Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1930
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- 1930-09-18
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fhf» 217, 18, September 1830, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. schel »wegen Einschickung der gedruckten confidenten Zeitungen« 6 Nthlr. 14 Groschen, und bemerkte dazu in seiner Abrechnung, daß dieser, wie auch die andern Postbeamten, auch noch eine »Neujahrs verehrung« erwarteten. Von Johann von den Birghden war schon immer be kannt, daß er dem Kurfürsten von Mainz Zeitungen gegen ein Jahrgeld von 60 Goldgulden lieferte. Im Dresdner Archiv hat sich von ihm ein Schreiben vom 7. August 1615 erhalten, unter zeichnet »Postmeister und Bürger zu Frankfurt«, in dem er den Empfang eines Auftrags des Kurfürsten Johann Georg bestätigt, ihm zu berichten, »wie alle Sachen anjetzt in den Niederlanden be schaffen«, und sich bereit erklärt, »dafern E. Chf. Dht. diese meine wenige (mitgeschickte) Communication gnädigst gefällig, damit unter- thänigst zu continuieren«. Am 4. Dezember kommt er in einem Briefe au den Geh. Sekretär Johann Ludwig Möser noch mals darauf zurück uud fragt, ob der Kurfürst, den er — »als jetziger Zeit Patron unsrer christlichen Religion« — untertänigst verehre, ihm »etwas remunerieren und gnädigst verehren wolle«. Im Schweriner Archiv befindet sich ein Schreiben aus Güstrow vom 14. Januar 1633, demzufolge Herzog Johann Albrecht dem Herzog Adolf Friedrich »vor beide Postmeister zu Frankfurt und Leipzig« seinen »Anteil an Besoldung 40 Neichs- taler« mit dem Ersuchen sandte, sie daran zu erinnern, »fleißig in Ueberschickung der Schreiben uud Zeitungen zu continuieren«. Sieber schien damit nicht zufrieden zu sein. Am 18. Januar be reits schrieb ihm Herzog Adolf Friedrich aus Schwerin: »Uud weil damit auch der Postmeister zu Frankfurt Johann von den Birghden conteut ist, wir uns auch nicht höher obligiert, also können wir uns auch zu einem Mehreren nicht verstehen«. Diese Korrespondenz zog sich lange Zeit hin. Am 17. September 1636 schickte Sieber dem Herzog Adolf Friedrich eine Rechnung: Vom 18. Okt. 1635 bis Mitte Juni 85 Taler 4 Groschen dazu alter Nest seit 1632 131 18 216 22 Wie cs dann ausging, ist nicht mehr zu ermitteln. Fast alle diese Geschriebenen Postmeisterzeitungen stammen be merkenswerterweise erst aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, also aus der Zeit, in der schon allerorten gedruckte Wochen blätter erschienen. Auch Postmeister gaben solche heraus, auch zwei von den hier genannten: Johann von den Birghden in Frankfurt uud Christoph Frisch mann in Berlin. Was aber beide nicht daran hinderte, nebenher oder zwischendurch weiter Zeitungen zu schreiben. Um Hilfskräfte waren sie dabei kaum verlegen. In Dresden wie in Marburg haben sich von Johann von den Birghden außer deutschen Zeitungen, die er wohl selber schrieb, auch italienische erhalten, die vermutlich von der Hand Philipp Engelbert Windeckers stammen, der eine Zeit lang sein Gehilfe, eine andere Zeitlang sein Amtsnachfolger mar. Von den Zeitungen, die Ehristoph Frischmann nach Mecklen burg sandte, ist nur eine vollinhaltlich von ihm selbst geschrieben und unterschrieben. Johann Sieber wurde bei seinem Schreib werk durch den Leipziger Postschreiber Leonhard Käst unter stützt, der am 30. November 1622 eine Zeitung an den Geh. Sekretär Johann Ludwig Möser nach Dresden abfertigte, den Sie ber einmal seinen »Schwager« nennt uud dessen Kollegen Kon- rad Gehe er ein andermal (1620) seinerseits für eine »Zeitung« dankt. Der bedeutendste Post- und Zeitungsmann unter diesen allen war wohl Johann von den Birghden (1582—1651), der Erneuerer des deutschen Postweseus in der ersten Hälfte des 17. Jahr hunderts. Es dürfte an der Zeit sein, auch seinem ereignisreichen Leben und tatkräftigen Wirken eine eingehendere Studie zu widmen, wie sie über den Kölner Postmeister Jakob Henot (1571—1625) bereits vorliegt. X, Erst auf diese Postmeister des 17. Jahrhunderts bezieht sich^ Kaspar v. Stielers Mitteilung von den »vielen stattlichen Freiheiten und Gerechtigkeiten, mit denen sie »begabet« waren. Und zwar nur insofern, als sie nicht sowohl Geschriebene Zeitungen ver breiteten, sondern auch gedruckte Wochenblätter Heraus gaben. Denn daillit kamen sie andern Druckern ins Gehege, und so ergaben sich Auseinandersetzungen uud Prozesse, aus deren Ab lauf wir das Meiste in dieser Hinsicht erfahren. Das Erste, was wir davon wissen: schon bald nachdem (15v0) Jacobus Fran- cus (Kourad Lauterbach) in Frankfurt am Main seine »Historisch- Politischen Halbjahrsberichte« erschauen ließ, veranstaltete auch der dortige Postschreiber Andreas Striegel ein gleichnamiges »Zeituugswert«, auf dem Titel des 1. Heftes versichernd, »daß alle seine Mitteilungen aus dem kaiserlichen Postamle zu Frankfurt am M. von ihm gesammelt« seien. Als mit Beginn des Jahres 1617 Johann von denBirgh- deu ebendort »Nuvergreifsliche Postzeitungen« herausgab, die Nicolaus Hofsmann, vermutlich ein Verwandter seiner Frau, druckte, brachte ihn diese Zeitungsgriindung in Konflikt mit dem Buchhändler und -drucker E^cnolph E m m e l, der schon seit zwei Jahren ein Blatt herausgab. Die Folge war ein lang wieriger Prozeß, in dem Johann von den Birghden zuletzt den Schutz des Kaisers Ferdinand aurief und in dessen Verlaufe der Mainzer Kurfürst zu seinen Gunsten dem Frankfurter Rate schrieb, daß »die Avisen und Zeitungen jederzeit bey der Post gewesen«, — eine Behauptung, die sich dann spätere Postmeister noch oft zu eigen machten, und auf die wohl auch Kaspar v. Stieler anspiclt. Im Jahre 1629 schrieb der Rat der Stadt Tübingen der dortigen Universität, »daß der Postverwalter auch die Leitung und den Druck der wöchentlich entlaufenden Avisen und Zeitungen in seinen Hän den habe, diese sammle und dann dem Drucker übergäbe, welcher seinerseits dem Postmeister nach dem Drucke die Exemplare ab liefere und also nicht wissen könne, was man demselben übersende«, d. h.: was sie enthielten! Auch als im Jahre 1660 der Notar Timotheus Ritzsch die »Leipziger Zeitung« gründete, die von 1693—1711 »Leipziger Post- uud Ordiuari-Zeituugen«, dann bis 1734 »Leipziger Postzei tungen« hieß, wurde das Zeitungswesen ausdrücklich als Zubehör des Postwesens erklärt. Ritzsch erhielt zunächst nur ein Privi legium auf zwölf Jahre, gleich aber machte der Leipziger Postpächter Christoph Mühlbach geltend, daß ihm »die Ausfertigung der Zeitungen vermöge seiner Bestallung eigentlich zustehe«, mit dem Erfolge, daß ihm, »damit er seiner Befugnis nicht gänzlich entfrem det werde, auch schon jetzt« (von 1665 ab, also während des ganzen Nitzschschen Privilegs) »gestattet sein möge, wöchentlich für sich ein paar Blätter absonderliche Postzeitungen zu drucken«. Das Zei- tungswesen erscheint damit als förmliche Einnahmequelle des Staa.es, in dessen Besitz die »Leipziger Zeitung« später auch in aller Form überging; das ist wieder der Grund, weswegen in Sach sen lange neben ihr kein anderer ein Zeituugsprivileg erhielt. (Schluß folgt.) Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen u. Veränderungen. Zusammengestellt von ber Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: H --- Mitglied des B.-V. — H — Mitglied des Ver bandes der Deutschen Musikalienhändler. — x — Die Firma ist nach eigener Angabe handelsgerichtlich eingetragen. — »-» — Fern sprecher. — TA. — Telegrammadresse. — W — Bankkonto. — d — Postscheckkonto. — ck, — Mitglied der BAG fAbrcchnungs-Genossen- schast Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H., Leipzig.) — f --- In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung <mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung.) — Dir — Direkte Mitteilung. 8.—13. September 1830. Vorhergehende Liste 1830, Nr. 211. Konkurse und Vergleichsverfahren. Klein ft reuer Brve., H., ivorm. Buchhandlung der Wormser Nachrichten), Worms. Über die Firma wurde am L8/VIII. 1830 das Bergleichsverfahren eröffnet. Ver trauensperfon: Rechtsanwalt Schloimann, Worms. sB. 208.) Moderner Kunst-Verlag G. m. b. H., Berlin-Char lottenburg. Das Vergleichsverfahren wurde ausgehoben. sB. 208.) HABC-Verlag Georg Flock, Leipzig C 1. Adresse jetzt N 22, Eckardtstr. 7. sDir.) Arndt, Else, Olpe fWestf.), erloschen. sDir.) HKBaedekersche Buch-, Kunst- und Lehrmittel handlung G. m. b. H., Elberfeld. Dem Gerhard Hofs wurde Prokura erteilt. sH. K/IX. 1830.) HBarth Rebholz, Konstanz, ging an KJos. Albert Rauner über. Jetzt: 1-. sDir.) Beper, Curt, Chemnitz sSa.), erloschen. sDir.) HD eu t e l m 0 s er ' s Verlag, Hagen (Wests.), ging 1/1. 1830 an Hans u. Inge Deutelmoser über. Dem HAdolf Deutelmoser wurde Prokura erteilt. fH. 30/VIII. 1830.) 90S
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