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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1926
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- 1926-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1926
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- Deutsch
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X-134, 12. Juni 1S26. Sprechsaal. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. Wir müssen daher Herrn Otto Schramm i. Fa. Robert Lutz leider zustimmen, wenn er ausführt, daß die Hauptursache sür die im Ver hältnis zur Vorkriegszeit noch nicht wieder erreichte volle Aus nutzung der Leipziger Einrichtungen in der Einstellung verschiedener Sortimenter zu finden ist. Es liegen hier fraglos Nachwirkungen der Inflationszeit vor, wo der direkte Verkehr die einzige Möglichkeit bot, den verheerenden Folgen der Geldentwertung einigermaßen zu ent gehen. Offenbar wird die direkte Bezugsweise nur aus einem ge wissen kritiklosen Beharrungsvermögen beibehalten. Dazu kommt, daß mancher Buchhändler die Arbeit des Kommissionärs nicht mehr so wie früher aus eigener Anschauung kennt, wo die Mehrzahl der Buchhändler einen Teil ihrer Ausbildungszeit im Leipziger Zwischen buchhandel zu verbringen pflegte und die Vorteile Leipzigs persönlich kennen zu lernen Gelegenheit hatte. Wir haben die Aufgabe der Bestellungen über Leipzig dadurch zu erleichtern versucht, daß wir ein Verzeichnis der hauptsächlich in Leipzig ausliefernden Verleger herausgegeben haben. Wir hoffen, daß dieses Verzeichnis noch mehr als bisher allgemein zur Benutzung kommt, und daß die Herren Sortimenter an Hand desselben immer umfangreicher über Leipzig bestellen. Dazu gehört allerdings auch, daß dem Kommis sionär keine kleinlichen Grenzen für die Einlösung von Barpaketen gezogen werden, und daß keine Expeditionsvorschriften -erlassen wer den, welche den Abgang von Sendungen erst nach Erreichen bestimmter Gewichtsgrenzen vorschreiben. Verzögerungen, welche aus diese Weise entstehen, können nicht dem Kommissionär zur Last geschrieben wer den; sie sind leicht zu vermeiden, und die Kommissionäre sind ständig bemüht, durch Aufklärung Abhilfe zu schaffen und die Interessen ihrer Kommittenten auch ohne einengende Vorschriften von Fall zu Fall richtig zu wahren. Glücklicherweise handelt es sich hierbei nur um vereinzelte Fälle. Das Echo, das uns aus den täglichen Briefen und mündlichen Äuße rungen unserer Geschäftsfreunde zurücktönt, gibt uns die Gewähr, daß unsere Geschäftsfreunde, die die Vorteile der Leipziger Organisation wieder erkannt haben, sie auch weiter umfänglich ausnutzeu werden, und daß diejenigen Firmen, die immer noch abwartend beiseite stehen, sich allmählich von dem unbestreitbaren Vorteil des Sammelverkehrs über Leipzig für Waren- und Geldverkehr werden überzeugen lassen. Wir Kommissionäre wollen es an der zur Wahrung der Inter essen unserer Kommittenten notwendigen Kleinarbeit nie fehlen lassen und werden weiter bemüht sein, durch Ausgestaltung unserer Einrich tungen, durch Anpassung an die besonderen Erfordernisse der Zeit und Berücksichtigung der Wünsche unserer einzelnen Geschäftsfreunde den Verkehr über Leipzig immer mehr auszubauen. In unserer Arbeit werden wir gestärkt durch das Bewußtsein, daß jede Bemühung um eine Verbesserung der Organisation des Leipziger Verkehrs auch dem Nutzen und Frommen des gesamten deutschen Buchhandels dient. Leipzig, den 9. Juni 1926. Verein Leipziger Kommissionäre. Gegen unüberlegte Werbung. Folgender an eine Verlagsanstalt gerichteter Brief, der einen Übelstand treffend beleuchtet, wurde uns zur Veröffentlichung im Bbl. in einer Kopie zur Verfügung gestellt: »Zu Ihrem Schreiben vom 28. d. M. bemerke ich, daß ich mit wachsendem Erstaunen Ihre fortwährenden direkten Ankündigungen über Ihr neues Verlagswerk empfangen habe, nachdem ich am 26. 4. bereits 5 Exemplare kartonniert und 2 in Gairzleinen von diesem Werke bestellt habe. Ich kann das Gefühl nicht loswerden, daß eine derartige Werbung, die ohne Rücksicht auf bereits erfolgte Bestellungen die Kundschaft weiter bombardiert, die Herstellungs kosten unnötig verteuern muß. Jedenfalls bedeutet es wohl doch eine große Verpulverung von Kraft, Zeit und Geld, wenn die Kunden, die bereits bestellt haben, immer wieder aufgefordert wer den, zu bestellen. Da ich nur ein Schaufenster habe, kann ich mich'zu einem S o n d e r f e n st e r nicht verpflichten, will das Werk aber be sonders auffällig ausstellen und erbitte dazu Prospekte und andere Unterlagen. Ich habe aber in meinem Hause eine große Kasten auslage und könnte in einer Abteilung eine besondere Ausstellung außerdem noch für das Werk des mir persönlich befreundeten Dich ters machen. Hochachtungsvoll Neue Sormen des Bücherbettels. Dem Bbl. wurden nachfolgende Bettelbriefe zum Teil mit den erteilten Antworten und Bemerkungen zur Veröffentlichung einge- sandt: Einige bekannte Kunstverlage haben sich erboten, der neuge gründeten bei ihrer Eröffnung einige Verlagswerke zur Verfügung zu stellen. Es würde sich um Ausgaben des Ver lags handeln, die im Bereich der Kunstpflcge allgemeiner oder spe zieller Orientierung dienen können, also auch um Einzelreproduk tionen und Bilddrucke — um Vorbilder wirklich forinvollcr Kunst in den Schulen verbreiten zu helfen. Ich habe den Verlegern zu gesagt, ihre Gaben bei der Eröffnungsfeier gesondert auszustellen bzw. auszuhängen. Ich halte es für meine Pflicht, auch Ihren Verlag von dieser Absicht in Kenntnis zu setzen. * Dem Seminar der Universität sind im Laufe der Zeit folgende in Ihrem Verlage erschienene Werke abhanden gekommen: Infolge der äußerst schlechten wirtschaftlichen Lage der wissenschaftlichen Institute sind wir leider nicht in der Lage, dieselben auf käuflichem Wege neu zu erwerben, und würden wir Ihnen für eine schenkungsweise Über lassung des einen oder anderen Werkes äußerst dankbar sein. Mit ausgezeichneter Hochachtung Geschäftsführender Direktor des Seminars. Dieses vervielfältigte — also in großem Umfange verschickte — Schreiben dürfte in gewisser Hinsicht wohl den Höhepunkt der Bücher bitten darstellen. Offenbar ist dem Absender gar nicht bewußt ge worden, welche Zumutung es bedeutet, daß der unter »der äußerst schlechten wirtschaftlichen Lage« vor allem leidende Verlag gutmachen soll, was durch Mangel an äußerer Organisation oder durch Unfähig keit, die Studenten zur Gewissenhaftigkeit in dem Umgänge mit öffent lichem Eigentum zu erziehen, verschuldet worden ist. Aus diesen beiden Gründen muß der wissenschaftliche Verlag es unbedingt ablehnen, der artigen Bitten zu entsprechen. * An die Verlagsanstalt Johann Ambrosius Barth, Leipzig. Das veranstaltet in nächster Zeit in den Bezirken Düsseldorf, Münster und Arnsberg eine Reihe von Tagungen, mit denen eine Ausstellung über Lern- und Arbeitsmittel für die Grund schule verknüpft werden soll, um auf diesem Wege der gesamten Lehrerschaft die Möglichkeit zu bieten, sich über alle Neuerscheinun gen auf diesem Gebiete eingehend zu orientieren. Wir gestatten uns die Anfrage, ob Sie bereit sind, uns zu diesem Zwecke die unten auf geführten Bücher bzw. Schriften kostenlos zu überlassen. Bei diesen Veranstaltungen werden wir Listen (Überblick über die ausgestellten Werke mit Angabe der Verlagsanstalten) zu Be stellzwecken auslegen und sind davon überzeugt, daß Sie auf diese Weise die Kosten, welche Ihnen durch Lieferung der Bücher ent stehen, decken werden. A ntwo r t. Mit Interesse nahm ich davon Kenntnis, daß das Tagungen in verschiedenen westfälischen Bezirken unternimmt und dazu die neueste Literatur ausstellen will. Obwohl ich an und für sich Literaturausstellungen sehr begrüße, da die Teilnehmer so am besten auf die sie interessierenden Bücher hingewiesen werden, bedaure ich jedoch, die von Ihnen gewünschten Werke meines Verlages nicht kostenlos zur Verfügung stellen zu können. — Wollte man diesen Gesuchen um kostenlose Überlassung gerecht werden, so brauchte der Verleger in Zukunft nur noch Werke zu Geschenkzweckeu Herstellen zu lassen. Ich würde Ihnen vielmehr empfehlen, diese Ausstellung dem ortsansässigen Sortiment zu über lassen, das wahrscheinlich gern dazu bereit ist, sich in der heutigen schweren Zeit durch Sonderveranstaltungen einen Extraverdienst zu schaffen. Als Verleger kann ich auch nur durch den Sortimentsbuchhandel veranstaltete Ausstellungen unterstützen, da es meines Erachtens nicht gerade angängig ist, daß dem Sortiment durch Nicht-Buchhändler das Wasser abgegraben wird. Waldenburg i. Schl. G. W. Knorrn.« Hochachtungsvoll Ioha n n Ambrosius Barth, Werbe-Abteilung. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrich Nachs. (Abt. Ramm L Seemann). Sämtlich t» Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gertchtswea 20 (BuchhändlerhauS). 748
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