Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300628
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193006288
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300628
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-06
- Tag1930-06-28
- Monat1930-06
- Jahr1930
-
4947
-
4948
-
609
-
610
-
611
-
612
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 147, 28, Juni 1930, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d, Dtschn Buchhanbet. vuiversit^, die Lsrmaneut Look Lxdikitivn, die unter dem Vorsitz von Onorevole Ciarlantini steht und die Arbeit der Dante Altghieri- Geseilschast, In Argentinien und Brasilien beginne man eben erst, die Existenz des italienischen Buches zu entdecken; in Frankreich wird der Platz, den das italienische Buch im Reich der Ideen einnimmt, als ungenügend bezeichnet; die Propagandatätigkeit der Universität von Grenoble und der »Italisants» habe sich als unge nügend, wenn auch hilfreich erwiese», Deutschland und England verbrauchen bisher fast ausschließlich wissenschastliche Bücher italie nischen Ursprungs, Wien jedoch hat sich zum grossen Zentrum der schönen italienischen Literatur gemacht und pslcgt D'Annunzio, Pi- randello und die Deledda, Japan übersetzt gegenwärtig Dante, D'Annunzio und einige Moderne. Besondere Ausmerksamkett er fährt Ungarn, das man bei den engen Beziehungen zu Italien als die geeignete Brücke zum nahen Orient bezeichnet. Von hier aus liehe sich nach Meinung Barbaras das italienische Buch mit Leich tigkeit in allen Balkanstaaten unterbringen. Als weitere Hilfs mittel — die ja wohl aber kaum von de» Verlegern und von dem Buchhandel angewendet werden können — werden Maßnahmen dar gestellt, die Ausländern die Erlernung der italienischen Sprache er leichtern; man wünscht, bah jeder gebildete Ausländer Italienisch studiert. Zu diesem Ziel wollen die italienischen Verleger durch die Schaffung guter Wörterbücher, Sprachlehren und Grammatiken bei tragen, Wichtiger fast noch scheint die vorgeschlagene Gründung von großen italienischen Büchereien i» den wichtigsten Städte» der Welt zu sein. Gerhard Reinbot h. Der italienische Aussenhandel >928 in Büchern, Zeitschriften usw, — Die kürzlich bekanntgewordenen amtlichen Zissern der italie nische» Außenhandels-Statistik lassen erkennen, daß der italienische Markt für die Ausnahme von Büchern von Jahr zu Jahr günstiger wird. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Ausnahme- sähigkeit Italiens für sremde Bücher immer eine begrenzte war, und daß das auch noch aus lange Zeit hinaus so bleiben dürste, so lange die Bildungsmöglichkeiten derart beschränkt bleiben werden, wie sie es gegenwärtig noch sind. Darin hat sich auch unter der faschistischen Negierung nicht viel geändert. Immerhin hat sich die Einsuhr von Büchern (Bücher allein, ohne Musikalien, Zeitschriften und Zcitungcns aus dem Ausland von s »5V ckr im Jahre 1927 aus 4 348 <ir 1928 und 182» aus 4 843 ckr gesteigert. Leider verzeichnet die italienische Statistik nicht die genaue Herkunft nach den einzelnen Lieferländern'), Die allgemeine Rich tung ist jedoch wie in den früheren Jahren die gleiche geblieben, der art, daß Deutschland die wissenschaftlichen Werke und Frankreich die leichte Uuterhaitungslektüre liefert. Gestiegen ist auch die Einfuhr von i l I u st r i e r t e n Zeit schristen, und zwar von 2,828 cir 1827 aus 3,154 1828 und 1928 aus 3,402 är. Daß sich auch die Einsuhr von Zeitungen gesteigert hat, und zwar ziemlich erheblich svon 3.571 c>/, 1927 aus 3,672 ckr 1928 und 1829 aus 4,609 6r>, mag hier nur Erwähnung sindcn, Kenner der italienischen Verhältnisse führen das aus die Unmöglichkeit zurück, sich in Italien insoigc der strengen Zensur, die die sadistischen Behörden ausiiben, ein einigermaßen richtiges Weltbild zu machen, was dazu geführt hat, daß der Italiener heute mehr als srüher ausländische Zeitungen, vor allem französische liest. Es verdient erwähnt zu werden, daß sich auch die Einsuhr von Mu - sikalien wieder etwas gehoben hat; nachdem sie von 468 ckr 1927 aus 404 lir 1828 zurllckgegangen war, ist sie 1929 auf 480 cir ge stiegen, Die deutschen Noten beherrschen die italienische Roten-Ein- suhr fast völlig. Die Einsuhr an sonstigen Drucksachen stieg von 2,322 6- 1927 aus 2,748 ck- 1828 und 1828 aus 2,888 -l-. Interessant ist ein Vergleich über den Anteil der wichtigsten Lieferländer in den beiden letzten Jahren, wie ihn die folgende Tabelle bietet: Italiens Einfuhr an Zeitschriften, Musikalien und Büchern: 1928 1929 62 Wert in Lire 62 Wert in Lire Aus Frankreich 6 018 7 272 472 6 266 7 710 076 Aus Deutschland 1719 3 007 011 2 935 3 455 633 Aus England 2 494 2 396 523 2 357 2 136 049 Aus Österreich 986 1 339 798 1072 1 403 031 Aus diesen Zissern geht hervor, baß sich der Anteil der deutschen Einsuhr gegenüber dem Vorjahr am stärksten vergrößert hat, wäh- ') Nach der deutschen Statistik betrug unsere Biicheraussuhr nach Italien sausgenommen Kreuzbandsendungen) 1927: 1328, 1928: 1834, 1828: 1418 ck-, 610 rend die Einsuhr aus England zurllckgegangen ist. Die englische Einsuhr ist nur deshalb so groß, weil sie den Bcdars der vielen ständig in Italien lebenden Engländer und Amerikaner decken muß. Sehr beachtlich ist die Ausfuhr von Büchern aus Italien ge stiegen, von 7 133 6- 1826 aus 7 838 är 1927, 7 782 ckr 1928 und 1928 aus 9 848 ckr. Diese plötzliche Steigerung der italienischen Biicher- Ausfuhr ist vor allem aus die starke Propaganda in den amerikani schen Staaten zuriickzusiihren. So stieg die Ausfuhr nach U.S.A, von 787 1928 aus 1051 ckr 1829, nach Argentinien von 1 043 är 1828 auf 1588 clr 1928, Die Ausfuhr nach Deutschland ist dagegen von 828 ckr 1928 aus 807 cke: 1829 zurllckgegangen, während sich die Aus fuhr nach Frankreich, wo bekanntlich mehrere Millionen Italiener wohnen, mit 1092 aus der Höhe des Vorjahres hielt. Recht er heblich ist die Ausfuhr von Musikalien gestiegen: von 1684 cke: 1827 aus 1673 clr 1928 und 1829 aus 2118 6r, Die Ausfuhr von Zeitungen und Zeitschriften bleibt mit annähernd 800 <lr pro Jahr ziemlich konstant. R, Deckert, Rom. Zur Jahrtauscndscier Islands und zum Abschluß von Thule, — Der Eugen Diederichs Verlag hat eine Umfrage über die Bedeutung der Jahrtausendseier Islands und der abgeschlossenen Thulesamm lung sür Deutschland und die Gegenwart veranstaltet. Etwa fünfzig führende Persönlichkeiten aus dem politischen Leben, der Wissen schaft und dem deutschen Schrifttum haben geantwortet. Manche Antwort mag von der »Zeit der großen Not« eingegeben sein, sür die bas Heldenhafte unserer geschichtlichen Friihzeit ein Gegengewicht bietet, aber es ist gerade für uns von praktischer Bedeutung, wie sich dieses Ouellenwerk im Denken der verschiedenartigen Jnteressen- kreise spiegelt. Daß die deutsche Wissenschaft, vorab die Germanisten, deren Forschungsarbeit wir in erster Linie dieses 24bändige Monu mentalwerk zu verdanken haben, mit ihren Ordnungsgrundsätzen kommt, um die Überlagerungen der Neuzeit abzudccken und tieser liegende, bisher unbekannte Geschehnisse und Tatsachen herauszustellen, ist ja selbstverständlich. Auch sür Ranke war wissenschaftliches Den ken gleichbedeutend mit Unterscheiden und Erkennenkönnen, Am schärfsten, damit auch am eindringlichsten formuliert Prof, Hans Nauman n, Frankfurt a, M,, seine Steilung, wenn er sagt: »Deutsch ist ein Begriff einem Prisma vergleichbar, das sein Licht aus drei Kanten bricht: Germanentum, Christentum, Antike«, Klar und ein fach: die altnordische Dichtung, Thule, ist Ausdruck der germanischen Substanz in der geistigen Zusammensetzung des deutschen Volkes und seiner Wirkung in der Weit, Auch sür Friedrich v, d. Lepcn, Köln, ist die Vollendung der Sammlung ein Zeichen bewußter Treue zum germanischen Erbe und seiner sich immer mehr vertiesenden Wirkung, während l> nger, Göttingen, und Stammler, Greifswald, die Verlebendigung der in den Dich tungen enthaltenen Lebenswerte in den Mittelpunkt stellen, die sür Niedner, der als Herausgeber den Quellen am nächsten steht, zu unmittelbarem Wirklichkeiisgehalt werden. Hier liegt eine Be- wußtseinsweite vor, die den ganzen Lebensraum der Vergangenheit umsafji und zeitliche Ferne aus dem Erleben des Stosses mit der Gegenwart verbindet. . , . »Erwirb es, um es zu besitzen I« Beides ist hier zu unmittelbarer Wirkung gereist. Die Erzieh ungswissenschast betont die sittlichen Bil dungswerte, und es.ist sehr bezeichnend, daß der Altmeister Georg K e r s ch e n st e i» e r, München, übrigens nicht das erste Mal an dieser Stelle, betont, wie schmerzlich er es empfinde, daß die Zeit seiner Jugend ihm diese wie andere Werke aus der Frühgeschichte unseres Volkes vorcnthalten hat. Und überaus bemerkenswert ist es, wenn der bekannte Rechtswis^enschastler Pros. Fehl sich hier grundsätzlich zu dem Gedanken bekennt, daß nie mand an den umfassenden RechtsgueUen von »Thule« vorllbergehe» darf, wenn er an der Rechtsgestaltung der Gegenwart fruchtbar rnitarbeiten will. Denn jedes Recht hat nur Wachstumsfähigkcit und Bestand, wen» es aus dem Geiste des Volkes heraus geschossen wurde, wie es in den ältesten Oucllenwcrkcn lebendig ist. Ein Begriss aber steht hinter den Antworten aller Wissenschaftler — der seit Herder lebendige Begriff des Volkes als nie ver siegender Kraftquelle, die sich durch alle Wand lungen hindurch erhält und neues Leben schasst. Aus einem wesentlich anderen Lebensraum sprechen die Poli tiker, vor allem die gegenwärtigen oder früheren Gesandten in den nordischen Staaten: G, v, M » ttus, U, v, Hassell, v, Rosen- berg. Sie denken geopolittsch in große» Völkerräumen: Deutsch land als Schnittpunkt und Kampsseid des nordische» und südliche» Geistes, Jede VolkScigenschast wird aus ihre Stärke und Zukunfts- Wirkung geprüft, »Ein Volk, bas wissen will, wohin sein Weg geht, muh sich Rechenschaft darüber ablegen, woher sein Weg kommt« svon Nosenberg, Stockholm). »Vergangenheit birgt immer Zukunstsmöglichketten, das ist ihre ewig lebendige Gegenwart«, sagt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht