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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1926
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- 1926-06-16
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- 16.06.1926
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137, 16. Juni 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Voi-K. H 20. 1^ Iltis, Lroxvn L 6 o., Lo8ton: gos. kemisll, His ventui-68 ok sii I11ii8tl-at<)i-. P 75. lope. d 7.50. Disk!,. Hi8toi^ ok tiis IZ^23Qtili6 Empire. P 2.60. 0. k. kutnam's 8oQ8, Vo? k: L. L. IZaitlstt, l'iitz tvpograpkie 1rs38ur68 io Luiops. kiindeä by tds öartlstt 0?r ?res8, Vorlr. P 37.50. Von öen Versteigerungen Schöne Biicher bei Hans Götz in Hamburg. Unter starker Anteilnahme der Hamburger Sammlerwelt, Berliner, Münchener, Bremer und anderer auswärtiger Antiquare wurde am 14. und 1b. Mai -die Bibliothek eines Hamburger Bücherfreundes durch die Bücherstube Hans GLtz ver steigert. Die ersten 20V Nummern des Katalogs waren in knapp 1'/- Stunden zugeschlagen. Von den Bodoni-Drucken brachte Longus, Dsxbwis st Oblos 100 Mark. Die Ausgaben der Bremer- Presse waren stack begehrt; der erste Druck, Die Wege und Begeg nungen von Hofmannsthal, ging für 2b0 Mark fort, der Dante erzielte 130 Mark, die beiden Bände des Homer 100 und 12b Mark. Corinths Radierungen zu Schiller, Wallcnstcins Lager, eins von 20 Exemplaren mit einer Folge der Radierungen auf Pergament, brachte lbO Mark. Stark umstritten waren die beiden Bände der Dehmcl-Gesellschaft in prachtvollen Handeinbänden der Ham burger Werkstatt Joh. Gerbers, die mit 65 und 70 Mark noch nicht zu teuer bezahlt wurden. Die beiden Bände von Goethes Faust der Davos-kross wandern für b80 Mark in eine andere her vorragende Hamburger Sammlung, wogegen der Weither mit 130 Mark nach Berlin ging. Der Oockox Luro-us der Bayrischen Staatsbibliothek blieb mit 430 Mark ebenfalls in Hamburg; gegen den Einsatzpreis von 125 Mark gewiß eine erhebliche Steigerung, die auf regen Wettstreit schließen läßt. Am Nachmittag wurde wieder sehr rege geboten, fodaß die 350 Nummern bereits in 2>/- Stunden verkauft waren. Der Propyläen-Goethe (30 Bände) in Ganzmaroquin brachte 1000 Mark, ein zweites Exemplar, das einen Band weniger enthielt, 800 Mark, der Faust mit den 25 Ra dierungen von Sepp Frank ging zu 150 Mark zum Einsatzpreis fort. Am zweiten Tag brachten von den außerordentlich begehrten Hundertdrucken in Maroquinbänden von Sonntag der Westöstliche Divan 130 Mark, Novalis, Hymnen an die Nacht, 110 Mark, Nietzsches ausgewählte Gedichte 105 Mark, die Nibelungen von Hebbel 135 Mark und Thomas Manns Tod in Venedig 130 Mark. Von den Hyperion-Drucken ging der Faust auf 150 Mark, der Dante auf 100 Mark. Auf die Kunstbücher wurde lebhaft ge boten, ebenso auf die Werke mit Illustrationen von Liebermann, die teils höher als zum doppelten Einsatzpreis sortgingen. Stark begehrt war die Mappe der Dichtung mit 16 farbigen Zeichnungen von Franz Marc und einem von ihm selbst gedruckten Original- Holzschnitt; sie stieg von 33 Mark auf 150 Mari. Es zeigte sich überhaupt, daß das Publikum sich nicht durch die niedrigen Einsatzpreisc beirren ließ, sodaß der Durchschnitt der Preise zum Teil höher lag, als man von Berliner Versteigerungen ge wohnt ist. Die vollständige Serie der Jahrbücher der Maröes- Gescllschast »Ganymed» in der Vorzugsausgabe war mit 150 Mark noch nicht teuer. Der Kugler-Menzel in einem sehr schönen flecken losen Exemplar brachte unter lebhafter Beteiligung 300 Mark. Ein vollständiges Exemplar des »Pan» in Heften tvar mit 310 Mark sehr preiswert. Ein lebhafter Wettkampf setzte wiedcx ein, als der im Katalog abgebildete herrliche Maroquin-Band von Gerbers, Rilkes Larenopser, ausgeboten wurde. Schließlich blieb ein Dresdner Sammler gegen einen Berliner Händler mit 130 Mark Sieger. Band 1—15 der Hören-Ausgabe von Schillers Werken in Maroquin gingen mit 150 Mark fort; hier steht ein Durchschnittspreis von 10 Mark pro Band einem Neupreis von 60 Mark für die nach dem Krieg erschienenen Bände entgegen, südaß die 5 fehlenden Bände dem Käufer das Doppelte kosten werden, als hier die ganzen 15 Bände gebracht haben. Bon den Slevogt- 34 Mappen erzielten.die Rennfkizzcn 120 Mark, Achill 320 Mark, Hektar 200 Mark, die Passion 500 Mark, die Trabrennen 105 Mark, während das Archiv-Exemplar der Inseln Wak-Wak mit 800 Mark fortging. Die prachtvolle Ausgabe von Voltaires Prinzessin von Babylon mit Radierungen von Heubner wurde auf 140 Mark gesteigert, und schließlich brachte ein Pergament- Exemplar von Perikles' Rede für die Gefallenen der Kleukens- Presse 150 Mark. Im ganzen kann man wohl sagen, daß das Ergebnis der Versteigerung für die heutige wirtschaftliche Lage als günstig zu bezeichnen ist. Die Anteilnahme Hamburger Samm ler und auswärtiger. Händler, die aus der näheren Umgegend, Bremen, Berlin und sogar München gekommen waren, war außerordentlich lebhaft. Ein weiteres Zeichen dafür ist, daß nicht weniger als 256 verschiedene Kaufaufträge aus 10 verschiedenen Ländern eingelaufen waren. Die Befürchtung, daß eine solche Versteigerung in Hamburg nicht durchzuführcn sei, dürfte hiermit endgültig widerlegt sein. Nachlaßoersteigerungen M. 3. Nöntz. Auch den nichtrheinischen Antiquaren war M. I. Röntz in Düsseldorf als ein fleißiger Leser der Suchlisten des Börsenblattes bekannt. In seinem engeren Kreise aber nahm er eine besondere Stellung ein, dadurch, daß er in seinem Laden in Düsseldorf ge wissermaßen die Zentrale für den Handel mit Rhenania geschaf fen hatte. Nach seinem plötzlichen Tode, der ihn 1928 während des Ruhrkampfes ereilte, als er auf einer Geschäftsreise nicht mehr in der Lage war, infolge der Sperre nach Düsseldorf zurückzu kehren, versuchte die Witwe zunächst das Geschäft fortzuführen, entschloß sich dann aber, die gesamten Bestände dem Wissen schaftlichen Antiquariat Creutzer in Aachen und Köln zur Versteigerung zu übergeben. Die ersten beiden Kataloge, obwohl sehr umfangreich, boten nichts Besonderes, da sie nicht das eigentliche Tätigkeitsfeld des Verstorbenen betrafen. Dis Rhenania dagegen, die auf Grund von drei umfangreichen Katalogen in Köln versteigert wurden, verdienen eine besondere Erwähnung, da sie wohl die umfang reichste Zusammenstellung von rheinischer Geschichte darstellcn, die in letzter Zeit auf den Markt gekommen ist, und die in ihrer Vollständigkeit und Einheitlichkeit einen besonderen Charakter be sitzt. Unter den über 6800 Nummern befindet sich die Klein-Lite ratur reichlich vertreten. Ausschnitte, Separate, Dissertationen, Programme sammelte Röntz systematisch und besaß dieselben oft in vielen Exemplaren, sodaß die Kataloge von dem wirklichen Umfang der Bestände doch nur eine unzulängliche Vorstellung gaben, zumal auch manches hochseltcnc Werk in mehreren Exem plaren vertreten war. Seine letzte große Erwerbung war die außerordentlich um fangreiche Sammlung des rheinischen Privatgelehrtcn Göring. Ferner waren schon vorher die umfangreiche Sammlung des Lokal geschichtsforschers Strauven und die Bestände des rheinischen Anti quariats vr. Nolte in seinen Besitz übergegangen. Wer Röntz kannte, hatte von ihm den Eindruck eines Fanatikers, und dies war er auch im Hinblick auf sein Spezialgebiet, indem er alles aufkaufte, was er erreichen konnte, und wenn dies auch nur unter großen Opfern für seine Person und seine Familie geschehen konnte.
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