225, 27. September 1913. Künftig ertcheinende Bücher. «Srlrnbla,, >. d. D!>chn, Duchhindkl. 9837 M ILMI M M M sMLI M sL»Ll Me M. lMLI M .Ml .s OKWK^ 191I Der Zlerlett Novellen von Aage ONaclelung Geheftet M Z.— Gebuncien M 4.— (HH0N den Dichtern, die uns in äen letzten fahren das Ausland gesendet hat, verdienen wenige, verdient vielleicht keiner eine so hohe Stellung, wie man Aage Madelung einräumen muß. Madelung gehört zu den Arwissenden/ Tiere sind ihm so vertraut wie Menschen, Menschen erscheinen so dumpf und triebhast wie Tiere. Wenn er uns die Geschichte eines wunderbaren jungen Pferdes des „Brauthengstes", erzählt, so fühlt man, daß hier ein Mensch Ge stalt und Seelenleben des Tieres aus fast brüderlicher Verwandt schaft durchdringk; ja im „Sterlett" weiß er sich in das Leben des Stromes, des Fisches so tief hineinzuvcrzaubern, daß der Leser die ovidische Verwandlung, aufs äußerste erregt, mitmacht. And nimmt er dann einen Menschen zum Helden, sei es auch der scheinbar bürger lichste Apotheker einer russischen Mittelstadt („Das Herz" heißt die betreffende Erzählung), dann haben wir auch nur wieder ein unheim liches, unerlöftes Tier vor uns. Alle seine kereaturen haben eine Vita lität in sich, die man als völlig dämonisch bezeichnen muß, und alle leiden an der Melancholie der Vitalität. Die neuen Novellen zeigen, mehr noch als sein erster Band, das Srundwesen Madelungs: ffraft, Grlebniskraft von ungeheurer Spannung, aus der die ssunftkraft wie etwas Selbstverständliches heraustritt, unwählerisch, doch wie mir Abhieben treffend. Z. Fischer /Verlag /Berlin