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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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sprach mit Lein Frieöensvertrag stehend ansehe. Vorläufig seien noch keine Beschlüsse gefaßt worden, die Prüfung der Frage würde jedoch fortgesetzt. Beziehen sich alle diese Erörterungen auch sicher erst in letzter Linie auf den Buchhandel, so werden sie Loch mit Aufmerksam keit verfolgt werden müssen, zumal da die Ausfuhrbestimmungen Gegner genug haben. Zeitungskönig Stinnes. — Der Schwerindustrielle Hugo Stinnes, der in der letzten Zeit nicht weniger als 64 deutsche Zeitungen, darunter die »Deutsche Allgemeine Zeitung«, aufgekauft hat, streckt nun seine Fühler nach Wien aus, wobei ihm die Wiener Zeitungs krise anscheinend sehr zustatten kommt. Wie in österreichischen Zeitungs kreisen verlautet, will Herr Stinnes das größte Wiener Zeitungs unternehmen, den Verlag Steyrcrmllhl, dem vier Tageszeitungen an gehören, käuflich erwerben. Die vier Zeitungen des Verlags, das »Wiener Tagblatt«, die große und die kleine »Volkszeitung« und das »Acht-Uhr-Blatt«, haben eine Tagesauflage von insgesamt 356 000 Exemplare». Eine Wanderausstellung niederdeutscher Bücher findet, wie der »Hamburger Korrespondent« meldet, Ende dieses Monats im Ehren saal des Harburger Museums statt. Es handelt sich dabei um etwa 100V Bände, die von fast allen einschlägigen Verlagsbuchhandlungen geliehen sind. Veranstalter dieser Ausstellung, die etwa in Jahres frist durch öie ganze Provinz Hannover wandern soll, sind die Her ausgeber der Zeitschrift »Heimat und Volksschule Bre me r v ö r d e«. Bisher haben sich 35 Städte zur Aufnahme der Aus stellung, die an jedem Orte mehrere Tage Lauert, bereitgefunden. Es handelt sich um Bücher hochdeutscher und plattdeutscher Mundart der engeren Heimat. Von der Berechnung der Drucksachen. — Daß trotz Preistarifs von einer einheitlichen Berechnung der Druckaufträge nicht im geringsten die Rede ist, kann man alle Tage feststellen. Von einem kaum glaub lichen Unterschied bei der Abgabe des Preises für eine Druckarbeit wird in Nr. 21 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« berichtet. Eine Firma in Br. druckte seit Jahren eine Zeitschrift, 12 Seiten Quartformat, in einer Auflage von 23 000. Am 25. März d. I. machte eine Druckerei in Stendal auf diese Arbeit ein Angebot, das für Satz und Druck feinschl. 100°/» Teuerungszuschlag) auf 450.— lautete. Als »gewerbsüblichen« Preis (ohne Papier) hatte die Be rechnungsstelle in Hannover 2695.75 festgestellt. Wer hat nun richtig gerechnet? Erwähnenswert ist noch, daß ein anderer Drucker sich erboten hatte, die fragliche Arbeit mit einem jedesmaligen Ver dienst von 100.— Herstellen zu wollen. Für den Verleger ergibt sich als Konsequenz große Vorsicht bei Vergebung von Druckaufträgen. Generalversammlung der Kant-Gesellschaft. — Nachdem die Kant- Gesellschaft, die größte philosophische Organisation der Erde, seit fünf Jahren keine Generalversammlung mehr abgehalten hat, wird sie, wie bereits gemeldet, ihre Mitglieder dieses Jahr in Halle a. S. zu einer Generalversammlung am 30. Mai vereinigen. In einer öffentlichen Sitzung in der Aula der Universität wird Professor Schneider-Leip zig Mitteilungen zur Phänomenalität des Raumes machen; Geheim rat Gerhard-Halle wird über ein neu aufgefundenes sogenanntes Jn- gendporträt Kants (1760) aus dem Nachlaß von Franz Paul Frei herrn v. Herbert berichten. Oberbibliothekar Or. Schulz-Halle wird Mitteilung machen über eine zeitgenössische dänische Übersetzung von Fichtes »Bestimmung des Gelehrten« mit Nachträgen von Fichte; Pro fessor Liebert-Berlin wird über die gegen Kants Bücher geübte Zensur beim Ausgang des 18. Jahrhunderts berichten. Nach diesen Mittei lungen werden wissenschaftliche Vorträge halten: Geheimrat Paul Natorp-Marburg, Professor Artur Liebert-Bsrlin, Geheimrat Gold- beck-Berlin und Privatdozent Ottomar Wichmann-Halle. Am Abend des 30. Mai wird in der Aula der Universität ein Konzert veranstaltet, in dem ausschließlich Schöpfungen des Marburger Philosophen Ge heimrat Professor Paul Natorp zur Aufführung kommen. — Am Tage vor dem Zusammentritt der Generalversammlung der Kantge sellschaft, am 29. Mai, soll eine wissenschaftliche Aussprache über Len positivistischen Idealismus in der Richtung der »Philosophie Les Als- Ob«, zu der mehrere hervorragende deutsche Gelehrte, u. a. Albert Ein stein, der Schöpfer der Relativitätstheorie, Ler Physiologe Prof. Abder- Halöen-Halle, die Philosophen Prof. Osc. Kraus-Prag nnd Hans Vaihinger-Halle, eingeladen haben. Eine Grabbe-Ausstellung. — Das Leipziger Stadtgeschichtliche Museum im Alten Rathaus beherbergt zurzeit eine gut und übersicht lich geordnete Ausstellung von Grabbe-Reliquien (eigenhändige Hand schriften, Briefe, Erstdrucke), die zum größten Teil dem Besitz Les Leip ziger Grabbe-Forschers Alft. Bergmann entnommen sind. Die Internationale Etyiker-Konferenz. — Die Verhandlung« über die von Amerika angeregte Internationale Ethikerkonserenz in Ler Schweiz schweben noch. Als Zeitpunkt ist Ende Juni in Aussicht genommen. Von den Vereinigten Staaten wurden als Delegierte be stimmt: Prof. Or. Felix Adler-New Aork, John I. Elliot-New Jork, l)r. Henry Neumann-Brooklyn, I. H. Bridges-Chicago, A. L. Hainii- ton-Chicago, Parcival Chubb-St. Louis, S. Burns-Weßton-Philabel- phia. Aus Deutschland sind bisher außer dem Vorstand der Deutsche« Gesellschaft für ethische Kultur 7 Anmeldungen cingegangen, alle uni dem Wunsch, es möge der Valuta wegen von der Schweiz als Ort Ab stand genommen werden. England und öde anderen Mittelpunkte der ethischen Bewegung werden an diesem Versuch, internationale Ver> ständigung auf dem Wege über die ethischen Gesellschaften zu beginn«, sich gleichfalls beteiligen. Eine Verordnung zur Abänderung der Kaufmannsgerichte vm 12. Mai 1920, die am 10. Mai d. I. bereits in Kraft getreten ist, er- höht die Zustündigkeitsgrenze dieses Gerichts von 5000 aus 15 YVÜL Das wahlfähige Alter wird jetzt bereits mit 20 Jahren erreicht, bisher erst mit 2S Jahren. Zur Teilnahme an Len Wahlen zum Kaufmanns- gerichte sind nunmehr auch weibliche Personen berechtigt. Wem Handlungsgehilfen, die als Beisitzer gewählt sind, erst nach der WH ein höheres Einkommen als 15 000 beziehen, so bleiben sie trotzdem bis zur nächsten Wahl im Amte. Die Berufung gegen ein Urteil der Kaufmannsgerichte war bisher nur zulässig, wenn der Wert des Streitgegenstandes 300 überstieg. Durch die neue Verordnung ist die Berufung erst möglich, wenn der Wert des Streitgegenstands 10 0 0 ^ übersteigt. Bisher konnte zum Beisitzer nur berufen nm- Len, wer im Bezirke des Gerichts mindestens zwei Jahre seine Han- öelsnieöerlassung hatte oder beschäftigt war. Diese Bestimmung fie- Let für die erste Wahl nach dem Inkrafttreten Lieser Verordn« keine Anwendung. Wenn die Neuwahlen der Beisitzer zu den KH mannsgcrichten nicht bis zum 10. Juli 1920 öurchgeführt sind, so m- längert sich öie Amtsdauer der Beisitzer bis zur Durchführung du Neuwahlen, jedoch längstens bis zum 31. Dezember 1920. Auf Rechts mittel gegen Entscheidungen der Kaufmannsgerichte, die vor dm 10. Mai 1920 verkündet worden sind, finden noch die bisherigen Vor schriften Anwendung. Eine Berufung gegen solche Entscheidung« unterliegt daher noch der bisherigen Begrenzung von 300 (für du Höhe des Streitgegenstandes). H. Wichtige Änderung des Gewerbegerichtsgesetzes. — Durch einr Verordnung der Neichsregierung vom 12. Mai L. I. ist die Zustiindig- keitsgrenze des Gewerbegerichts für Betriebsbeamte, Werkmeister (Faktoren) und andere mit höheren technischen Dienstleistungen be traute Angestellte von 2000 Jahreseinkommen auf 15 0 00 Ahn aufgesetzt worden. Für Arbeiter (Gesellen, Gehilfen, Lehrlinge, Fabrikarbeiter usw.) war bisher keine Gehaltsbegrenzung für die Zu ständigkeit der Gewerbegerichte vorgesehen, das bleibt auch weiter s« Gegen ein Urteil Les Gewerbegerichts war bisher bie Berufung beim Landgericht nur möglich, wenn der Wert des Streitgegenstandes im Betrag von 100 ./( überstieg. Nach der neuen Verordnung, die am 10. Mai in Kraft getreten ist, ist die Berufung nur möglich, wenn der Wert des Streitgegenstandes 1000 übersteigt. Auf Rechtsmittel gegen Entscheidungen der Gewerbegerichte, die vor dem 10. Mai» verkündet worden sind, finden die bisherigen Vorschriften An wendung. Soweit die Neuwahlen zum Gewerbegericht nicht bis zum 10. Juli 1920 burchgefllhrt sind, wird die Amtsdauer der Beisitzer bis zur Durchführung der Neuwahlen, jedoch längstens bis zum 31. De zember 1920 verlängert. R. Personalnachrichten. Ernennung zum Direktor. — Anläßlich der kürzlich erfolgte« Firmenändcrung der Firma Herder L Co., Buchhandlung in München, in Herbersche Buchhandlung und der damit verbundenen Umwandlung dieses alten Herderschen Zweiggeschäftes in eine selbständige, offene Handelsgesellschaft ist dem Geschäftsführer und Prokuristen, Herrn Alexander Kremer in München, in Anerkennung seiner langjährigen Verdienste und Erfolge für Len Herderschen Verlag nnd Ler zunehmenden Bedeutung Les Münchener Geschäftes der Titel Direktor von seinem Hause verliehen worden. Auszeichnung. — Herrn Karl Julius Müller, Inhaber der Firma L. Frobeen Verlag inBerlin, ist, nachdem er das Verdienst kreuz für Kriegshilfe bereits im August 1918 erhalten hat, jetzt auch in Anerkennung seiner veröienstreichen Mitarbeit bei der Berliner Volkswohlfahrtspflcge Lfie Note Kir'ieuz-MeL'aille verliehen worden.
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