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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1930
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- WS, 14. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Einstellung oder sozialen Lage passen. — Eine beträchtliche Anzahl von Kunden in den Universitätsstädten machen die Studenten aus. Die Kaufveranlassung ist durch eine lebendige Art der Werbung zu fördern. Entscheidenden Einfluss darauf, dass und auch darauf, was vom Publikum gekauft wird, iibt im Sortiment der Verkäufer aus. In der Vcrkaufspsnchologic sieht daher der Referent den Lebens nerv eines jeden Geschäfts. Die Beziehungen des Menschen zum Buch beginnen schon in den Kinderjahren. Herr Dr. Bergmann siebt eine wichtige Aufgabe des Sortiments darin, dass es sich die Heranwachsende Jugend als späteren Blicherkäufer erhält. — Aus dem Gebiete der schönen Literatur tritt nach den Feststellungen des Referenten heute überwiegend die Frau als Käufer auf. Herr I)r. Bergmann ergänzte seine Ausführungen noch durch ciuigc interessante Statistiken aus seinem Sortimcntsbetrieb. Ein Vergleich der Ziffern der Weihnachtsmonate 1928 und 1929 ergab: Während sich der Durchschnitt des Einzelverkaufes 1928 auf NM. 6.08 belief, wurden 1929 nur NM. 5.85 pro Kassenzettel erreicht bei gleich hohem Ilmsah der beiden Monate. Von 100 Käufern ver langten 27 Romane, 19 wissenschaftliche Bücher, 17 Jugendschriften und 37 Verschiedenes, worunter auch Memoiren, Kalender usw. fallen. Interessant sind auch folgende Zahlen, die beweisen, wie sehr verschieden der Absatz nach Materien geordnet im gleichen Sortiment, aber in verschiedenen Monaten ist: So entfallen im Monat März 1930 von 100 Barverkäufen 56 auf Wissenschaft. 20 auf Romaue und 34 auf Verschiedenes. Im August desselben Jahres entfallen auf 100 Barverkäufe 31 Wissenschaftliche, 34 Romane und 45 Verschiedenes. Der Einfluss der Universitätsfericn ist dadurch deutlich bewiesen. Für die Kaufvcranlassung führt der Referent folgende statistische Beobachtungen an: Von 1000 verkauften Büchern in seinem Laden wurden 400 auf Empfehlung des Buch händlers, 100 durch Ausstellen im Fenster, 350 auf Grund von Be sprechungen in Zeitungen oder Zeitschriften und 150 auf Grund von Inseraten abgesetzt. Nach Ansicht 74r. Bergmanns ist das Interesse am Buch im Wachsen. Die Aussichten für den Buchhandel dürften daher nicht zu pessimistisch beurteilt werden. An die Referate der Herren 74r. Waas und Or. Bergmann, Frankfurt a. M.. schloss sich eine sehr lebhafte Aussprache, au der sich in starkem Masse auch der Jungbuchhanöel durch Fragen und Einwendungen beteiligte, an. Wenn auch ein grosser Teil dieser Aussprache von den eigentlichen Themen abglitt, so zeigte sic doch das sehr starke und ernste Interesse, das von allen Teilnehmern der Arbeitsgemeinschaft den verschiedensten Fragen, die den buchhänd lerischen Beruf in unserer Zeit berühren, entgegengebracht wird. — Einen weiten Raum in dieser Aussprache nahm u. a. die Minder- wcrtigkeitsliteratur ein und vor allem auch die Frage: Wie kann sich der Verkäufer im Sortiment bei der heutigen starken Buchpro duktion rasch und zuverlässig über die wichtigsten Neuerscheinungen orientieren. Herr Direktor Dr. Waas erklärte sich bei dieser Ge legenheit bereit, sich gelegentlich im Kreise des Jungbuchhandels auch einmal über buchhändlerische Buchkritik, die eine solche Orien tierung ermöglichen sollte, zu äußern. Es folgte nun noch ein Vortrag von Herrn Professor Dr. Menz, Leipzig: Die b u ch h ä n d l e r i s ch c Ware: Wirtschaftliche Gesetze in Produktion und Vertrieb. Herr Professor Dr. Menz wies einleitend auf die Bedeutung eines gesunden Buchhandels für die deutsche Nation hin. Das deutsche Volk, das daran interessiert sein muss, dass sich der Buch handel auf einer gesunden Basis erhält, kann andererseits aber auch verlangen, dass der Buchhandel wirtschaftlich so gestaltet und geleitet wird, dass er allen an ihn gestellten Ansprüchen gerecht werden kann. Wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Aufrechterhal tung der gesamten buchhändlcrischen Betriebe ist das Einhalten einer gewissen Kontinuität. Herr Professor Dr. Menz zeigte an Hand einer graphischen Darstellung, wie sich die Kalkulation des Verlags gestaltet und wies darauf hin. welchen Einfluss die Auflagenhöhe und die Werbespesen auf den Buchpreis haben. Mit der Höhe der Auflage wächst aber auch das Risiko und der Kapitalaufwand. Der erhöhte Kapitalaufwand verlangt eine grössere Intensität der Ver triebsarbeit, um das investierte Kapital in möglichst kurzer Zeit wieder fliissig zu machen. In Anbetracht der starken Buchproduktiou und noch mehr der hohen Auflagen ist es nach der Ansicht des Herrn Professor Dr. Menz sehr wichtig, wenn dem Verlag zahlreiche Sor timente für die Verteilung dieser Produktion zur Seite stehen. Würde die Zahl der Sortimente mit dem Anschwellen der Verlagsproduk- tion nicht gestiegen sein, so würde die Not des Verlages zweifellos eine grössere sein. Die gegenwärtige Notlage des Sortiments ist ln der Hauptsache darauf zurückzuführen, daß sich die Lagerbeftände schwer mobilisieren lassen und daher die Betriebsmittel häufig knapp sind. Für den Sortimenter ist daher eine genaue Lagerhaltung bzw. Lagerüberwachuug lebensnotwendig. In den immer mehr zur Gewohnheit werbenden Einzelbestellungen sieht Herr Professor Menz eine starke Belastung für Verlag und Sortiment. Mit diesen instruktiven Ausführungen des Herrn Professor Di. Menz kam der erste Tag der Arbeitsgemeinschaft zum Abschluss. S.-W. Bostnoste, Paul: Oer deutscste Zeitung8dien8l und ll38 Oder seeausland. Berlin: Walter de Oruzder k 6o. 1930. 42 Zeiten. MI 1.60. Der Verfasser, der sich bekanntlich sehr tatkräftig an der Arbeit für das Auslanddeutschtum seit dem Kriege beteiligt, geht in seiner Broschüre davon aus, dass bei der Erörterung der Frage der Export förderung die Unterrichtung der deutschen Tagespresse über das Uberseeausland von größter Bedeutung ist. Admiral Behncke hat ein gehende Untersuchungen darüber angestellt, was die deutsche Presse au Nachrichten über das Uberseeausland bringt, getrennt nach Ge bieten: Politik, Wirtschaft und Verkehr, Kultur und Wissenschaft und Allgemeines. Es erweist sich dabei, dass bei den wirtschaft lichen Nachrichten die Vereinigten Staaten weit iiber Gebühr berück sichtigt werden, und dass Jberoamerika und Asien dabei zu kurz kommen. Bei den kulturellen und wissenschaftlichen Nachrichten ver misst man die Beachtung des in Jberoamerika stark vertretenen Deutschtums. Das Uberseeausland-Deutschtum wird auch einer ge sonderten Betrachtung unterzogen und der Verfasser kommt dabei zu einem sehr betrüblichen Ergebnis, denn es fehlt durchaus au einer Berichterstattung, die der ausserordentlichen Bedeutung des Aus landdeutschtums für Deutschland entspricht. Admiral Behncke geht auch auf die technische Seite der Nach- richtengcwinnung und Verbreitung ein, behandelt das Verhältnis von Kurznachrichten zu Aufsätzen und Berichten und muss den Schluss ziehen, daß cs, von einigen Ausnahmen abgesehen, durchaus »an klaren Linien und bestimmten Gesichtspunkten für die Auswahl von Stoff und Inhalt fehlt«. Viele guke Berichte, denen man weiteste Verbreitung wünschen dürfte, werden nur in einer oder in ganz wenigen Zeitungen abgedruckt. — In einem Schlusskapitel fasst Admiral Behncke das Ergebnis zusammen und macht sehr beachtens werte Vorschläge für eine Besserung der höchst unbefriedigenden Verhältnisse. Namentlich dringt er darauf, der unheilvollen Zer splitterung und Verzettelung der Kräfte ein Ende zu bereiten. vr. v. L. Für die buchhiindlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 26, Postschließ- fach 274/75 zu richten. Vorhergehende Liste s. 1930, Nr. 233. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. Boutlingen: Verlag August Ztorost. ^us dem lnstalt: L. 8ostüttoI: 1900—1930. Line Zeitwende iin Zpiegel der Weistuaesttsanrioigo. — 0. Oengenbaost: Line Lanro kür die Nateranroigo. Vnreixer kür den Zestwoi/. vuoststandel. 42. dg., Kr. 18. Züriost: Orell Lüssli Verlag, ^us dem lnstalt: Berbst-Lagung des 8. 6. V. in Zug. — B. Vetter: Was der Verleger vom 8orti- meuter erwartet. Vortrag, gestalten auk der Ilerbsttaguug des 8. 8. V. Bcck'sche Buchdruckcrci, E. H., Nördlingcn: Werkproben 11 S. 4" und Tonbilddrucke. 7 S. 4" und Zeitsestriktenliteratur des In- und Auslandes über Oesell- sostakt, Politik, Wirtsostakt, Linanreu, Ztatistist. Hrsg, vom 8tatist. Boiostsamt. 26. 3g., 8. 9. Berlin: Boimar Bobbing. 4" IIet vuitsosto Soest, Djdsostrikt voor de vriendeu van stet vuitsosto Soest in Kodorland. daargang 1, Ko. 9, 8optombor 1930. Am sterdam: Noulonstokk «L 6o. Sruest, vr. Ldgar Pedro: Die Preisbildung im doutsoston wissou- sekaktliesten ^ntiyuariatsbuoststandel. Nit einem Vorwort von vr. Wilstelm dunst. Loriin 1930: W. dunst. 71 8. Nk. 4.—. Bücherei und Bildungspflcge. 10. Jg., H. 5. Kommissionsverlag Otto Harrassowitz, Leipzig. Aus dem Inhalt: I. Langseldt: Über den Schlagwortkatalog der belehrenden Literatur. — K. Th. Bayer: Sammelbesprechungen. Musiker und Musik in der Dichtung. 993
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