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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1912-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1912
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- Deutsch
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14494 vlrs-nNou f. d. Dtsch«. «uchhand-l. Mchtamtlicher Teil. 268. 16. November 1912 geschlagene Einfügung gemacht werde, würde vom Börsen- vereinsvorstand Wohl kein Widerspruch erhoben werden. Nachdem der Referent sein Einverständnis erklärt hat, wird der Antrag nebst obiger Einfügung angenommen. Eine etwa notwendig werdende redaktionelle Änderung bleibt dem Vorstande überlassen. Punkt 7. Tagesordnung der Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buch handel am 14. und 15. September in Bayreuth. I. Versuch der Schaffung einer Wiederverkäufer-Ordnung. Herr R. L. Prager-Berlin betont zunächst, daß die Wahl eines Ortes für die Tagungen stets großen Schwierigkeiten begegne, und gibt die Gründe für die diesjährige Einladung nach Bayreuth an. deren Besuch er dringend und herzlich empfiehlt, um so mehr, als die schöne Umgebung etnlade, ein paar Tage der Ausspannung und der Erholung zu widmen. Was die Schaffung einer Wiederverkäufer-Ordnung an belangt, so weiß Wohl jeder von uns, daß die Wiederverkäufer das Kreuz sind sowohl für den Börsenverein als für jeden einzelnen Buchhändler, denn ihre Zahl vermehrt sich ständig. Als vor kurzem einem Grossisten Vorhaltungen gemacht wur den, daß er an einen Schuhmacher als einen Wiederverkäufer geliefert habe, erklärte der Grossist, daß er davon gar keine Ahnung gehabt habe. (Zuruf: Das hat er nie!) Ich kann Ihnen nun heute nicht genaue Auskunft über den Vorschlag zur Schaffung einer Wiederverkäufer-Ordnung machen, Sie werden den Entwurf aber in den nächsten Tagen erhalten, und ich hoffe, daß er wohlwollende Beachtung erfahren wird und daß gerade aus dem Kreise Norden dem Verbandsvorstand auch auf der diesjährigen Tagung kampsesfrohe und gewandte Männer treu zur Seite stehen werden. Wenn ich auch befürchte, daß die Wiederverkäufer-Ordnung nicht alle Wünsche befrie digen wird, so hoffe ich doch, daß sie in Bayreuth unter Dach und Fach gebracht werden kann. Herr NiIschmann wird sie Ihnen dort begründen, das ist seine Spezialität, und er versieht davon mehr als ich. Herr Kommerzienrat Karl S i e g i s m u n d - Berlin : Die Fanfare, die der Verbandsvorstand hat ertönen lassen, wenn er als ersten Punkt den Versuch der Schaffung einer Wiederverkäufer-Ordnung auf die Tagesordnung gestellt hat, ist, wie Sie nun aus dem Munde des Herrn Prager ver nehmen, schon jetzt zu einer Chamade geworden. Auch ich befürchte, daß wir mit einer solchen Ordnung in Bayreuth keinen Schritt weiter kommen werden, denn ich glaube nicht an die Möglichkeit der Schaffung einer Wiederverkäufer-Ord nung in der Weise, wie sie hier vorgeschlagen wird. Da Sie nun doch Wohl nicht alle in Bayreuth anwesend sein werden, dürfte die Vorgeschichte dieses Punktes der Tagesordnung Sie interessieren, und ich möchte darüber hier einige Mitteilungen machen. Die Frage der Lieferungen der Grossohändler interessiert den gesamten Buchhandel seit Jahren, und auch der Kreis Norden hat in dieser Beziehung schon mancherlei Schritte ge tan. Als der Verbandsvorstand in Hamburg seinen Sitz hatte, hat er in Leipzig mit den Grossisten verhandelt. Aber es ist den Hamburger Herren genau so ergangen wie uns immer: In dem Augenblick, in dem wir glaubten mit den Grossisten zu einem Abkommen zu gelangen, sahen wir, daß wir nicht weiter waren als beim Beginn unserer Verhandlungen. Seit zwei Jahren verhandle ich mit den Grossisten eingehend über die Möglichkeit, die Lieferungen der Grossisten in irgendeiner Weise zu kontrollieren. Wir haben Material in den Händen, nach welchem die Leipziger Grossisten Rektoren, Bankbeamte, den Vorsitzenden einer studentischen Vereinigung einfach als Buchhändler betrachten und unter buchhändlerischen Bedin gungen bedienen. Wir müssen deshalb darauf bestehen, daß dem Börsenvereins-Vorstande eine Kontrolle eingeräumt wird über diejenigen Stellen, die als Buchhändler betrachtet wer den. Das ist ja eine weitgehende Forderung, die wir stellen, aber Z 1 der Satzungen des Börsenvereins verlangt als Grund bedingung die Aufrechterhaltung des Ladenpreises, und ohne die Kenntnis der von den Grossisten bedienten Wiederverkäufer glauben wir die Satzungen nicht durchführen zu können. Die Grossisten haben aber diese Forderung, die die Grundlage wei terer Verhandlungen bilden sollte, glatt abgelehnt. Die Her ren haben nun versprochen, eine Wiederverkäufer-Ordnung auszuarbeiten und sie dem BörsenvereinS-Vorstand mit dem Ersuchen um Anerkennung einzureichen. Die Grundlage die ser Ordnung ist aber eine andere, als wir uns gedacht hatten; durch sie sollten die gefährlichsten Konkurrenten, u. a. das Leipziger Grosso-Haus beseitigt werden. Es wird Ihnen in Erinnerung sein, daß dieses Haus eine Genossenschaft mit etwa 3V0 Genossen ist, welche den Gewinn in Gestalt einer Umsatzprämie zurückerhalten. Die Wiederverkäufer-Ordnung der Grossisten verbot, den Abnehmern besondere Vorteile zu zuwenden, sei es in Form von Gutschriften oder von Divi denden. Damit wären aber die Geschäfte des Grossohauses unmöglich. Des weiteren wurde von uns verlangt, daß die Wiederverkäufer-Ordnung vom gesamten deutschen Verlags buchhandel unbedingt innegehalten werde. Wir können aber Wohl mit Sicherheit sagen, daß der Verlagsbuchhandel nicht bereit ist, eine derartige Ordnung anzuerkennen, die gleich zeitig ausgedehnt werden sollte auf Plätze wie Berlin und Stuttgart. Die Leipziger Herren Grossisten sind aber sehr klug, und ich nehme an, sie wissen genau, daß eine derartige Ord nung nicht durchgeführt werden kann. Ich habe nicht hinter dem Berge gehalten mit meiner Meinung, nach der ich eine Wiederverkäufer-Ordnung aus dieser Grundlage für nicht durchführbar halte. Der Vorstand des Börsenvereins muß nun versuchen, diese wichtige Frage auf anderem Wege einer Lösung zuzuführen. Wir haben mit dem Vorstand des Verlegervereins die Sache eingehend besprochen, und zu meiner Freude habe ich fest stellen können, daß beide Vorstände in dieser Frage Hand in Hand gehen. Es ist vor vier Wochen von feiten des Ver leger-Vereins eine Enquete veranstaltet worden, um weiteres Material zu erhalten. Es sind dem Verlagsbuchhandel zehn Fragen vorgelegt worden, auf Grund deren Beantwortung wir sicher klarer sehen und auch vorwärts kommen werden. Ich habe keine Ahnung, was der Verbandsvorstand in Bayreuth vorzulegen gedenkt, und ich bin einigermaßen er staunt, daß auch Herr Prager nicht darüber unterrichtet ist. Der Vorsitzende dankt Herrn Kommerzienrat Siegis- mund für seine ausführlichen und interessanten Mitteilungen. Herr R. L. Prager-Berlin antwortet, daß es dem Verbandsvorstand hauptsächlich darauf ankomme, diese Frage zur Beratung zu stellen, wenn auch die Aussicht nicht allzu groß sei, daß sie in Bayreuth wirklich erledigt werde. Da die Beteiligung an der Herbstversammlung erfahrungsgemäß eine große sei, würde man die Meinungen der Mitglieder erfahren, und da auch der Vorstand des Börsenvereins anwesend sein werde, könne auch dieser dort seinen Standpunkt vertreten. Auf der einen Seite stehe das Verlangen des Börsenvereins auf Kenntnis und Kontrolle der Kunden des Grossisten und auf der anderen Seite die Forderung der Grossisten auf Schutz gegenüber dem Grosso-Haus. Die Versammlung möge daraus ersehen, wie wichtig eine zahlreiche Beteiligung in Bayreuth sei. Auch er persönlich lege mehr Wert darauf, eine Sache nicht per wLjora, sondern durch freie Überzeugung zu ent scheiden. Herr Ludwig D e t l e f s e n - Schleswig erklärt, daß er die Ausführungen der Vorredner mit großem Interesse ver folgt habe, und führt bei dieser Gelegenheit darüber Klage, daß die Kramersche Buchhandlung in Hamburg seit Jahren
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