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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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ZL 120, 25. Mai 1S12. Amtlicher Teil. MrsklME I. d. Dischn. DuMandcl. 6445 durchzuführen, das aus sich genommen und hat dieses nodilo oktioiuin auch durchgeführt. Bedingung, unbedingte Bedingung meines Vorschlages war damals, daß nun und nimmer von Freiexemplaren die Rede sein dürfte. Auch das hat man ein fach gelten lassen, seltsamerweise oder glücklicherweise verlangt man auch in Preußen von Musikalien keine Freiexemplare. Die Absicht ist also dort zustande gekommen. Hier liegt die Sache nun anders. Wieder aus der Initiative von Buchhändlern ist der Gedanke einer Reichsbibliothek der deutschen Literatur entstanden; wieder, ohne daß ein bestimmter Ort im Vordergrund gestanden hätte. Diesmal hat die sächsische Regierung sich geregt, tapfer geregt, und ich sollte meinen, der Vorschlag der Stadt, den Platz zu schenken, der Vorschlag des Staates, das Gebäude zu stiften, und das tatsächliche Vorgehen und die allgemeine Billigung, die die Sache, auch unterstützt von Buchhändlern, in den sächsischen Ständekammern gesunden hat, das alles sollte doch etwas bedeuten. Sie haben seiner Zeit keinen schlechten Griff getan, als sie auf das Anerbieten der Stadt Leipzig, den Platz für dieses Haus und was darum liegt, zu schenken, eingingen. Das von Ihnen darauf gestellte Gebäude hat bereits zu wachsen ange fangen und wir stehen soeben vor einem neuen Wachstum. Hier wird noch ein Weiteres geboten: ich sollte meinen, es wäre doch vielleicht etwas unfreundlich, nachdem eine Initiative ergriffen worden ist, nun das zu übertrumpfen. Gewiß, die Reichs hauptstadt würde auch ein vortrefflicher Platz sein, aber wo einmal eine kräftige Initiative ausgesprochen worden ist, und wo zugleich geschichtliche Bedingungen vorhanden sind, auch Bibliotheken, die ergänzen können, warum soll man da abbrechen, nachdem einmal bereits vorgegangen ist? Ich konnte mir doch denken, wie man gegenseitig verständige Rücksichten nimmt unter den Staaten des Deutschen Reiches, vielleicht jetzt manchmal etwas zu viel Rücksicht auf einzelne der Staaten, die mit Besonderheiten kommen, — daß man doch auch in diesem Punkt — freundnachbarliche kann ich nicht sagen, denn alles gehört in dasselbe Haus, - daß man da angemessene Rücksicht aus die Initiative Sachsens nehmen möchte. Der verehrte Herr Vorredner hat von dem nationalen Gedanken gesprochen. Nun, der nationale Gedanke ist selbst verständlich hier so gut gewahrt wie dort. Was Sie auch in der Sache beschließen werden, wenn Sie die Sache überhaupt beschließen, so werden Sie ein nationales Werk tun. Also ich bitte um etwas bundcsfrcundliche Rücksicht. (Bravo!) Herr Or. Walter de Gruyter-Berlin: Meine Herren, wenn aus meinen Worten hat heraustönen können, daß es mir an Verständnis für bundessreundliche Gesinnung mangele, oder wenn Sie gar der Auslegung unterliegen konnten, daß ei» nationales Institut in Leipzig einen weniger nationalen Charakter als in Berlin trage, dann ist mir das aus das äußerste leid. Ich hatte nicht gedacht, daß nach Inhalt und Ausdruck meine Worte einer solchen Mißdeutung ausgesetzt sein könnten. Denn, meine Herren, nichts liegt mir ferner, als daß ich der Stadt Leipzig das von ihr begehrte Institut neidete oder daß ich dafür hielte, daß cs im Geiste und in der Umgebung Leipzigs eine weniger würdige Stätte hätte als in Berlin. Nein, meine Herren, ich habe nichts anderes gesagt und nichts anderes sagen wollen, als daß, um der natür lichen und historischen Umstände willen, die neue Bibliothek in Leipzig nicht diejenige Entwicklung nehmen kann, die ihr in Berlin gesichert ist, und daß sie, da sie erst etwa mit dem Jahre 1lll5 anheben könnte, sie auch nicht zu einem nationalen geistigen Ausdruck des geschichtlichen deutschen Reichsgcdankeus werden kann. Und weil dem so ist, und nur deshalb, gehört ein solches Institut nach Berlin, nicht nach Leipzig. Und wenn dann vom Herrn Vorredner weiter gesagt worden ist, es zeuge nicht von freundnachbarlichem Geiste und sei nicht eben ritterlich, wenn man sich jetzt anschicke, die von Sachsen ausgcgangene Initiative zu überflügeln, so darf ich darauf aufmerksam machen, daß diese Darstellung der Dinge nicht zutrifft. Denn ich erinnere daran, daß der Wind nicht aus Sachsen kam, der vor einigen Jahren zum ersten Male die Flügel dieses Gedankens wieder in Bewegung setzte, und daß, als Herr llr. Ehlermann, den ich auch um seiner Regsamkeit in dieser Angelegenheit willen hochschätzc, vor etwa zwei Jahren die Idee aufs neue anfachte, damals schon in einer literarischen Diskussion von dem Vertreter der Berliner Bibliothek die Bereitwilligkeit Preußens unzweideutig ausgesprochen wurde, die Pflichten einer solchen Ausgabe kostenlos auf sich zu nehmen. Damals war von einem Areal der Stadt Leipzig noch nicht die Rede, während die offene Hand Preußens deutlich erkennbar war. Also, meine Herren, kann man wohl nicht sage», daß cs an sreundnachbarlichem Geiste und an Rücksicht Preußens gefehlt habe, damals so wenig wie heute. Eher glaube ich, daß ein gewisses Bangen, dieses Vorwurfes geziehen zu werden, die preußische Regierung bestimmt hat, in der Ent wicklung ihrer eigenen Initiative in jüngster Zeit etwas zurückhaltender zu sein. Der Buchhandel aber, meine Herren, sollte nicht unterlassen, deutlich auszusprechen, daß die Bibliothek ihren Sitz in Berlin haben muß, wenn sie ihrem Stistungs- gedanken entsprechen soll. In der gestrigen Hauptversammlung des Verlegervereins ist im Hinblick aus das reichsgesetzlich einzuführende Pflicht exemplar mit Recht gesagt worden, der Verleger müsse angesichts solcher Dinge auch Opser bringen können. Durchaus ein verstanden, aber wem werden in diesem Falle die Opser vornehmlich zugemutel? Den Verlegern der meisten deutschen Bundesstaaten zu zwei vorhandenen noch ein drittes, wenn auch nur halbes Pflichtexemplar, sosern die Bibliothek nach Leipzig kommt. Wird sie aber der Königlichen Bibliothek in Berlin angeglicdcrt, so entfällt diese Gesahr, denn die König liche Bibliothek in Berlin muß die Bücher kaufen und verlangt nicht nach einem Gesetze, daß sie ihr kostenlos oder zum halben Preise zuweist. Dieser Gesichtspunkt der Billigkeit klingt neben den anderen stärkeren Argumenten gewiß nur leise an, aber immerhin laut genug, um auch von dieser Seite an Sie zu appellieren und Sie bitten zu dürfen: Streben Sie mit uns danach, daß die Bibliothek nach Berlin kommt. (Bravo!) Vorsitzender Herr Kommerzienrat Karl Siegismund-Berlin: Die Besprechung über diesen Punkt ist geschlossen. Wir fahren in der Besprechung des Jahresberichts fort. Reichsamt des Innern, — Reichsdruckerci, — Antiqua- oder Frakturschrift, — Internationale Statistik, — Statistik der Deutschen Produktion, — Arbeiten des Vorstands, — Liste der Mitglieder des Börsenvcreins, — Leipziger Zwischenhandel. Herr Paul Nitschmann-Berlin: Meine Herren Kollegen, wir haben uns über den Leipziger Zwischenhandel im letzten Jahre angelegentlich insosern unterhalten, als wir mit dem Barsortiment zu tun gehabt haben, und ich glaube, cS wird sich erübrigen, heute auf diese teilweise nicht sehr erfreulichen Verhandlungen zurückzukommen. Wir haben auch den Anfang gemacht, mit dem Grossosortiment zu unterhandeln, und haben den Wunsch und die Hoffnung, daß die Verhandlungen im neuen Jahre gesördert werden. Der Dritte im Bunde des Leipziger Zwischenhandels, das Kommissionsgeschäft, ist cs, über das ich einige Worte Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. «40
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