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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1912
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6470 Börsenblatt f. d. DYchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 'S 120. 25. Mai 1912. retische Einführung, sondern ließen die praktische Unterweisung dort, wo diese von größerem Wert war, stets in den Vordergrund treten. Die Ausführungen wurden durch reichliches Anschauungs material, das teils aus den Sammlungen der Schule, teils aus dem Privatbesitz der Vortragenden Herren stammte, vorteilhaft unterstützt. Wohl selten wird es möglich sein, Theorie und Praxis in so glücklicher Weise miteinander zu verbinden, weil es nur wenige Städte wie München gibt, deren Fachschulen über gleich vorzügliche Lehrkräfte verfügen und deren Einrichtungen so vollkommen die wirklichen Arbeitsstätten des Gewerbes er setzen. Nicht unerwähnt möchten wir die Bemühungen der Herren Oberstudienrat vr. Kerschensteiner, M. d. N., und Direktor Professor Godron um das Zustandekommen unserer Kurse lassen. Ganz besonders zu Dank verpflichtet sind wir auch Herrn Schul vorstand Hans Popp für tatkräftige Unterstützung und Be ratung. Die mit den Kursleitern vereinbarte Hörerzahl (36) war bereits vier Tage nach der Ankündigung überschritten, ein Beweis dafür, daß wir einerseits einem merklichen Bedürfnis nachkamen und andererseits die Gehilfenschaft zu Opfern — hier ist ein weiter Weg zur Fachschule und ein Beitrag von 10 ^ für den Kursus in Betracht zu ziehen — für ihre Fortbildung bereit ist. Die Kurse sollen im nächsten Winterhalbjahre nach Möglichkeit wieder und unter größter Berücksichtigung der Lehrlinge statt finden. Herm. Westheide. »Laldo«, Berei« jüngerer Buchhändler, Hannover. — Am l6. Mai war es unserem Verein vergönnt, sein 38. Stiftungs fest in dem Saale der Münchener Bierhalle zu begehen. Viele Freunde und Kollegen fanden sich ein, um diesen Ehrentag mit uns zu feiern. Durch musikalische Vorträge und Eingangslieder wurde der Festabend eröffnet. Der Vorsitzende, Herr Warnecke, begrüßte hierauf die erschienenen Gäste, vor allem den Delegierten und Vorsitzenden des Kollegen-Verbandes r»Robinson4 - Braun schweig, Herrn Neubert, und hieß sie alle aufs herzlichste will kommen. In schönen Worten wies er auf das enge Zusammen- halten und feste Vertrauen sowie die Freundschaftspflege des »Saldo« hin, wodurch es diesem gelungen sei, den Angriffen, hauptsächlich aber der Auflösung zu widerstehen Anschließend folgte die Festrede des Ehrenvorsitzenden Herrn Steinbicker, in der er einen Rückblick auf die Entwicklung des »Saldo« warf. Redner brachte das 20. und 25. Stiftungsfest in Erinnerung und nannte diese Zeit die Blütezeit des »Saldo«. Auf dem ersteren Festtage versuchte unser Verein mit dem »Robinson« und »Sphinx« zusammen einen »Nordwestdeutschen Buchhandlungs- Gehilfen - Verband« zu gründen. Als dieser Plan jedoch in- folge völliger Sachverkennung scheiterte, machte es sich der »Saldo« zur Aufgabe, alle deutschen Buchhandlungsgehilfenvereine nach Halle a. S. einzuladen, um dort einen Verband zu gründen. So wurde im Jahre 1896 auf Anregung unseres Vereins die »Allgemeine Vereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen« ins Leben gerufen. Auch gedachte Redner an die feste, treue Stütze des »Saldo«, unserer Herren Chef-Mitglieder, sowie der Verdienste unseres Ehrenmitgliedes Herrn Georg Knothe. Mit dem Wunsche, der »Saldo« möge für alle Zeiten weiter kraftvoll wachsen, blühen und gedeihen, schloß er mit einem drei fachen Hoch auf den Verein seine Rede. — Herr Neubert, Vor sitzender des »Robinson«, brachte sodann im Namen seines Vereins seine Glückwünsche dar und dankte für die Einladung, worauf Herr Riedel versicherte, daß der »Saldo« stets bestrebt sein würde, die alten freundschaftlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Durch Festlieder, Couplets und Vorträge verschiedener Art wurden allen Anwesenden genußreiche Stunden geboten. Wir freuen uns, daß das Fest trotz des strömenden Regens so zahlreich besucht war und in fröhlicher Stimmung verlaufen ist. Am nächsten Tage 1^2 Uhr fand eine Festtafel im ge schmückten Saale der Münchener Bierhalle statt, woselbst die in zwischen eingelaufenen Glückwunschtelegramme verlesen und die üblichen Tischreden gehalten wurden. Nach aufgehobener Tafel unternahmen die Teilnehmer noch einen Spaziergang mit Damen nach dem Tiergarten. Abends kehrte der größte Teil der Mitglieder zum Schlußschoppen in das Lokal zurück. L. 6. Der Berei« deutscher Chemiker hält seine diesjährige Haupt versammlung, auf der das 25jährige Bestehen des Vereins ge feiert wird, vom 29. Mai bis 2. Juni in Freiburg i. Br. Aus der reichhaltigen Tagesordnung sei folgendes hervorgehoben: All gemeine Prinzipien der chemischen Technik (Geheimrat Professor vr. W. Hempel-Dresden), Der synthetische Kautschuk vom Stand punkte der Wissenschaft (Geheimrat Professor vr. C. Harries-Kiel), vom Standpunkte der Technik (vr. Fritz Hofmann.Elberfeld), Der gegenwärtige Stand der Tautomeriefrage (Geh. Hofrat Professor vr. L. Knorr-Jena), Wasserlösliches Schießpulver (vr. F. Raschig- Ludwigshafen), Das Walzentiefdruckverfahren für Rotationspressen (vr. E. Mertens-Freiburg). Hozra.1 Instituts ok kublia Ilsaltd. — Die Jahresver sammlung des Ro^a.1 Instituts ok vublie Lss-Itb, einer hochange sehenen englischen Gesellschaft von Hygienikern, soll in diesem Jahre ausnahmsweise in Berlin tagen. In den leitenden Kreisen der Veranstaltung besteht der Wunsch, daß der Kongreß die Ge legenheit zu einem anregenden Meinungsaustausch über die wichtigsten hygienischen Tagesfragen zwischen deutschen und eng- ltschen Gelehrten bieten möge. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Anläßlich des Geburtstages Sr. Majestät des Königs von Sachsen wurde Herrn Alfred Voerster in Leipzig, Mitinhaber von C. F. Amelangs Verlag, Leipzig, Carl Cnobloch, Leipzig, L. Staackmann, Leipzig, F. Volckmar, Leipzig und Berlin, I. Bachmann, Berlin, Albert Koch L Co., Stuttgart, und Pierer'sche Hofbuchdruckerei, Altenburg, das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens verliehen. Sprechsaal. »Heimliche Schleuderet?« Die Börsenblattredaktion hat durch ihre Glossierung meiner letzten Zuschrift die Verkaufsordnung um einen Paragraphen be reichert: »Du sollst dich nicht erwischen lassen!« Das also ist der Weisheit letzter Schluß. Im übrigen will ich ausdrücklich betonen, daß mir an der Amtshandlung gegen einzelne Rabattsünder persönlich schon des halb nichts gelegen ist, weil erfahrungsgemäß Polizeimaßregeln irgendwelcher Art stets nur Palliativwickung haben. Sie helfen eben nur die Methoden der Übertretungen verfeinern, die in ungesunden Zuständen wurzeln. Mir erscheint die ganze Verkaussordnung in ihrer jetzigen Form als eine Fiktion; ihre Realität kann nur der glauben, der die Augen schließt vor den Tatsachen und sich in eine Welt des Selbstbetrugs rettet. Unrichtig ist es, daß ich die Mehrzahl der Wiener Anti quariate der von mir geschilderten Methoden beschuldigte. Ich pflege nur das zu behaupten, was ich weiß, und habe deshalb mit Bedacht von »nicht wenigen« Firmen gesprochen. Daß meine Behauptungen unrichtig sind, mag die Böcsenblatt- redaktion der Frau Sopherl und der Frau Katherl erzählen. Die werden ihr's vielleicht glauben! Aber Buchhändler? Wien, 23. Mai 1912. Hugo Heller. Wir müssen bescheiden das Verdienst, die Verkaufsordnung um einen neuen Paragraphen bereichert zu haben, ablehnen, da wir lediglich darauf hingewiesen haben, daß von der Verkaufsordnung dasselbe gilt, was von allen Gesetzen gilt und von jeher gegolten hat. Denn wo Gesetze sind, gibt es auch Übertretungen. Aber sie wären nicht in dem Maße vorhanden, wenn jeder Einzelne für die Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung eintreten würde, statt sie in Bausch und Bogen zu ver dammen und sich auf den Standpunkt zu stellen, daß ihm persönlich nichts an einer Bestrafung der Gesetzesübertreter gelegen sei. Die Mitwirkung jedes Einzelnen im Interesse Aller ist in besonderem Maße bei den zum Schutze von Berufsgenossen erlassenen Gesetzen notwendig, nicht um der Strafe willen, die den Gesetzesverächter trifft, sondern um den Gesetzen Achtung zu verschaffen und das Ansehen eines Berufsstandes in der Öffentlichkeit zu wahren. Dann-, werden wir vielleicht auch dahin kommen, daß der Anstand ver- bietet, was bisher das Gesetz verboten hat, und daß selbst die oben erwähnten Damen der Halle einen Bücherschacherer von einem. Buchhändler unterscheiden lernen. Red.
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