52, 10. Juni 1913, Illustrierter Teil zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, VbKdLO VOKI d>/Xltd 0/X88IKHK . bbKdIK XV, 10 liebt ein empfindsamer Zckriftsteller — ein klsnn des praktischen debens, I ein Ktann grosser Keiseertakrungen nimmt liier das Wort, unci nickt sus l. sl sentimentalen Kegungen oder clem bkrgeir, sicti rur Oeltung ru dringen, ist sein buck entstunden, sondern sus ctem anspruchslosen und tsst nsiven br- /.äklerdrsng dessen, der eden eine keise „getan kst", dlnräklige Vlenscken kennen Keule sckon weite 8trecken der bewoknten brde, taktlose kenne» suck den nsken und fernen Osten, von dessen kterkwürdigkeiten oder Llltäglick- keiten der Verfasser dieses buckes spricht, ^ber sckritilictie -Xulreicknungen über diese stte und dock immer neue Wett Kaden wir nur von den deuten vom Kletier, Wir wissen, wie der Oelekrte reist, wie der Dichter, wie der lournstist reist, wir ertskren nur sekr selten, wie derjenige reist, der sick sus keinem anderen Orunde die Welt snsiekt, als weil seine gesunden Zinne neue KIskrung verlangen, weil sein bildungslskiger Oeist neue Kenntnisse sammeln will und nickt ruletrt, weil seine Ktittel es ikm erlauben, 8o ist der Verfasser dieses buckes, das ursprünglich wokl nur ein lsgebuck sein sollte, gereist, br ist allen Dingen, die für ikn irgendwie erreickdsr waren, nackgegsngen, er kst mit bewunderungswerter Unermüdlichkeit alles ausgesuckt, was in jspsn des besuckes wert sein könnte, er Kat alles gesellen, was man nur seken kann, und das sckildert er nun, br sckildert es mit der guten dsune des Drivst- rnannes okne literarische Ambitionen und mit der absoluten 8scklickkcit des praktischen tdenscken, br sckildert auck die kleinen und kleinsten Erlebnisse, über die Zckriftsteller der 2unkt meist kinwegrugeken pflegen, 8o etwa, wenn er eines der reifenden rspsnischen dtotels anscksulick mackt und erräklt >8, 051; „besonders lobenswert ist es, dass der besitrer des klvakokotels etwas auf Irs- dition kält; in alten Irsckten laufen die bediensteten des ttotels einker, und m dem Zpeisersum servieren die niedlichsten Kleissns in tsrbenkoken Kimonos, lck kann nie den bindruck vergessen, den ick empfing, als ick am ersten Vlorgen den Zpeisesssl betrat, Wokl 20 — 50 bleissns, alle verschieden, dock alle gleich geschmackvoll gekleidet, verbeugten sick tiet bis rur brcle, und als ick mich an einem ttscke niedergelassen kalte, kam die mich bedienende Kellnerin und steckte mir eine frische Kose ins Knopfloch, sicti vor- und nacli- ker, wie liier üblick, tief verneigend; es war ein Vergnügen, ruruseken, mit welcher Orsrie und blegsnr die Kleissns dies täglich bei sämtlichen Herren machten, Oie blumen kamen sus dem grossen Oarten, der das ttotel meilen weit umriekt; such dieser Oarten ist in japanischem Ztite angelegt, weist prächtige /Xrsleen, W>-steriss und Iris auf, und sllenlkslben findet man rier- kckc Wasserfälle über die Wege eilen, von kaum melerkoken 8tegen über brückt; sllenikalben findet man alte japanische Icmpellsternen, die man kier- ker gebracht Kat, und Kraniche, sus bronre gefertigt. Ich kenne kaum ein ttotel in >^sien, das einen gleichen Oarten sulruweisen Kälte, Klan muss diesen Oarten am Küken ktorgen seken; man muss kinsus vor das ttotel, um die bunte Oesellscksft der Kickskawkulis ru beschauen, die ru ttunderten mit ikren kleinen Wägelchen liier aus die dremden warten, um sie rur 8!adt ru fskren,"