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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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MstlüMMmDaMm VMumÜä Nr. 281 (R. 149). Leipzig, Dienstag den 16, Dezember 1930, 97. Jahrgang. RedMLoneller Teil Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Betr. Titelseite des Börsenblattes, Die Titelseite (erste Umschlagseite) des Börsenblattes ist in der zweiten Hälfte des Dezember und im Januar an einigen Tagen noch frei, Firmen, die in dieser Zeit für die Titelseite Interesse haben, «Verden um Mitteilung an die Expedition des Börsenblattes ge lbeten, i Leipzig, den 15, Dezember 1930, Or, Heß, Mach ein Weihnachtswunsch. Der nachfolgende kleine Aussatz, der kurz vor Weihnachten zum Bücherkause» anregen soll, wird sicher auch unsere Leser interessieren. Er wurde für die Frankfurter Zeitung geschrieben und von Herrn Gustav Kiepenheuer freundlicherweise auch uns zur Verfügung gestellt, s Wir leben in einer Epoche, die fast keinen von uns davor bewahrt, ohne große Hoffnung, zum mindesten verstimmt zu se/n. Dennoch gibt es Wege, die abseits führen von der Misere, Eis sind die Wege, die uns die Bücher weisen: Dichtungen, die eilne fremde Welt eröffnen, die es verstehen, unsere pessimistischen Gedanken zu zerstreuen, oder Dokumente, die eine momentane Situation aufzuklärcn suchen oder zu entwirren, biographische lind geschichtliche Werke, die als Beweise historischer Wieder- /holungcn unfern schwachen Optimismus stärken, Bücher der Wis- ' senschaft, die die geistige Kraft der Nation bestätigen. In allen Städten Deutschlands hat heute das Sortiment, )d, h, die Buchhandlung, an Qualität und Quantität, zu jedem 'Preise, was ein Kulturvolk braucht. Aber wo sind die Käufer? Däuser kann jeder sein. Von 40 Pfennig an bis zu jeder Höhe findet man heute im Buchladen die besten Werke der älteren und steuert Weltliteratur, i Ich habe eben eine Reise durch den gesamten deutschen Buch handel beendet. Das Resultat gibt zu denken. Die Sortimenter stehen vor ihren Lägern, in denen kein Buch fehlt, wo jeder Käufer für jeden zu Beschenkenden das Richtige finden kann. Es wäre zu wünschen, daß das Publikum den Mut dieser Pioniere unterstützt. Wir haben heute mehr denn je ein literarisch vorgebildetes, also interessiertes Publikum, wir haben einen Stamm ausge zeichneter Sortimenter, deren Führung die Käufer, die sich noch unsicher fühlen, vollkommen anvertrauen können. Wir haben wieder Schriftsteller, die nicht umsonst geschrieben haben sollen, die es verdienen, gelesen zu werden. Und uns Verlegern darf nicht der Mut genommen werden, weiter aufzubauen, wodurch drei Stände, Schriftsteller, Äuchhändlcr, Verleger, arbeitslos sein würden, und einem Volk die geistige Nahrung entzogen wäre, die ebenso notwendig ist und ewig war wie Essen und Kleidung, Das Publikum hat es in der Hand, den geistigen Ruf Deutschlands erhalten zu helfen. Im wirtschaftlichen Kampf darf nicht untergehen, was der Aufstieg einer Nation war: ihr Idealismus, Ich appelliere also kurz vor dem Fest, an dem wohl bisher auf keinem Tisch ein Buch gefehlt hat, noch einmal an die Käu fer, in dieser an sich schweren Zeit, die in jeder Hinsicht Kamps bedeutet, nicht das Buch unbeachtet zu lassen, als den Freund, der gerade heute helfen und über schwere Stunden hinwegtrösten kann, Soll die alte deutsche Sitte, Weihnachten Bücher zu schenken, aushören, sollen die Sortimenter untätig vor ihren gefüllten Regalen stehen, und soll das Wertvollste, was das Volk der Dichter und Denker zu vergeben hat, unge lesen und undurchdacht fruchtlos liegen bleiben? Es ist möglich, daß einige annehmen, durch eine Flasche Wein ihre Sorgen leichter und bequemer bekämpfen zu können. Diese Betäubung dauert nur kurz. Aber ein Buch ist eine Welt, und keine Zeit hat es so notwendig, neue Perspektiven zu sehen wie die heutige. Wir wissen nicht, was morgen sein wird. Umsomehr repräsen tiert Bildung und Wissen des einzelnen einen großen Wert für das Fortkommen eines ganzen Volkes, Sollen der deutsche Verlag und das deutsche Sortiment, die Publizisten des nationalen Geistesvermögens, auch Opfer der Zeit werden? Ist es nicht wichtig, an die Entwicklung und Ver tiefung des menschlichen Intellekts zu denken? In keinem Land der Welt ist der Buchumsatz in den letzten Monaten so zurück- gegangen wie in Deutschland, und für kein Land ist es notwen diger, aus den Büchern Optimismus und Einsicht zu schöpfen, als für uns. Gehen Sie nicht an den Buchläden vorbei, ohne sich über zeugt zu haben, daß für jeden von Ihnen dort eine Freude bereit ist, haben Sie wieder Mut, in den Buchladen zu treten und suchen Sie aus der Fülle ihrer guten Freunde diejenigen, die Ihnen die besten scheinen, Gustav Kiepen Heuer, Alte und neue Kinderbücher. Das Frankfurter Kunstgewerbe-Museum, das schon unter Professor I)r. Robert Schmidt's Leitung den künstlerischen Erzeugnissen des Schrift- und Buchwesens seine größte Aufmerksam keit widmete (Buchgewerbliche Sammlung, Lineelsammlung für Buch und Schrift, Frankfurter Bibliophilen-Gesellschaft), ist auch unter der neuen Leitung dieser Tradition treu geblieben. Mit dem feinen Gefühl für Zeitbedürfnisse hat die Verwalterin der Lineel-Samm- lung, Fräulein vr. von L i e r e s, dank wertvollster Unterstützung durch die Privatsammlungen der Herren Schriftgießeretbesitzer vr. Klingspor-Offenbach und Antiquar R. Schatzki-Frankfurt sowie der Stadtbibliothek, des Frankfurter Schulmuseums und einer großen Zahl deutscher Bilderbücherverleger eine Ausstellung alter und neuer Kinderbücher Zusammentragen können, die für den Sammler eine Fülle von Anregungen, für den Kinderfreund eine Quelle reinsten Genusses und für den Sortimenter eine überaus dankens- und be grüßenswerte Unterstützung seiner Weihnachtsarbeit bietet. Den Ge danken, »mit einer Bilderbücher-Ausstellung größten Ausmaßes eine frohe Stimmung in die an sich schon recht freundlichen Ausstellungs räume der Lineel-Sammlung zu zaubern«, hat die unermüdliche Vor steherin aufs glücklichste in die Tat umgesetzt. Und solche Taten, die aus den toten Museen Leben erstehen lassen und belebend auf Volks bildung und Wirtschaft wirken, sind aufs freudigste zu begrüßen. Die farbenfrohe Ausstellung bietet mit ihren in etwa 50 Vi trinen untergebrachten Schätzen eine wertvolle Ergänzung zu Karl Hobreckers bibliographischem Versuche (Karl Hobrecker, Alte vergessene Kinderbücher. 1924. Mauritius-Verlag). Die etwa 450 ausgestellten Stücke hier einzeln zu beschreiben, würde zu weit fllh- 1169
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