Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260616
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192606166
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260616
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-16
- Monat1926-06
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X: 137, 16. Juni 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Verlegerzeichen, Einbände, Exlibris, Geldverkehr, griechische Typen, hebräisch, Holzschnittbüchcr, Initialen, Klostcrpressen, Korrektoren, Miniaturen und Federzeichnungen, Pergamentdrucke, Preise, Punkturen, Rubrikator, Titel, typographische Merkwürdig keiten, unbeschriebene Drucke, Wappen). Das Verzeichnis schließ lich der Hilfsbücher, die in den Beschreibungen angeführt sind, ist ebenfalls willkommen. Es enthält l14 Nummern und ist so ein bibliographisches Verzeichnis zur Jnkunabelkunde. Die Beschreibungen geben nicht nur gründlich ausgesührte Kollationen im üblichen Sinn, sondern sind ihres Amtes mit Hin gabe waltende bibliophile Führer; geben ferner für weniger ge läufige Fälle literarische Erläuterungen, nach Inhalt und Ver fasser, zuweilen sogar recht weitgehend, z. B. wenn die desto lioin. (Nr. 106) oder Laxslla: De uuxttls erklärt werden (Nr. 160); werden zum Teil zu selbständigen typcngeschichtlichen Exkursen (z. B. Nr. 26: Bechtermünze; 277: Mauser; 93: Ruschs Antiqua- Earacciolus um 1470), geben drucketgeschichtliche Erläuterungen (z. B. Nr. 40: Johannes Solidi). Die Beschreibungen sind dabei knapp und klar und, nicht zu vergessen, ganz durchzogen von den fachwissenschaftlichen Quellenangaben. Der Satz unterstützt die Wirkungskraft sorgsältigcr, mühevoller, umsichtiger und hingebcn- der Arbeit; Kursivzeilen lenken den Blick aus die besonderen, dem Werke im Ganzen der Jnkunabelwelt eigentümlichen Wertpunktc. Eine kleine Auswahl wenigstens aus den Büchern selbst. — Mehrere Exemplare mit dem Hildcbrand Brandcnburgschen Ex libris (Nr. 5, 67, 120). Bemerkenswerte Besonderheiten in der Herstellung: mit geteiltem Manuskript in zwei Abschnitten gesetzt (Nr. II); gleichzeitige planmäßige Verwendung von Pergament und Papier in jeder einzelnen Lage (Nr. 57). Einige der beson deren Seltenheiten: dlissale Loustnulinieuse (Richel um 1480; Nr. 16); Nallsus malsk. der Jnstitoris und Sprenger (Nr. 84, Drach um 1485; wobei auch auf die »Wilhelm Tell«-Stelle auf merksam gemqcht wird). Von buchkünstlerisch besonders hervor ragenden Stücken: Luguslinus von Sweynheim und Pannartz, Nr. 176, und von Joh. und Wcndelin v. Speyer, Nr. 199; Jensons Plinius (Nr. 203), dessen Antiqua Vorbild der Voves-Lress-Type wurde; Regiomontan: üMvum in Llmogsstum, Venezia: Joh. Hamann gen. Herzog (Nr. 244); Holzschnittbücher: Basler Äsopus (Wolfs v. Pforzheim um 1500) mit 193 Holzschnitten, Nr. 23; Schatzbehalter; das sehr seltene bduäit. Loevitsvtiole (Paris um 1488), Nr. 291. Von Einbänden: das Prachtstück gleichzeitiger venezianischer Buchbindekunst eines Thomas de Wlavisschen Gra- tian, 1486 (Nr. 329). Allzu beschränkt, unzulänglich ist die Aus wahl, aber wir müssen uns begnügen. Der Katalog reizt zum Erwerb — des Katalogs selbst, als Bestandteil des Wiegendruck-Apparats, er ist ja fast ein Lesebuch, große Zahl mannigfaltiger Einzelbeispiele der Typen des Buch drucks, der Buchausstattung, des Bucheinbands, der literarischen Gattungen, der ersten drei in Beschreibung und Abbildung zugleich, vor uns haben, und so, bei der Genauigkeit und Vielseitigkeit der Beschreibungen, erschöpfend und plastisch; und der Bücher, die darin angezeigt stehen, goldene Früchte in silberner Schale. I- G. Olcl krnAlisli IJIersture. Unter diesem zusammensassenden Titel haben Pickering L Chatto in London, 8.V. 1, eine geschlossene Reihe von Antiquariatskatalogen herausgegeben. Sie nmsaßt 18 Kataloge in Oktavformat (Nr. 208 bis Nr. 225, Preis je 1 s) und verzeichnet auf 2315 Seiten rund 13 000 Nummern. Wir haben eine der vorzüglichsten Serien der letzten Jahre vor uns, ein Musterbeispiel, wie Kataloge bearbeitet werden sollen, um eine Einheit von dauerndem Wert zu bilden. Die Sammlung ist für den Literar historiker und den Bibliographen ebenso unentbehrlich wie für den Typophilen und Einbandforscher, nicht zuletzt sür den Antiquar. Einige Hundert Textabbildungen und Tafeln geben interessante Titelblätter, Holzschnitte und köstliche alte Einbände wieder. Die Anordnung ist eine streng chronologische, innerhalb der einzelnen Jahre eine alphabetische. Eine übersichtliche Gliederung in größere Gruppen erleichtert die Handhabung wesentlich. Teil I enthält die Tudor-Literatur ab 1485, Teil II bis IX die Stuart-Literatur ab 1603, darunter die zahlreichen Flugblätter aus der Zeit der Bürgerkriege, Republik und Restauration, Teil X bis XIV die Literatur aus der Ara Georg I. bis Königin Victoria, Teil XV die Zeit Eduards VII. und Georgs V., dazu kommen drei Nachträge. Unter den Raritäten sind hervorzuheben: Lydgate, 'übe balle ok Lrluees, I'vasoa 1494 1250 Spenser, Gedichte, 1591 L 450 Jonson, Marqus ot Hussues, 1609 L 400 Heywood, Oeatlr ok Ilereules, 1613 r 450 Das erste vollständige Decameron, ins Englische übertragen, 1620 L 350 Shakespeare, II. Folio-Ausgabe, 1632 L 550 Milton, I-xvIckss, 1638 L 775 Shakespeare, Loews, 1640 (I. Ausgabe) L 1200 Herrick, Ilosperickes, 1648 L 350 Lovelaoe, I-uensta, 1649 0 350 Walton, Lowxleat Logier, 1653 (I. Ausgabe) L 550 Milton, Larnckise ttost, 1667 (I. Ausgabe) L 520 Walton, Lowxlsat Logier, die ersten 5 Aus gaben, 1653—1676 L 875 H. Rei—. Zahlungswesen im Antiquariat. Nachfolgender Brief wurde uns zum Abdruck eingesandt: Herrn in In Erledigung Ihrer Bestellung vom 22. März habe ich Ihnen am 24. März ein Exemplar des außerordentlich seltenen Werkes —zu dem sehr billigen Preise von 20 Mark geliefert. Heute, am 14. Mai, also nach nahezu 2 Monaten, habe ich dasür noch keine Zahlung erhalten. Das Hauptmotiv, das mich veranlaßte, lieber an einen das Werk gerade im Börsenblatt suchenden Buchhändler zu liefern, als auf einen Privatinteressenten zu warten, nämlich die erhoffte raschere Eindringlichkeit des Be trages, ist damit illusorisch geworden. Wenn nun derartiges bei einer Firma vorkommt, die wie die Ihre als hochanständig und sicher bekannt ist, so ist es begreiflich, daß man sich im Antiquariat, dessen Lebensnerv der rasche Barumsatz ist, scheut, die Gesuche im Börsenblatte überhaupt noch zu beachten. Ein Verhalten wie das Ihre in diesem Falle führt dazu, daß nur mehr unter Nach nahme geliefert werden wird. Welche große Gefahren aber ge rade den Antiquaren aus dem Zwange, Sendungen unbesehen be zahlen zu müssen, erwachsen würden, können Sie gewiß ebensogut beurteilen wie ich. Wie viele Werke würden, im Widerspruch zu den Angaben des Angebots, unvollständig oder in anderen als den gewünschten Ausgaben, in schlechtem Zustande usw. geliefert werden! Ich könnte Ihnen viele Beispiele ansühren, in denen mir wertlose Nachdrucke, ja sogar Faksimiles als Originalausgaben ge liefert und berechnet wurden, ohne daß Reklamationen zu etwas anderem als Zeit- und Geldverlusten führten, wobei es in manchen Fällen überdies noch zur Androhung von ubernahmsklagen kam! Der ausschließliche Nachnahmevcrkehr im Antiquariatsbuchhandel müßte zum Aufhören des intevkollegialen Verkehrs führen und damit nicht nur diesen Handelszweig, sondern auch die Wissen schaft schwer beeinträchtigen, die durch die Behinderung des Aus tausches eines der wichtigsten Kulturgüter, des seltenen, wertvollen, wissenschaftlichen Buches, schwer geschädigt würde. Wenn es mir passiert, daß, wie in Ihrem Falle, sogar erstrangige Firmen der Anstandspflicht, wenigstens innerhalb 30 Tagen Zahlung sür emp fangene, nicht beanstandete Sendungen zu leisten, nicht genügen, ist es begreiflich, daß ich zu denen gehöre, die bei jeder sich bieten den Gelegenheit auf ihre Kollegen im Sinne der Einführung des ausnahmslosen Rachnahmeverkehres einzuwirken suchen. Franz C. Mickl, Antiquariat, Franz Unger, Wien I, Wollzeile 37. 38 Verantwortlich für diese Mitteilungen: Prof. vr. Gerh. Menz In Leipzig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite