W 28S, 14. Oktober 1930. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 1821 L»8 ürei SroMN keui»e<«v8 über den neuen Roman: Dar Klingende Litt „Musik — sie wird hier zum Spiegel des Lebens. In diesem Buche toben die Kämpfe der Zeit und der Generattonen, alle Abgründe tun sich auf, die wir kennen, alle Äinnnel breiten ihren Glanz über Gerechte und Angerechte. Nie noch, so scheint uns, war Äohlbaum so sehr er selbst. Nie noch konnte er seine Kraft so sehr erweisen, nie noch konnte er so ganz Bildner und Gestalter sein. Mit dieser Leistung ist der Dichter in das Stadium seiner vollkommensten Meisterschaft eingetreten. Souverän bewirtschaftet er das Feld, das ihm gegeben ist, und seine Ernten werden noch reich sein." (krviin ksinsiter im „bleuen tVisner kdenödistl") kobsrt I-Ioklbsum „Der Roman gestaltet mehr als die Wandlung Wiens als Musikstadt. Es handelt sich bei Äohlbaum um die Gestaltung des ewigen Widerspiels zwischen tiefinnerster Besessenheit, auszehrendem Kunst erlebnis und dem Zufallsspiel der Naturbegabung, dem Virtuosentum. Künstler, so spricht der Dichter begeistert, sind Auserwählte, deren zerbrechlichen Körper die kunstvergiftete Seele zerstört. Für Kenner der Wiener Theater- und Kunstverhältnisse wird es nicht schwer sein, die Arbilder der Äohlbaum'schen Gestalten an der Staatsoper oder sonstwo zu entdecken. Es wäre jedoch falsch, wollte man das Werk als Schlüsselroman auffassen. Auch stilistisch hat Lohlbaum dem Vorwurfe eine musi kalische Fassung gegeben, wie überhaupt das ganze Buch von starkem, musikalischen Formgefühl zeugt. Ein Buch des Kämpsens um die verschüttete Seele und um die Musik, wie es nur wenig gleich schone g,bt (veutscks Leitung „Sokemis", prsg) „§>ier wird wahrhaft um die Musik gekämpft. Dieser Kampf verkörpert sich in fesselnden, lebens wahren Gestalten, von denen fast jede ihre bittere Geschichte hat. Man blickt in die Wiener Oper und schaut auch tief hinter die Kulissen, wo die Erfolge gemacht werden. Es ist nicht nur ein Roman, sondern auch ein Kulturbild, in dem tief Seelisches mit harten Gewalten der Außen welt, des herrschenden Llngeistes ringt, ein Buch, in dem der hohe Idealismus seines Dichters über alle Wirrnis und alles Getöse des Widerstandes den beherrschenden Ton festhält." («ugo Lreinr i. ci. „Volksreitung", U/isn) A Roman / 298 Seiten / Leinen NM 6. , drosch. NM 4. m