Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300626
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193006260
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300626
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-26
- Monat1930-06
- Jahr1930
-
-
-
-
-
597
-
598
-
599
-
600
-
4877
-
4878
-
4879
-
4880
-
4881
-
4882
-
4883
-
4884
-
4885
-
4886
-
4887
-
4888
-
4889
-
4890
-
4891
-
4892
-
601
-
602
-
603
-
604
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X? 145, 28, Juni 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Um die Bewahrung unserer kulturellen Werte ist es nun nicht allzu gut bestellt. Die Zeit nach dem Kriege hat hier noch keinen Aufbauwillen gezeigt, im Gegenteil ist durch den Einbruch technisch- mechanischer Methoden auch ins Geistige (Grammophon, Rundfunk, Film) das lebendige Verhältnis zur geistig-künstlerischen Schöpfung für große Teile des Volkes in Frage gestellt worden und auch die großen Werte der Vergangenheit sind in einen Betrieb hineinge zogen worden, der sie um jede mögliche tiefere Wirkung bringt. Leider haben geratre unsere »Geistigen« diesen Prozeß gefördert, und während von einer Minderheit heute in Deutschland vielleicht die entscheidenden Züge eines geistig-künstlerischen Weltbildes der Zu kunft erarbeitet und festgestellt werden, ist von der Mehrzahl be triebsamer Literaten die Befassung mit Geist und Seele als »Ro mantik« in Acht und Bann getan, die Verbindung zur nationalen Überlieferung absichtlich zerrissen und es soll auch im Geistigen nur noch Sachlichkeits- und Z w e ck m ä ß i g k e i t s p r o d u k t e geben, die dem Tempo der Zeit und den revolutionären Methoden des technischen Fortschrittes nach Möglichkeit angeglichen sind. Hiergegen sollte nun gerade die ernsthafte technische und sachliche W i r t s ch a f t s g e s i n n u n g sich zur Wehr setzen. Denn sie muß darauf bedacht sein, daß die innere Leere und sachliche Ode, die der technische Arbeitsprozeß viel fach mit sich gebracht hat, nicht auch noch auf die Gestaltung des per sönlichen Lebens übergreist. Kann die Zeitkunst in ihrem äußer lichen Fortschrittswahn diesen geistig-seelischen Bedürfnissen nicht genug tun, so müßte stärker auf echte und große Überlieferung zurück gegriffen werden — sie wiederherzustellen wird die vornehmste Auf gabe geistigen Wiederaufbaues. Ein Blick auf Amerika zeigt ja, daß das Problem der Überlieferung das Weltproblem schlechthin ist, denn Amerika fehlen die Grundlagen einer geistigen Überlieferung, wie sie der Deutsche besitzt, es steht mit Ehrfurcht vor jeder echten euro päischen Tradition. Einer Amerikanisierung Deutschlands im Sinne der Mechanisierung Widerstand zu leisten, sind heute schon sehr wich tige Bestrebungen im Gange. So versucht die aus dem Kreise der Eisenhüttenleute hervorgegangene »Deutsche technische Ar beit s s ch u l u n g«, dem Schaffenden wieder in seiner Arbeit selber einen Sinn zu geben, indem sie ihn mit Arbeitsziel und Arbeits zusammenhang im Ganzen des Werkes vertraut macht. Aber damit wird erst der Werksgemeinschaft und noch nicht der Volksgesamtheit die Technik geistig eingeordnet und auch für den Techniker bedarf es noch eines Höheren, was ihn mit anderen geistig eint und auch seinem Leben außerhalb der Arbeit inneren Sinn und Gewicht gibt. Eine geistige Nationalerziehung muß sich der Arbeitserziehung zugesellen, und gerade der Deutsche besitzt für sie weltanschauliche Werte im geistigen Gute seiner Vergangenheit, die nur die »deutsche Bildung« bisher unterließ, systematisch der Volksgesamtheit zugäng lich zu machen. Nur durch das Versagen dieser Bildung, die nicht geistig erzog, sondern wissensmäßig unterrichtete, alles geistige Er lebnis aber privatem Zufall überließ, konnte es geschehen, daß d t e Jugend in der Jugendbewegung ihre kulturelle Erziehung selber in die Hand nahm, daß die Arbeiterschaft internationalen Idealen gewonnen wurde, da sie in keiner geistigen Überlieferung verwurzelt war, durch die sie sich allein dem Ganzen der Nation auf Gedeih und Verderb hätte verbunden fühlen können. Deutscher Wiederaufbau bedeutet im Geistigen nichts anderes, als daß endlich solche Nationalerziehung in Angriff genommen werde, daß in einer Revision und Reformation unserer Bildung das Große, Anschauliche, Lebendige auch dem Laienverständnis wieder er schlossen werde, daß der Staat solchen deutschen Geist organisch sich eingestalte und ihn in seinen Kunst- und Bildungseinrichtungen zu der kulturellen Würde und Wirkung bringe, die ihm gebührt! Die deutschen Saarzeitschriften. Am IS. Juni wurde im Museum für Länderkunde zu Leipzig eine sehr interessante Sonberausstellung über bas Saargebiet er öffnet. die methodisch in ausgezeichneter Weise die geographischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des durch den Versailler Frieden in willkürlicher Weise vom Deutschen Reiche abgetrennten und für 15 Jahre unter die Aufsicht des Völkerbundes gestellten Saarlandes zur Darstellung bringt. Der Direktor des Museums, Professor vr. Rudolf Reinhard, begrüßte bei der Eröffnungsfeier die zahlreich er- schienenen Gäste, besonders die Spitzen der Behörden und die aus dem Saargebiet gekommenen Vertreter, erläuterte Aufgaben und Ar beitsweise des Museums und vor allem den Zweck dieser neuen Sonderausstellung. Im Anschluß daran betonte Leipzigs Oberbürger meister vr. Goerdeler die Wichtigkeit dieser Ausstellung und er klärte sie für eröffnet. In beredten und fesselnden Worten schilderte ferner der Lanötagsabgeordnete Schmelzer aus Saarbrücken die Verhältnisse und die Not seines Landes und sprach seinerseits den Wunsch aus, daß die Ausstellung dazu beitragen möge, daß die Kenntnis der Saarfrage in weiteste Volksweise dringt. Wie bei den früheren Ausstellungen des Museums, über die hier wiederholt berichtet worden ist, sind die Mittel der Darstellung nach einem einheitlichen Gesichtspunkt in den Werkstätten des Mu seums selbst hergestellt worden, wozu eine Reihe von amtlichen Stellen des Saargebietes selbst die Unterlagen geliefert hatte. Mit Hilfe von Karten, Diagrammen, Photographien, Originalgemälden und -Zeichnungen, Reliefs, Modellen, Dioramen und Warenproben wird das Saarland als ein Teil der südwestdeutschen Landschaft einleitend dargestellt und sodann werden die natürlichen Landschaften, Besied lung, Bevölkerung, Volkskunde, Verkehr, Landwirtschaft, Bergbau und Industrie sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse veranschaulicht. Die Ausstellung schließt mit einem Leseraume ab, in dem die Tageszeitungen des Saargebietes ausliegen und in dem die Buchliteratur des Saargebietes vom Museum selbst zusammengestellt worden ist. Die Deutsche Bücherei hat die Gelegenheit be nutzt und hat in zwei großen Vitrinen die im Saargebiet zurzeit erscheinenden periodischen Veröffentlichungen in je einem Probe heft ausgestellt, um damit ein anschauliches Bild von der Zeit schriftenproduktion dieses verhältnismäßig kleinen Gebietes zu geben. Aus den Beständen der Deutschen Bücherei wurden folgende Zeit schriften ausgelegt: Amtsblätter und pcriod. Nachschlagebücher. Amtsblatt der Oberpostdirektion des Saargebietes. 1930. Hrsg. von der Oberpostdirektion des Saargebietes, Saarbrücken. Amtsblatt der Negieruugskommission des Saargebietes. Jg. 11, 1930. Hrsg, vom Generalsekretariat der Regierungskommission, Saarbrücken. Bericht des Statistischen Amts des Saargebietes. Heft 7, 1929. Saarbrücken: Verlag des Statist. Amts. Einwohnerbuch (Adreßbuch) der Stadt Saarbrücken nach dem Stande vom August 1929. Saarbrücken: Gebr. Hofer A.G. Nachschlagebuch über Behörden und Beamte des Saargebiets. Jg. 1927. Saarlouis (Gutenbergstr. 2): Hausen Verlagsges. m. b. H. Geschichte und Heimatkunde. Bericht III des Konservators der geschichtlichen Denkmäler im Saargebiet. 1929. Saarbrücken: Gebr. Hofer A.G. Der Bote von der Saar. Jg. 1930. Saarlouis: Hausen Verlags ges. m. b. H. Südwestdeutsche Heimatblätter. Jg. 4, 1930. Saarbrücken: Gebr. Hofer A.G. Mitteilungen des Historischen Vereins für die Saargegend. Heft 17, 1928. Saarbrücken: Selbstverlag des Vereins. Unsere Saar. Organ des Vereins für Heimatkunde in den Kreisen Saarlouis u. Merzig, sowie des Natur- und .Heimatschutzvereins in Ottweiler. Jg. 4, 1929/30. Saarlouis: Hausen Verlagsges. m. b. H. Saar - Freund. Mitteilungsblatt des Bundes der Saar- Vereine. Jg. 11, 1930. Berlin (SW 11, Stresemannstr. 42): Geschäftsstelle »Saar-Verein« E. V. Saargroßstadt - Brille. Wochenblatt zur Förderung des Großstadtwesens und der Völkerbundsidee und zur Vertilgung des Dünkels und der Dummheit. Jg. 24, 1930. Saarbrücken (3, Brentanostraße 4): Fritz Kühner. Unsere Saar Heimat. Eine Reihe volkstümlicher Heimatschriften von der Saar. Band 12, 1925. Saarbrücken: Gebr. Hofer A G. Der Saarkalender. Jg. 8, 1930. Saarbrücken: Gebr. Hofer A.G. Der Saar - Wald. Zeitschrift zur Förderung der Interessen des Saar-Wald-Vereins und des Wanderspvrtes an der Saar. Jg. 11, 1930. Saarbrücken (3, Futterstraße 5/7): Druck der Saardruckerei. Kulturleben. Kulturleben an der Saar. Jg. 9, 1930. Saarbrücken: Saar brücker Druckerei u. Verlag A.G. Deutsche Schule an der Saar. Organ des katholischen Lehrerver bandes des Saargebiets. Jg. 10, 1930. Saarbrücken (3, Königin Luisenstr. 1): Saarbrücker Druckerei u. Verlag A.G. Saarländer Schulzeitung. Jg. 11, 1930. Saarbrücken: Gebr. Hofer AG. Katholisches Sonntagsblatt für die Diözese Trier und für Westdeutschland. Jg. 37, 1930. Trier: Katholische Vcrlagsgesell- schaft m. b. H. Sonntagsglocken an der Saar. Jg. 8, 1030. Saarbrücken: Saarbrücker Druckerei u. Verlag A.G. Saarbrücker T h e a t e r b l ä t t e r. Jg. 8, 1930. Saarbrücken (2, St. Johanner Str. 37): »Propaganda« Reklameges. m. b. H. 599
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht