Wißt Ihr es noch? — als in den ersten Augusttagen 4944 die Kunde vom Fall Lüttichs zu uns drang, als man von einem sagenhaften Geschütz sprach, dessen Granaten die dicksten Panzer wie Glas zer brachen und die schweren Betonbauten in Stein haufen verwandelten? — Die Dicke Berta, der 42-cm-Mörser, er war ein Geschütz unserer Waffe. — Wißt Ihr es noch? — als im Frühjahr 4948 die Hauptstadt der Franzosen, Paris, mit einem weittragenden Langrohrgeschütz aus 4M Km beschossen wurde? — Dieser Lange Max, die Pariskanone, sie war ein Geschütz unserer Wehr. Leide Male hielt die Welt den Atem an und staunte ob dieser Leistung deutschen Geistes und deutscher Technik. Eure Kameraden bedienten diese Geschütze, der sskuhm unserer Waffe war in aller Munde. — Wißi Ihr es noch? — wie mächtig unsere Waffe auch in allen anderen Kalibern war, wie die Infanterie aufatmete, wenn unsere schweren Brummer in die Schlacht eingriffen und im Konzert der Artilleristen den Grundbaß gaben? — „Schwere Artillerie her!" war die Forderung aller Führer, wo es sich um Angriff oder Abwehr handelte. Wißt Ihr auch, was der bekannte französische General Herr von der Wirkung unserer Waffe im Bewegungs krieg 4944 sagte: „Sofort wendet sich die Lage zu unseren llngunsten in dem Augenblick, in dem die deutsche schwere Artillerie auf dem Gefechtsfeld eintrifft. Ietzt heißt es für uns, sich verkriechen und abzubauen unter dem Feuer der „schwarzen Dicken", denen wir nicht antworten können". Das ist eine Anerkennung unserer Waffe durch den Feind, der sie fürchtete, nicht nur 4944, sondern im ganzen Weltkriege. Wißt Ihr es noch? — wenn müde aus dem Kampf kommende Infanteristen die Stahlrohre unserer Geschütze streichelten: „Ihr habt Eure Sache gut gemacht, Kameraden". — Wißt Ihr auch, daß der Versailler Vertrag unsere Waffe auslöschte aus dem deutschen Heer und daß tausende unserer schönen Geschütze verschrotet und vernichtet wurden? Mit verbissener Wut mußtet Ihr zusehen, wie man die Wehr zerschlug, die mithalf, über 4 Iahre den Feind von deutschen Grenzen abzuwehren. — Heute ist unsere Waffe tot. Nur einige M schwere Geschütze fristen ein trauriges Dasein in Königsberg. Nichts ist uns geblieben als die Erinnerung an eine schöne Friedens-, an eine harte Kriegs zeit. Kein schwerer Kanonier, kein Fahrer auf schwerem Pferd mit einem unserer schweren Geschütze dahinter ist uns geblieben, vernichtet soll unsere schöne Waffe bleiben, Deutschland hat keinSSchwere Artillerie.