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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1926
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- 1926-06-16
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- 16.06.1926
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137, >6. Juni 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Der erste Teil, der Versteigerung brachte die allgemeinen Werke über rheinische Geschichte und Landeskunde, »ferner Litera tur über Ober- und Mittelrhein etwa nördlich bis Bonn, sowie eine Anzahl Urkunden und Handschriften. Der zweite Teil ent hielt die niederrheinische Geschichte mit Ausnahme von Düsseldorf und Köln; der dritte Teil brachte die Geschichte Kölns, sowie noch eine Spezialsammlung Alt-Neuß und Düsseldorf und einen um fangreichen Nachtrag. Das Hauptinteresse war auf den zweiten Teil der Auktion konzentriert, sodaß dieser Teil bei gleichem Um fang das Doppelte jedes anderen Teils brachte. Die Schätzungs preise wurden oft weit Überboten, und bei dem zahlreichen Vor handensein von Dubletten, die nicht im Katalog als solche auf geführt waren, wurde ein weit höherer Umsatz erzielt, als nach der Summe der Schätzungspreise hätte angenommen werden können. Es ist dies nach den Auktionen Kaufmann und Pick die zweite große Creutzersche Rhenania-Auttion, und sie hat den Beweis ge liefert, daß für wirklich gute Rhcnania-Sammlungen ein stets auf nahmefähiger Biarkt vorhanden ist und daß dafür willig hohe Preise gezahlt werden. Autographen-Bersteigernngen bei Henrici. Nach den beiden Autographen-Versteigerungen am 31. Mai und 1. und 2. Juni kündigt KarlErnst Henrici in Ber - l i n schon wieder eine für den 21. und 22. Juni an, die zum Teil die Fortsetzung zu den beiden früheren bildet. Der Titel des Katalogs lautet: Von Luther bis Werfel. Autographen aus Literatur und Wissenschaft. Allerdings ist, der Inhalt der Samm lung nicht so umfassend, wie dieser Titel vermuten läßt, sondern unter den 1247 Nummern gehören die allermeisten dem 19. Jahr hundert an. Aus diesem sind jedoch fast alle großen Namen der Literatur und Wissenschaft vertreten. Besonders bemerkens wert ist z. B. ein Brief Georg Büchners aus dem Jahre 1835, mit dem er das Manuskript seines Dramas »Dantons Tod« dem Frankfurter Verleger I. D. Sauerländer übersendet, der es ja auch im selben Jahre gedruckt hat. Eigenartig mutet der Inhalt eines Bricsfragments der Droste-Hülshoff an, in dem sic äußerst bissige Bemerkungen über die Dichter des »Jungen Deutschland- macht und sagt: »Ich mag und will jetzt nicht berühmt werden, aber nach IM Jahren möchte ich gelesen werden ...... Von Goethe sind einige äußerst kostbare Stücke vorhanden, so vor allem ein Blatt aus einem Exerzitienheft des noch nicht Neunjährigen, das Mörike von vr. H. Kurtz erhalten hatte; das Blatt ist auf 1000 Mark geschätzt. Auch von Goethes Eltern, Sohn und Schwie gertochter und Enkeln sind interessante Briefe vorhanden. Ein wertvolles Dokument zur Lebensgeschichte Hebbels bildet sein »Einschreibe-Buch über Einnahme und Ausgabe« vom Oktober 1846 bis Anfang Dezember 1863, also von seiner Verheiratung mit der Schauspielerin Christine Enghaus an bis zu seinem Tode. Ein ähnliches voeument bumain ist das Notizbuch Schopenhauers, das er auf seiner ersten italienischen Reise benutzt hat. Ob es für 3000 Mark, einen Käufer finden wird? Mit 4000 Mark ist ein Brief Luthers bewertet. Es ist ein lateinischer Brief an den Pfarrer Wolfgang Fabricius Capito in Straßburg, datiert 25. Mai 1524, 1 Seite in Folio. Unter anderm spricht Luther darin von, Heiraten der Priester, Mönche und Nonnen. Im all gemeinen enthält die Sammlung nur einzelne Stücke, eine Aus nahme macht Heinrich Heine, von dem fast ein halbes Hundert Briefe und Manuskripte vorhanden ist. Besonderes Interesse be ansprucht davon der deutsche Entwurf zu dem Testa»,«nt vom 27. September 1846. Die Liste der besonders wertvollen Stücke ist mit dieser Aufzählung noch lange nicht erschöpft, zu nennen wären noch Briese usw. von Schiller, Lessing, Hamann, Nietzsche und anderen. Aus den beiden vorangegangenen Versteigerungen, nach deren Verlauf man auf eine Belebung und Besserung des Autographen- Marktes schließen kann, seien folgende Ergebnisse mitgeteilt: Meh rere Albumblätter von Andersen erzielten zwischen 140 und 155 Mark, ein Brief Lord Byrons stieg auf 240 Mark. Ein fran zösischer Brief Stefan Georges, in dem er das Verdienst für die Ausstattung seiner Bücher für sich und den Buchkünstler in Anspruch nimmt, kostete 185 Mark. Ein von Goethe im Aufträge Karl Augusts geschriebener Brief mit dessen Unterschrift, vielleicht der einzige, wo Goethe als Sekretär Karl Augusts gewaltet hat, erzielte 950 Mark. Zwei Briese von Kleist kosteten 340 und 360 Mark, ein schöner vierseitiger Brief Kants brachte es auf 600 Mark. Das höchste Resultat der zweiten Versteigerung, die Mu sik, Theater und Bildende Kunst umfaßte, erzielte ein musika lisches Stammbuch aus dem Besitze der Prinzessin Marie, der Tochter der Fürstin Sayn-Wittgenstein, mit 2000 Mark. Ein langer Brief Richard Wagners aus Paris an Albert Niemann brachte 375 Mark und blieb damit 225 Mark unter der Schätzung. Ein 4 Seiten langes Manuskript von Albrecht Dürer, Farben rezepte enthaltend, stieg jedoch von 500 auf 1010 Mark. Neue Bücher für Antiquare. Luitpold Dutzler: Die Inkunabeln der deutschen Lithographie. Von allen Gebieten der älteren Graphik ist die Lithographie sowohl bei den Kunsthistorikern als auch bei den Sammlern und Antiquaren ein Stiefkind gewesen. Und doch würden besonders die frühen Erzeugnisse des Steindrucks, au denen sehr gute Künst ler, wie Albrecht und Heinrich Ad a m , Georg Dillis, Johann Ehr. Erhard, Ernst Fries, Peter von Heß, Ferd. Pi lo t y, I. G. vonSchadow, Karl Friedrich Schinkel und noch manch andere sich versuchten, einer besseren Beachtung und auch besserer Preise würdig sein. Die einschlägigen Versteige rungen der Sammlungen Aufscesser und Kann erzielten seinerzeit geradezu klägliche Ergebnisse, und von wenigen Ausnahmen ab gesehen ist dies noch heute der Fall. Schuld an dieser beklagens werten Unterbewertung ist zum größten Teil das Fehlen eines brauchbaren Nachschlagewerks gewesen, denn das chronologisch ge ordnete, 1862 erschienene Ferchlsche Verzeichnis kann wirklich keinen Anspruch auf Brauchbarkeit machen. Durch die vorliegende Arbeit Luitpold Dußlers *), die ihr Werden dem anerkennens werten Mäzenatentum Exz. Or. Richard von Kühlmanns verdankt, ist diesem fühlbaren Mangel abgeholfen. Dußler hat mit großem Fleiße und peinlichster Sorgfalt, nach Künstlern geordnet, alles Erreichbare zusammcngestellt, wobei ihm hauptsächlich die Mün chener Graphische Sammlung, die die Ferchlfchen Bestände nun mehr verwaltet, als Grundstock gedient hat. Das 316 Seiten um fassende gründliche Werk sei den in Betracht kommenden Berufs genossen auf das angelegentlichste empfohlen. Emil Hirsch. grapbie (1766—1821). kertin: Ueinrieb Ickeckemana Verlag 1926. 316 8. I-vbck. IM. 24.—. Neue Kataloge. Wiegendrucke. Wir berichten von einem Katalog, der, wenn es uns gelingt, in Kürze die rechte Vorstellung von ihm zu geben, die Aufmerk samkeit des Buchhandels erwecken wird und durch ihn die Auf merksamkeit derer, die als Sammler und Gelehrte zum Wiegen druckbuch, nach Form und Inhalt, Beziehung haben. Katalog 59 von I. Halle Antiquariat in Mün chen (VIII, 154 S. und 131 Tafeln. Mk. 6.—) verzeichnet 319 Wiegendrucke hauptsächlich Deutschlands und Frankreichs, be- s schrieben von Ernst Schulte-Strathaus, begleitet von 131 Tafeln mit Abbildungen. Die Beschreibungen machen den Katalog zum Werk, das, wo es sich um Inkunabeln handelt, vorhanden sein möchte. Das um so mehr, als auf den Katalog der Drucke selbst nicht nur Verzeichnisse der Druckorte, der Drucker und Verleger, der früheren Besitzer, der Herausgeber, Übersetzer usw., der Ver fasser folgen, sondern auch ein Sachverzeichnis mit 230 Schlag wörtern folgt (darunter z. B.: erste Antiqua, Buchbinder, Buch wesen, Bücher auf Bildern, Bücherslüche, Buxheim, Drucker- und 35
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