Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Illustrierter Teil. 55, den 30. Mai 1925. A/'Q'/Zä A rr^p^kriokriu^i KU^5IV^I85^5eN^I t1llpLUS0ll0llLM VOK ^Il.NLl.V1 ^Lirol.vi X ^il dem 46. Osnde, der nun eröffnet ist, wechselt dss kepertorium für Kunstwissenschstt seinen ttersusgeber, nicht sber seinen Lhsrskter. Kiner Anregung des Ersten Kunstwissenschsltlichen Kongresses in Wien 1872 verdsnkt diese Zeitschrift ihre Orllndung. 5ie wsr bestimmt, die seit dem Kingehen des Klsumsnn-Weigelschen Archivs Illr die Zeichnen den Künste und der -V von ^shnsctien jsürbllcüer tllr Kunstwissenschstt be stehende bücke susrulüllen Osmsls lrslte die deutsche Kunstwissenschsft ihre Kinderjstrre, Kinder freuden und Kinderkrsnkheiten bereits hinter sich. Leit ihr L. Kr. von Dumotrr isiehe beigelügte ^bbildungl die Wege sus einer litersrisch - ästhetischen Xwitterwissenschsst ?ur kritischen historischen lvtethode gewiesen hstte, wsr die Kunsttorschung sich mehr und mehr ihrer eigenen Arbeitzverfstiren und /Xrbeitsriele bewußt geworden. Oie erste Oenerstion der großen Kütrrer sicherte der jungen Wissenschskt ihren gleichberechtigten Olstr im Kreise der älteren geschichtlichen Oisri- plinen. KsrI Zchnssse, fscob Ourckhsrdt, LsrI justi, ttermsn Orimm und /^nton Springer lebten noch, sls dss Depertorium ge gründet wurde Seitdem Hst es die Wsndlungen der Kunstwissensctrsft ein hslbes lshrhundert gewissenhstt und gelsssen begleitet. Seins l.eiter: Krsnr Schcstsg, tlubert lsnitschek, Alfred Woltmsnn, ttenrv Ihode, ttugo von Isctrudi, Ksrl Koetschsu hsben eine trsdilion der Osrbietung ernster Korschungsergeb- nrsse und der sschlichen Oericlrterststtung über die kunstwissenschsktliche biterstur geschstken. Diese Überlieferung empfindet such der neue ttersusgeber nicht sls lästige Kessel, sondern sls willkommene Stlltre und Osstätigung eigenen Wollens. Oss Depertorium besbsiclrtigt, seine phvsiognomie im wesentlichen m wshrenr es will nsch wie vor ein wissenschsltliches Orgsn für die gelehrte Welt sein. Osmil liegen die Orundlinien des Orogrsmmes lest. Oos Depertorium wird über den Stsnd der kunstwissensctrsftlichen Korschung regelmäßig unter richten r in erster binie durch ^utsälre, Ktisrellen und Buchbesprechungen, die nsch lntrslt und Korm repräsentstiven Lhsrskter hsben. Oss slle Kinreluntersuctrungen Verbindende sber erblicken wir im geistes geschichtlichen Wesen der Kunstwissensctisft. Dies Oewußtsein dsrt niclrt ^um Kulturgeschwäk verleiten, es soll vielmehr dss Oewissen dslür sclrärfen, dsß geistiges l eben der Vergsngenlieit gegenwärtige und dsuernde Oestslt in dem Ktsterisl unserer Wissenschskt gewonnen Hst. ^ 55, den 30. Mai 1925. Illustrierter Teil. Kine Beschränkung wird sich dss Deperlorium insofern sukerlegen, sls es die Oetisndlung der sußereuropäischen Kunst sowie sktueller Kunst- lrsgen den hierfür bestimmten Ksctrreilschrilten überläßt. Kisch einer snderen Dichtung wird freilich eine Krweiterung und Vertiefung des Arbeitsgebietes sngestrebt Kleben der Istssctrenforschung soll die Oegrüksforsclrung gepflegt werden, ^uksät^e ^ur Kteihodik und Leletrrtenkunde sollen die form- und stilgeschichtlichen Untersuchungen ergänzen — Wenn es dem Depertorium gelingt, sich in den Dienst der gsnren Kunstwissensctrsft ru stellen, so wird such sein sltelrrwürdiger litel wieder einen neuen Zinn bekommen Waller 6c Oruvler k- Co., Lerlln W 10 un6 belvrlg