Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1926
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- 1926-06-12
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- 12.06.1926
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X- 134, 12. Jum 1926. Redaktioneller Teil. Weise bis November 1923, zu welchem Zeitpunkte sie an Oskar Wil helm Lechner überging. Als echter Buchhändler von altem Schrot und Korn hat er auch heute noch lebhaftes Interesse für alle Vorgänge im Buchhandel, das er auch durch die eifrige Lektüre des »Börsen blattes« an den Tag legt. Seine ehemaligen Kollegen, Freunde und Bekannten wünschen ihm noch viele glückliche Jahre des wohlverdien ten Ruhestandes. Wien, 4. Juni 1926. Friedrich Schiller. Eine ukrainische Buchhändlerwoche in Charkow. — Die Verlags und Buchvertriebsgesellschaft »X n ^ ü o s p i I ü a« hat im vorigen Jahre mit der Abhaltung von Buchhändlcrkursen in Charkow be gonnen, die auch in diesem Jahre wiederholt werden und sich zu einer ständigen Buchhändlerschule auswachsen sollen. Die ukrainischen Buchhändlerkurse bezwecken, die fachmännische Bildung des ukraini schen Buchhändlernachwuchses zu heben, und sind nur für diejenigen zugänglich, die sich mit einer entsprechenden buchhändlerischen Praxis auswoiscn können. — Das Programm der Kurse, deren Dauer ans sechs Wochen berechnet ist, umfaßt folgende Lehrgegenstände: 1. All gemeine Fragen der buchhändlerischen Bewegung (4 Stunden); 2. Ver lagstätigkeit (8 Stunden); 3. Kolportage: a) allgemeine Fragen (10 Stunden), d) praktische Betätigung (29 Stunden); 4. Technik der buchhändlerischen Arbeit (15 Stunden); 5. Methoden der- buch händlerischen Arbeit (10 Stunden); 6. Genossenschaftswesen und der Buchhandel (16 Ständen); 7. Buch- und Kundenwesen (10 Stunden); 8. Bibliographie (50 Stunden); 9. Buchvertrieb auf dem Lande (15 Stunden); 10. Papier- und Bureaubedarfsartikelhandel (35 Stunden); 11. Lnydo8piUr3 (5 Stunden). — Es ist noch zu bemerken, daß alle Unterhaltungskosten der Teilnehmer von der Leitung der »Xu>- kospilka« gedeckt werden. vr. Z. Kuziela. Rcisegepäckversicherung. — Die beginnende Reisezeit gibt Ver anlassung, die Aufmerksamkeit auch in diesem Jahre auf die Reise gepäckversicherung zu lenken. Eine Rcisegepäckversicherung bietet fol gende Vorteile: Die Bahn haftet nicht: 1. für Schäden, die auf mangelhafte oder fehlende Verpackung zurückzuführen sind; 2. für die mit der Auf- und Abladung verbundenen Schäden, wenn die Auf- und Abladung vom Versender bzw. Absender selbst erfolgt; 3. bei Verladung in offengebauten Waggons für die Schäden, die aus den mit dieser Versendungsart verbundenen Gefahren entstehen; 4. für Schäden, die auf höhere Gewalt zurückzuführen sind, gleich gültig, ob Naturereignisse wie Brand, Überschwemmung, Blitz, Sturm, Bergsturz, Erdbeben oder menschliche Einwirkungen, wie Anschläge gegen die Bahn usw.; 5. für Schäden durch Aufruhr und Plünderung und öffentliche Unruhen; 6. für Schäden, die vor der durch Abstempelung des Frachtbriefes bescheinigten Übernahme des Gutes entstanden sind; 7. für alle Schäden an Transporten nach Ländern, die nicht dem »Internationalen Übereinkommen« beigetreten sind; 8. bei Kostbarkeiten, selbst wenn die Versand-Vorschriften gemäß § 54 der Eisenbahn-Verkehrsordnung erfüllt sind, über den Betrag von Mk. 150.— je Kilo hinaus. Die Eisenbahn vergütet schließlich nur laut § 88 der Eisenbahn- Verkehrsordnung, wenn sie ihre Haftpflicht anerkannt hat, den ge meinen Handelswert der Güter. Eine Reisegepäckversicherung haftet dagegen für alle Schäden und Verluste, welche durch Diebstahl, Einbruch-Diebstahl, Beraubung, Unterschlagung, Bandenraub, Feuer, Löschen des Feuers, Abhanden kommen ganzer Gepäckstücke, Transportmittelunfall usw. während der Reise mit der Eisenbahn, Post, Wagen, Automobil, Flugzeug, Dampfer, Fähre, Boot usw., während des Aufenthaltes in Hotels/ Pensionen, Sanatorien, Logierhäusern, fremden Privatwohnungen, Zollämtern und öffentlichen Transportanstalten entstehen. Man teilt diese Neisegepäckversicherung in zwei. Arten, und zwar versichert man exkl. und inkl. Reisegepäckzubehör. Die Prämien für Reisen innerhalb Deutschlands, Öster reichs, Luxemburgs, Hollands, Dänemarks, Schwedens, Norwegens, der Schweiz und Tschecho-Slowakei stellen sich für Mk. 1000.— Ver sicherungssumme wie folgt: ohne Reisegepäckzubehör 1. für 1 Monat 2.50 2. für 2 Monate 4.— 3. für 3 Monate 6.— 4. für 4 Monate 6.— 6. für 5—6 Monate ^ 8.— 6. für 7—9 Monate 10.— 7. für 10—12 Monate 14.— mit Reifegepäckzubehör 3.50 6.— 7.— 9.— ^ 12.— .ü 15.— 20.— für je 1000.— Versicherungs summe. 744 Als Neisegepäckzubehör gelten mitgeführte lose Gepäckstücke (Stöcke, Schirme usw.). Das Coupä-Nisiko (Diebstahl ganzer Ge päckstücke aus dem Coups) ist versichert. Die Prämien für Reisen nach anderen Ländern werden von Fall zu Fall festgesetzt. Pro Police entstehen an Kosten Mk. 1.— und Reichsstempel in Höhe von 3^ auf die Prämie, der immer auf volle zehn Pfennige abgerundet werden muß. Es genügt, daß Interessenten bei Anforderung einer Neisegepäck- police der Versicherungsabteilung des Börsenver eins die Dauer der Reise, das Reiseziel sowie die Versicherungs summe bekanntgeben. Die Police wird dann postwendend zugestellt. Verstcigcrungskalender. — 14. Juni: vr. Ignaz Schwarz, Wien. Sammlung Georg Eckl, 2. Tl.: Deutsche Literatur, Kunst: Bücher und Blätter. 1599 Nrn. 14.—18. Juni: CH. Bosse, Paris. Bücher usw. über Fechtsport und Duell. 950 Nrn. 17.—19. Juni: Ulrico Hoepli, Mailand. Bibliothek De Ma- rinis. Tl. III: Manuskripte, Inkunabeln, Einbände, Illustrierte Bücher des 16. u. 18. Jahrh. 326 Nrn. 21. u. 22. Juni: Karl Ern st Henrici, Berlin. Versteigerung 110: Autographen. 4251 Nrn. 29. Juni: S. Martin Fraenkel, Berlin. Musterdrucke von 1500 bis 1890. 237 Nrn. Die Ausstellung »Weltkrieg und Propaganda« in München, ver anstaltet vom Arbeitsausschuß Deutscher Verbände und der Welt kriegs-Bücherei in Stuttgart, ist am 5. Juni durch Ministerpräsident Held feierlich eröffnet worden. Ein Rundgang durch die Schau, um deren Gestaltung sich Direktor Felger-Stuttgart und Generalsekretär vr. Werner Schwarz-München besonders verdient gemacht haben, gab dem Beschauer in der Halle 3 des Ausstellungsgeländes auf der Theresien-Höhe einen vollständigen Überblick über die politisch propagandistische Tätigkeit der kriegführenden Staaten und, nach Ländergruppen geordnet, die systematisch gegen Deutschland gerichtete Weltverleumdung in Bild und Wort. Besonders wurden auch charakteristische Proben der Haß- und Greueltaten-Propa- ganda der Feindstaaten gezeigt. Kunstausstellung. — In Stuttgart im KunsthausSchal- l e r sind bis Anfang Juli: »4 Maler der Münchener Neuen Sezession« ausgestellt. Mitte Juli bis Mitte September folgt dann eine »Gesamt ausstellung Otto Dix«. Sommcrfest der Gemeinschaft kultureller Buchhändler zu Berlin. — Die Gemeinschaft kultureller Buchhändler veranstaltet am Sonn abend, dem 19. Juni im Restaurant »Neuer See« im Tiergarten (Nähe Zoo) ein Sommerfest, zu dem Gäste mit ihren Damen herzlichst will kommen sind. Treffpunkt um 8 Uhr abends an der Bootanlegestelle des »Neuen See«. Es wird gebeten, sich bereits bis zum 14. Juni bet den nachstehenden Stellen frdl. anmelden zu wollen, damit rechtzeitig genügend Boote reserviert werden. Mit diesem Sommerfest beendet die Gemeinschaft ihre Sommerveranstaltungen. Meldungen zum Som merfest nimmt entgegen: Hanns Horst Avis Verlag, W. 57, Steinmetz- str. 9 (Kurfürst 2088), sowie Herr Bruno Pnkas, Steglitz, Peschkestr. 7, telephonisch zu erreichen nach >68 Uhr abends (Steglitz 2815). Breslauer Buchhändler-Verein. — Der Frühlingsausflug des Breslauer Buchhändler-Vereins am Mittwoch, dem 9. Juni, nahm einen sehr schönen Verlauf. Wenn auch die Zahl der Teilnehmer, vielleicht wegen des bis zu diesem Tage ungünstig gewesenen Wetters, klein war, umsomehr kam dieser kleine Kreis zu seinem Vergnügen. Der zeitige Nachmittagszug brachte die Gesellschaft, Damen und Her ren, nach Deutsch-Lissa, von wo aus bei herrlichem Sonnenschein der Spaziergang nach dem Kirschberg angetreten wurde. Durch saftige Wiesen und herrliche Waldungen führte der Weg, und in dem auf dem Kirschberg gelegenen Gasthaus wurde die Kasfeepause gemacht. Von hier aus bot sich ein schöner Blick auf die Ebene und die Hügelkette des Trebnitzer Berglandes. Es wurde nun der Waldweg nach dem beliebten Ausflugslokal »Weiberkränke« in Klein Heidau eingeschlagen. Dort waren inzwischen einige mit einem späteren Zuge von BrMau abgefahrene Kollegen eingetroffen und cs stieg jetzt die vom Verein gestiftete Bowle (oder waren es Bowlen?). Bei Musik und Tanz vergingen die Stunden im Fluge, und gar zu schnell nahte die mitter nächtige Stunde und mahnte zur Rückfahrt. Es war wiederum eine gelungene Veranstaltung des Breslauer Buchhändler-Vereins. Rellüm.
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