Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19301016
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193010164
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19301016
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-16
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
241, 1k. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Werbemaßnahmen liege; allerdings bliebe verwunderlich, daß auch die Mittel indirekter Werbung trotz ihres großen Einflusses auf den späteren Verlauf augenscheinlich so wenig einzuwirken vermögen, im gewissen Widerspruch zu dem Satz, -daß sich Qua lität durchsetzt«. Weiterhin ist zu ersehen, daß die eingangs mitgeteilte Ver hältniszahl durchschnittlich bereits nach den beiden ersten Mona ten erreicht wird, zu einer Zeit also, wo der Absatzersolg unbe dingt im Zeichen der unmittelbaren Werbung steht. Auch die beiden nächsten Monate, nach deren Ablauf die Hälfte der ver kaufbaren Auslage abgesetzt ist, dürften noch vorwiegend durch unmittelbare Werbemaßnahmen (Streuwerbemittel, Anzeigen, Buchauslage usw.) beeinflußt sein, mag auch der genaue Anteil von mittelbarer und unmittelbarer Werbung am Verkaufserfolg der ersten Monate strittig sein. Denn bei seiner heutigen Über lastung pflegt das Bespreihungswescn am Ende dieses Zeitraumes gerade einzusetzen, und auch die anderen Mittel indirekter Wer bung (persönliche mündliche und schriftliche Empfehlung, Biblio theken usw.) dürften noch in den Anfängen ihrer Entfaltung stecken, da sie schließlich von der Zahl in Umlauf befindlicher Exemplare abhängig sind. Auf der andern Seite sind zu diesem Zeitpunkt die Mittel direkter Werbung noch nicht erschöpft, sodaß das Umfrageergebnis in dieser Hinsicht entschieden zu niedrige Zahlen nennt. Bei vorsichtiger Schätzung sollte ein Anteil von SO bis 60^ als Folge direkt angesetzter Werbemaßnahmcn (wie der unter Ausschluß des Besprechungswesens zu verstehen) den tatsächlichen Verhältnissen näherkommen. Zusammenfassend ergibt sich daraus folgendes: Die Gesetz mäßigkeit des Verlaufes der Absatzkurve, über deren absolute Höhe die ersten Berkaufsmonate entscheiden, wird nur wenig mehr beeinflußt, sobald der Neuigkeitswert verblaßt. Da es in der Planung vertriebsfördernder Maßnahmen letzten Endes kein Problem »für oder wider« die gebräuchlichsten Werbemittel und -woge, sondern nur ein solches der Bertriebsbeschleunigung gibt (was sowohl dle vorstehenden Zahlen als auch die eingangs er wähnten Umfrageergebnisse bestätigen), erscheint es besonders wichtig, den Verkauf mit einer planvollen und starken Werbung einzuleiten, weil davon der entscheidende Eingangserfolg ab hängig ist. Das Sowjetbuch im Auslande.*) (Artikel von B. Temko aus der Zeitschrift »Aa IrmLnom klonte«.) Man kann gegenwärtig behaupten, daß es fast kein Land gibt, wohin auf diesem oder jenem Wege, wenn auch in einzelnen Exem plaren, das Sowjetbuch nicht eingedrungen wäre. Die Wege, auf denen das Sowjetbuch ins Ausland gelangt, sind folgende: 1. Internationale Ausstellungen und Messen. 2. Internationaler Biicheraustnusch und unentgeltlicher Versand von Büchern. 3. Exportarbeit der Sowjetverlage und Organisationen. 4. Individuelle Sendungen an Privatpersonen. 1. Ausstellungen und Messen. Ter Beginn der Ausstellungstätigkeit fällt in das Jahr 1022, einen Zeitpunkt, der für die U.d.S.S.R. sehr günstig ist. Der Haupt zweck der Ausstellung war, Westeuropa mit der Kulturarbeit der U.d.S.S.R. bekannt zu machen. Die Erfolge wurden späterhin dazu ausgcnutzt, um die Sowjetliteratur im Auslände zu verbreiten. Die erste Schwalbe der Ausstellungstätigkeit der U.d.S.S.R. im Anslande war die Internationale Bücherausstellung in Florenz 1922. Tie darauffolgenden Fahre, im besonderen 1924, waren außer ordentlich günstig für die Bücherausfuhr. Die Hauptarbeit leistete auf der Ausstellung der Staatsverlag. Im Laufe von zwei Jahren trat das Sowjetbuch, in der Hauptsache Erscheinungen des Staats verlages, auf folgenden Ausstellungen und Messen auf: 1923: Leip zig: 1924: Leipzig, Wien (Frühjahr), Prag, Helfingfors, Riga, Köln, Wien (Herbst). *) Diesen Aufsatz, der uns von sehr geschätzter Seite zuging, bringen wir um so lieber, als der deutsche Buchhandel an der Ent wicklung in Rußland stark interessiert ist. Zu beachten bleibt natür lich, daß hier ein Russe spricht. D. Schrift!. 998 Alle diese Ausstellungen des Sowjetbuches waren von durch schlagendem Erfolg und lenkten die Aufmerksamkeit des Bücher marktes und der Presse auf sich. Das größte Werk der Ausstellungsarbeit war die Organisation einer Bücherabteilnng auf der Internationalen Ausstellung für deko rative Kunst 1925 in Paris. Hier wurde nicht nur das Vorhanden sein einer grandiosen Verlagstätigkeit in der Sowjetunion, sondern auch der Fortschritt der polygraphischen Technik gezeigt, der es er möglicht, ein künstlerisch ausgestattetes Buch in der Sowjetunion herzustellen. Der Erfolg war ein außerordentlicher und die Ab teilung wurde mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet. Seit Mitte 1925 erscheint die Bücherabteilung als Bestandteil der Dowjetpavil- lons auf allen Ausstellungen. In den letzten vier Jahren wurde das Sowjetbuch in folgenden Städten ausgestellt: Leipzig (4mal), Lemberg, London (durch Woks), Danzig, Königsberg, Saloniki, Presseausstellung Tokio, Mailand, Reval, Antwerpen, Brüssel (2mal), Kowno, Riga (2mal), Berlin (3mal), Kopenhagen, Prag, Athen, Nürnberg, Petseri (Estland), Paris, New Aork, Köln. Der Erfolg auf der »Pressa«, Köln 1928, war ein äußerst bedeutender. Auf jeden Fall muß hervorgehoben werden, daß der Zweck durch die Ausstellung der Sowjetbücher voll und ganz erreicht worden ist. 2. Bücheraustausch. Der Bücheraustausch stand vor dem Kriege in Rußland auf der Höhe und ging während des Krieges und den darauffolgenden Jahren des Bürgerkrieges auf ein Minimum herunter. Im Jahre 1924 setzte die Tätigkeit der »Woks« ein, die bestrebt mar, die alten Tausch- verbiudungen zu beleben und neue anzuknüpfen. Um das alte Ver trauen zurückzugewinnen, wurde wissenschaftliche Literatur unent geltlich an die wissenschaftlichen Bibliotheken und Institute des Aus landes versandt. Diese Methode erwies sich als die richtige und wird durch nachstehende Tabelle über den Austausch in den letzten 5 Jahren reich illustriert. 1924 1925 1926 1927 1928 Summa Ins Ausland versandt 4704 14 813 44 510 82 472 87 472 231997 Aus dem Aus land erhalten 2025 44 936 68 588 81 346 124 519 321413 Der Bllcheraustausch wird hauptsächlich durch die »Woks« aus geführt. Grundprinzip des Austausches ist »Jahresproduktion gegen Jahresproduktion«. Der Austausch wird fast ausschließlich über Austauschzentralen ausgeführt und zwar die Zmitbsonian Institution für Amerika, die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für usw. Bereits 1927 stand die »Woks« mit 28 europäischen, 24 ameri kanischen, 14 ostasiatischen, 9 afrikanischen und drei australischen und ozeanischen Staaten in Austauschocrbindungen. Tie Zahl der Kor respondenten der »Woks« wächst dauernd und beträgt gegenwärtig 3200. Ferner wird ein reger Austauschverkehr über die Bücher kammer durchgesührt. Das Prinzip ist hier ein anderes. Die Bücherkammer verfügt über 5 Pflichtexemplare zu Austauschzwecken und ist somit in der Lage, einer jeden ausländischen Bibliothek, wissenschaftlichen Institution, Auslandzentrale, ja sogar einzelnen Firmen und Privatpersonen, mit denen sie in Verbindung steht, jedes gewünschte Buch zu beschaffen. Im Austausch dafür fordert die Büchcrkammer ausländische Publikationen für die durch sie be lieferten Bibliotheken an (gegen 1500 Periodika für 14 Bibliotheken der N.S.F.S.R.). Zur Charakteristik des Austausches wäre zu be merken, daß die Staatliche Zentralbücherkammcr in der Zeit vom 1. Oktober 1927 bis 1. Oktober 1928 32 994 Exemplare im Preise von Rbl. 36 809 ins Ausland geliefert und -36 613 Exemplare im Preise von Rbl. 47 941 aus dem Auslande eingesührt hat. Die Ver rechnung dafür erfolgt nach dem Verkaufspreis. Der Bücheraustausch, dank dessen unser Buch buchstäblich in alle Winkel der Erdkugel vorgedrungen ist, bahnte und bahnt die Wege für unseren Bllcherexport. Neben den internationalen Aus stellungen ist der Bücheraustausch die stärkste Waffe der Propaganda unseres Buches im Auslande. 3. Bücherexport. Der Büchercxport der letzten Jahre betrug nach den Angaben des Komitees für Pressewesen: 1924/25 -- Rbl. 193 980 1925/26 -- Rbl. 238147 ' 1SLK/L7 -- Rbl. 848 0W und dürste 1SL7/28 Rbl. 850 gov-Ma ooo betragen. Die Verbraucher des russischen Buches sind: 1. die Emigranten, 2. die Nandstaaten (früheres Rußland), 3. ein Teil der Bevölkerung der Tschechoslowakei (über 8VVVÜ0 Karpatho-Russcn), der sich der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder