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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1930
- Sprache
- Deutsch
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Beruföschultagung in Görlitz. — Am 25. und 26. Oktober d. I. wird in Görlitz eine Tagung sämtlicher gewerblichen und kaufmän nischen Berufsschulen sowie Haushaltungsschulen des Regierungs bezirks Licgnitz stattfinden. Die Görlitzer Buchhandlungen Albrecht Dürer-Haus, Missiousbuchhandlung, Karl Olbrich, N. Rother, H. Tzschaschel und R. Worbs L Co. haben sich bereit erklärt, dem Wunsche des Ausschusses der betreffenden Schulen zu entsprechen und eine Buchausstellung zu veranstalten. — Tie Herren Verleger der einschlägigen Literatur werden gebeten, vor allen Dingen Neu erscheinungen in Kommission nebst Prospektmatcrial möglichst porto frei zur Verfügung zu stellen. Der Einfachheit halber sind sämt liche Sendungen an die Firma N. Worbs L Co., Görlitz, Jakob- straße 5 zu richten. Die Ausstellung ist seitens der Behörde als in formatorische Schaustellung gedacht und dürfte mit Rücksicht auf die besondere Wichtigkeit des gesamten Berufsschulwesens sicherlich nach haltige Wirkung haben, umsomehr, als die Liegnitzer Negierung Tagung und Ausstellung stark befürwortet. Die nur noch knappe Zeit bedingt allerdings sofortige Erledigung. Bei der Kunstpädagogischcn Tagung vom 19.—25. Oktober in Essen (veranstaltet von der Stadt Essen, den Schulräten der Stadt, dem Museum Folkwang, der Arbeitsgemeinschaft für Kunsterziehung und dem Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht) wird vr. Wcismantel am Mittwoch, dem 22. Oktober, 16.30 Uhr über »Die Jugendschristenfrage« und »Zur Methodik des Lesebuches« sprechen. Anschließend an diese Vorträge findet die Besichtigung der Jugend buchausstellung statt. Die andern Vorträge dieser Tagung sind der Kunsterziehung, dem Laienspiel, dem VolkSbildungSwesen u. a. ge widmet. Teilnehmergebühr: Gcsamtkarte 3.— RM., einzelne Tage 1.— NM. Anmeldung beim Zentralinstitut für Erziehung und Un terricht, Zweigstelle Essen III, Hagen 13. Bcrusskundliche Arbeitsgemeinschaften des Zentralverbandes der Angestellten. — Für Angestellte aus dem Sortiments- und Verlags buchhandel veranstaltet der Zentralverband der Angestellten, Orts gruppe Groß-Berlin, innerhalb seines berufskundlichen Bil dungsprogramms zwei aufeinanderfolgende Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der B u ch h e r st e l l u n g und dem Buchabsatz be fassen. Die beiden Arbeitsgemeinschaften umfassen jeweils 8 Dop pelstunden und werden von dem Verfasser von »Die Herstellung von Büchern und Zeitschriften«, Herrn Fritz Schröder, geleitet. Nähere Angaben über die Teilnahmebedingungen find im Bildungssekre tariat des Zentralverbaudes der Angestellten, Ortsgruppe Groß- Berlin (Hedemannstr. 12, Bergmann 5426) zu erfragen. Jugend liche und Lehrlinge können zu ermäßigten Bedingungen teilnehmen. Der Kursus beginnt am Donnerstag, dem 23. Oktober d. I., 20 Uhr, im Z. d. A.-Verbandshaus, Hedemannstr. 12. Die Ar beitsgemeinschaft »H e r st e l l u n g S k u n d e« (Nr. 39) sieht die Be handlung folgender Themen vor: Übersicht über die Druckverfahren. Woran erkennt man die einzelnen Techniken? — Satzspiegel und Papierformat. Schriftarten und Schriftgrößen. Manuskript. Kor rekturenlesen. — Die Technik des Buchdrucks. — Klischcetechnik. — Bestellwesen. — Klischeelager. — Stein- und Offsetdruck. — Tief druck und Lichtdruck. - Papierkunde, Papierprüfung, Papiereinkauf. — Die Buchbinderarbeiten. Die Literarische Gesellschaft zu Hamburg E. V. (Geschäftsstelle bei »Westermanns Monatsheften«) beginnt ihr 29. Vereinsjahr mit einer Veranstaltung am Donnerstag, dem 16. Oktober: Ernst Toller liest aus eigenen Werken. Am 11. November folgt Alfred Döblin mit der Vorlesung aus neueren Werken und unveröffentlichten Manuskripten; am 10. Dezember Ludwig Wttllner, der Meister des Vortrags, der aus Goethe, Shakespeare, Rilke und Oscar Wilde frei rezitieren wird. Die Abende finden im Curiohaus statt und be ginnen um 20 Uhr. — Für 1931 ist vorerst zum 60. Geburtstag der Freiin Enrica v. Handel-Mazzetti der Abend des 11. Januar in der Musikhalle sestgelegt. — Ob die Literarische Gesellschaft ihrer Tradition gemäß Weiterarbeiten kann, hängt von dem Erfolg dieser Veranstaltungen und besonders von der Unterstützung seitens der Presse und des Buchhandels ab. Seit der Abhandlung »Die Aus wertung von Vorträgen« im Börsenblatt vom 29. März d. I. ist eine merkbare Änderung noch nicht eingetreten. Die Mittel bei sehr geringem Beitrag reichen aber zu kostspieligen Veranstaltungen in teuren Sälen nicht aus, wenn nicht in der nächsten Zeit ein er heblicher Mitgliederzuwachs eintritt. Ausstellung. — Im Lesesaal, im Hörsaal und in der Leihstelle der Stadtbibliothek Dortmund ist zur Zeit eine umfangreiche Ausstellung zur 400-Jahr-Feier der Confessio ^u^ustana ausge legt. Ferner wird eine kleine Sammlung von Kostbarkeiten zur Er innerung an Vergil, dessen 2000. Geburtstag die Kulturwelt in diesen Tagen begeht, gezeigt. Tagung der englischen Bibliothekare. — In Cambridge fand vom 22. bis 24. September die 53. Jahresversammlung der englischen Bibliothekenvereinigung statt, bei der von etwa 2900 Mitgliedern rund 1000 vertreten waren. Ein ganzer Tag war dem Gesamt thema »Publishing anck lZoolrsolliug« gewidmet. Der auch in Deutsch land bekannt gewordene Romanschriftsteller Ralph H. Mottram sprach zunächst vom Standpunkt der Autoren zu dem Thema und begrüßte Massenproduktion und möglichst weitgehende Buchoerbilli gung, die beide von den Schriftstellern nur willkommen geheißen wer den sollten. Vom Standpunkt der Verleger beleuchtete Oberstlt. Murray von der Firma John Murray das Problem und wies darauf hin, wie stark das Sortiment und die Bibliothek; dm Verlag bei der Verbreitung seiner Erzeugnisse unterstützten. Kür die Sortr- menter ergriff Herr G. B. Bowes, Teilhaber von Bowes L Bowes und Mitglied des Börsenvereins, das Wort und legte dar, wie schwierig bei den im Vergleich zu den anderen Einzelhandelszweigcn niederen Neinnutzenquoten und bei jährlich 12 000 Neuerscheinungen in England der richtige Einkauf sei, wenn tote Läger vermieden wer den sollten. Der Dichter Hugh Walpole redete einem noch engeren Zusammenarbeiten der Bibliotheken, des Buchhandels und über haupt aller an der Stärkung des Lesebedürfnisses im Volke beteilig ten Kreise das Wort. Sekretär Esdaile vom Britischen Museum verbreitete sich über das Thema »Der Staat und die öffentlichen Bibliotheken«. Bibliotheksdircktor Savage-Edinburgh bemängelte, daß die heutigen Schulsysteme aller Grade in keiner Weise die Kennt nis vom Buch vermittelten un-d zuviel Bücher von Fachleuten für Fachleute geschrieben würden, die dem Durchschnittsleser viel zu hoch wären. Er zeigte sich auch als Gegner des englischen liomainckor- Systems, das die Käufer uur dazu verleite, ihren Bedarf erst bet gesenktem Preise zu decken. klanedostor' Ouarckian und limes haben ausführliche Berichte über die Tagung gebracht, denen wir das Vor stehende entnehmen. Das französische Buch auf dem Weltmarkt. — Eine noch junge französische Monatsschrift, »I/Ltat moderne«, die in ziemlich hef tiger Weise für die geistige Vorherrschaft Frankreichs in der Welt kämpft, veröffentlichte unlängst (Angust-September) eine ganz speziell diesem Ziele gewidmete und sehr aufschlußreiche Nummer unter dem Leitmotiv »Der französische Gedanke und die französische Idee müssen auch weiterhin die Welt beherrschen und über das Universum strah len«. In dieser Nummer ist aber auch von der Konkurrenz des französischen Buches mit dem andrer Staaten im Ausland die Rede, und dies wird für den deutschen Fachmann von beson derem Interesse sein. Es heißt da: »Einer unserer wertvollsten Botschafter, das Buch, muß in intensiver Weise für die Verteidigung der guten Sache verwendet werden. Aber ach!, die uns aus dem Ausland zugehcnden Nachrichten zeigen, daß das französische Buch gerade dort selten ist und bleibt, wo es in Fülle vorhanden sein sollte. Bei jenen Völkern, bei denen sich der Kampf um die Beeinflussung be sonders heftig abspielt, steht unser Buch oft weit zurück, und vor allem hinter dem deutschen Buch. Besonders ist uns die fremde Konkurrenz in Jugoslawien überlegen. Die dortigen Buch händler stellen mehr und niehr deutsche und englische Bücher aus, die ihnen regelmäßig zugesandt werden, unsere Literatur fehlt aber. Gewisse Buchhändler verkaufen dort an fremden Büchern nrrr eng lische. Andre schicken alte Ncstbestände nach Paris zurück, Bestände von Lagern, die sie sich angelegt haben, die sie aber nicht verkaufen konnten. In Bosnien und Dalmatien findet man fast nur die deutschen Ausgaben unserer Werke. Die englische Propaganda ist weniger methodisch. Immerhin versehen "die ^nglo American lübrarx und der »Verband der angelsächsischen Universitäten« die Universitäten und gelehrten Gesellschaften Jugoslawiens mit den besten und teuersten wissenschaftlichen Werken, und dies umsonst. In einem derart frankophilen Land wie R u mä nien gibt es doch Professoren, die ihre Studien in Deutschland gemacht haben und diese raten ihren Schülern an, vornehmlich deutsche Werke zu kaufen. Und damit nimmt der Einfluß unserer Kultur ab. Gewiß, unsere Na^oarn über dein Rhein leisten uns manchmal den Dienst, unsere klassische oder moderne Literatur in billigen Übersetzungen zu ver breiten; aber alsdann handelt es sich vornehmlich um eine gewisse moderne Literatur, die am wenigsten geeignet ist, uns zu schmeicheln. Neben anderen Propagandamitteln müßten wir in den meisten frem den Städten wirklich organisierte und vollkommene Bibliotheken ein richten. Die Anziehungskraft der französischen Literatur ist derart, daß inan überall von uns Bücher und Zeitungen haben will. Man stellt uns, um diese Bücher unterzubringen, eingerichtete Räume zur Verfügung. Diese Verhältnisse schmeicheln unserem Geiste und er freuen unser Herz. Aber es handelt sich darum, aus ihnen Nutzen zu ziehen. —X.
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