Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1887

686 Nichtamtlicher Teil. Neue Bücher, Kataloge rc. für die Hand- und Haus bibliothek des Buchhändlers. Fünfzig Jahre der Verlagshandlung Bernhard Tauchnitz. 1837 bis 1887. kl. 8°. 344 S. Leipzig, 1. Februar 1887. ^ propos clu oaraotörs jurickigus st 6ss vieissituckss lustoriguss <lu Droit 6s Droprists sur Iss osuvrss 6s littsraturs st 6'art. Dtu6s pur Vlaclimir Da.ppatg.va. llraclait 6s lätalisn psr llulss Olorsl. 8". 133 p. DraxsIIss 1887, Der6inan6 Daroisr. Lupplernsnt to Oaspar's Dirsetorz- ol ^utiguarian ai,6 sseouck- bau6 boolcssllsrs ok tbs D. 8. ^66itions, obangss an6 cor- rsotioos up tollanuarz- 1, 1867. small 4". 12 p. Llilrvaulrss, ckanuarz- 1887, 0. dl. Laspar. (Duruisbsck »ratuitousl/ to sverz- 8udsLribsr to tbis Dirsotorz-.) Glücksrad des Vereins »Berliner Presse.« — Der vielgenannte und im Buchhandel im besten Ansehen stehende Verein »Berliner Presse« versandte in diesen Tagen folgendes Rundschreiben an eine Reihe größerer Verleger, nm bei Gelegen heit des in Bälde bevorstehenden Jubelfestes seiner Gründung dem Wohle seiner Unterstützungsbedürftigen in möglichst ausgiebigem Maße dienen zu können: Berlin, im Februar 1887. Hochgeehrter Herr! Der Verein »Berliner Presse« feiert in Kürze das Jubi läum seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens. Aus diesem Anlasse wird u. a. auch ein großes Ballfest veranstaltet und mit einer Tombola verbunden, deren Ertrag den Unterstützungskassen des Vereins zu gute kommen soll. Hierdurch möchten wir uns nun erlauben, Sie, hochgeehrter Herr, um den Beitrag geeigneter Ge winnobjekte für diese Tombola ergebenst zu ersuchen. Die Berliner Presse ist allezeit so bereit und so beflissen gewesen der Litteratur, der Kunst und Wissenschaft ihre wirksame Förderung augedcihcn zu lassen, daß wir hoffen, Sie würden gern den Anlaß benutzen, Ihrerseits auch ein wohlthätiges Unternehmen des Vereins »Berliner Presse« zu fördern. Etwaige Gaben für die Tombola bitten wir gef. zu adressieren an Herrn Redakteur Georg Schweitzer, IV. Tauben-Str. 53. Hochachtungsvoll und ergebenst Das Ballfest-Komitee des Vereins »Berliner Presse.« C. Auburtin. Paul Dobert. Karl Frcnzel. Hans Hopsen. Emil Jacobsen. H. Klee. I. Landau. Paul Lindenberg. Julius Lohmeyer. Ludwig Pietsch. A. Pindler. Franz Sandvoß. Rich Schmidt-Cabanis. Paul von Schönthan. Robert Schweichel. Georg Schweitzer. Julius Schweitzer. Eugen Sierke. Friedr. Spielhagen. Julius Stettenheim. H. Stoeckhardt. Hermann Trescher. Johannes Trojan. Otto Wenzel. Freiherr E. von Wolzogen. Ein Bibliothekfund. — Aus Trier meldet man: »Die Auffindung eines seltenen Druckwerkes vom Jahre 1539 in unserer Stadtbibliothek wird das Interesse weiterer Kreise erregen. Das Buch beschreibt deu Krieg des Reiches gegen die Türken im Jahre 1532 und ist, wie es auf dem Titelblatte heißt, »mit lustigen ab- kondterfeiten Figuren« versehe». Noch interessanter ist der Inhalt der Einbanddecke, einer Papierlage, welche mit der sogenannten »Durandustype«, einer der ersten Drucktypen aus Peter Schössers Presse, bedruckt ist.« Es ist zu bedauern, daß der Herr Berichterstatter uns über den Titel und den Verfasser des Buches, dessen Titelblatt doch vor zuliegen scheint, vollkommen im Dunkeln läßt. Telephon. — Bei einer Probe zwischen Paris und Brüssel bewährte sich die neueste Erfindung im Gebiete des Telephons, 30, 7. Februar 1887. die Benutzung eines Bronze-Drahtes, aufs glänzendste. Der Bronzcdraht übertraf hierbei in seiner Mitteilsamkeit das bisher übliche Drahtmaterial in so erstaunlicher Weise, daß er die ihm in Paris zugckonimeueu Mitteilungen, Tonstücke und zufälligen Geräusche sofort in Brüssel mit einer Deutlichkeit zu Gehör brachte, zu welcher der gewöhnliche Telcphondraht sich selbst ans die kurze Entfernung innerhalb einer und derselben Stadt bisher nicht cmporschwingen konnte. Hoffen wir, daß mit dieser Erfindung die technischen Schwierigkeiten endlich beseitigt sind, welche der tele phonischen Verbindung der Städte untereinander jetzt noch so vielfach hinderlich sind. Volapük. — Professor A. Kirchhofs in Halle verkündet in einem weitverbreiteten Cirknlar, daß er fortan einen großen Teil seiner Zeit der Verbreitung der Weltsprache »Volapük« zu widmen gedenke. Nach seiner Mitteilung bedienen sich bereits 13 000 Personen in den verschiedensten Ländern dieser Sprache. Aus dem Vereinsleben. — Unter dem Namen »Rhein wacht« ist am 29. Januar d. I. in Krefeld ein Buchhaudluugs- gehilsen-Verein gegründet worden. Zuschriften nimmt der Schrift führer, Herr Georg Niercnheim (im Hause Kramer L Baum) entgegen. Berichtigung. — In Nr. 26 (S. 584) ist bei den Unterzeichnern der Erklärung des Rheinisch-Westfälischen Krcisvereins unter Barmen der Name Hugo Klein versehentlich fortgeblieben und wolle gefälligst nachgetragen werden. Red. Personalnachrichtcil. Jubiläum. — Herr Edwin Sch locmp in Leipzig feierte am 1. d. M. das fünfundzwanzigjährige Jubiläum seiner geschäftlichen Selbständigkeit. Herr Schloemp übernahm an jenem Tage des Jahres 1862 die 1784 gegründete Nenmanu-Hartmann- sche Buchhandlung in Elbing. Verleihung. — Dem Verfasser der Geschichte der Erfindung der Bnchdruckkunst, Herrn Dr. A. v. d. Linde zu Wiesbaden, ist am 22. Januar vom Preußischen Kultusministerium das Prä dikat Professor verliehen worden. Ernennung. — Herr Gabriel Stein in Klausenburg tFirma: Johann Stein) hat vom Senat der Franz - Josefs- Universität daselbst den Titel eines Universitäts-Buchhändlers erhalten. Verleihung. — Der k. k. Hof- und Kammerbuchhändler des Kronprinzen Erzherzog Rudolf, Herr Adolph W. Künast (Chef der Wallishausser'schen Hofbuchhandlung) in Wien wurde von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich durch Verleihung des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet. Deutsche Buchhändler-Akademie. Herausg. von Herrn. Wcißbach. IV. Band. 1. Heft. Inhalt: Deutsche Buchhändler. 9. Friedrich Nicolai. Von Karl Roth. — Gustav Freytag. Ein litterarisches Porträt von Rich. Jul. George. — Die Schicksale einiger Bücher von I. V. v. Scheffel. Eine Ergänzung zu der im vorigen Bande dieser Zeitschrift gegebenen Arbeit über denDichter. Von G. Hölscher. — Bilder aus dem Kunstverlag. 2. Die Firma Josef Albert in München. Mit 2 Abbildungen. — Ter Er werb von Sortimentsgcschäftcn unter heutigen Zeitvcr- hältnissen. — Die Fortschritte im Buchgewerbe. Mit 7 Ab bildungen. — Zwanglose Rundschau. — Die neueste Litteratur für Buchhändler. Von I. Braun. II.