Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1930
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- 1930-08-05
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- 05.08.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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179, 5. August 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Brrchhanvek. Satzungsänderung. Der Vorstand beantragt, die Satzungen (K 9, Abs. 1) wie folgt abzuändern: »Der Vorstand be steht aus einem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter, einem Schrift führer, einem Schatzmeister und drei bis acht Beisitzern . . .« Diese Satzungsänderung wird von der Hauptversammlung ein stimmig angenommen. — Hierauf schlägt der Vorstand vor, als Beisitzer Herrn Dipl.-Jng. Hanns Richter i. Fa. C. C. Meinhold L Söhne, G. m. b. H. in Dresden in den Vorstand zu wählen. Die Wahl wird einstimmig vollzogen. Berkaufsordnung für Lehrmittel. Die Haupt versammlung bestätigt einstimmig die von den Vorständen des Vereins Deutscher Lehrmittel-Verleger und -Fabrikanten und der Vereinigung Deutscher Lehrmittelhändler bereits am 1. Sep tember 1929 in Kraft gesetzte Verkaufsordnung für Lehrmittel. Neue Vorschläge für diese Ordnung werden nicht gemacht. Kreditschutz und Einzugsverfahren, Liefe rungsbedingungen. Der Syndikus des Vereins, Herr Rechtsanwalt Or. Runge, referiert über die Zweckmäßigkeit ein heitlicher Lieferungsbedingungen und bittet die Mitglieder, ihm ihre Lieferungsbedingungen mitzuteilen, damit er feststellen kann, inwieweit eine Übereinstimmung besteht und inwieweit es not wendig ist, innerhalb der einzelnen Fachgruppen Ergänzungen vorzunehmen. Auf Anregung des Herrn von Brestensdorf erklärt sich Herr vr. Runge bereit, dabei auch die neuen Lieferungsbedin gungen des Deutschen Verlegcrvercins als Material zu ver werten. — Ferner berichtet Herr vr. Runge über das von ihm empfohlene Einzugsversahren. Die gemachten Erfahrungen kom men automatisch durch die in den »Vertraulichen Mitteilungen« enthaltene Kreditliste allen Mitgliedern zugute. Der Vorstand empfiehlt den Mitgliedern das von Herrn Or. Runge vorgefchla- gene Einzugsversahren zur Benutzung. Nach Mitteilungen des Vorstandes beim Punkt Verschie denes — zu dem von den Anwesenden das Wort nicht gewünscht wird — über die Fragen des Bezuges durch den ortsansässigen Handel schließt der Vorsitzende mit Worten des Dankes die Sitzung um 12.45 Uhr. Zwei Jubiläen im englischen Berlagsbuchhandel. Leun krotders Lt<1. 1880—1930. ^ludilse Histor^. Likt^ Vesrs Ltcl/ XVII, 326 8. mit 45 l'akeln. Lwcl. 15/— net. Der Untertitel der ersten Festschrift gibt gleichzeitig die ganze Richtung des Verlags an, dem erst vor zehn Jahren ein Buchverlag angegliedert wurde. Im Jahre 1880 begann unter Leitung von John Williams Benn die Zeitschrift »l'ds Labinet Iraker« zu er scheinen. Aus sehr bescheidenen Verhältnissen hat sich der Zeit- schriften-Verlag unter der kraftvollen Führung von John Benn, un terstützt von seinen Brüdern Julius, R. Davis und Henrn Benn zu gewaltiger Größe entwickelt. Später kamen die Söhne von John Benn und 1926 die dritte Generation in die Firma. Mehrmals mußten die Geschäftsräume verlegt werden, bis endlich 1926 die Firma ein prächtiges neu gebautes Eigenheim, das kouvorie Ilouse in Fleet Street bezog, wo auch die angegliederten Firmen unterge bracht sind. Im Jahre 1905 wurde aus der Monatsschrift »l'ks Oabinet Iraker« eine Wochenschrift, und der Preis von 6 Pence auf einen Penny herabgesetzt. 1907 wurde die Export World ge gründet, die in Argentinien unter dem Titel »LI Lvmmerciante ^rZentino« in Spanisch erschien. Der König von England verlieh 1914 John Benn die Baronetswürde. Eine Reihe von weiteren Fachzeitschriften wurde 1917 und in den folgenden Jahren entweder neu gegründet oder von anderer Seite angekauft. Einige davon kamen erst in den Händen der Firma zu rechter Entwicklung, es waren allerdings auch einige Fehlschläge darunter. Im Jahre 1921 wurde ein Buchverlag angegliedert, der inzwischen eine ansehn liche Reihe großer und kleiner Werke herausgebracht hat. In den Jahren 1922—1924 hatte die Firma ein Zweiggeschäft in Wien, wo die Zeitschrift »Luropean Lommorcial« erschien. Seit 1916 hat die Firma die Fllnftage-Woche eingeführt, sodaß für die Angestellten auch der ganze Sonnabend frei ist. Die Porträts der Gründer, Direktoren und Herausgeber der Zeitschriften zieren die Festschrift. Man kann aus ihr verfolgen, wie aus ganz kleinen Anfängen im Laufe von nur 50 Jahren sich ein Haus von Weltruf entwickelt hat. Die zweite Festschrift, ein stattlicher Band von 326 Seiten, gibt uns ein Stück Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Der Verfasser steht vierzig Jahre im Verlagsbuchhandel, davon allein 28 als Leiter der Firma und man kann daher eine besonders lehr reiche und spannende Darstellung erwarten, waren doch mit dem Verlag Chapman L Hall fast alle großen Romanschriftsteller des letzten Jahrhunderts verbunden. Schon die Widmung zeigt den Geist, in dem das Werk geschrieben ist: »Den guten Kameraden jeden Alters und beiderlei Geschlechts, die während der letzten hundert Jahre dem Hause Chapman L Hall je nach ihrer Begabung gedient haben, widme ich in Sympathie und Bewunderung ihrer Arbeit dieses Werk«. Edward Chapman und William Hall mieteten Anfang des Jahres 1830 die Nummer 186 des Strand, ein nettes doppelfrontiges Haus. Dort begannen sie ihre Tätigkeit als Buchhändler. Die Partner paßten sehr gut zusammen, denn Chapman war literarisch geschult, während Hall mehr die kaufmännische Seite beherrschte. Am 5. Juni 1830 erschien die erste Veröffentlichung »l'de 6dat ok tke Week« zum Preise von 6 Pence. Der Zufall wollte es, daß Charles Dickens, der damals zu schreiben begann, an einem Dezemberabend bei der Firma das »IVlontdly UaZarine« kaufte, worin seine erste literarische Arbeit abgedruckt war. Als zwei Jahre später Mr. Hall zu Dickens mit einem Verlagsvorschlag kam, erinnerte sich Dickens an diese erste Autorenfreude. Dadurch wurden sofort die Unterhandlungen erleich tert und cs kam ein Vertrag über eine in Monatsheften erscheinende Erzählung zustande. Der Maler Seymour hatte eine Anzahl Sport bilder für den Verlag gezeichnet und Dickens sollte den Text dazu liefern. Dieser aber hielt es für besser, wenn der Künstler zu einer Erzählung die Bilder lieferte, und man kam auf diese Weise überein. Es entstanden die bekannten »?08tdumou8 ?apers ok tke Pickwick Llub«. Nach Seymours vorzeitigem Tode trat Hablot Knight Browne an seine Stelle, und er verstand es, obwohl noch minderjährig, ganz im Geiste Dickens' zu arbeiten. Seine Illustrationen sind unter dem Namen »Phiz« bekannt, während Dickens zuerst unter dem Namen »Boz« schrieb. Während Dickens mit vorausbezahltem Hono rar für die beiden ersten Monatshefte auf der Hochzeitsreise war, erschien am 31. März 1836 die erste Nummer, doch die Aussichten des Verlages waren recht trübe, da von den ersten 400 Exemplaren nur ein geringer Teil verkauft wurde. Erst mit der fünften Nummer setzte der Absatz ein, sodaß Ende des Sommers 40 000 Stück ver kauft waren. Von da ab war die Verbindung zwischen Dickens und seinen Verlegern gesichert, nicht nur geschäftlich, sondern auch im Privatleben traten sie sich näher. Wie eine Faksimile-Tafel (Seite 44) in dem Werk zeigt, hatte Dickens Freundschaft mit den beiden Ver legern geschlossen. Bei Unstimmigkeiten vermittelte John Förster, der den Posten eines literarischen Beraters beim Verlag versah und der sehr befreundet mit CH. Dickens war: er räumte mit großem Takt manches Hindernis aus dem Weg. Einige Tage vor Weihnachten des Jahres 1843 erschien das schöne Werk von Dickens: »6kri8tm33 Larol« zum Preise von 5/— 8li, wovon allein am ersten Tage 6000 Stück verkauft wurden. Das Jahr 1843 brachte dem Verlag zwei weitere Schriftsteller ersten Ranges, nämlich Thackeray und Thomas Carlyle. Es würde zu weit führen, alle die großen Geister jener Zeit, deren Verleger die Firma Chapman L Hall war, zu nennen, es fehlt wohl, Swinburne ausgenommen, kein Name von Klang. Auch Anthony Trollope, dessen Romane heute wieder Anklang fin den, hatte nach zwei Versuchen bei Longmans und Bentley seinen Weg zu Chapman L Hall gefunden, wo er für »Or. Iborne« 400 Pfund bekam, während seine früheren Romane ihm nur etwas über die Hälfte eingetragen hatten. Durch sein cholerisches Temperament war er der Schrecken der Angestellten. Es herrschte früher ein recht angenehmes Verhältnis zwischen Verleger und Buchhändler. Jährlich einmal lud der Verleger seine Kollegen vom Sortiment zu einem Diner ein, zu dem auch Autoren des Verlags geladen wurden. Beim Dessert und Wein wurden die Neuigkeiten herumgezeigt und die durch das reichliche Gastmahl und den Wein erzeugte Stimmung hatte einen guten Einfluß auf die Bestellungen, sodaß zum Beispiel einmal nicht weniger als 19 000 Exemplare eines Werkes subskribiert wurden. Von der eine Zeit- lang üblichen Ausgabe der Romane in Monatsheften war man in zwischen in den meisten Fällen zur Bandausgabe übergegangen. Meist wurde ein Roman in drei Bänden zum Preise 743
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