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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1930
- Strukturtyp
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- 1930-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1930
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- Deutsch
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X- 147, 28, Juni 1930. Redaktioneller Teil. Börs-Nbl»« s. d.Dtschn.Buchhandil. Direktor Degener vom Verlag Chemie, Berlin, um eine Buch ausstellung aus der »Achema« von Erfolg waren. Die vielen Tausend Besucher der Ausstellung und die Tausende von Teil nehmern an den großen wissenschaftlichen Kongressen der Chemie (»Deutsche Chemische Gesellschaft», »Gesellschaft für Kolloid-Chemie« u. a.) haben in den letzten Tagen in einem tadellos eingerichteten Buchladen ohne Kaufzwang, aber mit Kaufgelegenheit in der großen Frankfurter »Kesthalle« die maßgebende Literatur der großen und größeren chemischen wissenschaftlichen Verleger einsehen können. Es ist reichlich davon Gebrauch gemacht worden, sodatz sich die aufge- wandtcn Mühen und Kosten unbedingt lohnen werden. Es muß nur immer darauf geachtet werden, daß die Literatur, das Buch, einen »Platz an der Sonne«, inmitten des Gewoges der Besucher erhält und nicht in irgendeinem Seitenwinkcl oder Treppenaufgang. Diese Platzfrage ist für das Buch aus der »Achema« ideal gelöst: Jeder Be sucher muß an ihr vorbei gehen und kann sich ihrem Eindruck nicht entziehen. Wir finden zunächst großzügig angelegte Sonderaus stellungen des Verlags Chemie, G. m. b. H., Berlin, Otto Spamer, Verlag, Leipzig, V. D. I.-Verlag, Beuth-Verlag, Berlin. Zu einer »Kollektivausstel lung wissenschaftlicher und technischer Literatur« haben sich die größte Anzahl der bekannten Verlagssirmen aus chemi schem und technischem Gebiete vereinigt (Franz Deuticke, Wien, Carl Winter, Heidelberg, A. Ziemsen, Wittenberg, Fr. Vieweg L Sohn, Braunschweig, W. Girardet, Essen, Paul Paretz, Berlin, R. Olden- bourg, München, A. Hartleben, Wien, Ferd. Enke, Stuttgart, G. Fischer, Jena, W. Knapp, Halle, M. Krapn, Berlin, Julius Springer, Berlin, Georg Thieme, Leipzig, Theodor Steinkopff, Dresden, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Berlin, Urban A Schwarzenberg, Berlin), die von der Universitätsbuchhand lung Blazek L Bergmann, Frankfurt a. M., be treut wird. Die chemisch-technische Industrie Sübdeutschlands und besonders des großen Rhein-Mainischen Wirtschaftsgebietes bringt diesen Ausstellungen das lebhafteste Interesse entgegen. Die Studen tenschaften der Universitäten, Technischen Hochschulen und Staatslehr- anslalten bilden in ihren Exkursionen fleißige Besucher der Aus stellungsräume. Diese Heranwachsende Jugend für bas Buch schlecht hin und die wissenschaftliche Literatur im besonderen zu interessieren, muß unsere stolzeste Ausgabe sein. Der Satz »Wer die Jugend hat, dem gehört die Zukunft« gilt auch für den wissenschastlichen Buch handel. Eine historische Abteilung birgt einige Seltenheiten und Curiosa aus dem Liebig-Museum in Gießen und dem Kekuls-Zimmer der Technischen Hochschule in Darmstadt. Neben 3 Aquarellen von der Hand Prof. vr. H. N. Kröhs, die Hof- und Straßcnansicht des Geburtshauses von Justus Liebig in Darmstadt darstellend (Darm stadt, Große Kaplaneigasse 30) zieren die Wände Porträts in Aqua rell und Lithographie der berühmten älteren deutschen Chemiker: Emil Böckmann, Varrentrapp, A. W. Hofman», Wühler u. a. Von Justus von Liebig werden einige Briefe (im Original), das Modell seines analytischen Laboratoriums in Gießen (etwa 1842) nach einem Gemälde von Trautschold angcsertigt, seine wichtigste Entdeckung (»Brom« aus der Salzhausener Sole gewonnen und von ihm unsprünglich als »Verbindung von Chlor mit Jod« angespro chen) zur Schau gestellt. Dem Andenken des größten und um die Entwicklung der deutschen chemischen Industrie hochverdienten Schü lers I. von Liebigs A u g. Kekultzs sind einige Kostbarkeiten aus dem Kekulö-Zimmer der Technischen Hochschule Darmstadt gewidmet: Das Reißzeug, der Pflanzenstecher, der Geologenhammer Kekulös, eine von der Agfa I. G. Farbenindustrie A.G. Filmfabrik Wolfen musterhaft hergestellte originalgetreue Wiedergabe des »Kollegheftes stuck. August Kekulss» (zu beziehen durch die »Ernst Ludwig Hoch- schul-Gesellschast«, Darmstadt) sowie bas Original der »Adresse der Deutschen Chemischen Gesellschaft« an Kekultz zum 11. März 1800 mit den handschriftlichen Unterschriften der damals führenden 27 Per sönlichkeiten der Chemischen Wissenschaft Deutschlands und Europas. Das deutsche wissenschaftliche Antiquariat hätte hier eine glänzende und gewiß sür die Sammler und Historiker der chemischen Wissenschaften anregende Gelegenheit zum Ausstellen sei ner Seltenheiten und Kostbarkeiten auf dem Gebiete der chemischen Literatur gehabt. Auch da wäre eine kol lektive Ausstellung angebracht gewesen, diesmal vielleicht um aller Konkurrenz zu entgehen, durch einen wissenschaftlichen Be amten oder einen Vertreter der maßgebenden Vereinigung der deut schen Antiquare. In dem »Ausstellungs-Führer« vermißt man beim ersten Nachschlagen in dem Kapitel »Ausgestellte Gegenstände mit Angabe der Aussteller« sin alphabetischer Anordnung) bas Schlag wort »Bücher«, wird aber bann bei weiterem Durchblättern des Kata- loges das Schlagwort »Literatur« finden. Kleine Klitterungen Jubiläum. — Die Firma Becker-Krapp in Merzig be stand am 24. Juni IVO Jahre. Der Buchbinder Johann Krapp, Großvater des jetzigen Inhabers, war der Gründer des Geschäftes. Vor seiner Selbständigmachung war er in der Verlagsfirma Franz Stein (jetzt Hausens Verlagsgesellschaft m. b. H.) in Saar louis tätig. Daß in dem großen Gebiet zwischen Saarlouis und Trier noch keine Buchhandlung existierte, veranlaßte ihn, sich in Merzig niederzulassen. Das Hauptgeschäft bildete die Buchbinderei, aus der viele vorzügliche Einbände hervorgingen. Auch wurden noch andere Nebenartikel geführt, da in der damaligen Zeit eine reine Buchhandlung noch nicht zu halten war. Im Jahre 1877 übernahm Andreas Becker, der 1870 ein Goldwarengeschäst gegründet hatte und mit der Tochter des Johann Krapp verheiratet war, die Jubel firma und legte diese mit seinem Geschäft zusammen. Die Unterneh mungen führen seitdem den Namen Becker-Krapp. Als 1894 Andreas Becker starb, übernahm die Witwe mit ihrem ältesten Sohn die Leitung des Geschäftes, 1907 übertrug sie es ganz auf Johann Becker. Dank der seit dem Kriege 1870 im Saargebiet aufblühenden Industrie konnte sich das Geschäft gut entwickeln, sodaß eine Ver größerung der Ladenräume wiederholt nötig war. 1927 wurde von dem jetzigen Inhaber, Herrn Johann Georg Becker ein Haus erworben, das durch einen durchgreifenden Umbau in ein modernes, der Jetztzeit entsprechendes Geschäftshaus verändert wurde. Photo und Typographie. — Der Bildungsverband der Deutschen Buchdrucker, der erst kürzlich im Kunstgewerbemuseum zu Berlin eine stark beachtete Ausstellung »Typographie und Normung« veranstal tete, hat jetzt im Buchgewerbesaal, Berlin, Dreibundstraße 5, eine Ausstellung für das technische Photo in Verbindung mit der Typo graphie hergerichtet. Die Photographie wird immer stärker zur Aus stattung von Drucksachen herangezogen. Sie erscheint in Büchern und Zeitschriften, in Katalogen, Prospekten und Anzeigen sowie auf Pla katen. Photobilder sind heute zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel guter Propaganda geworden. Der Bildungsverband der Buchdrucker gehilfen läßt es sich angelegen sein, seine Mitglieder mit der Technik der Photographie vertraut zu machen. In vielen seiner Ortsgruppen haben sich Photoabteilungen gebildet, die die Aufnahmetechnik und die typographische Verwendung der Bilder pflegen. Einen Ausschnitt aus dem Wirken dieser Photoabteilungen bietet die jetzige Aus stellung. Die Ortsgruppe Frankfurt a. M. zeigt das Ergebnis eines Kursus, der in der Städtischen Kunstgewerbeschule unter Leitung des Herrn Leistikow durchgeführt wurde. Geschickte Aufnahmen und wirkungsvolle Arbeiten, bei denen Photographie und Typographie zu einheitlicher Wirkung gebracht sind, sind darin enthalten. Auch die Ortsgruppe Mannheim zeigt die Arbeiten ihrer Photogruppe. Die Ausstellung, die besonders jeden Werbefachmann interessieren wird, ist bis zum 12. Juli wochentäglich von 9 bis 18 Uhr, Sonnabends von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Sonntags ist sie geschlossen. Kg. Aus Italien. — Das Oiornals ckolla lübreria veröffentlicht Zahlen über'die Erfolge der Werbetätigkeit zur Verbreitung des italienischen Buches in der Welt. Die Arbeit geht vom Verleger verein aus, meistens stark unterstützt von der Regierung. Während die Buchmesse in Mailand im Jahre 1927 wegen der ungünstigen Räume der damaligen Ausstellung nur 300 000 1.. Verkäufe brachte, konnte die 1929er Messe sür 800 000 b.. Verkäufe buchen. Die Messe in Florenz vom Jahre 1928 hatte ebenfalls für 300 000 b. Ver käufe zu verzeichnen. Die Messe italienischer Bücher in Buenos Aires verzeichnete Verkäufe von 600 000 I.. Die Messe in Philadelphia zeitigte Verkäufe von 250 000 C. Von anderen Messen fehlen die Einzelzahlen; es gab solche noch in Barcelona, Budapest, Cleveland, Patterson und Algier. Der Gesamterfolg, den diese Tätigkeit der Verlcgerwerbung innerhalb dreier Jahre aufweist, wird auf Bllcher- umsätze von 4 Millionen Lire geschätzt. Kürzlich ist die Fürsorge für das italienische Buch im Welt handel Gegenstand einer Besprechung der italienischen Verleger ge wesen. Wichtig waren dabei die Ausführungen des Comm. Gino Barbera; seine Schilderung der gegenwärtigen Lage läßt sich fol gendermaßen zufammenfasfen: Das italienische Buch wird im Aus land jetzt schon mehr verlangt als früher, aber der Absatz und damit die Verbreitung italienischer Kultur werden noch immer als ungenügend betrachtet. Sehr viel genützt haben die Buchausstellun gen in S. Francisco, Cleveland, Patterson, Philadelphia, Buenos Aires, Köln und Barcelona, die florentinische Büchermesse und der internationale Bibliothekarkongreß in Italien. Nützlich waren ferner die Verkaufsstände des »Italienischen Hauses« bei der Columbia 609
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