Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1930
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- 1930-06-24
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- 24.06.1930
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Xs 143, 24. Juni 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. Dtschu Buchhandel. wie sie in einem modernen Sortiment sein sollte. In mittleren und kleinen Sortimentsgeschäften dürfte aber kaum ein solcher Apparat durchz^sühren sein. Auch der zweite Teil des Vortrages enthielt sehr viel Nützliches; in der heutigen wirtschaftlichen Notzeit ist aber nur in den seltensten Fällen an eine Durchführung der geschilderten Einrichtungen zu denken. Es wäre wohl wünschenswert, wenn alle Neueinrichtungen auch dem Buchhandel zugute kommen könnten, wie Durchschreibeverfahren, moderne vornehme Inneneinrichtung, moderne Beleuchtung, und sonstige zeitgemäße Anordnungen in den Geschäftsräumen, aber zumeist sind es wohl finanzielle Gründe, die cs nicht zulassen, mit der Modernisierung der Betriebe in anderen Berufsgruppen Schritt zu halten. Der dritte Teil des Vortrages gab den Zuhörern Gelegenheit, sich zu orientieren, daß größte Vor sicht anzuwenden ist bei Selbständigmachung. Der Vortragende war allerdings in mancher Hinsicht wohl sehr pessimistischer Auffassung; ein neuer Geschäftsinhaber muß aber neben den materiellen Vor aussetzungen und persönlicher Befähigung mit Optimismus an das Unternehmen Herangehen. Den Nachmittag füllte wiederum Spiel und Sport aus, der vor gerückten Zeit wegen konnte der Spaziergang nach Colditz nicht statt finden. Am Sonnabend sprach als letzter Redner Herr Wilhelm Reh m, Leipzig, iibcr »Organisation des N e i s e b u ch h a n d e l s«. Der Redner schilderte die Entwicklung des Reisebuchhandels als neueste Sparte des Buchhandels. Ursache war, daß sich früher die Sortimentsbuchhandlnngen auf Teilzahlungen nicht einließcn. Ein weiterer Grund war auch, an die immer mehr aufstrebenden minder bemittelten Schichten durch Lieferungswerke heranzukommen, und wenn bisher der Buchhändler vom Kunden ausgesucht werden mußte, so ging der Reisebuchhandel in allen seinen Untergruppen von dem entgegengesetzten Grundsatz aus, nämlich den Käufer aufzusuchen und ihn zum Kunden zu machen. Nach und nach ist der Neisebuch- handel ein großer Geschäftszweig geworden, der vom Verlag größte Beachtung verdient. Teilweise haben Neisebuchhandlungen einen eige nen Verlag gegründet und auch sich wieder in Untergliederungen ge teilt. Es gibt Firmen im Reisebuchhandel, die nur größte Sammel werke vertreiben, andere vertreiben Spezialwerke, und wieder andere Einzelwerke usw. Der Vortragende schildert dann eingehend die innere Organisation im Reisebuchhandel, wobei recht interessante Ge schäftsvorfälle besprochen werden. Der Reisebuchhandel ist vielleicht vielseitiger wie mancher Sortimcntsbctrieb, er handelt nach dem Nichtwort der Hamburg-Amerika-Linie »Mein Feld ist die Welt«. Reicher Beifall lohnte dem Redner seine Mühewaltung und auch vom Leiter der Buchhändlerwoche wurde dem Vortragenden beson derer Dank ausgesprochen. Abends schloß sich eine Abschiedsfeier als Ausklang der dies jährigen Buchhändlerwoche an, an der eine ganze Reihe von Ehren gästen teilnahm. Herr Forstmeister H ü h n, Glasten, sprach im Namen der Gäste sowohl dem Verbandsvorstand als auch der Leitung der Buchhändlerwoche den Dank für die Einladung aus, und Herr Baumeister Rudolph, Bad Lausick, beglückwünschte die Teilneh mer zu der nunmehr wieder einmal zum Abschluß gelangten Arbeit in der diesjährigen Buchhändlerwoche. Auch Herr Bürgermeister P f a b c, Neichcrsdorf, war mit verschiedenen Vertretern der Ge meindeverwaltung erschienen, der Vcrbandsvorsitzende des A.D.B.V. rief allen Teilnehmern an der Abschiedsfeier ein herzliches »Auf Wiedersehen im nächsten Jahre« zu. Mit ganz einfachen Mitteln hatten einige Beteiligte einen recht unterhaltenden Abend vorbe reitet, der Teilnehmer und Gäste noch lange Zeit zusammenhielt. Am Sonntag traten die Teilnehmer schon von frühester Stunde ab ihre Rückreise in die Heimat an, die Leitung kann aber die Be friedigung haben, wieder zu ihrem Teil dazu beigetragen zu haben, dem Jungbuchhandel zu seinen Fachkenntnissen eine wesentliche Be reicherung zugefllhrt zu haben. O. K. Erholungsheim für deutsche Buchhändler in Ahlbeck. — Wer für seinen diesjährigen Urlaub noch kein festes Reiseziel hat, dem sei das Heim in Ahlbeck auf das angelegentlichste empfohlen. Es bietet seinen Besuchern einen wirklich preiswerten Aufenthalt, wie man ihn angenehmer sich nicht denken kann. Alle Gäste sind des Lobes voll über die vorzügliche und reichliche Verpflegung durch den Verwalter des Heims, Herrn Feldmann. Er ist auch um alle besorgt wie ein Vater um seine Kinder und man fühlt sich dadurch wie zu Hause. Wer Erholung sucht, findet sie hier so recht an dem schönen Ostsee strande. Angenehmes Wohnen, günstige Badegelegenheit (das Heim liegt direkt am Strande) haben das Erholungsheim schon seit Jahren zu einem begehrten Aufenthaltsort gemacht. Ausflüge nach den be nachbarten Bädern Heringsdorf, Bansin, Swinemünde, Misdroy u. a. auf wohlgepflegten, am Strand entlang führenden Promenaden- und Waldwegen oder mit Dampfschiffen und Segelbooten, die täglich dreimal stattsindenden Kurkonzerte, Neunions, Kabaretts usw. bieten eine angenehme Abwechslung. Bei schlechtem Wetter kann man sich im Heim durch Billardspiel, Brettspiele, Musizieren (Klavier und Radio) unterhalten. Auch eine Bibliothek ist vorhanden. Für Verleger bietet sich hier durch Stiftung einiger Bücher eine gute Wer bungsmöglichkeit. Was dem Heim aber fehlt ist eine Fahne. Wenn Ahlbeck im Flaggenschmuck prangt, kann das Heim ein Banner nicht wehen lassen, da die bisher vorhandene Fahne durch die Unbilden der Witterung zerstört worden ist. Durch Schenkung einer Fahne würde das Heim wieder einen schönen Schmuck erhalten. Des herz lichsten Dankes aller kann der Stifter gewiß sein. Ausführliche Prospekte und Anmeldeformulare versendet gern die Geschäftsstelle des Vereins Erholungsheime für deutsche Buch händler in Berlin W 9, Linkstr. 16. C. Streubel. Tilsit in der Literatur. — Zu einer Ausstellung im Rahmen des Heimatfestes der Stadt Tilsit anläßlich der 700-Jahrfeier Ost preußens ist die Bücherstube am Hohen Tor Hans Otto Holzner in Tilsit vom Magistrat beauftragt, alles was mit Tilsit in der Literatur zusammenhängt, zu einer Ausstel lung zu vereinigen. Die genannte Firma bittet um freundliche Unter stützung der Herren Verleger durch Namhaftmachung einschlägiger Literatur (Königin Luise, Johann Wächter usw.). Typographische Gesellschaft zu Leipzig. — Am Mittwoch, dem 25. Juni 1930 pünktlich abends 8 Uhr findet im Sitzungsraume 39 im Deutschen Buchgewerbehause, Dolzstraße 1 der XII. Vortrag (Letzter Abend) in der Vortragsreihe »Der Buchdrucker als Kauf mann« statt. Thema: Wirtschaftliche Möglichkeiten und Ziele des Deutschen Druckgewerbes. Vortragen der: Herr Eugen Kollecker. Redner behandelt die heutige Lage des Druckgewerbes im Nahmen der Gesamtwirtschaft und die sich daraus ergebenden Aufgaben und Ziele des Fachkaufmanns. Gäste will kommen. Aus Polen. — Uber »Die Rationalisierung des Buchhandels« hielt vr. W. Gottlieb in Warschau am 12. April auf einem Dis kussionsabend einen Vortrag, vr. Gottlteb regte die Schaffung eines gemeinsamen Verkaufsbureaus der organisierten polnischen Verleger und einer Buchhändler-Genossenschaftsbank an. Durch das Ver kaufsbureau sollen vor allem die Portokosten verringert werden. Durch die Kleinverkaufsstellen ist eine Steigerung des Umsatzes zu erwarten. Das Verkaufsbureau hat die ihm zugehenden Aufträge auszuführen, wobei es den von den Verlegern festgesetzten Nachlaß gewährt. Den Verlegern ist völlige Freiheit zu lassen in Bezug ans die Benutzung der Mittel, durch die sie den Absatz ihrer Bücher be einflussen wollen. Das Verkaufsbureau soll nur ausführendes Organ sein. Durch das Bureau könnten die Portokosten erheblich vermindert werden, die in Polen in umgekehrtem Verhältnis zu dem Umfang der einzelnen Sendungen stehen. Das Verkaussbureau soll nur gegen bar oder gute Wechsel verkaufen. Die Kreditgewährung dagegen müßte die Buchhändlerbank übernehmen. Das Anlage kapital dieser Bank, etwa 300 000 Zloty, könnten die organisierten Buchhändler im Laufe von zwei Jahren einzahlen. Eingehend be sprach der Vortragende die Aufgaben der Bank. Er schlägt ferner die Schaffung der Institution reisender Vertreter der Zentralorga- nisationcn des Buchhandels vor, denen verschiedene Rollen zufallen. Sie sollen Verkäufer, aber auch Instruktoren, sowie Vertrauens männer der Bank und befugt sein, die Geschäftsbücher einzusehen. Das Geschäftsgeheimnis bestehe heute ohnehin nicht mehr, meint Gottlieb, da jedes Finanzamt zur Prüfung der Bücher berechtigt sei. Die letzte Nummer des Organs des Polnischen Buchhändlerver bandes »Przeglad Ksitzgarski« (Nr. 12 vom 17. Juni) ist der War schauer Buchhändler-Lehranstalt gewidmet und als »Schnlnnmmer« bezeichnet. Die mit mehreren Gruppenbildern der Lehrer und Schüler geschmückte Nummer enthält u. a. einen ausführlichen Be richt über die Lehranstalt, ihre Organisation, das Unterrichtspro gramm, die Vorträge der Lehrjahre 1928/29 und 1929/30, den Be such, die Prüfungen usw. Die Zahl der Schüler betrug im ersten Lehrjahre 37 (32 Männer und 5 Frauen), im zweiten Lehrjahr sank der Besuch. Von 28 Personen, die die Versetzungsprüfungen bestan den, verblieben nur 18 im zweiten Lehrjahr in der Schule. Zeug nisse über die Beendigung der Kurse wurden 14 Personen ausge stellt, und zwar 11 Männern und 3 Frauen. Berlin. vr. W. C h r i st i a n i. 595
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