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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1930
- Strukturtyp
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- Band
- 1930-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1930
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- Deutsch
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I8S, 1L. August 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Bnchhanbel. Verleger nun hat, ist wohl so viel wert, um dafür die Bücher auch franko zu liefern und der Post 2 Prozent vom Auftrag zu zahlen. Die einzigen, die verlieren, sind die nationalen Buchhandlungen, hauptsächlich diejenigen, die sich mit dem Versand nach dem Innern abgegeben haben. Buenos Aires. Gustav Krause. Aus Frankreich. — Der 7. nationale Kongreß der französischen Sortiments-Buchhändler fand am 4. August in Lyon statt unter dem Vorsitz des Herrn Mea, des Präsidenten der Gewerbekammer der Buchhändler Frankreichs. Ebenfalls vertreten waren die französi schen Schriftsteller und die literarische Kritik. Begrüßt wurden die mehr als 150 Teilnehmer u. a. von Herrn Edouard Herriot, dem früheren Ministerpräsidenten und'Bürgermeister von Lyon, der be kanntlich auch ein sehr geschätzter Schriftsteller ist. Es wurden fol gende Referate gehalten: Die bibliographische Ausrüstung des fran zösischen Buchhändlers: Das Diplom des guten Buchhandelsgehilfen: Die buchhändlerische Fachausbildung: Die Bibliophilie, und als letztes Die Organisation des Buchhandels in Deutschland und in Italien. Wir werden darauf noch zurückkommen. Auf einer Buchhändlerversammlung in Frankreich kam kürzlich ein Bericht von Herrn Aude über den Verlagsreisenden zur Verlesung, von dem die Hauptpunkte hier wiedergegeben seien. Der Bericht schildert den Verlagsreisenden, wie er heute ist und wie er sein könnte. Wie er ist: Hat er uns die Titel der Neuerscheinungen mit einer vagen Charakteristik genannt (die auch gar nicht zu stim men braucht), so hat er sein MöglichstS getan. Von der Persönlichkeit des Autors, dessen Buch er propagiert, hat er keine Ahnung. Dafür aber weiß er genau, sehr genau (und er ist auch von diesem Wissen überzeugt), daß nämlich dieses Buch ein Schlager sein wird und daß man es so schnell als mögl.ich bestellen muß. Bei den Schulbüchern fehlt ihm jede Kenntnis der Lehrprogramme. Seine Lust an der Unterhaltung ist recht mittelmäßig, man bringt ihn in Verlegen heit, wenn man auf Einzelheiten eingeht, und er lenkt dann ab: »Dies hat man mir nicht gesagt . . . inan sagt uns überhaupt nichts«. In der Tat ist er oft nur ein Handlungsreisender, der eine kleine Katalogseite mit einigen Anmerkungen spazieren trägt. Und dabei wünschen wir doch, ihn mit Vertrauen empfangen zu können, ebenso wie der Verleger uns dadurch Vertrauen entgegenbringen müßte, daß er seinen Reisenden eine andere Nolle spielen läßt. — Die mögliche Nolle des Verlagsreisenden: Von seinem Verlag damit beauf tragt, uns dessen Ideen und Pläne zu übermitteln, uns dessen Hoff nungen anzuvertrauen, unsere Beihilfe zu gewinnen, uns Bücher zu verkaufen und uns beim Bücherverkaufen zu helfen, muß ein solcher Reisender sehr weitgehende Berufökenntnisse haben. Er muß uns über alle neuerschienenen und vor allem über die kommenden Werke, die wir kaufen oder aus die wir subskribieren sollen, jede Auskunft geben können; er muh uns über die Pläne seines Verlages unter richten; er muh über die geeignete Propaganda Bescheid wissen. Es wäre auch seine Sache, sich selbst über die Ursachen des Mißerfolges eines Buches zu unterrichten. Warum versucht der Verleger nicht, durch den Reisenden unsere Wünsche zu erfahren? Dann etwa, wenn wir Buchhändler alle einen höheren Rabatt wünschen? Wenn wir zu verstehen geben, daß wir uns für den Vertrieb von Werken mit einem geringeren Rabatt als 33 vom Hundert nicht einsetzen können? Wenn wir Buchhändler geschlossen gegen den direkten Verkauf durch den Verlag protestieren und dessen Beschränkung oder Beseitigung verlangen? Wenn wir ferner gegen gewisse Gewohn heiten mancher Verleger protestieren, so etwa gegen jene, die darin besteht, den Verkauf eines neuen Werkes erst dann dem Sortimenter zu überlassen, wenn man schon selbst mit allen und nicht immer schönen Mitteln den Rahm abgeschöpft hat? Wenn wir Schulbuch händler betonen, daß es ebenso im Interesse des Verlages wie im unsrigen liegt, wenn nicht direkt (und mit hohem Rabatt) an die Lehranstalten und die Lehrkräfte verkauft wird? Haben unsere Verleger wirklich kein Interesse daran, dies vermittels ihrer Rei senden zu erfahren? Könnten diese Reisenden alsdann nicht zu einem äußerst nützlichen und sympathischen Bindeglied zwischen dem Ver lag und dem Buchhandel werden und damit einer doppelten Aner kennung sicher sein? — Mit dieser Fülle von nicht immer bequemen Fragen schloß der Bericht des Herrn Audö. Wie man leicht sieht, ist er weniger gegen die Verlagsreisenden als gegen deren Arbeitgeber gerichtet. Und besonders mit Hinsicht auf den französischen Verlagsreisenden mag vor dem leider häufigen Fehler gewarnt sein, die meist in der Form glänzende und in der Sache übertriebene Selbstkritik des Franzosen zu ernst oder gar wortwörtlich zu nehmen — es ist lange nicht alles so schlimm in Frankreich, als man es dort immer wieder behauptet ... vr. U e-Paris. Aus Italien. — Die italienischen Verleger beabsichtigen gemäß ihres Kongreßbeschlusses (s. Nr. 147) innerhalb des kommenden Jahres im ganzen Auslande Ausstellungen des italienischen Buches zu veranstalten. Der Präsident des italienischen Verlcgerverbandes, Herr Ciarlantini, hat zu diesem Zwecke kürzlich Verhandlungen in Brüssel, Lüttich und in Antwerpen geführt, die ein günstiges Ergebnis erbracht haben. Als erste Veranstaltung dieser Ausstellungsserien wird nun eine Bücherschau in Antwerpen stattfinden. Sie ist spezialisiert worden und wird das moderne künstlerische italienische Buch zeigen. Die Ausstellung wird einen passenden Rahmen, die »Casa Vone- riana« in Antwerpen haben, die die Residenz eines Gesandten der »8ereni8«im3« nachbildet und die ganze anmutige venezianische Pracht des 17. Jahrhunderts zeigt. Uber den Termin der italieni schen Buchausstellung ist noch nichts näheres verlautet, wohl aber über das Mittel, mit dem der italienische Verlegerverband die Zu stimmung der Belgier zu der Ausstellung erlangt hat. Man bot nämlich als Gegengabe die Möglichkeit einer Ausstellung des bel gischen Buches in Venedig während des kommenden Herbstes an und wie es scheint wird man auch weiterhin bei anderen Verhandlungen, die italienische Buchausstellungen im Ausland zum Ziele haben, zu ähnlichen Austauschausstellungen bereit sein. Wohl um für die VI. Internationale Buchmesse 1931 Stimmung zu machen, ist soeben vom l8tituio Italiano ckel lübro ein Heft ver öffentlicht worden, das sich der dritten Buchmesse in Florenz widmet, die 1928 stattfand. Das Heft bringt alle Einzelheiten über die Er gebnisse und stellt fest, daß die Veranstaltung von 17 Staaten, dar unter auch außereuropäischen, beschickt worden war. Die Besucher zahl betrug über 100 000 Personen. Die Verkäufe auf der Messe hatten einen Gesamtwert von 240 000 Lire, von denen 100 000 Lire auf italienische Bücher, 140 000 Lire auf ausländische Bücher ent fielen. Obwohl einer ganzen Reihe von Ausstellern wesentliche Ver günstigungen erteilt werden mußten, hat die Messe doch ein Aktivum von 52 000 Lire ergeben. 6r. ukk. Enrico Bemporad, der Verfasser der Schrift, schließt daraus, daß Florenz auch in Zukunft als Ort für repräsentative Veranstaltungen italienischer Kultur denkbar ge eignet sei. G. R., Rom. Fremdsprachenbuchhandlung Heinrich Sachs Aktiengesellschaft in Berlin. — Bilanz per 31. Dezember 1929. Aktiva. RM Ä Kassakvnto 612 01 1 808 47 60 731 82 Debitoren (Vorschüsse) 25 205 66 Wechselkonto Mobilienkonto 3 477,65 25 111 73 Abschreibung 347,75 3I2tz 90 Warenbestand 86 774 37 Gewinn- und Verlustkonto 1 932 60 Passiva. Kapitalkonto: 204 306 66 Stammaktien 60 000 Vorzugsaktien 6 000 Reservekonto 10 000 Kreditoren 66 279 06 Ullstein A.-G., Berlin Akzeptenkonto 34 867 97 46 959 53 Pfandkonto 1 200 204 306 56 Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1929. Verlust. RM Unkosten MM 84 27«,8S> und Steuern MM SS93M . 89 869 94 Mobilienabschreibung 347 75 90 217 69 Gewinn. Gewinnvortrag 568 79 Warenrohgewinn 87 716 30 Verlust 1 932 60 90 217 69 In der Generalversammlung vom 27. Juni 1930 ist beschlossen worden, die Vorzugsaktien in dividendenlose Stammaktien über je 20 RM zu verwandeln. Die Vorzugsaktionäre werden aufgefordert, zum Zwecke der Umschreibung die Aktien nebst Gewinnanteils- und Er neuerungsschein bis zum 1. Oktober 1930 einzureichen. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 164 vom 17. Juli 1930.) 767
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