Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des BörsmveremS der Deutschen Buchhändler. ^7 260. Leipzig, Freitag den 8. November. 1878. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Entsprechend dem von der Conferenz zu Weimar an den Vorstand des Börsenvereins gerichteten Ersuchen fordern wir hierdurch die Mitglieder des Börsenvereins zur Gründung von Local- bez. Provinzialvereinen an denjenigen Orten resp. in denjenigen Provinzen auf, welche derartige Vereinigungen noch nicht besitzen. Der Zweck dieser Vereinigungen soll sein, Aeußerungen darüber zu veranlassen, „was innerhalb der verschiedenen Wirkungskreise der bestehenden und noch zu gründenden Vereine mit Berücksichtigung der betr. localen und Provinzialen Verhältnisse als Schleuderei und somit als gefährlich für den Weiterbestand des soliden Sortiments auf seitheriger Basis anzusehen ist". Der Unterzeichnete Vorstand will und kann bestimmte Normen für die Constituirung der gedachten Vereine nicht vorschreiben, vielmehr der Berücksichtigung localer und provinzialer Verhältnisse freien Spielraum gönnen. Derselbe hat aber in Ausführung eines weiteren Wunsches der Weimarischen Conserenz eine Commission, be stehend aus den Herren Alt in Frankfurt a/M., Morgenstern in Breslau, Schmidt in Döbeln, ernannt, und wird Herr Alt in Frankfurt bereit sein, aus etwaige Anfragen Auskunft zu ertheilen und Anzeigen über erfolgte Constituirung entgegen zu nehmen. Das von der Commission gesammelte Material wird s. Zt. dem Vorstand des Börsenvereins zur Verfügung gestellt werden, welcher auf Grund desselben der nächsten Generalversammlung entsprechende Vorlagen machen wird. Berlin, Weimar und Leipzig, den 18. October 1878. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Adolph Enslin. Heim. Böhlau. Herm. Haessel. Die Unterzeichneten haben das vom Börsenvereins-Vorstand ihnen übertragene Mandat bereitwillig übernommen, in dem Bewußtsein, dadurch eine Pflicht gegen den Gesammtbuchhandel zu erfüllen, sowie in dem Vertrauen, daß die Herren College« unsere Aufgabe richtig würdigen und uns bei Lösung derselben wirksam unterstützen werden. Als erste Vorbedingung aller Reformbestrebungen hat die Conserenz zu Weimar die corporative Gliederung des Buchhandels in Local- und Provinzialvereine erkannt und damit ausgesprochen, daß jede Reform von dieser breiten Basis auszugehen habe. Demgemäß wird es unsere erste Aufgabe sein, mit den bereits bestehenden Ver einen in Verbindung zu treten, Anzeigen über Neubildung von Vereinen entgegen zu nehmen, auf alle dabei hervortretenden Fragen Auskunft sowie auf Erfordern Rath zu ertheilen und dadurch das Vereins wesen im Sinne der vorstehenden Bekanntmachung des Börsenvereins-Vorstandes nach Kräften zu fördern. Die nächste wichtige Aufgabe besteht sodann darin, durch Vermittelung der Vereine thatsächliches Material zu sammeln über die geschäftlichen Zustände im deutschen Buchhandel, sowie über die Schäden, an denen derselbe, namentlich der Sortimentsbuchhandel krankt, und das gewonnene Material zu einem übersichtlichen Bericht zu verarbeiten, auf Grund dessen der Börsenvereins-Vorstand in der Lage sein wird, geeignete Anträge zur Bekämpfung der vorhandenen Uebel bei der nächsten Generalversammlung des Börsenvereins zu stellen. Zu diesem Zwecke werden wir schon in den nächsten Tagen Fragebogen an die einzelnen Vereine versenden, welche wir im voraus ihrer freundlichen Fürsorge empfehlen. Zugleich ersuchen wir hierdurch alle Vereinsvorstände, je 2 Exemplare ihrer Statuten, sowie ihr neuestes Mitgliederverzeichniß mit directer Post an den Mitunterzeichneten Johannes KÜnfundvierzigsler Jahrgang. 614