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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1930
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- Deutsch
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Schmidt-Wodder, der Abgeordnete der abgetrennten deutschen Gebiete in Dänemark. Auch hier ein Grundgedanke: einen realen, unwandel baren Boden der Tatsachen zu finden, der im gegenwärtigen Ringen um Existenz und Geltung das Gesetz der Zukunft erspiiren läßt und die Kraft zur Erfüllung gibt. »Weicht Eurem Schicksal nicht aus« — wird hier zum Ruf an die Deutschen. Und wie denken die Dichter? Für sie ist Thul-e eine literarische Leistung, »die mindestens ebenso wichtig ist, wie die Eindeutschung Shakespeares durch Schlegel war«, wie Will Vesper schreibt. Der Reichtum stofflicher Motive, die Geschlossenheit der Charaktere, die klare einfache Kunst des Erzählens — das alles befruchtet unser »eigenes Schrifttum durch einen aus alter Blutsverwandtschaft kommenden Strom germanischen Geistes«. Man braucht nur an Grettir, den Nationalhelden Islands, zu denken, der mit vollem Recht denselben Heldenplatz beanspruchen darf, wie etwa Siegfried oder Hagen. Seit Langbehn, der »Rembrandtdeutsche«, uns auf die Stimme des Nordens horchen lehrte, bricht das neue Lebensgefühl immer wieder durch und wird weiter getragen durch die Dichtungen von Münchhausen bis Jünger oder Griese und andere, deren Antworten alle aus dieser Richtung kommen. »Prächtiges Lefefutter für die Jugend, wirkliches Kraftfutter für die Generation, die aller intellektuellen Problematik satt ist«, schreibt D. E. Stange, der Reichswart der Jungmännerbünde, und D. H. Sarnetzki von der Kölnischen Zeitung begründet das mit den Worten, weil »in Thule das urewige Bild eines Menschen typus fortlebt, der symbolhafte Bedeutung bekommt in jedem kritischen Augenblick, in dem das Germanentum vor schicksalhafte Wendungen gestellt wird«. Umfragen sind gewiß nur aufgesteckte Lichte, aber sie sind auch Gradmesser für die Einstellung zu unseren geistigen Lebensbezirken. vr. C. B. verkebrönackrickten. Postwertzeichen. — Aus Anlaß der Nheinlandräumung werden Freimarken zu 8 und 15 Npf. im Muster der letzten Ausgabe mit dem zweizeiligen schwarzen Aufdruck »30. Juni 1030« zwischen den Wcrtziffern am untern Rand ausgegebcn werden. Die Marken werden von der Neichsdruckerei in Höhe eines Bedarfs für 1^ Mo nate hergestellt. Der Verkauf soll am 30. Juni beginnen. Die Marken zu 8 und 15 Npf. ohne den Aufdruck werden erst wieder verkauft werden, wenn die Gedenkmarken abgesetzt sind. Wohlfahrtsmarken. — Die am 1. November 1029 ausgegebenen Wohlfahrtspostwertzeichen mit Länderwappen verlieren Ende Juni 1030 ihre Gültigkeit. Nichlverbrauchte Wertzeichen werden nicht um getauscht. Überweisung von Nachnahmebeträgcn auf ein Postscheckkonto in Frankreich und Monako. — Vom 1. Juli an können auch im Ver kehr mit Frankreich und Monako die auf Wertbriefen und Wert kästchen und Einschreibbriefsendungen lastenden Nachnahmebeträge nach ihrer Einziehung einem Postscheckkonto im Bestimmungsland der Nachnahmesendung überwiesen werden. Die Sendungen müssen in solchen Fällen folgenden Vermerk tragen: »^ porter au ereckit cku eoiupte ck68 etiequeZ p08taux tlo. . .au nom cke dl ü tenu par 1e bureau cke ebeque8 cke .«. Wegen Beifügung der im Bestimmungsland der Nachnahmesendungen zur Überweisung des Betrags auf das Postscheckkonto erforderlichen Formblätter und deren Ausfüllung geben die Postanstallen Auskunft. Neuerungen im Postoerkehr. — Am 1. Juli treten die im Juni v. I. in London abgeschlossenen Weltpostvereinsverträge in Kraft. Sie bringen verschiedene Neuerungen, unter denen besonders die Ein führung des »Päckchens« mit Wareninhalt zu nennen ist. Am Verkehr wird eine große Zahl von Vereinsländern teilnehmen, u. a. Belgien, Brasilien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Groß britannien, Japan, Jugoslawien, Niederlande, Österreich, Rumänien, Schweden, Schweiz, Tschechoslowakei, Türkei, Ungarn und die Ver einigten Staaten von Amerika. Die Päckchen — Höchstgewicht 1 —, die 45X20X10 em groß sein dürfen, müssen wie Warenproben offen versandt werden. Es ist nicht gestattet, Briefe einzulegen, dagegen können offene Rechnungen beigefügt werden. Auch ist die Einschreibung und Eilzustellung zugelassen. Mit wenigen Ausnahmen wird für das Päckchen eine Gebühr von 15 Pf. für je 50 ß, mindestens 50 Pf. erhoben. Schadenersatz wird bei gewöhnlichen Päckchen nicht, bei eingeschriebenen Päckchen nur bei vollständigem Verlust der Sendung geleistet. Päckchen unterliegen den Zollvorschriften und müssen daher von einer Zollinhaltserklärung begleitet sein. In den vergangenen Jahren hatten die Wertunterschiede in den Gebührensätzen fiir Drucksachen usw. einzelne Großversender veran laßt, ihre nach dem eigenen Lande gerichteten Masseusendungen zur Ersparnis an Gebühren im Auslande zur Post einzuliefern. Ein solches Verfahren wird künftig im Verkehr mit Deutschland nicht mehr statthaft fein. Die Gültigkeitsdauer für »A n t w o r t s ch e i n e« wird künftig nicht mehr beschränkt sein. Die Paketkarten für Auslandpakete werden auf weißem Papier hergestellt. Die Vorausverfügung des Absenders auf der Rückseite der Paketkarte für den Fall der Unzustellbarkeit gewinnt insofern an Bedeutung, als fortan unzustellbare Pakete ohne Lager frist zurückgesandt werden, wenn eine Vorausverfügung (für die auf den neuen Paketkarten zur Erleichterung ein Vordruck vorhanden tst) unterblieben ist. Durch die Post bezogene Zeitungen werden nach dem Aus land unter Streifband mit der persönlichen Anschrift des Beziehers nachgesandt. Für die Nachsendung wird eine Gebühr erhoben, die bei öfter als einmal wöchentlich erscheinenden Zeitungen 80 Pf. und bei einmal wöchentlich und seltener erscheinenden Zeitungen 40 Pf. monatlich beträgt. Einzelne Änderungen der Vorschriften für den Auslandverkehr beziehen sich auf die Versendung von Wertpapieren, Münzen und Postwertzeichen, auf die Benutzung von Fensterbricfumschlägen, die Fassung der Aufschrift für Briefsendungen und die Erhöhung des Meistgewichts für Postpakete nach einer Reihe von Ländern auf 20 KZ. Nähere Mitteilungen werden noch folgen. °kersonalnaclrrickteu. Jubiläum. — Auf eine 25jährige buchhändlerische Selbständigkeit kann am 1. Juli d. I. Herr vr. meck. b. e. Eduard Urban, Inhaber der medizinischen Verlagsbuchhandlung Urban L Schwar zenberg, Berlin und Wien, zurückblicken. Eduard Urban wurde am 18. Dezember 1875 in Wien geboren, besuchte das Gymna sium seiner Vaterstadt und daran anschließend die Wiener Handels akademie. Nach einer gründlichen buchhändlerischen Ausbildung in bekannten Buchhandlungen des In- und Auslandes betätigte er sich in der väterlichen Firma, die damals nur in Wien ihren Sitz hatte, um bald darauf die Leitung der neueingerichtetcn, gleichberechtigten Hauptniederlassung der Firma in Berlin zu übernehmen. Welchen ungeahnten Aufschwung die Firma Urban L Schwarzenberg unter der Leitung der Söhne ihrer Gründer, Eduard und Karl Urban, in den vergangenen 25 Jahren genommen hat, ist im deutschen Buch handel so allgemein bekannt, daß es bei dieser Gelegenheit nicht be sonders erwähnt zu werden braucht. Durch Anknüpfung neuer, wert voller Beziehungen nnd dnrch den Ausbau der schon vorhandenen Verlagsunternehmen erschienen in diesen 25 Jahren, neben den Ausgaben za.-lreichcr, wichtiger Lehrbücher umfangreiche Handbücher und Enzyklopädien, die, in mehrere Sprachen übersetzt, eine Ver breitung über die ganze Erde fanden und den Weltruf der Firma gründeten. Von den vielen Vcrlagsunternehmungcn seien hier nur einige der umfangreicheren Handbücher und lexikographischen Werke genannt: »Neue Deutsche Klinik«, »Spezielle Pathologie und Thera pie innerer Krankheiten« (in 11 Bänden mit Ergänzungsbänden), »Lexikon der gesamten Therapie«, »Ergebnisse der gesamten Medi zin«, »Biographisches Lexikon hervorragender Aerzte«, »Handbuch der biologischen Arbeitsmethoden«, »Die Chirurgie«, herausgegeben von Kirschner und Nordmann, »Biologie und Pathologie des Weibes«, »Handbuch der Pharmazie« u. a. Auch der Weltkrieg brachte hierin keine Änderung und seine ungünstigen Folgen wurden bald über wunden, sodaß heute die Firma Urban L Schwarzenberg zu den be deutendsten wissenschaftlichen Verlagsbuchhandlungen der Welt ge hört. Trotz starker Inanspruchnahme durch die Leitung seines Ver lages, die seit dem Tode des Vaters im Jahre 1023 und nach dem Ableben seines Bruders Karl noch eine größere geworden war, fand Eduard Urban immer noch Zeit, sich für die Interessen seiner Bc- rufsgenossen zu betätigen. Als Vorstandsmitglied des Deutschen Ver legervereins, dessen stellvertretender Vorsitzender er in den Jahren 1924—1920 war, als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft wissenschaft licher Verleger, als Mitglied der Literarischen Sachvcrständigen- Kammer und verschiedener Fachausschüsse, vor allen Dingen aber als Mitglied der Industrie- und Handelskammer zu Berlin hat sich Eduard Urban bleibende Verdienste um den deutschen Buchhandel er- 611
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