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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1930
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- Deutsch
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X- 163, 17. Juli IS30. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Kleine Mitteilungen Zusammenarbeit von Lehrmitteloerlag und Lehrmittelhandel. — Am 16. Mai 1930 fand in Leipzig eine gemeinsame Sitzung der Vor stände des Vereins Deutscher Lehrmittel-Verleger und -Fabrikanten e. V., Sitz Leipzig, und der Vereinigung Deutscher Lehrmittelhändler e. V., Sitz Berlin, statt. Die Aussprache diente in erster Linie der Behandlung von für Verlag und Handel gleich wichtigen Fragen des Lehrmittelgewerbes. Insbesondere wurde versucht, in der Frage der Belieferung und Nabattgewährung an den sogenannten Auch- Lehrmittelhandel und an sogenannte Besorger zu Richtlinien zu ge langen. Von Seiten des Vorstandes des Vereins Deutscher Lehr mittel-Verleger und -Fabrikanten wurde die Bereitwilligkeit erklärt, zu versuchen, diese Frage innerhalb der einzelnen Fachgruppen der Schulwandbilder-Verleger, der Wandkarten- und Globen-Verlegcr, der Lichtbild- und Projektionsapparate-Hersteller usw. zu regeln. Beide Vorstände waren sich darüber einig, daß eine Regelung der Besorgerfrage im Interesse des Lehrmittelgewerbes unbedingt not wendig ist. Bei der Behandlung der Frage über direkte Lieferung der Ver leger und Fabrikanten erklärte sich der Vorstand des Vereins Deut scher Lehrmittel-Verleger und -Fabrikanten bereit, nochmals den Mit gliedern die Befolgung der bereits früher herausgegebencn Richt linien zu empfehlen, wonach in Orten mit ortsansässigem Lehrmittel handel, soweit sich dieser für den Verlag rührig betätige, eine direkte Belieferung durch den Verlag und die Fabrikation möglichst nicht er folgen möchte. Beide Vorstände waren sich darüber einig, daß in Zukunft Ver stöße gegen die Verkaufsordnung für Lehrmittel auf jeden Fall fatzungsgemäß scharf geahndet werden müssen, um Übertretungen wirksam zu bekämpfen. Auch in der Frage der Verpflichtung der Lehrmittelhändler durch Neversunterzeichnung auf die Verkaufsordnung für Lehrmittel wurde Einigung zwischen den beiden Vorständen erzielt. Der Revers soll allen Lehrmittelhändlerfirmen zur Unterzeichnung vorgelegt werden. Einen breiten Raum innerhalb der Verhandlungen nahm die Frage der Lehrmitteletats ein, an denen beide Vereine gleichmäßig interessiert sind. Der Abbau der Kulturausgaben bei Ländern, Städten und Gemeinden hat sich in überaus schwerwiegender Weise durch eine Herabsetzung bzw. Streichung der Etats für Lehrmittel ausgewirkt. Diese Herabsetzung der Lehrmitteletats ist um so be dauerlicher und verhängnisvoller, als es zahlreichen Schulen noch an den notwendigsten Lehrmitteln fehlt, die zu einer richtigen Aus bildung der Schuljugend unbedingt notwendig sind. Es wurde ein stimmig beschlossen, den am nächsten Tage stattfindenden Hauptver sammlungen der beiden Vereine eine Entschließung gegen den Ab bau der Kulturausgaben zur Annahme vorzulegen. Weiterhin wurde beschlossen, diese Entschließung auch der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig zur Annahme vorzulegen und den Vorstand des Börsenvereins zum tatkräftigen Einspruch gegen den Abbau der Kulturausgaben aufzufordern (siehe auch Bbl. Nr. 115 und heutige Nummer). Der Vorstand des Vereins Deutscher Lehrmittel-Verleger und -Fabrikanten e. V., Sitz Leipzig. gez. vr. Döring, 1. Vorsitzender. Der Vorstand der Vereinigung Deutscher Lehrmittelhänbler e. V., Sitz Berlin, gez. Ern st Schmersahl, 1. Vorsitzender. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. — Auf einer Studienfahrt am 4. Juli besuchten die Fachkurse der Deut schen Buchhändler-Lehranstalt die Papierfabrik Kriebstein bei Waldheim. Gewaltige Herstellungsarbeit eines der modernsten Werke zeigte sich hier in imponierender Geschlossenheit: die Zufüh rung des Holzes, die Arbeit der riesigen Stetigschleifer, der Sor tierer und Splittermühlen, der Holländer und Stoffmühlen von der mechanischen Aufbereitung des Holzes an bis zum fertig ge mahlenen und gemischten Ganzzeug und zur Formung auf einer der riesigen Papiermaschinen, die in einer Breite von etwa 4.80 Meter annähernd 250 Meter in der Minute lief. Umroller und Einpack maschine führten die entstehenden neuen Papierrollen dann in un heimlicher Geschwindigkeit der Verladung für eine Berliner Tages zeitung zu. Ein Besuch im Laboratorium zeigte daneben, wie sorg fältig ständige Beobachtung die ganze Herstellung begleitet. Alle Besucher waren voll des Staunens und voll des Dankes gegen die Werksleitung und die ausgezeichnete, geduldige Führung. Nach einer Erholung von den mächtigen Eindrücken gelang der Versuch, die bewohnte Burg Kriebstein zu besichtigen, die wie ein Stück ver lorner Zeit das industrialisierte Zschopautal noch überragt dann ging es zur Talsperre und in tüchtigem Marsch zurück nach Wald heim. Die Heimfahrt aber wurde durch ein paar Stunden froher Geselligkeit in Döbeln unterbrochen. Am Dienstag, dem 8. Juli, veranstaltete die Deutsche Buchhänd ler-Lehranstalt für die obersten Lehrlingsklassen eine Besichti gung der Papierfabrik von Wiede L Söhne in Trebsen als Ergänzung zum theoretischen Unterricht. Diese Papierfabrik zeigt neben dem üblichen Vorgänge der Papierherstellung vom Rohstoff bis zum Kunstdruckpapier als besondere Einrichtung eine große Strohkocherei, in der in vier gewaltigen Kochkesseln, die durch zwei Stockwerke hindurchgehen und mechanisch gefüllt, entleert und in Drehung versetzt werden können, kleingehäckseltes Stroh mit beson ders zubereitcter Natronlauge in je acht Stunden zu Brei zerkocht wirb, der dann in verschiedenem Verhältnis den übrigen Papier grundstoffen zugesetzt wird. Die ganze einheitlich berechnete Anlage weist eine hochrationalisierte Kraft-, Wärme- und Transportwtrt- schaft auf, sodaß die Besichtigung sowohl allgemein als die einer neuzeitlichen Fabrikationsanlage wie im besonderen für die Kennt nis der Papierwirtschast außerordentlich lehrreich war, wofür die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt der Leitung der Papierfabrik ganz besonders dankbar ist. Nach dieser anstrengenden Besichtigung war der übrige Tag einmal der Erholung der jungen Leute gewidmet. Aufrichtiger Dank sei den Leipziger Lehrherren ausgesprochen, die ihren Lehrlingen einen ganzen Tag freigegeben haben, obgleich sie gegenwärtig infolge der Beurlaubung zahlreicher Angestellter in der Mehrzahl unter Personalmangel leiden. Zweite Freizeit des Kreisvercins der Rheinisch-Westfälischen Buch händler. — Zum zweiten Male rüsten wir uns nun, um vom 7.—14. September auf der Jugendburg Freusburg bei Kirchen a. d. Sieg eine Freizeit, oder richtiger gesagt eine Arbeitsgemeinschaft, zu halten. Sie soll, diesmal unter dem Zeichen »Werbung für das Buch im Verlag und im Sortiment« stehen, folgende Referate resp. Arbeitsgemeinschaften umfassen: »Werbung für das Buch durch den Verlag«, »Dienst am Kunden« (Verkehr im Laden), »Organisation der Werbung im Sortiment«, »Schriftliche Werbearbeit des Sortiments« (Drucksachen, Werbe- brtefe, Kataloge usw.), »Wie unterstützt der Bibliothekar die Werbung für das Buch?«, »Kritik über die Werbung des Buchhandels vom Standpunkte des gebildeten Privatkunden aus«. Als Referenten sind gewonnen die Herren Hans Ferdinand Schulz-Bonn, Bibliotheksdirektor vr. Sulz-Essen und Otto ErnstWülfing -Düsseldorf; die Verhandlungen mit einem Herrn des Verlags schweben noch. Die Teilnehmergebühr, in der die Kosten für Nachtlager und volle Beköstigung eingeschlossen sind, beträgt 20 Mark. Anmeldungen von Jungbuchhändlern aus dem Gebiete des Kretsvereins der Rhei nisch-Westfälischen Buchhändler sind an Herrn Erich Haake in Essen, Viehoferstraße 16 (Buchhandlung Otto Schmemann) zu rich ten. Bei der Anmeldung sind gleichzeitig 5 Mark auf das Post scheckkonto der Buchhandlung Otto Schmemann in Essen 618 mit dem Vermerk »Für die Freizeit auf der Freusburg« etnzuzahlen. Anmeldungen sind bis spätestens 31. Juli erbeten. Die Teilnehmer zahl muß notwendigerweise auf eine nicht zu große Zahl beschränkt werden. »Hauff« Verein jüngerer Buchhändler E. V. zu Stuttgart. — Zum 63. Stiftungsfest, das am 6. Juli wie üblich in Form eines Herrenausflugs stattfand, konnte der Verein dank der Anregung und Vermittlung seines Herrn Wilhelm Kehren seinen Mitgliedern und Freunden etwas ganz Besonderes bieten: die Besichtigung der Papierfabrik Salach (im Besitze der Deutschen Verlags- Anstalt, Stuttgart). Gegen hundert Teilnehmer, darunter auch einige Tübinger und Göppinger Kollegen, hatten sich dazu frühzeitig in Salach eingesunben und wurden in vier Gruppen durch die ausge dehnten Fabrikanlagen geführt. Vom Rohstoff an konnten wir prak tisch den Werdegang des Papiers verfolgen bis zum fertig geglätte ten Bogen. Eine mit großer Sorgfalt zusammcngetragene Aus stellung gab zum Schluß nochmals einen Überblick. Durch die leichtverständlichen Erklärungen der Führer wurde die Besichtigung der Papierfabrik zu einem lehrreichen Erlebnis, das in erster Linie für die Jungmannen des Vereins von großem bildenden Wert bleiben wird. Bei dem sich anschließenden, von der Fabrik gespendeten reichen »Vesper« konnte der herzliche Dank des Vereins der Leitung der Fabrik und jedem anwesenden Vertreter für die viele Mühe und alles Gebotene ausgesprochen werden. 671
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