Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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178, 5. August 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. von 31/6 ausgegcben und die Leihbibliotheken, die gegen 1842 entstanden, waren Großabnehmer. Zu diesen zählte die auch jetzt noch bestehende von Mudie. Der Gründer war ein fein gebildeter Mann, der es sehr genau nahm, was er seinen Subskri benten vorsetzte, wir freilich wundern uns, was seinerzeit als geistige Kost beanstandet wurde. Die Firma W. H. Smith L Son gründete die Eisenbahnbuchhandlungen und erschloß damit eine neue Absatz- quclle. Das letzte, leider nicht vollendete Werk von Dickens war »Ldvün Orood«. Im April 1870 erschien die erste Lieferung, die einen Absatz von 50 000 Stück hatte, und am 8. Juni 1870 schloß Dickens für immer die Augen. Durch seine rastlose, schriftstellerische Tätigkeit und die aufreibenden Vorträge hatte er seiner Gesundheit zuviel zu gemutet. Sein Freund und Ratgeber Förster hat sein Leben beschrie ben und folgte ihm einige Jahre später ins Grab. An Stelle von Förster als literarischer Beirat (Leader) des Verlags war schon 1860 George Mercdith getreten. Der »Leader« spielt im englischen Verlagsbuchhandel eine große Rolle, von der allerdings die Öffent lichkeit nichts bemerkt. Es ist ein schwerer und verantwortungs reicher Posten. Sagt sich der Reader, das Buch ist gewöhnlich und wertlos, daher abzulehnen, so weiß er doch: der Geschmack des Publikums verlangt solche Bücher, daher wird es gekauft werden, ich bin dazu bestellt, Bücher zu findeu, die die Tasche des Verlegers füllen. Manch harte Nuß, manch Schriststellerschicksal lag in der Hand des Readers, und da niemand unfehlbar ist, so geschahen auch Mißgriffe. Zum Beispiel hat Mercdith seinerzeit den Roman von Mrs. H. Wood »Last Lynoe« abgelehnt. Zu dem Verlag Chapman L Hall gehörte auch die »Lortnightly Levievv«, die im Mai 1865 gegründet wurde, und nach dem Mißerfolg der Gründer, zu denen auch Trollope gehörte, von der Firma angekauft wurde. Berühmte Herausgeber waren John Morlep, Frank Harris und für 34 Jahre W. L. Courtney. Als Dickens starb, war das Urheberrecht in Eng land derart geregelt, daß ein Werk 42 Jahre nach Erscheinen oder sieben Jahre nach dem Tode des Verfassers — der jeweils längere Termin hatte Gültigkeit — frei wurde. Im Jahre 1880 nach Umwandlung der Firma in eine Aktien gesellschaft wurde das Geschäft nach 11, Henrietta Street verlegt. Der Verlagsbuchhandel bekam ein anderes Gesicht. Neue Firmen wie Fisher Unwin (1882), Edw. Arnold, John Lane, Dent, Heine mann tauchten auf, und natürlich änderte dies auch den Autoren verkehr. Sehr richtig bemerkt der Verfasser, daß Verlegen eine feine und schwer festzuhaltende Form des Handels ist, die jedermann leicht zu meistern glaubt. Es gibt geborene Verleger, aber höchstens einen unter dreizehn. Die anderen zwölf drucken, solange noch ein Manuskript und ein Bankguthaben vorhanden ist. Im Jahre 1895 starb nach 54jähriger Tätigkeit Frederic Chapman. Im Jahre 1902 trat Arthur Waugh, der Verfasser des Buches, der in Oxford stu diert hatte und bereits bei Heinemann und Kegan Paul L Co. ge wesen war, an die Spitze der Leitung der Firma und hatte, wie es immer bei einer neuen Kraft der Fall ist, gewisse Widerstände zu überwinden. Das Geschäft war etwas altmodisch geworden. Mit Dickens allein, der frei geworden war, konnten keine großen Ge winne mehr herausgewirtschaftet werden. Neue Autoren wie H. G. Wells und Arnold Nennet wurden geworben, auch wissenschaftliche Werke verlegt, z. B. Wallace, Uan's place in tde Lniverse, R. I. Campbell's Kew Ideologe, Bücher über Sport usw. Besonders lesenswert für den Buchhändler sind auch die Kapitel sechzehn und siebzehn, die sich mit den Bewegungen im englischen Buch handel eingehend beschäftigen: Das Ket Look System, Lubliskers' Association, Ludlisders' Lirele, der Kampf gegen limes Look (Lud. In den Jahren 1906—1908 brachte der Verlag eine schöne Aus gabe der Werke von CH. Dickens, die »National Ldition« zum Preise von 420 Mark heraus, deren 750 Exemplare innerhalb weniger Zeit ausverkauft waren. Die weiteren Kapitel behandeln die Kriegs zeit und die dem Friedensschluß folgenden Jahre mit der ungeheuren Preissteigerung, nicht etwa des Buches, sondern der Herstellungs kosten, denn im Verhältnis ist die Erhöhung des Sechs-Schilling- Nomans auf 7/6 sehr mäßig. Auch Bernard Shaw ist unter den Autoren des Verlags und eine recht nette Sache von ihm wird erzählt. In dem Verlagsvertrag hatte Shaw eine Klausel ein gefügt, dahingehend, daß ihm das Honorar für 2000 Exemplare auch gezahlt werden müßte, falls innerhalb zweier Jahre die Auf lage von 2000 Stück nicht verkauft worden sei. Würde der Absatz nicht erreicht, so läge das an der Unfähigkeit des Verlags und dafür müßte er zahlen. — Der Verfasser bedauert das Verschwinden der kleinen Buchhandlungen und deren Aufgehen in großen Firmen, es führt zum Niedergang der Persönlichkeit. Das Heer der Arbeitslosen schwillt an und dieser Menge einziges Vergnügen besteht darin, als Zuschauer bei Fußballspielen den größten Lärm zu machen. Zum Schluß sagt der Verfasser, daß trotz aller Schwierigkeiten wohl kein 744 Verleger, der mit Liebe dem Buche zugetan ist, nicht auch mit Liebe aus seine Tätigkeit zurückschauen würde. Das Buch bringt zahlreiche Faksimile-Tafeln, Porträts und An sichten und ist auf bestes Papier gedruckt und gut gebunden. Der Verfasser hat noch vier andere Werke geschrieben, jedenfalls aber hat er in dem vorliegenden sein Bestes gegeben. Robert Jahn. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließ fach 274/75 zu richten. Vorhergehende Liste s. 1930, Nr. 167. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. Orell Lüssli Vorlag. ^us dem Inhalt: L.Leer: Warenhaus uncl Luekhandel. — 6. U. Ldell: Soll clem ^uknadmegesuck des Warenhauses delmoli in den Sehweir. Luchhändler-Verein ent rind Zeitsekriktenliteratur des In- und Auslandes über Oesell- sehalt, Politik. Wirtschaft, Linanren, Statistik. Lrsg. vom Statist. Leicksamt. 26. dg., L. 7. kerlin: Leimar Uedding. 4° Sozialistische vildung. >Iit den Leilagen Lüedervvarte und Soria- listisede Lrxiekung. lieft 7, duli 1930. Lerlin: keiehsaussekuss kür sozialistische Lildungsardeit. (Auslieferung durch d. L. W. Oietr Kackk., Lerlin.) Xus dem Inhalt: L. Lieber: Der Kampf der Zensur gegen die Kunst. De vnekverkaoper. Okkicieel Orgaau van den Kederlandseden Loek- verkooperskond. 12. d.. Kr. 3 v. 25. duli 1930. ^dministratie: velkt, Lippolytusduurt. ^us dem Inhalt: De Domprijs 1930. — Bücherei und Bildungspflcge. 10. Jg., H. 3. Kommissionsverlag Otto Harrassowitz, Leipzig. Aus dem Inhalt: Bücherschau. L. Wissenschaftliche Literatur. Der Bücherwurm verbunden mit »Büchermouat« und »Vorhof«. Monatsschrift für Bücherfreunde. 15. Jg., H. 8. Zum 30. Todes tag Friedrich Nietzsches. Berlin: Verlag für Buchwerbung. Aus dem Inhalt: K. Liebmann: Nietzsche als Führer. Ein Lebens ruf. — M. Oehler: Nietzsches Wirkungen. — G. Foerster: Die Nachfolge Nietzsches. — Nietzsche-Bibliographie. Ein Versuch von I)r. Walter Groß. Der Buch- und Zeitschriftenhandcl. 51. Jahrgana. Nr. 29. Berlin. Aus dem Inhalt: N. Vorwerg: Zeitfchriftenschlager werden ge braucht! — A. Hertz: Buchwerbung bei mu..,ilichen und weib lichen Lesern. — Nr. 30. Aus dem Inhalt: Th. Klein: Das Ageuten-Abrechnungs- system in Rheinland-Westfalen. — M. Schölzel: Sprungkontrolle und Spruugminderung. Der Buchhandelsangestellte. 9. Jg., Nr. 7. Leipzig. Aus dem In halt: Wie eine Ravenstein-Karte entsteht. — Das Recht des aus übenden Künstlers bei mechanischer Wiedergabe künstlerischer Dar bietungen. Buchhändlcrgilde-Blatt. 14. Jg., Nr. 7. Berlin. Aus dem Inhalt: Vr. Bröuner: Die Einkomiueusteucrzahluugen nach Erhalt des Steuerbescheides. — Durchführung der Umsatzsteuererhöhung ab 1. April 1930 für kreditgewährende Betriebe. (Gesetz vom 15. April 1930.) - Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 15. ordentl. Hauptversammlung der Deutschen Buchhändlergilde. vuck- und Werdekunst. 7. dg., II. 5. Leipzig: Der Okkset-Verlag 0. m. b. II. ^us dem Inhalt: L. klokr: Vom elektrischen ^n- Wertkaktor.
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