Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130703
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191307030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130703
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-03
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 151, 3. Juli 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6947 und damit das Kaufhaus in die Lage versetzen würde, diese in der ge schilderten Weise zu veräußern. Es wurde deshalb dem Hilfsantrage des Hyperionverlages, den Klageanspruch für erledigt zu erklären, ent sprochen, und mit dieser Maßgabe ist die Berufung zurückgcwicsen worden. Die sämtlichen Kosten des Rechtsstreites wurden dem Kaufhaus des Westens anferlegt. Den Buchhandel dürfte bei diesem Rechtsstreite noch ein Schriftsatz interessieren, der für die Anschauungen, die in Warenhauskreisen dem Buchhandel gegenüber herrschen, bezeichnend ist. Nachdem das Kauf haus des Westens ausgeführt hat, daß der Hyperionvcrlag den Pro zeß nur prinzipiell im Interesse des Berliner Buchhandels führe, fährt es fort: »Ob der Bnchhändlcrvcrband zu Berlin an dem buchhändleri schen Absatz der Beklagten seine Freude hat oder nicht, ist völlig gleich gültig. Die Beklagte schleudert nicht, sondern verkauft in durchaus reeller Weise mindervollwertige (!) Exemplare zu einem herabgesetz ten Preise, damit dient sie dem wohlverstandenen Interesse der Öffent lichkeit nach guten und billigen Büchern. Es liegt kein Grund vor, Ringbildungen, wie den hier in Betracht kommenden, die selbst dem reellen Buchabsatz Schwierigkeiten bereiten, irgendwie unter die Arme zu greifen. Im Gegenteil sind jene Bestrebungen im Interesse der Öffentlichkeit gerade zn bekämpfen.« Kleine Mitteilungen. Zur Neueinrichtung des Vertriebs der preußischen Generalstabs karten (vgl. zuletzt Nr. 107 u. 133). — Die Handelskammer zu Magdeburg hat unterm 20. Juni 1913 in Sachen des Vertriebs der Generalstabskarten durch amtliche Vertriebsstellen folgendes Schrei ben an den Deutschen Handelstag gerichtet: »Aus Buchhändlerkreiscn werden wir darauf hingewiesen, daß die Königliche Preußische Landesaufnahme durch ihre Maßnahinen den Ver trieb von Generalstabskarten und Meßtischblättern des privaten Buch handels einzuschränken und ihn auf amtliche Vertriebsstellen zu über tragen versucht. Nach den uns gewordenen Mitteilungen ist damit be gonnen worden, Auslieferungsstellen unter der Leitung von Offizieren außer Diensten, von denen künftig die Karten zn beziehen sein würden, zu errichten, außerdem den Sortimentern durch beträchtliche Herab setzung der ihnen bisher gewährten Nabattsätze den Vertrieb zu er schweren oder sogar unmöglich zu machen. In Magdeburg hat z. B. die Kartenvertriebsstelle der Königlich Preußischen Landesaufnahme den bisherigen, an sich schon ungenügenden Rabatt von 15 °/<, auf 5 °/o herabgesetzt. Die Geschäftsspesen, wie Bezugskosten, Instandhaltung des Lagers, Zinsverluste, Anteil an den allgemeinen Unkosten des Be triebes u. a., überschreiten diesen Satz wesentlich, so daß sich die Magde burger Buchhändler entschlossen haben, den Vertrieb der von der Königlich Preußischen Landesaufnahme heransgegcbenen Kartenwerke anfzugeben. Solche Maßnahmen liegen unseres Erachtens weder im Interesse der staatlichen Verwaltung selbst; denn der Absatz der von der Königlich Preußischen Landesaufnahme heransgegcbenen Karten an das Publi kum, das gewohsst ist, diese durch den Buchhandel zu beziehen, und teilweise zum Kaufe der dort ebenfalls geführten von privater Seite hcrausgegebenen Karten iibergeht, dürfte nicht nur nicht erweitert, son dern sogar eingeschränkt werden. Dieses neue Vertriebssystem wird somit eine Schädigung des Buchhandels, eine Einschränkung des Ab satzes der amtlichen Karten und eine Erschwerung ihres Bezuges zur Folge haben. Während der reguläre Buchhandel die am meisten be gehrten Blätter stets in hinreichender Menge am Lager hatte und auch alle übrigen durch seine gute Verbindungen schnell beschaffen konnte, sollen bei Vermittlung durch die Vertriebsstellcn etwa 8 Tage ver gehen, da die Karten jetzt erst in jedem einzelnen Falle bei der Zentrale bestellt werden müssen. Dies trifft nicht nur das große Publikum, son dern vor allem auch die Industrien, wie die Kali- und Kohlenindnstrie, ferner die llberlandzentralen, die diese Karten ständig benötigen. Da an anderen Orten ähnliche Beschwerden laut geworden sind, bitten wir Sie ergebenst, Erhebungen in dieser Angelegenheit vorzu nehmen nnd eine Stellungnahme der interessierten Handelsvertre tungen herbeizuftthren.« Jubiläum. — Die Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung R. Voll in Berlin konnte am 1. Juli auf ein 50jähriges Be stehen zurückblicken. Die Firma, die lange Zeit nur Buchdruckcrci betrieb, wurde im Juli 1863 von N. Voll gegründet, der eine harte, aber gute Schule hin ter sich hatte. Schon früh durch ungünstige Verhältnisse gezwungen, für sich selbst zu sorgen, wandte er sich nach einer kurzen Lehrzeit im Kaufmannsberuf der schwarzen Kunst zu. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren, die ihn von Berlin nach Dresden, Prag und Wien geführt hatten, kam er 1863 nach Berlin zurück, um hier nach abgelegtem Buchdrucker-Examen eine eigene Druckerei im Hause Unter den Linden 23 zu gründen, die nur aus einer Handpresse und we nigen Zentnern Schrift bestand. Unter kluger Ausnutzung der guten örtlichen Lage seines Geschäfts (der heutigen Passage) und einiger guten Beziehungen gelang es dem jungen An fänger, durch eisernen Fleiß und hervorragende Akzidenz-Leistungen sich emporzuarbeiten und einen stetig wachsenden Kundenkreis zu gewinnen. Es ist erklärlich, daß beim Wachsen des Geschäfts die engen Räume Unter den Linden bald nicht mehr ausrelchtcn, und Boll verlegte daher 1867 den nun schon mit mehreren Maschinen und einem Personal von 8—10 Setzern arbeitenden Betrieb nach Georgeustraße 16. Durch Hin- zuuahme von Werkdruckeret, der sich bald der Druck von Aktien und anderen Wertpapieren und der Jllustrationsdruck anschlosscn, brachte Boll seine Offizin immer weiter in die Höhe. Die Verhältnisse im Buchdruckwesen, die seit 1848 manchen Wandlungen unterworfen ge wesen waren, hatten sich jetzt etwas geklärt, und als am 15. August 1869 durch eine aus allen Gauen beschickte Versammlung in Mainz der Deutsche Buchdruckerverciu gegründet war, da schloß sich ihm Boll mit unter den ersten freudig au. Bei der Bildung eines eigenen Kreises für den Bezirk Berlin und die Provinz Brandenburg wurde er in den Vorstand gewählt und hat dieses Amt bis an sein Lebensende ausgeübt. Die neuen Räume in der Georgenstraße 16 wurden bald wieder zu eng, und Boll erwarb 1873 das Grundstück Mittelstrabe 29. Schon damals beschäftigte er sich auch mit Verlag, und in den siebziger Jahren erschienen bei ihm die auf Veranlassung des Auswärtigen Amtes hcrausgegebenen UiseourZ cke dl. 1e ?rinee cke kismarek und die 6ori68poncksne6 cke llerlin. Neben der Tätigkeit in seinem eigenen Geschäft widmete sich Boll unausgesetzt auch der All gemeinheit des Buchdruckgewerbes in Berlin und hat nament lich auf dem Gebiete des Lehrliugsausbilduugswesens viel geschaffen. Obwohl im allgemeinen die Verhältnisse im Buchdruckgewerbe durch die große Konkurrenz ungünstiger geworden waren, verstand Boll es doch, sein Geschäft zu immer größerer Blüte zu bringen, so daß er im Jahre 1891 zum Bau eines großen neuen Fabrikgebäudes in der Georgenstraße 23 schreiten mußte, in dem sich das Geschäft bis zum Januar d. I. befunden hat, um dann in sein geräumiges jetziges Heim Schisfbauerdamm 19 überzusiedelu. Am 1. Juli 1889 hatte Boll seiner Druckerei einen Verlag augegliedert, in dem u. a. Bolls musikalischer Familieukalcnder erschien; später kam noch ein kleiner belletristischer Verlag hinzu. Im März 1900 gingen aber diese Verlagsartikel an den am 1. Januar desselben Jahres gegründeten Verlag von Boll u. Pickardt über, dessen Mitinhaber sein Sohn Ernst Boll ist. Am 1. August 1908 konnte Boll sein 60jähriges Berufsjubiläum unter der dankbaren Teilnahme weiter Kreise des Buchdrucks und des Buchhandels feiern, sein König hatte ihn schon vorher durch Verleihung des Roten Adler ordens 4. Klasse ausgezeichnet, eine Festschrift über seinen Lebensgang erschien im Verlage der Firma Boll u. Pickardt; aber nicht lange sollte er diesen schönen Tag überleben, am 30. März 1909, als er sich mit seiner Familie zur Erholung in Meran anfhielt, wurde er aus seinem tätigen Leben abgerufen. Seine Witwe und sein Sohn Ernst Siegfried führen seitdem das Geschäft im Sinne des Verewigten weiter, dessen Gedächtnis am Tage des Jubiläums nicht nur in seiner Familie, sondern auch unter seinen Berufsgenossen ganz besonders lebendig sein wird. Ausstellung. — Im städtischen Museum in Jena ist eine Aus stellung über die Befreiungskriege 1813—15 eröffnet worden, die den ganzen Sommer hindurch und bis über den Jahres tag der Schlacht bei Leipzig hinaus dauern soll. Sie enthält die Aufrufe aus dem Beginn des Krieges in Originaldrucken, die Bildnisse der Heerführer, zeitgenössische Darstellungen der Freiwilligenscharen und ihres Auszuges zum Kampf, daun zahlreiche Darstellungen der Schlachten und des Kriegslebens jener Jahre, endlich eine große Samm lung Karikaturen und Spottschriften auf den Sturz Napoleons. Helme, Uniformen und Waffen aus jener Zeit, eine umfangreiche Sammlung der Kriegsmedaillen und Erinnerungen für die Mitkämpfer der Feld züge 1813—15 und eine kleine, aber interessante Sammlung von Zeug nissen des vorangegangenen Napoleonkultus schließen die Ausstellung wirkungsvoll ab. Österreich auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig. — In der Wiener Universitäts-Bibliothek fand kürzlich unter dem Vorsitze des Direktors Hofrates I)r. Himmelbaur eine Versammlung statt, in der sich die österreichische Gruppe fiir Biblio thekswesen und Bibliophilie der Ausstellung fiir Buchgewerbe und Gra phik in Leipzig konstituierte. Hofrat vr. Himmelbaur machte Mittei lung von den Vorbereitungen, die die österreichische Regierung und das gesamte Buchgewerbe für die Ausstellung treffen. Die Negierung stellt außer einer bedeutenden Subvention einen eigenen Pavillon zur Ver fügung, in dem der Bibliotheksgruppe ein Raum zugewicsen wird. Es werden Ansichten der öffentlichen Bibliotheken, der wertvollen Kloster-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder