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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1930
- Strukturtyp
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- 1930-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1930
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- Deutsch
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X- 241, 16. Oktober 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. russischen Sprache als Literatursprache bedient, 4. die Bevölkerung der Balkanstaaten, 5. die Russen in der Enteignungszone der Ost- Chinesischen Eisenbahn, 6. die jlidisch-russische Bevölkerung Palä stinas, 7. die Auswanderer aus dem alten Rußland nach Nord- und Südamerika (hauptsächlich Arbeiter), 8. wissenschaftliche und kultu relle Institutionen und Bibliotheken des Auslandes, 9. eine beson dere Gruppe bilden die Mitarbeiter und Angestellten der Sowjet- behörden im Auslande. Diese flüchtige Aufzählung der Verbraucher zeigt deutlich, daß ihre Zahl gegenüber den Vorkriegsjahren bedeutend gestiegen ist und somit auch die Ausfuhr der Vorkriegsjahre überstiegen sein müßte und auch ist. Leider steht die volle Versorgung dieser Verbraucher in Abhängigkeit von dem Grade der normalen diplomatischen Be ziehungen der U.d.S.S.R. zu diesem oder jenem Staate wie auch von einer Reihe örtlicher Bedingungen und Bestimmungen politischer oder zensureller Art, Zoll usw. Es gehen z. B. in die Randstaatcn 5526 des Exports des »Staatsverlages« und 25A der »UeLIcviga«, doch hier ergibt sich folgendes Bild: Polen hat bis Ende 1925 fast keine Sowjetlitcratur hereingelassen. Das lettische Zollamt schickt auch noch heute französisch-amerikanische llbersetzungsliteratur zurück, die im Original in Lettland keinesfalls verboten ist. Die Gefahr wird lediglich in den Vorworten gesehen, mit denen die russischen Verlage diese Übersetzungen versehen. Viel grausamer ist die Bücher- quarantäne in China, wo in der letzten Zeit nichts durchgelassen wird, was auch nur leicht rot angehaucht ist, bis zu den Bulletins und Katalogen des Staatsverlages. Immerhin betrug der Export des Staatsverlages nach China 1927 1826 des Gesamtexports. Ferner ist ein direkter Bücherexport aus der ll.d.S.S.R. in die Balkan staaten überhaupt unmöglich, da mit diesen Staaten nicht einmal die primitivsten diplomatischen Verbindungen bestehen. Das gleiche wäre auch von Palästina zu sagen. Ungeachtet aller dieser Hinder nisse und Sperren wird das russische Buch im Auslande gekauft. Folgende zwei Tabellen, die auf einer fünfjährigen Erfahrung des Staatsverlages aufgebaut sind, geben ein reiches Bild, welche Litera tur im Auslande verlangt wird. Dabei ist bemerkenswert, daß die laufende Literatur 8726 und die Vorkriegsliteratur 1326 des Exports beträgt. Abt. der nationalisierten Literatur (Vorkriegsliteratur) 1. Schöngeistige Literatur (Klassiker) 50A 2. Geschichte und Philosophie 2026 3. Jura 15A 4. Populär-Technisches 1522 Insgesamt 10926 Arten der laufenden Literatur 1. Schöngeistige Literatur 3526 2. Wissenschaftliche Literatur einschl. populäre 5A 2026 3. Kriegsliteratur 15N 4. Sozialökonomische Literatur (einschl. Nachschlage- bücher und Memoiren) 15A 5. Lehrbücher und Pädagogik 10A 6. Kinderliteratur 326 7. Kunst 226 Insgesamt 100A Die Vorkriegsliteratur nimmt mithin einen hohen Prozentsatz des Exports für sich in Anspruch und kommt wegen der alten Recht schreibung für eine bestimmte Gruppe der Verbraucher in Frage, außerdem ist sie gleichzeitig eine libergangsbrücke zum Bezug des Sowjetbuches. Bei der »IVIsLlrniZa« beträgt der Export des alten Buches gleichfalls 10—1226 der Gesamtausfuhr. Es ist noch fest zustellen, daß die Ausfuhr der Periodika 1927 526 und 1928 bereits 1526 beim Staatsverlag und 2726 bei der MeLkui^L« betrug, davon 8526 Periodika allgemeinen Charakters und 1526 wissenschaftliche Periodika. Das erste Land, mit dem die U.d.S.S.R. einen regelrechten Bücher-Jm- und -Export durchführte, war Deutschland. Zu diesem Zwecke wurde 1922 in Berlin die »KuiZa« gegründet. Die Bücher ausfuhr der »lAsLkniga« nach Deutschland, das als Land des Buches zugleich Versorger einer Reihe europäischer Länder sowie Amerikas und Chinas war, ist, wie die folgende Aufstellung zeigt, im Sinken, da Deutschland mit der Zeit die Nolle eines Versorgers andrer Länder verloren hat. Die Ausfuhr der »UeLkniFa« nach Deutschland betrug: 1924/25 — 35A des Gesamtexports 1925/26 — 21A des Gesamtexports 1926/27 — 17A des Gesamtexports 1927/28 — 2326 des Gesamtexports In den Umsätzen des S t a a ts v e r l a g e s : 1925 — 4126 1926 --- 1826 1927 -- 926 1928 --- 1826 Die Emigranten verbrauchten 1923/24 50A der Einfuhr. Es ist noch zu bemerken, daß die »UeLIilügs« 14 Staaten in Europa, Asien und Amerika versorgt, während der Staatsverlag' 1924 21 Staaten und nunmehr 32 Staaten der Welt bedient. Wie es zu erwarten war, sind davon die Hauptabsatzgebiete neben Deutsch land die Randstaaten, der Ferne Osten (China), Nord-Amerika, Tschechoslowakei, Palästina und Frankreich. Der Umsatz der »Iller kniga« verteilt sich 1927/28 hauptsächlich auf folgende Länder: Deutschland Nord-Amerika Lettland Frankreich China Polen Tschechoslowakei Rbl. 24 000 Rbl. 19 000 Rbl. 15 000 Rbl. 11 000 Rbl. 11 000 Rbl. 10 000 Rbl. 9 000 Der Umsatz des Staat- Ländern betrug Litauen China Lettland Deutschland Polen Palästina Nord-Amerika Tschechoslowakei Verlages nach diesen m Jahre 1927: Rbl. 25 000 Rbl. 21 000 Rbl. 16 000 Rbl. 11 000 Rbl. 10 000 Rbl. 7 000 Rbl. 6 000 Rbl. 5 500 Es soll nicht gesagt sein, daß damit der Absatz des Sowjetbuchcs auf diesen Hauptmärkten erschöpft ist. Es ist wohl Bedeutendes in den Nandstaaten erreicht worden, als Beispiel wäre Polen zu nennen, wohin die Ausfuhr des Sowjetbuches bedeutend angestiegen ist, doch hat bis jetzt hauptsächlich nur Warschau erfaßt werden können. An strengende Arbeit erfordern noch Lettland und Estland, wie auch die Ausfuhr nach Palästina bedeutend erhöht werden muß. Gleich zeitig müßte der Ferne Osten sowie auch Persien mehr berührt wer den, wo es sogar russisch-persische Schulen gibt und wo für das Sowjctbuch überhaupt noch keine systematische Arbeit geleistet wor den ist. Insbesondere müßte die Tschechoslowakei ins Auge gefaßt werden, wo die Voraussetzung besteht, einen bedeutend besseren Ab satz zu finden als bisher. Außer dem Vorhandensein einer großen Zahl von Karpatho-Nussen muß noch in Betracht gezogen werden, daß Prag eine russische Universität und eine ukrainische Landwirt schaftliche Akademie sowie viele russische Lehranstalten hat mit zu sammen über 10 000 russisch-ukrainischen Studenten. Außerdem ist Prag noch der Versorger der Balkanstaatcn. Der Export nach Frank reich kann gleichfalls als nicht richtig aufgezogen angesehen werden. Ein Aufschwung war im Jahre 1924 zu verzeichnen. Ein besonderes Interesse für die U.d.S.S.R. besteht in den letzten Jahren in der U.S.A. Zur Ausnutzung dieses Moments ist noch nicht alles getan. Die Exporteure. Der Raum eines Artikels erlaubt es nicht, sich eingehend mit den Formen und Methoden der Arbeit zur Verbreitung des Sowjet buches im Auslande zu befassen. Dieses Thema müßte der Inhalt eines anderen Artikels werden. Es wäre hier nur zu sagen, daß die Exporteure des Sowjetbuches folgende sind: 1. Die Sowjetorganisationen für den Buchhandel im Auslande. (Kniga in Berlin und die nunmehr aufgelöste »Kniga« in London, die Bücherabteilung der Handelsvertretung in Prag und die unlängst gegründete Büchcrabteilung des »Armtorg« in New Jork.) 2. Die Handelsvertretungen der U.d.S.S.R. 3. Ausländische Buchhandelssirmen. 4. Ausländische Privat- und Kollektivverbraucher. Die Erfahrung hat gezeigt, daß es für unsere Exporteure das Rich tige ist, so wenig wie möglich die ausländischen Buchhandelssirmen zu benutzen, sondern an den Verbraucher ohne Zwischeninstanz heranzutreten. Die Hauptexporteure sind die »MeLdunarodnaja Kniga« und der Staatsverlag, zu denen in den letzten zwei Jahren der »Litizdat d. N. K. I. D.« (Literarischer Verlag des Kommissa riats des Äußeren) hinzukam, der vom 1. X. 1925 bis 1. X. 1927 für 90 000 Rubel exportiert hat. 999
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