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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1926
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- 1926-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1926
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- Deutsch
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X- 132,1«. Juni 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbandet sind. Dazu kann man auch den Steindruck rechnen. Stiche und Radierungen werden immer etwas Fremdes im Buch bleiben. Tiefdruck und Hochdruck gehen nie ganz zusammen. Ich weiß sehr wohl, daß ich damit eine Klasse der msistgesuchten Bücher, die illustrierten französischen Klassiker des 18. Jahrhunderts, herab setze, die gerade wegen iwr entzückenden Stiche gesammelt werden. Bei ihnen ist der Mangel dadurch einigermaßen ausgeglichen, -daß sich die Schrift in ihrer Kleinheit und Feinheit der Zeichnung an-genähert -hat, aber das -letzte fehlt ihnen doch. Der Rückblick auf die lange Entwicklungsreihe der Bücher berechtigt uns, in stilisti schen Dingen strenger zu denken als je. An das Letzte und Tiefste, den Inhalt der Buchillustrationen, sind die -höchsten Anforderungen berechtigt. Die Geschichte der Buchkunst weist eine so unruhige Kurve auf, daß es nicht über flüssig ist, immer wieder die Höhepunkte festzulegen. Es kann nicht ihre Aufgabe sein, die Gestalten und Geschehnisse der Dich tung noch einmal naturalistisch abzubilden. Ihr Ziel ist vielmehr, die künstlerischen Absichten des Dichters zu verstärken, die Dich tung mit den Mitteln der Schwesterkunst zu spiegeln und dadurch die Eindruckskraft zu steigern, den Genuß oder den Gewinn zu erhöhen. Der Zeichner -muß die Fähigkeit haben, zwischen den Zsilen zu lesen, das zu verstehen, was im Dichter dichtete. Die Illustrationen sollen dem Dichtwerk ebenbürtig um ihrer selbst willen da sein und können in vielen Fällen vom Gegenständlichen abfehen. Wo aber gewisse dramatische Szenen in den Vorder grund gestellt werden sollen, da ist eine monumentale Überhöhung ins Symbol unerläßlich. Ich denke z. B. an -die Bibel. Die Höhe punkte der Bibeldichtung find uraltes nordisches Myt-Hengut und haben als solches an sich schon symbolische Bedeutung. Das gilt es, nach unserem heutigen Empfinden darzustellen. Dazu bedarf es keiner großen Zahl -von Bildern. In manchen Fällen wird ein bedeutender Künstler den geheimsten Inhalt einer Dichtung in einem einzigen Bilde erstehen lassen können, und nach meinem persönlichen Empfinden wäre ein solcher Versuch durchaus zu begrüßen. Diese Art der Kunst ist allerdings geeignet, insbesondere den jungen Künstler zu Wolkenflü-gen zu verleiten, alle Erdenschwerc hinter sich zu lassen. Die letzten Jahre bieten Beispiele über Bei spiele. Welches ist nun das Gegengewicht, das ihn immer wisder in -die Welt der Wirklichkeiten herabzi-eht? Es ist der Stil. Keine Kunst ohne Stil. Nur scheinen viele nicht zu -wissen, wo Stil nuf- hvri und Manieriertheit anfängi. Me Buchkunst -ist Ausdruckskunst im besten Sinne, im Sinne aller großen Kunst, nicht in dom, was heute als Expressionismus karikiert wird. Wie jede Kunst hat auch die Buchkunst ihre fühlbaren Grenzen, und die alte Buch illustration war sich dieser Grenzen -deutlicher bewußt als die heutige. Sie hat weniger das -symbolisch Monumentale als das Stilistische und Erzählende betont. Das klassische Beispiel dafür ist Dürer, und es ist außerordentlich anregend, seine Holzschnitte zu den Passionen mit einigen der besten modernen Buchschöpfun gen, -etwa den Bibelholzschnitten von Goldschmitt zusammenzu- halt-en. 3. Einband und Umschlag. Wenn das Titelblatt im Buche dem Empfangsra-um -des Hauses gleichgestellt wird, so ist der Einband den Schutzma-uern zu vergleichen; und dieses Schützende sollte er in Material, Farbe und Schmuck nie verleugnen. Im einzelnen sind höchstens An haltspunkte zu geben. Das Gefühl für -das, was nach außen ge zeigt wenden darf, ist ständig !m Fluß. Sowohl der reiche, mit Metall und Edelsteinen geschnnickte, von -höchster Verehrung für das literarische Kleinod zeugende Prachteinband des Mittelalters als auch der -schlichte Pappemband unserer Großväter vor 190 Jahren hat feine Berechtigung. Im allgom-einen ist -der Ge schmack heute, wie auch -in unserer Kleidung, zurückhaltender, ernster, allerdings lebhafter in der Farbe, wie auch die Architek tur. Es wird mehr auf Echtheit in Material und Arbeit als auf reichen Schmuck gesghen. Dazu wird mehr als früher -der Zu-sam- menklang von Einband und Inhalt der Bücher gefordert. Man sucht den für das Buch einzig möglichen Einband zu finden, zu individualisieren, anstatt lediglich die Beziehung zu dom Besitzer zu verlangen. Als Zeichen dessen ist das fast völlige Verschwinden des Supr-aexlibris anzusehen. Das gleiche gilt sinngemäß für -den Umschlag. Da er aber gewissermaßen zum Innern des Buches gehört, da er etwa dem Titelblatt gleichzusetzen ist, -so darf er auch wie dieses behandelt werden. Der Unterschied zwischen Einband und Umschlag sollte sogar grundsätzlich hevvorgehoben -werden dadurch, daß der Um schlag plakatmäßig, mitteilsam, bildmäßig behandelt wird. Schlußwort. Die Entstehung dieser Plauderei liegt schon einige Jahre zurück und ist dadurch vielleicht in einigen unwesentlichen Punk ten überholt. Ich -bin mir auch bewußt, nichts grundsätzlich Neues habe bringen zu können. Der Zweckgedanls aber hat nicht an Be deutung eingebüßt. Mr kommt es darauf an, immer wieder auf die richtige Einstellung der Buchkunst gegenüber und aus die Not wendigkeit der Qualitätsarbeit hinzuweisen. Qualitätsarbeit hat die größte Werbekrast, und wir sind gezwungen, alles aufznbieten, um uns im Inland und im Ausland zu behaupten; daneben haben wir die Möglichkeit, mit -dem deutschen Buch auch dem deutschen Namen und dem deutschen Wesen wieder Geltung in der Welt zu verschaffen. Nochmals der Handelsvertrag mit Spanien. Zu dem Artikel über -den Handelsvertrag mit Spanien in Nr. 180 -des Bbl., S. 718, ist noch ergänzend mitzuteilen, daß das den nach Spanien zu versendenden Waren beizufügende Ursprungs zeugnis, das dort in -deutscher Sprache veröffentlicht -worden ist, für die Zollabfertigung jedoch in französischer oder spa nischer Sprache Mgefaßt sein -muß. Es empfiehlt sich, für das Ursprungszeugnis gleich den spanischen Wortlaut zu nehmen. Das Muster im spanischen Wortlaut lautet wie folgt: »ouk-rixioLvovL ouiüLU. von ba kaoturacko bultos (Numero) (Olaes) bruto ^ sk'eobs,, 6rms> z? ssllo) Vigto en ei 0on8ulacko cks para leZaliraeiän Der deutsche Büchermarkt im März 1928. (Februar IS2S s. Bbl. Nr. ISS.» Im Gebiet des deutschen Buchhandels wurden nach dem „Wöchent lichen Verzeichnis der erschienenen und vorbereiteten Neuig keiten des deutschen Buchhandels" gezählt im Monat März 1926 — für Vergleichszwecke werden die Zahlen für Februar teilweise wiederholt — an Büchern: März Februar Zunahme (-!-) Abnahme (—) der Bücher 1721 2115 — 394 Neuerscheinungen 665 588 — 23 Neuauflagen 2286 2703 — 417 Insgesamt 731
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