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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1926
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- Deutsch
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X? 134,12, Juni 1828, Redaltioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbandel. alle Arten und Methoden objektiv behandelt, welche in der Praxis im Gebrauch sind, es dem Einzelnen überlassend, sich 'selbst die Vorzüge der einen oder anderen Methode je nach den vorhandenen Bedürfnissen und der Eigenart des betreffenden Betriebes zunutze zu machen. Darin liegt für den Praktiker der Schlüssel zu wertvollen Verbesserungen bereits eingcführter Buchhaltungsmethoden. Auch im Buchhandel und den ihm verwandten Gebieten wird das Buch von Obst nützliche Verwendung finden, wenn es sich darum handelt, Ordnung und Übersichtlichkeit in der Führung der Geschäfts bücher zu schaffen und die Geschäftsführung selbst im Sortimentsbe- triebe ebenso wie im Verlagsbetrieb nach Gesichtspunkten kaufmän nischer Erfahrung auszugestalten. KL. Ruwpk, vr. Ulbert: I^lllä UNÜ 6ucÜ. Vas viebUo^sbueli cker lad. vsrll/: k'. vümmlers Verl. 1926. VIII, 106 8. IM. 4.—. Die Darlegungen von vr. Rumpf sind eine sehr feine Betrach tung der kindlichen Einstellung dem Leihbuch gegenüber, aber nicht mehr. Das Levhbuch soll in einer gewissen Zeit durchgelcsen sein, es entschwindet wieder aus dem Gesichtskreis des Kindes, es soll des halb am liebsten ein« ohne Mühe zu bewälti-genbe angenehme Sen sation sein. Diese Lieblingsbücher sind noch nicht wirkliche Lieb lingsbücher. Erst wenn ein Kind sich eins dieser Bücher zu Weih nachten wünscht, ist der Beweis erbracht, daß es wirklich gezündet hat. Di« Lieblingsbücher, die durch das Vorlesenhören gewonnen werden, die oft gelesenen eigenen Lieblingsbücher entziehen sich dieser Be trachtung. Das Buch leiht der Überzeugung Ausdruck, die von verständnisvollen Müttern, von beobachtenden Buchhändlern und auch von manchen Leh rern trotz aller Strömungen immer vertreten worden ist, daß nur das Buch zum Lieblingsbuch werden kann, das der Einstellung des Kindes am meisten entspricht. Eine Verallgemeinerung ist hier ebenso schwierig wie bei aller Psychologie. Von vier zehnjährigen Kindern begeistert sich das eine für Schrllersche Balladen, das zweite für Märchen, das dritte f>llr Tiergeschichten, das vierte für den Robinson, wenn man sie ganz unbeeinflußt wählen läßt. Bei Leihbllchern empfiehlt ein Kind dem andern ein »seines« Buch, und gerade in den Bibliotheken, in denen geringe Auswahl ist, wivd e i n Buch allgemeines Mode- und Lieblingsbuch. Die Ausführungen des Verfassers bestätigen Erfah rungen, die in nicht theoretisch arbeitenden Kreisen Allgemeingut waren. Sehr interessant ist die Klassifizierung in Land-, Stadt- und Jndustrieverhältnisse. Da der Borromäusverein noch eine ganz ein heitliche Wcltanschauungsrichtung vertritt, ist das ganze Buch ein heitlich und geschlossen und wird manchem Zaghaften den Mut stärken, Kinderbücher nicht mit literarischen, sondern mit Kinderaugen anzu- sehen. F. Magnus. Kleine Mitteilungen. Die englische Abordnung, die in Leipzig am Abend des 22. Juni, wie bereits im Börsenblatt Nr. 126 vom 3. Juni mitgeteilt wurde, zum Studium der buchhändlerischen Einrichtungen des Leipziger Platzes einzutreffen gedenkt, wird voraussichtlich aus folgenden Herren be stehen, doch sind Änderungen in der Zusammensetzung nicht ganz aus geschlossen: Mr. Stanley Unwin (Firma George Allen L Unwin Ltd.), Mr. H. E. Alben (Simpkin, Marshall, Hamilton, Kent L Co. Ltd.), Mr. C. S. Evans (William Heinemann Ltd.), Mr. Jonathan Cape (Jonathan Cape Ltd.), Mr. P. N. Mc Farlane (Cassell L Co. Ltd.), Mr. David Roy (W. H. Smith L Son), Mr. I. Ainslie Thin (James Thin, Edinburgh), Mr. Maurice Marston, Leiter der englischen Werbcstelle. Die Herren beabsichtigen, am 23. Juni die Bestellanstalt und Pakeiaustauschstelle zu besichtigen und sich mit diesen Einrichtungen, die gegebenenfalls auch in London eingeführt werden sollen, genau vertraut zn machen. Ferner werden an diesem Tage noch die Wirt schaftliche Vereinigung, der Börsenverein und die Buchhändlerlehr anstalt besichtigt werden. 'Ein Frühstück in der Harmonie, gegeben vom Börscnvevein, ist gleichfalls für diesen Tag vorgesehen. Der Abend soll frei bleiben für den Besuch eines Theaters u. dgl. Am 24. Juni wollen die Londoner Gäste die BAG, das Barsorti ment und andere Betriebe des Hauses Koehler L Volckmar kennen lernen und nach abermaligem gemeinsamen Frühstück, gegeben von der Hirma Koehler L Volckmar, die Deutsche Bücherei und vielleicht auch den einen oder den anderen wissenschaftlichen Verlag besichtigen. Der Abend dieses Tages soll den Gästen die Möglichkeit geben, privaten Einladungen folgen zu können. Am 25. Juni vormittags erfolgt die Abreise. Erziehung zum Buch! — Zu der Mitteilung in Nr. 126, S. 704 des Bbl. schreibt der Quickborn-Verlag in Hamburg: In Hamburg werden die Bücher nicht als »Prämie« an die »Besten« verteilt, sondern das für die Verteilung gewählte Buch erhält jeder Schüler und jede Schülerin, die zu Ostern des betreffenden Jahres die Schule verlassen. Darin liegt gerade das Besondere des Hamburger Falles! Aus dem Wiener Buchhandel. — Es ist noch nicht abzusehen,' wann der Nationalrat in die Lage kommen wird, den Entwurf eines Bundes gesetzes betreffend die Verlängerung der urheberrecht lichen Schutzfrist auf 50 Jahre in Verhandlung zu ziehen, da diese gesetzgebende Körperschaft derzeit mit dringenderen, wichtigen und zeitraubenden Vorlagen beschäftigt ist, doch ruht die Behandlung dieser den Buchhandel sehr interessierenden Frage nicht ganz, indem sie von anderen Gesellschaften und Behörden in vorbereitender Weise besprochen wird. So beschäftigte sich damit der Justizausschuß der Wiener Handelskammer, worüber das Bbl. Nr. 126, S. 704 schon ausführlich berichtete. Meinen persönlichen Informationen zu folge scheint sich in dieser Frage eine nicht unbedenkliche Trennung des Musikalienverlagcs und -Handels vom Buchhandel vorzubereiten, nnd ersterer dürfte, wenn die Zeit fortschreitet, immer energischer seinen Wunsch auf Verlängerung der Schutzfrist auf 50 Jahre aus sprechen, während der Buchhandel in beinahe lückenloser Mehrheit auf der Seite der Beibehaltung der 30jährigen Schutzfrist steht. Aus Anlaß der Wiener Tagung des Deutschen Biblio thekartages veranstaltete die Sozialwissenschaftliche Studien bibliothek bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien eine Ausstellung unter dem Titel: Geschichte des Sozialis mus in Er st- und Originalausgaben. Mit Recht bemerkt der genaue, übersichtliche und lehrreiche Katalog, daß die Ausstellung eine Reihe großer Seltenheiten bietet. Den Beginn machen die vor- sozialistischcn Schriften, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen: die Monarchomachen, die Kämpfer gegen die Fürsten, die ersten Theore tiker der Volkssouveränilät, sodann die Utopisten (18. Jahrhundert), Englische Revolution, Französische Revolution (darunter eine Anzahl Werke von Gracchus Babeuf und über den Prozeß Babenf), französische Sozialisten des 19. Jahrhunderts (Saint-Simon, Charles Fourier, Pierre Joseph Proudhon, Louis Blanc usw.), Robert Omen bilden eine eigene Abteilung, sodann Christlicher Sozialismus (darunter ein Buch von Lamennais aus dem Besitz Bakunins mit dessen eigenhändigem Namenszug), ferner Schriften von Ketteler, Anarchisten (Stirner, Bakunin), Deutsche Vorläufer, Ferdinand Lassalle, Nodbertus Ja- getzow, Georg Herwegh. Den Beschluß machen Karl Marx und Fried rich Engels. Eine besondere Erwähnung verdient ein ausgestelltes Exemplar der zweiten verbesserten Auflage des ersten Bandes des »Kapitals« von Karl Marx, Hamburg, Meißner 1872. Das Exemplar trägt die Widmung: Herrn Professor Grätz als Ausdruck der Hoch achtung und Freundschaft, Karl Marx. London, 23. Januar 1877. Hierzu sei bemerkt, daß Professor Grätz der Verfasser der berühmten Geschichte der Juden ist. Sodann, daß dieser Band seine gerade für Buchhändler interessante Geschichte hat. Anfangs der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts beschäftigte sich der Studiosus P. in Trebitsch (Mähren) mit dem Studium des wissenschaftlichen Sozia lismus, und da er möglichst zu sparen suchte, beauftragte er seinen Buchhändler in Trebitsch, ihm das »Kapital« antiquarisch zu besorgen. Dieser tat das einzig richtige, indem er eine Anzeige im »Börsenblatt« veröffentlichte; in kurzer Zeit konnte er seinem Besteller ein Exemplar liefern; es war das obenerwähnte, mit handschriftlicher Widmung des Verfassers versehene Exemplar. Es wurde von P. später dem Führer der österreichischen Sozialdemokratie vr. V. Adler überlassen und kam nach dessen Tode zufolge letztwilligcr Verfügung an die Sozialwissen schaftliche Stndicnbibliothek der Arbeiterkammer. Nun zweifle noch einer an der Wirkung der Snch-Jnserate im Börsenblatt und an der Wahrheit des alten Sprichwortes: llrrbont sua kata libelli! In weiten Kreisen des deutschen Buchhandels wird es Interesse finden zu erfahren, daß Herr A lfred Ber m a n n, am 8. Juni 1856 in Namslau (Preuß. Schlesien) geboren, am 8. Juni 1926 seinen sieb zigsten Geburtstag beging. Herr Bermann gehörte zu den bekanntesten Buchhändlern Wiens, war.von 1872—1901 in der Firma Bermann L Altmann, zuletzt als deren Gesellschafter, tätig. Er gründete 1902 eine Firma unter seinem eigenen Namen und führte sie in erfolgreicher 743
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