurcht behandelten Verlegcrbüchcr. Es ist be zeichnend, daß ein Teil -der luxuriellen Spekulationsobjekte der letzten Jahre nicht vom Verleger, sondern vom Antiquar heraus gegeben worden ist. Das Buch von heute ist ein geschichtlich Gewordenes. Es ist aus dem -geschriebenen Buch hervorgegangen, und die ersten Drucke sind -dessen getreue Nachahmungen. Sie rufen unser Wohlgesühl -deshalb in so hohem -Grade hervor, weil Schrift -und Bild, wie beim geschriebenen Buch, aus einer Hand, der eines Künstlers, stammen und weil alles durch das -gleiche Druckverfahren her- gestellt ist. 729
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